Autor Thema: Männer die Rock tragen. Gibt es eine Schnittmenge zu LGBT ?  (Gelesen 33511 mal)

Offline MAS

  • Für ein großherziges Forum ohne Ausgrenzung!
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 25.876
  • Geschlecht: Männlich
  • Toleranz ist gut, Respekt ist besser!
    • IFN
  • Pronomen: Unwichtig

Oder um mitzuteilen, wie man den drückenden Schuh angenehmer gestaltet hat.

Auch für die Gruppe der hier Mitlesenden, die aber sich wenig oder gar nicht aktiv am gegenseitigen Austausch beteiligen, ist es jeweils wichtig, ob der Schuh, der jemandem drückt, an den selben Stellen drückt, kratzt und reibt wie bei dem eigenen Schuh.

Ich habe das Zitat hier nicht ganz wiederholt.

Aber wie schon Timper mitgeteilt, denke ich, man darf nicht nur die Probleme sehen, sondern auch die Lösungen. Die sehe ich bei Timper eben nicht. Er macht die vorgeschlagenen Lösungen schlecht. Vielleicht braucht er auch Probleme, um glücklich zu sein.  ???

LG, Micha
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

ACHTUNG! Ich verbiete ausdrücklich, Texte oder Bilder, die ich hier einstelle, ohne meine ausdrückliche Erlaubnis auf andere Seiten zu kopieren!

Offline MAS

  • Für ein großherziges Forum ohne Ausgrenzung!
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 25.876
  • Geschlecht: Männlich
  • Toleranz ist gut, Respekt ist besser!
    • IFN
  • Pronomen: Unwichtig
Da möchte ich gerne einhaken. LGBT klingt so nett. Aber was verbinden nicht wenige damit?

Schwul - Schimpfwort , immer noch.
Tunte ..
Transe...
Transvestit..
Fummeltrine...
Person mit " ungewöhnlichen sexuellen Neigungen". ggf sogar von der Kirche geächtet.
Crossdresser, schon harmlos aber auch nicht ohne Gedanken...
usw. usw.
Da ist transsexuell harmlos, denn es ist medizinisch.

Mode oder männliche Emanzipation gaaaanz weit hinten, wenn überhaupt. Es sei man ist Brat Pitt oder Harry Styls.

Und nun Hand hoch wer möchte diese Etiketten haben, wenn er mit Rock oder Abendkleid auf einen Ball geht?
Da ist es tausendmal leichter in Örtlichkeiten zu gehen wo alle auf der gleiche Welle schwingen.
 
Es hat schon seinen Grund wenn es der LGBT Szene schwer fällt sich zu outen.
Und bei manchem hängt auch Job und Karriere dran neben der Familie.

Und ich habe immer den Eindruck, Timper, dass Du diesen Leuten recht gibst.

LG, Micha
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

ACHTUNG! Ich verbiete ausdrücklich, Texte oder Bilder, die ich hier einstelle, ohne meine ausdrückliche Erlaubnis auf andere Seiten zu kopieren!

Online Rockie

  • Senior
  • ***
  • Beiträge: 364
  • Geschlecht: Divers
  • Pronomen: Unwichtig
Wow! Innerhalb von weniger als 24 Stunden unglaubliche 6 Seiten Berichte zu dem Thema. Das scheint ja wirklich das
gesamte Forum zu interessieren.

Um auch etwas zum Thema zu schreiben: Ja ich denke die Schnittmenge gibt es.

Offline Skirtedman

  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 9.810
  • Geschlecht: Männlich
  • Mann ohne Hose muss nicht nackt oder sonstwas sein
Aber wie schon Timper mitgeteilt, denke ich, man darf nicht nur die Probleme sehen, sondern auch die Lösungen. Die sehe ich bei Timper eben nicht. Er macht die vorgeschlagenen Lösungen schlecht. Vielleicht braucht er auch Probleme, um glücklich zu sein.  ???

Das habe ich so nicht gesehen und interpretiere das noch immer nicht so wie Du.


Offline Skirtedman

  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 9.810
  • Geschlecht: Männlich
  • Mann ohne Hose muss nicht nackt oder sonstwas sein

Lieber Wolfgang,

wenn die eigene Ehefrau oder ihre Mutter den Ehemann oder Schwiegersohn, der kein LGBTQ+ ist für einen solchen hält, dass stimmt entweder etwas mit der Kommunikation oder mit der Intelligenz der Ehenfrau oder Schwiegermutter nicht.
Oder mit der Liebe der Frau.

Dann nützt es sicher auch nicht, ständig zu sagen, man sei kein LGBTQ+. Das ist dann verlorene Liebesmühe. Wer es nicht verstehen kann oder will, der kann oder will eben nicht.

Micha, ich glaube, das ist alles leichter gesagt als gelebt!

Was rätst Du in diesem Fall?

Alles aufgeben, was man sich gemeinsam erarbeitet hat oder noch in den gemeinsamen Träumen als Ziele im Kopf hat?

Oder den Wunsch aufgeben, sich gleichberechtigt wohlfühlen zu dürfen? Und sich heimlich Ausflüchte nehmen? Oder akzeptierte Freiräume, aber ohne Frau oder Schwiegermutter, sich erkämpfen? Oder die eigenen Bedürfnisse völlig zu unterdrücken?

Ich glaube, da fangen doch die hirnzerreißenden Konflikte genau an.

Und selbst wenn Du eine so liebe verständnisvolle Partnerin an der Seite hast, die Dir Dein Nicht-LGBT-Tum abnimmt. Da ist längst noch nicht das nächste Problem vom Tisch. Ich rezitiere mich:

Zitat
Wenn meine Lebenspartnerin mich für LGBT hält, obwohl ich das nicht bin, erhält diese fälschliche Zuordnung noch einmal eine ganz andere einschneidende Qualität. Und die ist ähnlicherweise schon erreicht, wenn die Lebenspartnerin denkt, dass Nachbarn, Kollegen, Freunde, Verwandte, Bekannte mich für LGBT halten könnten.

Mit dem zweiten, hier fett markierten Satz, gehen die Konflikte doch weiter, die es zu bewältigen gilt, wenn man als Mann gleichberechtigte Modefreiheiten leben will, ohne sich verstecken zu müssen.

Es geht hier mir nicht darum, in Problemen zu schwelgen, es geht mir hier darum, vorhandene Probleme zu nennen. Ich habe manchmal den Eindruck, dass diejenigen, die diese Probleme nicht haben, oder die Probleme nie hatten, sich teils schwertun, die Problematik anzuerkennen bei denjenigen, bei denen solche Probleme echte Hürden darstellen.

Und das alles nur, weil nicht allgemein in den Köpfen verankert ist, dass man als Mann auch einfach einen Rock oder ein Kleid anziehen kann, wenn man das möchte. Und dass das auch gilt für den eigenen Mann, den eigenen Vater, den eigenen Schwiegersohn.

Offline Timper

  • Routinier
  • *****
  • Beiträge: 2.140
  • Geschlecht: Männlich
  • Gleichberechtigung für alle!
  • Pronomen: Er
Da möchte ich gerne einhaken. LGBT klingt so nett. Aber was verbinden nicht wenige damit?

Schwul - Schimpfwort , immer noch.
Tunte ..
Transe...
Transvestit..
Fummeltrine...
Person mit " ungewöhnlichen sexuellen Neigungen". ggf sogar von der Kirche geächtet.
Crossdresser, schon harmlos aber auch nicht ohne Gedanken...
usw. usw.
Da ist transsexuell harmlos, denn es ist medizinisch.

Mode oder männliche Emanzipation gaaaanz weit hinten, wenn überhaupt. Es sei man ist Brat Pitt oder Harry Styls.

Und nun Hand hoch wer möchte diese Etiketten haben, wenn er mit Rock oder Abendkleid auf einen Ball geht?
Da ist es tausendmal leichter in Örtlichkeiten zu gehen wo alle auf der gleiche Welle schwingen.
 
Es hat schon seinen Grund wenn es der LGBT Szene schwer fällt sich zu outen.
Und bei manchem hängt auch Job und Karriere dran neben der Familie.

Und ich habe immer den Eindruck, Timper, dass Du diesen Leuten recht gibst.

LG, Micha

Deine Interpretation und Ableitungen sind dermaßen haarsträubend und unterstellend das es sich eigentlich überhaupt nicht lohnt darauf einzugehen. Dennoch einige Worte.. Ich behaupte von mir immer noch einen Blick für die Realität und die Probleme zu haben. Bei Dir dagegen gewinne ich immer mehr den Eindruck durch Realitätsverlust Probleme auszublenden und kleinzureden. Du willst anderen eine heile Welt einreden aber konkrete Lösungen hast du auch nicht anzubieten außer Allgemeinplätze und flache Floskeln. Nenne doch mal konkrete Lösungsvorschläge, wenn es wie bei Hirti Probleme mit der Partnerin gibt! Außer die Partnerin zu ignorieren oder als uneinsichtig stehenzulassen. Nenne doch mal Lösungen wie andere Hemmungen auflösen sollen außer ein Scheiß auf das Umfeld. Da kam von Dir NULL! Du stellst andere als verängstigt und als Problemaufbauer dar, während Du wahrscheinlich mit deinem Rock auch nur bis zum Gartenzaun auf dem eigenen Grundstück gehst. Wer andere und ihre Probleme nicht ernst nimmt, taugt in keinster Weise als Vorbild. Eher als schlechtes Vorbild! Vorbilder sind für mich jene, die den Arsch in der Hose(Rock) haben und sagen "Ja auch ich habe meine Hürden. Und ich versuche sie in kleinen Etappen im Rahmen meiner Möglichkeiten lösen".
Was du anscheinend überhaupt nicht begreifst ist das jeder Mensch anders gestrickt ist. Traurig.

Und Skirtedman kann ich nur zustimmen. Mehr brauche ich nicht zu schreiben.   
Sushi Rolls Not Gender Rols.

Rock tragen? Ich darf das!

Offline hirti

  • Routinier
  • *****
  • Beiträge: 2.884
  • Geschlecht: Männlich
  • rockt.
  • Pronomen: Er
Hallo!

Ich glaube doch dass wir hier schon alle so ziemlich vom gleichen reden.
Du wirst glaub ich manchmal nicht gut verstanden, Timper, weil du dich recht aggressiv ausdrückst. Bei uns in Österreich nennt man das "mit dem Arsch ins Gesicht fahren".
Wäre es möglich dass du deinen Ton etwas freundlicher anschlägst?

Ich glaube nämlich dass es sich um genau das gleiche Problem handelt, egal ob im Fetischclub alle Hasen auf die scharfen Typen in Latexhemd und Latexjeans abfahren und man sich im Rock mehr geächtet denn geachtet fühlt - oder ob man zwar glücklich ist wenn man mit den Freunden im Kino im Kleid sitzt - und doch traurig weil die Beziehung zur Ehefrau so lange schon platonisch ist.   

Offline MAS

  • Für ein großherziges Forum ohne Ausgrenzung!
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 25.876
  • Geschlecht: Männlich
  • Toleranz ist gut, Respekt ist besser!
    • IFN
  • Pronomen: Unwichtig
Deine Interpretation und Ableitungen sind dermaßen haarsträubend und unterstellend das es sich eigentlich überhaupt nicht lohnt darauf einzugehen. Dennoch einige Worte.. Ich behaupte von mir immer noch einen Blick für die Realität und die Probleme zu haben. Bei Dir dagegen gewinne ich immer mehr den Eindruck durch Realitätsverlust Probleme auszublenden und kleinzureden. Du willst anderen eine heile Welt einreden aber konkrete Lösungen hast du auch nicht anzubieten außer Allgemeinplätze und flache Floskeln. Nenne doch mal konkrete Lösungsvorschläge, wenn es wie bei Hirti Probleme mit der Partnerin gibt! Außer die Partnerin zu ignorieren oder als uneinsichtig stehenzulassen. Nenne doch mal Lösungen wie andere Hemmungen auflösen sollen außer ein Scheiß auf das Umfeld. Da kam von Dir NULL! Du stellst andere als verängstigt und als Problemaufbauer dar, während Du wahrscheinlich mit deinem Rock auch nur bis zum Gartenzaun auf dem eigenen Grundstück gehst. Wer andere und ihre Probleme nicht ernst nimmt, taugt in keinster Weise als Vorbild. Eher als schlechtes Vorbild! Vorbilder sind für mich jene, die den Arsch in der Hose(Rock) haben und sagen "Ja auch ich habe meine Hürden. Und ich versuche sie in kleinen Etappen im Rahmen meiner Möglichkeiten lösen".
Was du anscheinend überhaupt nicht begreifst ist das jeder Mensch anders gestrickt ist. Traurig.

Und Skirtedman kann ich nur zustimmen. Mehr brauche ich nicht zu schreiben.   

Zunächst mal, lieber Timper, behaupte ich nicht, dass es so ist, wie es auf mich wirkt, sondern nur, wie es auf micht wirkt. Du behauptest dagegen, wie es angeblich ist, nicht wie es auf Dich wirkt.
Damit unterstelle ich gar nichts, im Gegenteil zu Dir.

Ich kenne Hirti gar nicht persönlich, und seine Frau noch nicht mal medial.

Ich kann von mir erzählen, und wie ich es gemacht habe und wie es mir ergangen ist. Jeder hier kann schauen, ob er sich davon was abgucken kann oder nicht.

Allerdings scheinst Du gar nicht zu lesen, was ich so erzähle, sonst würdest Du nicht behaupten, ich trüge den Rock nur innerhalb meines Gartenzauns. Es sei denn "Gartenzaun" bedeutet für Dich Europa.

Hirti hat jedenfalls geschrieben, dass die LGBTQ+-Bewegung ihm sehr bei seinem Rocktragen geholfen hat. Und statt Dich mit ihm zu freuen, dass er schon einige Probleme gelöst hat, zeigst Du auf das Problem, das er noch nicht gelöst hat. Das - ich drehe mal den Spieß um indem ich eine Formulierung von Dir verwende - es passt nicht in Dein Weltbild, dass die LGBTQ+-Bewegung einem Nicht-LGBTQ+-Rockträger beim Rocktragen geholfen hat.

Aber lass uns aufhören zu zanken und lass uns lieber die Theadfrage beantworten:
Männer die Rock tragen. Gibt es eine Schnittmenge zu LGBT ?

Meine Antwort: Klar gibt es die. Es gibt nicht nur schwarz und weiß, sondern jede Menge Übergänge.

LG, Micha
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

ACHTUNG! Ich verbiete ausdrücklich, Texte oder Bilder, die ich hier einstelle, ohne meine ausdrückliche Erlaubnis auf andere Seiten zu kopieren!

Offline Skirtedman

  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 9.810
  • Geschlecht: Männlich
  • Mann ohne Hose muss nicht nackt oder sonstwas sein
Ganz unabhängig vom Stand der recht angeregten Diskussion hier möchte ich nochmals gezielt auf die gesetzte Fragestellung reagieren:

"Männer die Rock tragen. Gibt es eine Schnittmenge zu LGBT ?"

Ja, die gibt es. Es gibt sie personell. Es gibt sie in etlichen Fragestellungen.

Die Problematik ist ähnlich gelagert. Wobei die Menge LGBT - ich fasse die Bezeichnung als verkürzt auf und meine aber LGBTQ+ - sehr unterschiedliche Komponenten aufweist, die sich als Schnittmengen in Bezug auf die Begleiterscheinungen zu "Mann im Rock" ergeben.

Und Männer im Rock ohne LGBTQ+-Zugehörigkeit stoßen auf Widerstand, der ursächlich mit der nicht vollen gesellschaftlichen Anerkennung der LGBTQ+-Angehörigen in Verbindung steht.

In erster Linie - ich fasse kurz vorige Beiträge zusammen - entsteht nicht der Widerstand durch die Ablehnung der fraglichen Gruppen im eigenen Kopf, sondern durch Ablehnung der fraglichen Gruppen in den Köpfen jener Menschen, die das Leben des Mannes mit Rockgelüsten maßgeblich beeinflussen. Und diese Ablehnung in den Köpfen dieser Mitmenschen kann man nur sehr begrenzt aktiv verändern.

An dieser Stelle will ich kurz den Gedanken nochmals wiederholen, dass die Nachteile, die durch diese Ablehnung entstehen könnten, oftmals irrealer sind, als der rockliebende Mann nach seiner Selbstbefreiung tatsächlich zu spüren bekommt. Die äußerlichen, teils nur schwer kontrollierbaren Hürden, werden durch die eigenen Hürden im Kopf nochmals verstärkt.

Aber ich möchte bei der Fragestellung von Timper jetzt noch mal deutlich auf etwas anderes hinaus.

Die allgemeine unterschwellige oder doch nicht nur subtile Ablehnung von LGBTQ+-Gruppen trifft mehr oder weniger alle LGBTQ+-Untergruppen.

Die Schnittmengen, gerade, was die erlebbaren Begleitumstände angeht, also die inneren Konflikte und Fragestellungen, dürften bei den LG-Gruppen am ähnlichsten sein. Okay, lesbische Menschen mögen da noch einmal einen ganz besonderen Blick auf uns Männer haben. Aber de facto wird es kaum einen Unterschied machen, ob der rocktragende Mann nun heterosexuell oder homosexuell ist.

Ich denke, längst nicht jeder schwule Rockträger wird Rock tragen, nur um seiner Sexualität damit Ausdruck zu verleihen.

Eigentlich spielt bei unserem Austausch hier im Forum die Sexualität kaum eine maßgebliche Rolle. Die Probleme des Rocktragens gestalten sich vermutlich sehr ähnlich.

In seltenen Fällen mag speziell vielleicht Homosexualtität bei der Ausgestaltung des Outfits eine Rolle spielen. Ich glaube aber, in den meisten Fällen macht dies aber keinen Unterschied.

Die Hürden, die rocktragende Nicht-LGBTQ+-Männer in ihrem Rocktragen verspüren, dürften allerdings bei den TQ- und Plus-Gruppen am unterschiedlichsten sein. Bzw. diesen Satz anders ausgedrückt: Die Schnittmengen rocktragender Nicht-LGBT-Männer dürften mit den Trans-Menschen und queeren Menschen deutlich am geringsten sein.

Trans- und Queer-Menschen können zwar einem Nicht-LGBTQ+-Rockmann einen vielleicht neuen Blick auf sich selbst liefern, eine umfassende Hilfestellung zur Bewältigung eigener Hürden dürfte aber aus dieser Gruppe am schwersten zu erwarten sein.

Hinzu kommt vermutlich auch noch die leicht paradoxe Situation, dass man von Aussenstehenden - vielleicht noch nicht mal von den nahestehenden Mitmenschen - durchaus möglicherweise selbst als queer angesehen wird, auch wenn die eigene Verortung und Sexualität schon mitgeteilt worden ist.

Abschließend noch mal zur personellen Schnittmenge. Natürlich sind von den "Männern, die Rock tragen" längst nicht alle Nicht-LGBTQ+-Angehörige. Es werden natürlich - und wir kennen das ja von einer größeren Zahl unserer Aktiven hier - etliche Rockmänner sich selbst auch als angehörig zu den LGBTQ+-Gruppen zählen. Besonders für die Nicht-LGBTQ+-Rocker ist wie hier im Diskussionsverlauf erwähnt es wichtig, dieses Forum als scheinbar einzigartige Anlaufstelle zum Austausch nutzen zu können. Alle anderen Gruppen sind hier nicht nur geduldet - so sehe ich das -, sondern aufgerufen, zum Austausch bzgl. unserer vielfältigen Fragestellungen mitzuwirken.

Offline MAS

  • Für ein großherziges Forum ohne Ausgrenzung!
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 25.876
  • Geschlecht: Männlich
  • Toleranz ist gut, Respekt ist besser!
    • IFN
  • Pronomen: Unwichtig
Danke Wolfgang!

Ich betone mal Deinen Satz, nachdem wir die Probleme, die andere Menschen uns machen (könnten) durch unsere eigenen Vorannahmen bzgl. dieser Probleme, in unseren Köpfen verstärken.

Liebe Freunde,

und da können wir ansetzen.

Wenn wir in einem Mitmenschen zuerst einen Problemverusacher sehen, wird er vielleicht gar einer werden. Denn unsere negative Einstellung ihm gegenüber, hat eine Wirkung auf ihn. So wie wir uns hier in Diskussionen hochschaukeln können und am Ende zu Anschuldigungen und Beleidigungen wechseln, so können sich auch negative Vorannahmen dahin gehend auswirken, dass sie wahr werden.
Wenn wir dagegen einem Mitmenschen die Möglichkeit unterstellen, zu verstehen, was wir meinen. dann wird er sich auf unsere Augenhöhe gehoben fühlen und sich ehre auch wirklich für unsere Sichtweise öffnen.

Das funktioniert nicht immer, aber oft. So ist meine Erfahrung. Wie man in den Wald hineinruft ... Ihr kennt das Sprichwort.

Das hat Hirti weiter oben ja auch geschrieben: Freundliche Aktionen rufen eher freundliche Reaktionen hervor als unfreundliche Aktionen. (Das war jetzt meine Formulierung, aber so ähnlich hat Hirit es geschrieben.)

LG, Micha
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

ACHTUNG! Ich verbiete ausdrücklich, Texte oder Bilder, die ich hier einstelle, ohne meine ausdrückliche Erlaubnis auf andere Seiten zu kopieren!

Offline Timper

  • Routinier
  • *****
  • Beiträge: 2.140
  • Geschlecht: Männlich
  • Gleichberechtigung für alle!
  • Pronomen: Er
Aber ich will auch mal einiges zur Problemlösung bei mir schreiben. Zunächst die Gemeinsamkeiten zu Hirti und Skirtedman sind unterschiedlich aber trotzdem ähnlich. Ja der Blick in die Modewelt der Damen macht neidisch. Draus leitet sich auch der Spleen ab, sich derlei in den Schrank zu hängen. Also Lederröcke, Blusen, Pullover, Strümpfe ect. oder auch Lackshirts.  Aber da sind die gesellschaftlich Hürden. Über welche kommt man darüber , welche nicht. In den eigenen vier Wänden kann ich mich als Single grenzenlos ausleben. Das war mal anderes, aber ist Geschichte und heute auch nicht relevant. Partnerschaften haben gute, aber auch problematische Seiten. Berlin ist groß und anonym bis auf das Mietshaus. Das eröffnet einige Möglichkeiten seinen Spleen auszuleben. In erster Linie am WE in verschiedenen Location und diversen Veranstaltungen wo Hetro und LGBT sich trifft. Eine Safe Space ohne auf irgendwas Rücksicht zu nehmen, außer auf den gemeinsamen Nenner aus den normalen Grenzen auszuzusteigen.
Wie sieht es sonst aus? Ich bin nicht darauf angelegt, mit meinem Spleen zu missionieren. Dh es wird mit bedacht auch in der normalen Öffentlichkeit einiges getragen. Vieles hier wird nur auf Röcke reduziert aber es gibt auch schicke Stiefeletten , Jacken oder auch Damen Chinos die Mann tragen. Der Rock ist natürlich das auffälligste Teil. Aber auch dieser wird ab und zu in der normalen Öffentlichkeit getragen. Letzten Dienstagabend in meinem Kiezkino. Und ja es war schön aber auch war klar das man damit in den Blickpunkt gerät. Da ist sowas wie der CSD Umzug natürlich viel besser, ein bunter Zug von allen die aus dem normalen Muster mal aussteigen wollen. Unabhängig ob Hetro oder LGBT.
Der Freundeskreis weiß um meine WE Aktivitäten, einige waren auch am WE mal mit. Dennoch halte ich es nicht für nötig, das dort zum Thema zu machen.
Das Arbeitsumfeld weiß nichts. Und das ist gut so. Ich weiß wie die ticken und das hat da auch nichts zu suchen. Es gab mal vor recht langer Zeit jemand dem ich an der Havel in Shorts und Strumpfhosen begegnete ( siehe Janna) und natürlich kamen dann später blöde Bemerkungen , Stichwort Schwul. Daran merkt man was für Vorbehalte es gibt, das merkt man sich... Der ist nun nicht mehr da aber das hat mir gezeigt privat bleibt privat.! Das eine oder andere Teil zb. eine Damen Lederjacke und ein Damen Daunenmantel  wird dennoch integriert aber das reicht. Gäbe es nicht den großen gemeinsamen Umkleideraum wäre es einfacher. Aber so ist es nun mal.  Jeder hat seine eigenen Hürden und versucht sie so oder so zu überwinden.  Und der eine braucht mehr oder auch weniger. Mir reicht das Nachtleben, andere gehen in die Oper. Der nächste bleibt am Gartenzaun stehen oder geht zum Wein trinken.
Eins aber ist sicher, ich lasse mir keine Allgemeinfloskeln einreden, sondern gehe meinen eigenen Weg.         
Sushi Rolls Not Gender Rols.

Rock tragen? Ich darf das!

Offline cephalus

  • Team
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 7.528
  • Geschlecht: Männlich
    • muenchengefluester
    • Münchengeflüster

Oder wir sehen unseren Fehler, in den Köpfen der anderen Menschen Hürden zu sehen, wo sie gar keine haben. Und das meinst Du hauptsächlich, Cephalus, gell? Ja, wie damit umgehen? Wie sich selbst neu konditionieren?
 

Ja, so in etwa habe ich das gemeint  - eigene und projizierte Hürden. Ich dachte tatsächlich lange, meine Frau müsste ein Problem damit haben, äussert es aber aus Rücksicht nicht. Es hat viele Gespräche und Zeit gebraucht bis mir klar war, dass tatsächlich keine Hürde vorhanden ist und ich meine "Rücksichtnahme" aufgeben kann.

Offline MAS

  • Für ein großherziges Forum ohne Ausgrenzung!
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 25.876
  • Geschlecht: Männlich
  • Toleranz ist gut, Respekt ist besser!
    • IFN
  • Pronomen: Unwichtig
LIeber Cephalus,

wahrscheinlich ist es eine sehr frühe und stabile Prägung, aber ich bin kein Psychologe. Jedenfalls steckt die Angst fest und lässt sich nicht so leicht beseitigen. Aber Du hast diesbezüglich die beste Familie der Welt und wenn Du ihr vertraust, kannst Du es vielleicht schaffen, auch in Deinem Kopf die Hürden zu beseitigen.


Lieber Timper,

danke für Deine Geschichte. Sie ist sicher sehr sehr anders als bei mir. Meine Geschichte kannst Du hier nachlesen: http://rock.brzeske.de/index.htm?s=michael.html Der Text ist allerdings schon älter, als mein Rocktragen damals war, also 13 zu 10 Jahre (wenn ich das Rocktragen in der Kindheit und das in Sri Lanka nicht mitrechne).
Ich erlebte übrigens auch schon Schuchtelsprüche. Die Schwuchtelrufer habe ich anfangs ignoriert, später, als meine Selbstischerheit gewachsen ist, zurechtgewiesen. Sie erwiesen sich dann meistens als im Grunde freundliche Männer oder Jungs, die nur mal einen auf Macker machen wollten. Ich kenne Deine Kollegen nicht, aber ob sie nicht durch ein klares Wort zur Raison zu bringen sind, wage ich auch aus der Ferne zu hinterfragen. Wenn Du schreibst; "Ich weiß wie die ticken und das hat da auch nichts zu suchen.", dann klingt das eben für mich so, als ob Du ihnen recht gäbest. Vielleicht verstehe ich Deine Wortwahl aber auch falsch.

Unabhängig von Deiner Geschichte - also als "Allgemeinfloskel", wie Du es nennst - halte ich aber völlig öffentliches Rocktragen für unsere Bewegung für förderlicher als heimliches oder teilweise heimliches. Ich fing ja auch mit heimlichem Rocktragen an bzw. damals als Kind waren meine Freundin (Spielkameradin) und ihre Schwester und Mutter eingeweiht. Später ganz heimlich, in Sri Lanka natürlich öffentlich, dann wieder daheim heimlich oder zu Hause, dann mit der richtigen Frau gesegnet aber mehr und mehr öffentlich, bis auch auf der Arbeit oder bei öffentlichen Auftritten usw. Alles gut!

LG, Micha
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

ACHTUNG! Ich verbiete ausdrücklich, Texte oder Bilder, die ich hier einstelle, ohne meine ausdrückliche Erlaubnis auf andere Seiten zu kopieren!

Offline Chris Schumann

  • Minister für Hochhackiges, Einröhriges und anderes Schickes
  • Hero
  • ****
  • Beiträge: 588
  • Geschlecht: Männlich
  • Wenn's die Mädels nicht tragen, tu ich das eben...
    • chrisschumann81
    • Das Forum: Männer auf hohen Absätzen
  • Pronomen: Er
Also ich habs mir jetzt erspart, 6 Seiten zu lesen. Verzeihung...

Ich bin ja mittlerweile schon über 20 Jahre mit Stöckelschuhen unterwegs.
Und mittlerweile auch schon fast 10 Jahre mit Rock.
Hat alles natürlich immer klein angefangen, und wurde dann mehr und irgendwann auch am Tage...

Ja, man wird von Außenstehenden meist in die Schwulen-Schublade verortet. Leider!
Mit den meisten Leuten kommt man aber nicht ins Gespräch. Die laufen einem nur mal eben über den Weg, und denken sich ihren Teil.
Wenn ich aber schon hier und da mal mit jemandem ins Gespräch kam, konnte man das ganze schnell klären, und das Weltbild mal etwas erweitern.
Müsste man viel öfter hinbekommen solche Gespräche. Und ich war vor allem bis Corona kam, recht viel in ganz D unterwegs um Gleichgesinnte zu treffen und zu motivieren.
Da hatte ich natürlich auch viele Möglichkeiten für Gespräche.

Zur LGBTIQ-Szene haben wir logischerweise Schnittmengen.
Der eine mehr, der andere weniger...
Der eine mag Stöckelschuhe, der nächste Röcke und Kleider. Wieder der nächste macht sich gerne mit Make-up zurecht, und der vierte bedient sich dem ganzen Sortiment, aber mit Make-up z.B. kann er garnix anfangen... - jeder ist ein Unikat...

Wenn ich von meinem anderen Forum ausgehe, so kann ich sagen: Die allermeisten Leute sind ganz normale Männer mit nem etwas ausgefallenen Spleen.
Aber absolut Mann und nicht "vom anderen Ufer". Wir werden also zu allermeist zu unrecht in diese Tunten-Schublade verortet.

Und genau daher ist meine Devise seit längerem: Vollgas!
Diese Schubladen müssen aus den Köpfen verschwinden!
Die Leute sollen sehen, das ein Mann sich dem gleichen Material bedienen kann wie die Mädels, und ist und bleibt trotzdem "ein ganzer Kerl"...
Das größte Problem ist das Hirn der Weiber. Vor allem der eigenen Frau oder Mutter!! Die können sowas am allerwenigsten ab!!

Fragt eure engsten Freundinnen: Die allermeisten werden euren Spleen cool finden. Und euch eine ehrliche Meinung sagen.
Aber wehe, ihr fragt eure Frau... - da fällt das Ergebnis meist deutlich miserabler aus...  :-\
Es ist schwieriger, eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern, als ein Atom... (Einstein)

🎼🎤"Einer muss den Job ja machen..." (Udo Lindenberg)

Offline Timper

  • Routinier
  • *****
  • Beiträge: 2.140
  • Geschlecht: Männlich
  • Gleichberechtigung für alle!
  • Pronomen: Er
Mas- Ich meinte damit das ich es nicht für nötig halte mehr aus meinem Privatleben preis zu geben als nötig. Das ist kein recht geben. Ich habe auch keinen Bedarf an Diskussionen mit Menschen, die damit nichts anfangen können.
Das ist kein akademisches Umfeld, sondern einfach gestricktes Holzfäller Niveau. Du wirst in handwerklichen Jobs oder Bauberufen nur schwer Personen finden, die über den Tellerrand hinausschauen. Bierflaschen Niveau. Jetzt wird mancher sagen stimmt nicht. Aber so ist es zumindest in meinem Umfeld. Mit Mascara, Wimpertusche und sehr  dezenten Make Up bei mir sind die schon genug strapaziert. Da mit Rock aufzuschlagen, würde Wellen schlagen. Unnötig.   
Sushi Rolls Not Gender Rols.

Rock tragen? Ich darf das!


 

SMF 2.0.19 | SMF © 2020, Simple Machines | Bedingungen und Regeln

go up