Autor Thema: Film „Oskars Kleid“  (Gelesen 12031 mal)

Offline Stadtneurotiker

  • Junior
  • **
  • Beiträge: 139
  • Geschlecht: Männlich
    • stadtneurotikr
    • neudinho37
    • Ansichten aus dem Millionendorf
  • Pronomen: Unwichtig
Film „Oskars Kleid“
« am: 15.12.2022 11:14 »
Aus den Untiefen der sozialen Medien gefischt...

So wird der Film vom Verleiher angekündigt:
„Seit Ben (Florian David Fitz) von seiner Ex-Frau Mira (Marie Burchard) und den gemeinsamen Kindern Oskar (Laurì) und Erna (Ava Petsch) getrennt lebt, ist sein Leben aus den Fugen geraten. Er sitzt alleine in seiner Doppelhaushälfte und trinkt Bier zum Müsli. Doch unerwartet bekommt Ben eine zweite Chance: Als die hochschwangere Mira vorzeitig ins Krankenhaus muss, wohnen seine Kids plötzlich wieder bei ihm. Ben bekommt Aufwind und will zeigen, dass er der perfekte Vater sein kann. Diesmal wird alles gut – glaubt er! Denn Sohn Oskar bringt ein winziges Problem ins Haus: Er trägt ein Kleid, das er nicht mehr ausziehen will. Ben und seine Familie stolpern in ein Abenteuer mit unbekanntem Ausgang und der Chance auf einen Neuanfang.“
Trailer: *klick*

Zitat
So selbstbewusst das neunjährige Kind auch auftritt (und das tut es sehr), so sehr bleibt der Kern von dem, was Lili bewegt, immer holzschnittartig. Das aber reduziert sie zur Nebenfigur von Bens Entwicklung; ihre trans Identität ist die Herausforderung, an der der Vater wächst.
Aus der Kritik von Rochus Wolff
Lieb doch, wen Du willst! Und trag doch, was Dir gefällt!

Offline hirti

  • Routinier
  • *****
  • Beiträge: 2.874
  • Geschlecht: Männlich
  • rockt.
  • Pronomen: Er
Antw:Film „Oskars Kleid“
« Antwort #1 am: 15.12.2022 12:11 »
Vielleicht bin ich ein wenig zu blöd, aber mit der Formulierung "bleibt der Kern von dem, was Lili bewegt, immer holzschnittartig" kann ich nicht wirklich was anfangen.

Die Vorschau habe ich mir vor einer Weile mal angesehen, wüsste aber nicht mit wem ich's mir ansehe.
Bei meiner Frau ist's nicht das Lieblingsthema und für meine Freunde fliegen zu wenig Raumschiffe und spritzt zu wenig Blut. Ich finde es aber auf jeden Fall toll dass das Thema so in einem breitenwirksamen Film angesprochen wird.

Offline cephalus

  • Team
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 7.488
  • Geschlecht: Männlich
    • muenchengefluester
    • Münchengeflüster
Antw:Film „Oskars Kleid“
« Antwort #2 am: 15.12.2022 12:23 »
Ich bin zufällig auch gestern über den Film "gestolpert", in Form eines Kinoplakats.

Ich fand den Titel interessant,  habe ich doch auch einen Jungen im Kleid (gelegentlich).

Ich habe allerdings gleich befürchtet, dass er in diese Richtung geht, und mit dem Kleid eine andere Geschlechtsidentität ausgedrückt werden soll.

Wäre das Thema im Kern schlicht ein Junge, der in seiner männlichen Rolle ein Kleid tragen will,  dann wäre ich sicher ins Kino gegangen, mit Sohn und jeweils im Kleid  ;D

Offline Skirtedman

  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 9.730
  • Geschlecht: Männlich
  • Mann ohne Hose muss nicht nackt oder sonstwas sein
Antw:Film „Oskars Kleid“
« Antwort #3 am: 15.12.2022 13:04 »
Ich habe allerdings gleich befürchtet, dass er in diese Richtung geht, und mit dem Kleid eine andere Geschlechtsidentität ausgedrückt werden soll.

Ja, ging mir genauso.

Und Du wärst mit Deinen Söhnen - alle im Rock - auch in diesen Film gegangen, wenn er den "Jungen im Rock" zum Thema gehabt hätte.

Geht man dergestalt ins Kino zu einem Film mit der 'anderen Geschlechtsidentität' macht man sich gleich verdächtig, ebenso sich im falschen Körper zu fühlen.

Dennoch schaue ich solche Filme recht gerne, weil sie einen kleinen Teil unserer eigenen Problematik mit anschneiden, vor allem aber auch zu träumen davon, wie man selbst als Kind (ich jedenfalls) lange genug von einem anderen Erscheinungsbild meinerselbst geträumt hat (auch, wenn es eben nur um die Kleidung bei mir ging).

Filme wie "Mein Leben in rosarot" oder "The Danish Girl" hab ich also ebenso mit einer gewissen Anteilnahme verschlungen - auch wenn es nicht direkt mein Thema ist.

Ich glaube, ich habe das eingangs beschriebene Problem nicht mehr so - ich glaub, ich steh da mittlerweile drüber -, dass ich mich einer falschen Körperidentität verdächtigt machen könnte, wenn ich im Kleid oder Rock in diesen Film gehe.

Einen ganzen Schwung Reiz, mir den Film anzuschauen, hat es mir aber genommen, weil ich zu erkennen glaube, dass für die Rolle des Oskars sie tatsächlich ein Mädchen genommen haben. Einem Mädchen nimmt man eine Mädchenrolle natürlich auch irgendwie leichter ab. Der erwähnte Reiz (Ein Junge trägt ein Kleid) transportiert dieser Film aber nun wirklich nicht mehr. Ich finde es schade, dass diese Rolle des Oskars/der Lili man nicht einem Jungen zumuten wollte. So bleibt die ganze Aura des Filmes für mich deutlich auf der Strecke.

Und aus der Kritik von Rochus Wolff (wäre eine Inspiration für einen Künstlernamen für mich: Rocco Wolf... ;) ) lese ich auch heraus, dass es wohl wirklich ein Mädchen ist, das den Oskar, pardon die Lili verkörpert.

Schade.

Gruss,
Wolfgang


Offline cephalus

  • Team
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 7.488
  • Geschlecht: Männlich
    • muenchengefluester
    • Münchengeflüster
Antw:Film „Oskars Kleid“
« Antwort #4 am: 15.12.2022 13:19 »
Laurì, so heißt der Schauspieler, ist ein Jungenname - meinte Google...

Offline hirti

  • Routinier
  • *****
  • Beiträge: 2.874
  • Geschlecht: Männlich
  • rockt.
  • Pronomen: Er
Antw:Film „Oskars Kleid“
« Antwort #5 am: 15.12.2022 14:47 »
Alles andere hätte mich auch schwer gewundert.
Wäre doch ein Armutszeugnis für die Glaubwürdigkeit und Story des Films wenn man für die Darstellung eines Jungen im Kleid ein Mädchen gebraucht hätte.

Offline GregorM

  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 8.028
  • Geschlecht: Männlich
    • Wie wär's mit einem Kilt?
  • Pronomen: Er
Antw:Film „Oskars Kleid“
« Antwort #6 am: 15.12.2022 15:07 »
Ja, Lauri wird bei mehreren Quellen als Jungenname bezeichnet.

Bei uns ein sehr seltener Vorname, nur 21 gibt es, die Lauri heißen, doch davon sind 5 Mädchen.
Bei Gerd ist es umgekehrt: 100 Männer heißen Gerd, aber 486 Frauen. Jungen heißen Gert: 6.307, Frauen gibt es nur 2.

Gruß
Gregor
Gruß
Gregor

Offline GregorM

  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 8.028
  • Geschlecht: Männlich
    • Wie wär's mit einem Kilt?
  • Pronomen: Er
Antw:Film „Oskars Kleid“
« Antwort #7 am: 15.12.2022 15:08 »
Alles andere hätte mich auch schwer gewundert.
Wäre doch ein Armutszeugnis für die Glaubwürdigkeit und Story des Films wenn man für die Darstellung eines Jungen im Kleid ein Mädchen gebraucht hätte.

So einig.

Gruß
Gregor
Gruß
Gregor

Offline Skirtedman

  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 9.730
  • Geschlecht: Männlich
  • Mann ohne Hose muss nicht nackt oder sonstwas sein
Antw:Film „Oskars Kleid“
« Antwort #8 am: 15.12.2022 16:15 »
In der Kritik von Rochus Wolff heisst es im unteren Drittel:

Zitat
Ob Lili als Figur ... ... ...; die junge Darstellerin Laurì jedenfalls ist sehr überzeugend.

Wiederholung: "die junge Darstellerin".

Ohnehin klingt "Laurì" so ganz ohne Nachname eher wie ein Künstlername. Als solle die wahre Identität des Kindes geschützt werden, aus welchem Grund auch immer.

Vielleicht ist die Darsteller*in auch tatsächlich 'trans'. Kann alles sein. Aber alleine vom Gesichtsausdruck und vom Körperbau her wirkt das Kind sehr wie ein biologisch geborenes Mädchen.

Offline cephalus

  • Team
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 7.488
  • Geschlecht: Männlich
    • muenchengefluester
    • Münchengeflüster
Antw:Film „Oskars Kleid“
« Antwort #9 am: 15.12.2022 16:57 »
Nicht alle Quellen sind zuverlässig nicht alle Fakten bekannt, da bleibt jedem nur zu glauben was er will  ;)

Im übrigen kann man bei Kinder in diesem Alter keineswegs das Geschlecht am Körperbau festmachen. Jungs wirken oft massiver, weil sie Jungenkleidung, weit, schlabbrig und fest tragen.

Den besten Beleg dafür habe ich zuhause.  ;D


Offline Stadtneurotiker

  • Junior
  • **
  • Beiträge: 139
  • Geschlecht: Männlich
    • stadtneurotikr
    • neudinho37
    • Ansichten aus dem Millionendorf
  • Pronomen: Unwichtig
Antw:Film „Oskars Kleid“
« Antwort #10 am: 15.12.2022 17:09 »
Im übrigen kann man bei Kinder in diesem Alter keineswegs das Geschlecht am Körperbau festmachen. Jungs wirken oft massiver, weil sie Jungenkleidung, weit, schlabbrig und fest tragen.
Eben. Die Besetzung von Lili/Oskar dürfte, der Kritik nach zu urteilen, das geringste Problem sein.
Lieb doch, wen Du willst! Und trag doch, was Dir gefällt!

Offline Skirtedman

  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 9.730
  • Geschlecht: Männlich
  • Mann ohne Hose muss nicht nackt oder sonstwas sein
Antw:Film „Oskars Kleid“
« Antwort #11 am: 15.12.2022 17:12 »
Ja, in diesem Alter ist der Körperbau zwischen Jungen und Mädchen noch viel subtiler. Bei Erwachsenen ist diese Differenzierung ja schon oft nicht aussagekräftig.
Jedoch an den Gesichtszügen und an den Bewegungen kann man das doch schon recht oft ziemlich zuverlässig (nichts ohne Ausnahmen!) ablesen.

Und da führt mich meine Vermutung bei Laurì sehr stark zur Annahme, dass es vermutlich ein gebürtiges Mädchen ist.

Offline Skirtedman

  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 9.730
  • Geschlecht: Männlich
  • Mann ohne Hose muss nicht nackt oder sonstwas sein
Antw:Film „Oskars Kleid“
« Antwort #12 am: 15.12.2022 17:14 »
Ja, Ben,

ich beziehe mich ja auch nicht darauf, dass die Kritik sich damit beschäftigt. Sie bekräftigt nur meine Vermutung.

Wenn dem so wäre, ist es etwas, woran ich etwas auszusetzen hätte.

Offline high4all

  • Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen. (Psalm 18,30)
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 11.667
  • Geschlecht: Männlich
  • ΙΧΘΥΣ
  • Pronomen: Unwichtig
Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

Never be limited by other people's limited imaginations. (Dr. Mae Jemison)

Wenn wir es recht überdenken, so stecken wir doch alle nackt in unsern Kleidern. (Heinrich Heine

Offline Lars

  • Hero
  • ****
  • Beiträge: 1.269
    • Kleider machen Männer
Antw:Film „Oskars Kleid“
« Antwort #14 am: 15.12.2022 17:54 »
Vielleicht solltet ihr erst den Film sehen und danach darüber schreiben, oder?

Wozu der Aufwand, wenn doch von vornherein klar ist, in welche Richtung es geht?
Allerdings kann man sich dann auch gedankliche Ergüsse dazu ersparen, das stimmt schon ....
Schützen die Grünen die Natur?
Oder müssen wir die Natur vor den Grünen schützen?


 

SMF 2.0.19 | SMF © 2020, Simple Machines | Bedingungen und Regeln

go up