Nebenbei bemerkt, weiß ich, wie es sich anfühlt, wenn eine Frau meint, mir den Rock verbieten zu müssen.
Hallo Jo,
wahrscheinlich liegt genau da des Pudels Kern. Wir beide interpretieren die dargestellte Situation gänzlich anders. Ich sehe sie aus der Sicht einer Frau, die sich wünscht, dass ihr Mann/Freund auch mal wie ein "ganz normaler" Mann gekleidet ist, und die versucht, beim Einkauf darauf hinzuwirken, dass er die entsprechende Kleidung aussucht.
(Ich behaupte mal ganz frech, dass ich meinem Mann sehr wenige Vorschriften mache und Kleidung an ihm dulde, bei der viele der Frauen/Freundinnen der hier anwesenden Rockträger wahrscheinlich schon "Zeter und Mordio" schreien würden. Manchmal denke ich mir inzwischen, dass ich mich und meine Wünsche, bei dem Versuch meinem Mann seine Freiheit zu lassen, viel zu sehr unterdrückt habe.)
Du (Du gestattest, dass ich Dir das hier als "Erfahrung" unterstelle) fasst die Situation wahrscheinlich als eine Episode in einem längeren Konflikt auf, im Laufe dessen die Freundin/Frau immer wieder versucht, dem Mann seine Bekleidungswünsche madig zu machen.
Unter dieser Voraussetzung ist es ja fast logisch, das wir nicht einer Meinung sein können.
Lediglich das "leider" würde ich weglassen. Ich kann gut damit leben, daß andere vieles besser können als ich.
Wenn Du den Zwinker-Smiley nicht weglässt, brauchst Du Dich auch über das "Leider" nicht aufregen!
Die Arbeit, Dir auf das Zitat zu antworten, spare ich mir. Mc Morghey hat mir das ja im Vornherein schon abgenommen (Danke! an dieser Stelle). Halt, nein, zitiert er doch eine Frau... ich müsste jetzt das Zitat eines Mannes suchen, der die Abwertung von Frauen beklagt.
Der Gag bei Deinem Zitat ist, dass man Frauen durch Männer ersetzen könnte und Männer durch Frauen und es würde immer noch passen!
Wie ich schon in den Beiträgen vorher dargestellt habe, finde ich Abwertung jeglicher Art in keinster Weise in Ordnung, weder die von Männern noch die von Frauen.
Zu Doris Lessing noch ein Absatz, den ich hier mal zusammenfasse: "Das goldene Notitzbuch" gilt als Hauptwerk von Doris Lessing und wurde als feministische Klassiker betrachtet. Später distanzierte sich Doris Lessing davon, indem sie unter anderem in einem Interview mit der New York Times sagte:„Die Feministinnen verlangen von mir einen religiösen Akt, den sie nicht genauer untersucht haben. Sie wollen, dass ich Zeugnis ablege. Am liebsten möchten sie, dass ich sage: ‚Ich stehe auf eurer Seite, Schwestern, in euerm Kampf für den goldenen Tag, an dem all die brutalen Männer verschwunden sind.‘ Wollen sie wirklich, dass man allzu vereinfachende Aussagen über das Verhältnis zwischen Männern und Frauen macht? Genau das wollen sie. Mit großem Bedauern bin ich zu diesem Schluss gelangt.“
Ich lese das so, dass es Frau Lessing um eine differenzierte Betrachtung geht und sie pauschale Urteile, wie sie auch von Seiten einiger (vieler?) Feministinnen kommen, verabscheut. Vor diesem Hintergrund finde ich auch die Aussage, die Du zitierst in Ordnung. Auch, wenn sie - wie vorher schon geschrieben - andersherum genauso gültig ist!
Also nix für ungut!
Tine