Seien Sie anspruchsvoll (Quelle: SZ-Magazin)

[Tine]

inwiefern findet ihr denn die Bilder unpassend? Sie machen doch auf eine sehr sarkastische Art und Weise auf das absolute Fehlen des Stils bei deutschen Männern aufmerksam. Und dass sie diese Fotos dann noch mit durchaus teuren Kleidungsstücken machen, macht noch deutlich, dass es in Stilfragen auch nicht hilft, eine teure Krawatte von Louis Vuitton zu kaufen, wenn man sie dann in die Hose steckt...

Hallo Bene,

so betrachtet hast Du recht. Ich habe einfach keine Ironie bei den Bildern unterstellt. Aber sind das denn überhaupt deutsche Männer? Und wer hat die denn angezogen? Angeblich macht das doch bei den meisten Männern die Ehefrau...
Ok, Eigentor - ich gebe es ja schon zu. 

Am besten, ich werde hier mal nicht weiter mitreden und mich an dem ergötzen, was der Rest des Forums zu bieten hat.
Alternativ könnte ich mich, natürlich unter geeignetem Pseudonym, unter die "Edelfedern" mischen und über die Philosophie des Röcketragens schreiben und diese Disziplin damit endlich auch "adeln".

An einem Punkt muss ich dem Artikel doch noch mal kurz aber heftig widersprechen: "anständige" Klamotten zum Reinwachsen für Kinder finde ich allemal besser, als ausbeuterisch und unter unwürdigsten Bedingungen gefertigte "Billigprodukte" die eben mal ein paar Wochen (Monate) genau passen.

Viele Grüße
Tine

[Asterix]

Liebe Rockers und Freunde,

schön, dass hier eine lebhafte Diskussion läuft - war durchaus mein Ziel

Insbesondere, weil ich nicht so ein Riesenfan dieser beiden Texte bin, doch es gibt auch einige Aspekte, die mir gut gefallen.

Insbesondere seine Kleidung bewusst auszuwählen, je nach Anlass - das heißt nicht, dass es ein schwarzer Anzug sein müsste. Ich finde einfach, dass man heute sagt, ich kleide mich in meiner schönsten Kleidung, weil ich es mir wert bin, mich wohlzufühlen, mich schön zu fühlen und so weiter...muss nicht mal einen besonderen Anlass haben...sprich mit der Kleidung die Achtung zu sich selbst zu demonstrieren bzw. sich einfach selbst zu achten - gilt für Männer wie für Frauen...

Dies mal für den Moment...

Liebe Grüße,

Asterix, der sich wahrscheinlich heute schwarz-rot-gold kleiden wird - goldene Jacke, roter Pulli, schwarzer Rock und rote Stiefel...

[GregorM]

Hallo alle,

ist Mode als Begriff nicht ein Weg, dem man folgen muss um nicht unmodisch zu sein?
Wenn auch dieser Weg breit ist, wie in Italien, wo Männer in orangen oder roten Jeans gehen können wie auch in dezent grauen oder schwarzen, umfasst die dortige Mode doch nicht Röcke für Männer.

Wo würde ich am liebsten leben, in einem Land mit breiten Modestraßen, wo an jeder Seite der Abgrund zum Unmodischen doch steil sind, oder in einem Land, wo die Landschaft offener ist, wo sich Männer zwar generell unauffälliger kleiden, aber wo es – der fehlenden Straßen und deren Abgründe wegen – auch leichter ist, seine eigene Individualität zu zeigen, wünsche man sich das.

Ich selbst bin nicht im Zweifel. Ich will das Recht zum Unmodischen und damit das Recht zur persönlichen Freiheit oder Individualität, sei sie auch durch Normen begrenzt. Ich glaube, es ist den meisten Männern unkomplizierter, aus den Normen zu fallen als in einer modischen Gesellschafft unmodisch zu sein.

Im Klartext, lieber Deutschland.

Gruß
Gregor - Däne im Kilt.