Ich finde in der suche nach einem alibi, weil man sich halt doch nicht so frei fühlt, kommen hier seltsame argumente gegen hosen ans tageslicht.
Also meine shorts zwicken mich nirgens, vielleich liegts auch an der positionierung der geschlechtsteile, ich weiss es nicht.
Ja, da sind wohl nicht nur Männer und Frauen unterschiedlich gebaut an der Stelle, sondern wohl auch Männer und Männer.
Bei mir war es nicht die Suche nach einem Alibi, bei mir war es der Gedanke, warum ich als gleichberechtigter Mensch nicht die gleichen Rechte wie Frauen habe, weshalb es mich zum Probieren gebracht hat, Alternativen zu Hosen zu probieren. Die Alternativen hingen ja nur ein Zimmer weiter in meinem Elternhaus.
Und wie ich es probiert habe, war es genau die Erkenntnis, dass da ja gar nix kneifen muss, woran die Welt aber mit dem mir zugedachten Hosenzwang mich gewöhnt hat. Mit der Erkenntnis, dass es auch anders geht, wollte ich dieses Quetschen einfach nicht mehr. Und in meinen Zwanziger Jahren habe ich mich dann genau deswegen völlig von Hosen abgewendet.
Ich glaube, manchen ist es gar nicht bewusst, dass es kneift, weil sie es ja von kleinauf gewohnt sind.
Andere mögen anders gebaut sein, als diejenigen, die das Kneifen empfinden.
Andere mögen wiederum sensibler sein, was Körperempfindungen angeht.
Für Dich mögen es seltsame Argumente sein. Für mich mein einziges wahres Argument.
Alle anderen Ausdrucksformen, die ich seitdem für mich gefunden habe (Stichworte: Kleid, Farbe, Muster) sind nur Ergebnisse meiner Beschäftigung mit den möglichen Bekleidungsformen. Theoretisch hätte ich auch bei der Entwicklungsstufe von Jeansröcken stehen bleiben können, um meinem Argument gerecht zu werden. Der Rest ist nur Nice-to-Have bzw. die Entdeckung, dass es noch mehr schöne Details und Argumente gibt für das ein oder andere Bekleidungsstück.