In einem gewissen Maße sind Stereotype oder Vorurteile überlebenswichtig. Etwa wenn der Neandertaler dem Säbelzahntiger ausweicht, weil der ihn mit hoher Wahrscheinlichkeit töten würde. Im Gegensatz dazu sind Vorbehalte schädlich, wenn sie nur dazu dienen, eine gewohnte, irrationale Denkweise aufrecht zu erhalten.
Es gibt ein Beispiel von Henry Ford II, der eine Führungskraft anwies, einen Mann zu entlassen, der nach Fords Meinung zu enge Hosen trug und deshalb homosexuell und somit ungeeignet für sein Unternehmen zu sein. Es half auch nicht der Einwand der Führungskraft, dass dieser Mann ein brillanter Konstrukteur, ein sympathischer Familienvater und im Unternehmen sehr gut anerkannt sei. Als Außenstehender würde ich einschätzen, dass Ford nicht in der Lage war, anhand dieser Fakten seine Vorurteile zu überdenken, sondern lieber daran festhielt. Vielleicht aus mehreren Gründen wie Machterhalt oder Weltbild.
Es gibt also nützliche und schädliche Vorurteile und wir müssen das für uns erkennen, welche welche sind und warum.