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Röcke und mehr... => Erfahrungsberichte => Thema gestartet von: Rockio am 22.01.2017 21:14

Titel: Kneipenabend
Beitrag von: Rockio am 22.01.2017 21:14
Vor zwei Tagen abends war ich angeregt von den Diskussionen hier und begab mich in meine Stammkneipe.
Ich warf mich dann in Schale: Blauer Pulli, schwarzer Kilt (L4M),  Wolford Winter soft logic Strumpfhose (https://www.lyst.co.uk/clothing/wolford-winter-soft-logic-tights-black-2/) (grau/ecrue, fein gerippt) gibt es leider nicht mehr im Handel) und Dr Martens-Stiefel (30 cm hoch, 2 Zoll-Absatz).
Warten auf die Straßenbahn, viele Leute, dann in der Bahn alle Sitzplätze besetzt, so dass ich länger in dem offenen Bereich zu stehen kam, in dem Platz für Kinderwagen, Rolli-Fahrer und eben Stehpassagiere ist. Umsteigen am Bahnhof, wieder warten, dasselbe in grün. Nirgendwo besondere Aufmerksamkeit, kein längeres Verweilen von Blicken (ich finde interessant, dass man ein zu langes Verweilen sofort bemerkt).

Dann in der Kneipe, wo ich als erstes auf eine meiner Ärztinnen traf. Die fiel mir buchstäblich um den Hals "Das sieht sooo lecker aus", und sie ist eine immer sehr gut gekleidete Frau. Meistens ist ihr Mann mit dabei, diesmal nicht, so blieben wir  zu zweit sitzen. Nachdem die Mode durchgesprochen war, andere Themen in schwang kamen und das erste Bierchen auch weggekloppt war, kam ein Paar dazu, dass ich vorher schon einmal getroffen hatte (er ein höheres Tier bei der größten Firma in town, sie im Versicherungsgeschäft). Wir hatten uns schon mal sehr intensiv über medizinische Dinge unterhalten. "Ach", sagte sie gleich, "wo hast Du die tollen Strümpfe her? Und für Deine Beine könnte ich Dich fast killen." Das hat sie dann nicht getan, weil ich ihr genau sagen konnte, woher ich meine Sachen hatte.
Im Grunde ging es so weiter bis spät in die Nacht. Nicht, dass die Männer da weniger freundlich sind, aber gemeinhin sagen die nur wenig. Dann habe ich noch lange mit einer supernetten Frau (bi, etwas queer) geklönt (in die ich wahrscheinlich mich schwer verlieben würde, wenn sie nicht vergeben wäre und ich mich diesbezüglich noch zurückhalten kann).

Nachts um 2 mit der Bahn zurück. An der Haltestelle, wo ich einstieg, saßen drei jüngere Männer. Erst die übliche Stille, dann als die Bahn nach ca. drei Minuten kam, sagt einer beim Einsteigen "Supercooles Outfit, und der Kilt ist klasse!" Ich habe mich für das spätnächtliche Kompliment bedankt, es auf die Kleidung geschoben.
In der Bahn dann wieder erstaunlich voll, darunter ne ganze Reihe von Leuten, die wahrscheinlich Migrationshintergrund hatten (habe ich ja selbst!) wie man am nahöstlichen Sprachduktus merkte. Einer setzte sich direkt neben mich, sein Kumpel auf die gegenüberliegende Bank. Auch da einfach nur normales Verhalten. Keine Seitenblicke, kein Anflug eines sich-Lustigmachens.

So macht das doch Spaß.
Ich habe noch Fotos, weiß aber nicht, wie man die hier hochladen kann.
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: high4all am 22.01.2017 21:27
Herzlichen Dank für Deinen Bericht, der hoffentlich einigen Unentschlossenen Mitgliedern Mut macht für den Weg nach draußen. :)

Was Fotos betrifft:

Bilder am besten auf einen Bildserver (z.B. Servimg oder Picr) hochladen und von dort aus mit den Beiträgen verlinken.

Mit dem zweiten Button von rechts erzeugst Du zwei Steuerzeichen ("img" mit eckigen Klammern). Zwischen die beiden Zeichen setzt Du den Link vom Biildserver und fertig.

LG
Hajo

Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: Dr.Heizer am 22.01.2017 21:42
Herzlichen Dank für Deinen Bericht, der hoffentlich einigen Unentschlossenen Mitgliedern Mut macht für den Weg nach draußen. :)

LG
Hajo

Ich schließe mich em Dank Hajos an! Ein schöner Bericht, der gerade im Umgang mit bekannten und unbekannten Menschen meine Erlebnisse bestätigt: Bist Du selbst einfach nur Du, wirst Du auch so von anderen wahrgenommen. Kein Verkleiden, kein Verstellen - einfach sein wie immer und Freude haben! :)
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: Rockio am 22.01.2017 21:52
Herzlichen Dank für Deinen Bericht, der hoffentlich einigen Unentschlossenen Mitgliedern Mut macht für den Weg nach draußen. :)

Was Fotos betrifft:

Bilder am besten auf einen Bildserver (z.B. Servimg oder Picr) hochladen und von dort aus mit den Beiträgen verlinken.

Mit dem zweiten Button von rechts erzeugst Du zwei Steuerzeichen ("img" mit eckigen Klammern). Zwischen die beiden Zeichen setzt Du den Link vom Biildserver und fertig.

LG
Hajo


Danke, Hajo, für den Tipp.

ich schau mal, wie das geht.

Lustig war noch, als ich meine Ärztin  fragte, ob mein Outfit in der Art eher was für meine tolerante Kneipe sei und ob es vielleicht für eine Konferenzteilnahme geeignet sei. Ich sei im Zweifel darüber. (Ich habe nächste Woche einen Konferenztag mit Ärzten, medizinischem Personal, Dietisten usw.)
 Da kam aus der Pistole geschossen "Absolut. Auf jeden Fall. Wieso denn nicht, das sieht doch prima aus. Das musst Du einfach machen!" Mal sehen ...
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: Rockio am 22.01.2017 22:03
Herzlichen Dank für Deinen Bericht, der hoffentlich einigen Unentschlossenen Mitgliedern Mut macht für den Weg nach draußen. :)

LG
Hajo
Ich schließe mich em Dank Hajos an! Ein schöner Bericht, der gerade im Umgang mit bekannten und unbekannten Menschen meine Erlebnisse bestätigt: Bist Du selbst einfach nur Du, wirst Du auch so von anderen wahrgenommen. Kein Verkleiden, kein Verstellen - einfach sein wie immer und Freude haben! :)

Danke, jo, das sehe ich auch so.
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: Rockio am 22.01.2017 22:04
Mal sehen ob es klappt.

Auf dem Bild - eine Zufallsaufnahme, sieht der Rock ziemlich knitterig aus. War aber nur eine Momentaufnahme.
Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: Rockio am 22.01.2017 22:08
Ahh, klappt ja prima

Hier ein Bild des unteren Teils des Outfits.

Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: androgyn am 22.01.2017 22:35
Das sind die Beine  "für Deine Beine könnte ich Dich fast killen." auf die Frauen neidisch sind?
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: Rockio am 22.01.2017 22:47
Das sind die Beine  "für Deine Beine könnte ich Dich fast killen." auf die Frauen neidisch sind?
Spamme woanders herum, Troll
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: Morle am 23.01.2017 02:52
Hallo Rockio,
du hast also (auch) einen Migrationshintergrund...
Bist du Bayer?

Entschuldige bitte, aber den Superflachen mußte ich einfach loswerden :)
Morle

Fast hätte ich´s vergessen: das auf dem Foto sieht töfte aus!
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: Rockio am 23.01.2017 03:05
Hallo Rockio,
du hast also (auch) einen Migrationshintergrund...
Bist du Bayer?
Nein, aber ein Migrant. Ein richtiger Wirtschaftsflüchtling und stolz darauf, weil ich dahin ausgewandert bin, wo ich mir mehr erhofft habe. Und wo ich dann das Sozialsystem ordentlich geschädigt habe, indem ich böser Mensch mir eine Krebserkrankung angelacht habe.  So etwas machen Migranten ja bekanntlich, nutzen das System einfach schamlos aus. ...

Zitat
Entschuldige bitte, aber den Superflachen mußte ich einfach loswerden :)
Ich auch, sorry ;)

Zitat
Fast hätte ich´s vergessen: das auf dem Foto sieht töfte aus!
Danke!
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: high4all am 23.01.2017 03:11
Zitat
töfte

Den Begriff "töfte" (bzw. tofte) habe ich seit Jahrzehnten nicht mehr gehört. Damals in den 1960er-Jahren von meinem älteren Bruder.
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: MAS am 23.01.2017 08:42
Ist "töfte" nicht ruhrisch?

Erlaube mit, Rockio, eine für mich typische Frage: Welches Bier hast Du in der Kneipe "weggekloppt"?

Und, was man Migranten lieber nicht fragt, da einige die Frage als ausgrenzend verstehen, aber ich tue es hier trotzdem und meine es nicht ausgrenzend, sondern einfach interessiert: Aus welchem Land bist Du denn ausgewandert?
Ach so, hier http://www.rockmode.de/index.php?topic=6006.msg86985#msg86985 (http://www.rockmode.de/index.php?topic=6006.msg86985#msg86985) fand ich die Antwort: Du bist von Deutschland nach Dänemark ausgewandert. Wobei man innerhalb der EU vielleicht schon von Binnenmigration spricht.

LG, Micha
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: Lars am 23.01.2017 11:20
Nette Geschichte, gefällt mir sehr!
 
Grüße aus Berlin,
Lars
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: Rockio am 23.01.2017 12:29
Ist "töfte" nicht ruhrisch?

Erlaube mit, Rockio, eine für mich typische Frage: Welches Bier hast Du in der Kneipe "weggekloppt"?

Ich glaube ich habe mit zwei Rodenbach Original (aus Belgien) begonnen, ein sehr fruchtiges Ding, leicht säuerlich. Dann später auf Stout umgestiegen.

Zitat
Und, was man Migranten lieber nicht fragt, da einige die Frage als ausgrenzend verstehen, aber ich tue es hier trotzdem und meine es nicht ausgrenzend, sondern einfach interessiert: Aus welchem Land bist Du denn ausgewandert?
 ... fand ich die Antwort: Du bist von Deutschland nach Dänemark ausgewandert.
Etwas nordöstllicher. Ca. 2 1/2-3 Stunden mit dem Auto nach Süden, dann bin ich schon in DK.
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: GregorM am 23.01.2017 14:21
Schweden, also?

Gruß
Gregor
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: Rockio am 23.01.2017 14:29
Schweden, also?

Gruß
Gregor
Jovisst, trodde det var redan känt!  :)
Bästa hälsningar
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: MAS am 23.01.2017 16:55
Schweden, also?

Gruß
Gregor
Jovisst, trodde det var redan känt!  :)
Bästa hälsningar

Usektar, men jag talar endet svenska! (Oder so ähnlich.)

Welches Stout denn? In Südostschweden wimmelt es meines Wissens von kleinen, kreativen Brauereien.

LG, Micha
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: GregorM am 23.01.2017 17:35
Jovisst, trodde det var redan känt!  :)
Bästa hälsningar

Jeg havde glemt det. Nu husker jeg, at du engang skrev "her i Sverige". Og at du havde haft besøg af en håndværker i Blåklädar kilt.

Mange hilsener
Gregor
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: Mann im Rock am 23.01.2017 19:08
Hallo Rockio,
das ist ein sehr schöner Bericht. Und könnte auch gut als Mutmacher für andere dienen, die noch nicht ganz so weit sind.

Gruß Matthias
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: GregorM am 23.01.2017 22:54
Hallo Rockio,

ja, gewiss ein schöner Bericht. Und Straßenbahn – du wohnst in Göteborg. Ist definitiv eine wunderbare Stadt. Dort gibt es auch einen Kiltträger – oder gab es. Er war im KtV-Forum sehr aktiv und nahm in mehreren Rockertreffen (München) teil. Rock-Ingo nannte er sich, hieß Ingemar. Ein bisschen südlicher gibt es einen Engländer, Stu, der Röcke (und vermutlich sonst nichts Weibliches) trägt. So ganz alleine bist du nicht.

Und die Schweden sind sehr nette Menschen. Etwas (falls nicht übertrieben) kann außergewöhnlich sein, ist aber OK. Genau so haben wir es auch.

Gruß
Gregor
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: Rockio am 23.01.2017 23:39

Usektar, men jag talar endet svenska! (Oder so ähnlich.)
Jag förstår dig ändå  ;)  Talar du faktiskt även svenska? Hur kommer det?


Zitat
Welches Stout denn? In Südostschweden wimmelt es meines Wissens von kleinen, kreativen Brauereien.
Ja, das stimmt, aber hier war es irgendetwas Englisches. Ich trinke und probiere gerne über längere Zeit viele Sorten, aber das Angebot wechselt etwa wöchentlich, und ich hab die Sorte vergessen. Meine Aufnahmefähigkeit für Namen von Biersorten ist einigermaßen geringer als die für die Produkte selbst – und Ersteres ist nicht die Folge von Letzterem!  ;) Ich habe einfach ein schlechtes Gedächtnis für Biersorten (wahrscheinlich  weil ich naiver Genießer bin, kein wahrer Kenner!)
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: Rockio am 23.01.2017 23:44
Jovisst, trodde det var redan känt!  :)
Bästa hälsningar

Jeg havde glemt det. Nu husker jeg, at du engang skrev "her i Sverige". Og at du havde haft besøg af en håndværker i Blåklädar kilt.

Mange hilsener
Gregor
Hej Gregor!
Du har ju verkligen ett jättebra minne: Det stämmer.

Faktiskt såg jag just några dagar sedan en annan hantverkare som hade sin blåkläderskilt på här i området, över byxan! Nja, med alla fickor är det väl praktiskt också i vintern.
P det här sättet kan vi ibland prata vid sidan om, vid behov!  ;)

Bästa hälsningar
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: Rockio am 23.01.2017 23:49
Hallo Rockio,
das ist ein sehr schöner Bericht. Und könnte auch gut als Mutmacher für andere dienen, die noch nicht ganz so weit sind.

Gruß Matthias

Nette Geschichte, gefällt mir sehr!
 
Grüße aus Berlin,
Lars

Danke, freut mich.
Meine Geschichte macht mir auch selbst Mut! Heute war ich auch unterwegs, diesmal gab es mal einen leicht schrägen Blick (selbst schuld, ist mir egal). Ich glaube das lag wohl an der recht glatten, (wirklich sehr wenig) glänzenden Strumpfhose lag, 200 Den, schön warm. Ob die meiner Ansicht nach auffälligeren Wolford Winter Soft Logic, die ich auf obigem Kneipenbild trage, weniger "Unruhe" verursachen?  Wegen einer vielleicht von mir missverstandenen Reaktion, werde ich aber auch  nicht zu voreiligen Schlüssen greifen.

Lg
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: Rockio am 24.01.2017 00:05
Hallo Rockio,

ja, gewiss ein schöner Bericht. Und Straßenbahn – du wohnst in Göteborg. Ist definitiv eine wunderbare Stadt. Dort gibt es auch einen Kiltträger – oder gab es. Er war im KtV-Forum sehr aktiv und nahm in mehreren Rockertreffen (München) teil. Rock-Ingo nannte er sich, hieß Ingemar. Ein bisschen südlicher gibt es einen Engländer, Stu, der Röcke (und vermutlich sonst nichts Weibliches) trägt. So ganz alleine bist du nicht.

Und die Schweden sind sehr nette Menschen. Etwas (falls nicht übertrieben) kann außergewöhnlich sein, ist aber OK. Genau so haben wir es auch.

Gruß
Gregor

Danke, Gregor,

ja von einem Ingemar habe ich hier im Forum vor Jahren auch mal etwas gelesen. Von dem Stu habe ich noch nicht gehört.
ich treffe hier gelegentlich Kilt- oder Rockträger in den Pubs, aber jeder macht was er will und mir ist nie aufgefallen, dass sich hier die Rockträger zu gemeinsamen Aktionen verabreden.

Wie Du sagst, lässt man die außergewöhnlichen  Leute traditionell in den skandinavischen Ländern gewähren, teils als Ausdruck einer gelasseneren Toleranz, teils auch weil/solange es einen nicht in seinem Leben selbst  stört (aber vielleicht doch wundert).  Es herrscht aber m. Ansicht nach auch insgesamt eine wenig aggressive Atmosphäre hier, eher kooperativ, konsens-betont. Meistens ist das gut.
 
Bei Euch im tiefen Süden (von hier aus) wird es auch so sein, wie Du schreibst.
Ich empfinde wenigstens in Dänemark an der Ostküste Sjællands, zw. Kopenhagen und Lousiana/Helsingør (eine herrliche Küste!), dass es lebhafter zugeht als in Schweden – das südliche Temperament :) . Leider kenne ich  aber Dänemark doch zu wenig, und ich kann Dänisch nicht aktiv. Ich lese es recht ordentlich (die beiden anderen großen skandinavischen Sprachen Skandinaviens bekommt man ja ein wenig obendrein/på köpet wenn man Schwedisch lernt und nicht ganz sprach-unbegabt ist), nur verstehen fällt mir schwer, weil ich es nie  habe lernen können (und ich bin immer zu kurz im Land und immer sprechen die Dänen fabelhaft Deutsch und/oder Englisch, so wie Du).   
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: Express am 25.01.2017 15:42
Hallo Rockio,

schöner Bericht, danke fürs schreiben

Gruß Express
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: Morle am 25.01.2017 19:55
Hallo ihr Skandinavier,
was man so hört, soll ein Kneipenabend in einem skandinavischen Land angesichts der dortigen Preise ja ganz schön die Kasse strapazieren. Hoffentlich fängt das ein dementsprechend angepaßtes Lohnniveau auf :)
Die Daumen drückend (Himmel, welch eine Aliterartion), grüßt
Morle
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: GregorM am 25.01.2017 23:34
Hallo Morle,

weißt du, es gibt auch innerhalb von Skandinavien Unterschiede. Die Norweger fahren nach Schweden, um Bier Und "Sprit" zu kaufen (oder sie brennen selbst). Die Schweden reisen nach Dänemark mit demselben Zweck, und die Dänen fahren nach Deutschland, um in den zahlreichen Grenzgeschäften einzukaufen. Der vernünftige Norweger reist mit dem Fahrschiff von Oslo direkt nach Kiel.

Und in der Kneipe? In Norwegen habe ich mehrmals um die 13 EUR für ein halbes Liter Bier bezahlt. In Dänemark reichen meistens 8 EUR. Eine Flasche Wein im Restaurant kostet selten unter 28 EUR. Deshalb haben wir nicht die Kneipenkultur, die man in Ländern südlich von uns finden. Wir laden auch nicht Freunde ins Restaurant, sondern bewirten sie im eigenen Haus.

Wohl deshalb spielt Einrichtung mit Designermöbeln und -Lampen in Skandinavien eine große Rolle. Sie entstanden aus Not.   

Gruß
Gregor
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: MAS am 26.01.2017 07:41
Hallo Morle,

weißt du, es gibt auch innerhalb von Skandinavien Unterschiede. Die Norweger fahren nach Schweden, um Bier Und "Sprit" zu kaufen (oder sie brennen selbst). Die Schweden reisen nach Dänemark mit demselben Zweck, und die Dänen fahren nach Deutschland, um in den zahlreichen Grenzgeschäften einzukaufen. Der vernünftige Norweger reist mit dem Fahrschiff von Oslo direkt nach Kiel.

Und in der Kneipe? In Norwegen habe ich mehrmals um die 13 EUR für ein halbes Liter Bier bezahlt. In Dänemark reichen meistens 8 EUR. Eine Flasche Wein im Restaurant kostet selten unter 28 EUR. Deshalb haben wir nicht die Kneipenkultur, die man in Ländern südlich von uns finden. Wir laden auch nicht Freunde ins Restaurant, sondern bewirten sie im eigenen Haus.

Wohl deshalb spielt Einrichtung mit Designermöbeln und -Lampen in Skandinavien eine große Rolle. Sie entstanden aus Not.   

Gruß
Gregor

Aja, Gregor, Ikea verdankt sich also den hohen Kneipenpreisen. Das ist interessant!

Sind denn Alkoholika in Geschäften viel billiger? In Großbritannien sind Alkoholkika wegen hoher Steuern auch sehr teuer, aber der Unterschied zwischen Supermarkt und Pub ist nicht so hoch. So gehen die Briten auch gerne in die Kneipe.

LG, Micha
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: high4all am 26.01.2017 08:39
Hi Michael,

als alter Skandinavienfreund kann ich sagen, dass die Alkoholpreise in Dänemark hoch, in Schweden höher und in Norwegen astronomisch sind.

In einer schwedischen Zeitung habe ich vor einigen Jahren gelesen, dass der Schnapsladen im dem größten Umsatz in Schweden im Strömstad liegt, weil dort viele Norweger Wagenladungen an Alkoholika einkaufen.

Viele Schweden machen Schnapsreisen bis nach Puttgarden auf der Insel Fehmarn. Dort liegt im Hafen ein großes Schiff mit vier Etagen Alkoholika und einer Etage sonstige Waren. Man kann dort in schwedischen/dänischen Kronen bezahlen. Es stehen immer große Reisebusse mit großen Gepäckfächern vor dem Schiff und die Schweden kaufen große Mengen Alkohol ein. Der Preisunterschied muss so groß sein, sein sich die Schnapstouren lohnen.

Hochprozentiges gibt´s in Schweden und Norwegen nur in staatlichen Läden: Systembolaget und Vinmonopolet.

Meine Eltern haben vor Jahren Alkohol nach Norwegen geschmuggelt und die Ferienwohnung bei guten Freunden damit "bezahlt". ::)

LG
Hajo
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: MAS am 26.01.2017 08:43
Hi Michael,

als alter Skandinavienfreund kann ich sagen, dass die Alkoholpreise in Dänemark hoch, in Schweden höher und in Norwegen astronomisch sind.

In einer schwedischen Zeitung habe ich vor einigen Jahren gelesen, dass der Schnapsladen im dem größten Umsatz in Schweden im Strömstad liegt, weil dort viele Norweger Wagenladungen an Alkoholika einkaufen.

Viele Schweden machen Schnapsreisen bis nach Puttgarden auf der Insel Fehmarn. Dort liegt im Hafen ein großes Schiff mit vier Etagen Alkoholika und einer Etage sonstige Waren. Man kann dort in schwedischen/dänischen Kronen bezahlen. Es stehen immer große Reisebusse mit großen Gepäckfächern vor dem Schiff und die Schweden kaufen große Mengen Alkohol ein. Der Preisunterschied muss so groß sein, sein sich die Schnapstouren lohnen.

Hochprozentiges gibt´s in Schweden und Norwegen nur in staatlichen Läden: Systembolaget und Vinmonopolet.

Meine Eltern haben vor Jahren Alkohol nach Norwegen geschmuggelt und die Ferienwohnung bei guten Freunden damit "bezahlt". ::)

LG
Hajo


Das weiß ich Hajo. Meine Frage ist aber die: Wie groß ist in N, S, DK, SF der Preisunterschied für Alkoholika zwischen Geschäft und Kneipe? Wenn ich einen halben Liter Bier kaufe, um ihn zu Hause zu trinken oder wenn ich die selbe Menge in der Kneipe bestelle, wie hoch ist der Preisunterschied?

LG, Micha
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: Rockio am 26.01.2017 12:08
schöner Bericht, danke fürs schreiben
Danke!
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: Rockio am 26.01.2017 12:21
Meine Frage ist aber die: Wie groß ist in N, S, DK, SF der Preisunterschied für Alkoholika zwischen Geschäft und Kneipe? Wenn ich einen halben Liter Bier kaufe, um ihn zu Hause zu trinken oder wenn ich die selbe Menge in der Kneipe bestelle, wie hoch ist der Preisunterschied?

Schweden
Beispiel eines gängigen, ordentlichen norddeutschen Marken-Pilseners, 0,5 Liter
– Kneipe z. Z. um ca 7 Euro
– Flasche im Systembolag: 2 Euro

Verhältnis:  ca. 3,5 : 1


Die Alkoholsteuer schlägt meiner Beobachtung nach besonders bei Hochprozentigem zu.


Für Wein ist das staatliche Monopol hier sogar oft viel günstiger (Vergleich bezieht sich auf Laden-Verkauf). Das liegt dran, dass die staatliche Monopol-Gesellschaft, die für eine Bevölkerung von ca. 10 Millionen kauft, für große Lagen günstige Preise zahlen muss. Da Wein vergleichsweise wenig Alkohol hat, schlägt die Alkoholsteuer dann nicht so hoch zu Buche. Für 8-10 Euro, das ist das was ich auch in Deutschland für einen im Geschäft gekauften Wein mindestens ausgeben würde, bekomme ich hier in der Regel mindestens gleiche Qualität, oft bessere.
Dau hat das Systemet noch weitere Vorteile: Das Sortiment ist sehr groß und hervorragend getestet und die Waren sehr ausführlich beschrieben samt Empfehlungen zu welchem Essen die Sachen jeweils besonders geeignet sind.  Man kann alles im ganzen, großen Land an sein nächstes System-Geschäft bestellen (Schweden hat etwa 1/4 mehr Fläche als Deutschland und eine viel dünnere Infrastruktur) kostenfrei.

So, wie es hier funktioniert, bin ich mittlerweile – entgegen meiner ursprünglichen Ansichten – ein weitgehend überzeugter Anhänger des staatlichen Alkoholmonopols.
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: Rockio am 26.01.2017 12:33
Hallo ihr Skandinavier,
was man so hört, soll ein Kneipenabend in einem skandinavischen Land angesichts der dortigen Preise ja ganz schön die Kasse strapazieren. Hoffentlich fängt das ein dementsprechend angepaßtes Lohnniveau auf :)
In Schweden ist das Lohnniveau heutzutage nicht besonders unterschiedlich zu Deutschland - hängt etwas von der Art des Jobs ab. Viele Dinge, die Jobs im privaten Sektor angehen, sind hier viel flexibler als in Deutschland (im Guten und Schlechten!).

Alle Dinge des alltäglichen Lebens, die eine ausgebaute Handelsinfrastruktur brauchen, sind wegen der Notwendigkeit dieser Infrastruktur halt viel teurer. Ist klar, wenn man Waren auch in die dünn besiedelten Landesteile liefern muss, dass die Kosten hoch sein müssen.   
Wenn ich in Deutschland bin, kaufe ich gerne vor der Rückreise alles mögliche ein. In Deutschland wird so viel über Preise gejammert, dabei ist das Preisniveau (mit gewissem regionalen Unterschied) wirklich deutlich, 10-25%, niedriger. 

Man kann eher sagen, dass man in Schweden (Vorsicht: Verallgemeinerung! Durchschnitt) auf andere Dinge eher weniger Wert legt, Prioritäten wohl anders setzt. Ich vermute, dass das mit geringerem hierarchischen Denken und weniger Statusdenken zu tun hat.

Wer ein Eigenheim hat, zahlt außerhalb der wenigen großen Städte oft sehr wenig dafür. Die massiven Stein-"Burgen", die viele in Deutschland offenbar als eigene Hütte brauchen, findet man hier viel weniger. 

Energiekosten sind übrigens auch bedeutend günstiger hier (viel natürliche Wasserkraft).
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: Rockio am 26.01.2017 12:52
es gibt auch innerhalb von Skandinavien Unterschiede.


Die Unterschiede der skandinavischen Länder sind interessant: Es gibt sehr viele Gemeinsamkeiten untereinander, aber doch sind sie von Land zu Land auch in manchen Dingen sehr groß.
 
Zitat
Die Norweger fahren nach Schweden, um Bier Und "Sprit" zu kaufen (oder sie brennen selbst). Die Schweden reisen nach Dänemark mit demselben Zweck, und die Dänen fahren nach Deutschland, um in den zahlreichen Grenzgeschäften einzukaufen. Der vernünftige Norweger reist mit dem Fahrschiff von Oslo direkt nach Kiel.

Ja, das ist ein merkwürdiger, aber verständlicher Kreislauf.
Dazu noch:
Selbstbrennen (hembränt) ist in Schweden auch nicht selten.

Viele Schweden fahren auch direkt nach Deutschland, z. T. sogar um sich selbst und Freunde  kostengünstig mit Alkohol einzudecken. Die zollfreien Mengen sind so groß, dass, wer es will, mit ein bis drei Personen und einem Minivan schon recht lohnende Fischzüge machen kann.  Aus dem Süden des Lands und der Westküste fahren viele insbesondere nach
– Sassnitz (direkte Fähre ab Trelleborg)
– Rostock (via DK)
– Puttgarden (via DK, auch weiter nach Lübeck)
– Kiel (direkt per Fähre, auch weiter bis Hamburg),
– Flensburg (durch DK westlich über die durch Brücken mit einander verbundenen Inseln) 
Das sind wohl die Hauptorte um sich mit Sprit günstig einzudecken, und man  sieht oft auch den einschlägige, an Schweden gerichteten Hinweise und Werbung.
Reisegruppen per Bus durch/nach Deutschland planen fast immer auf der Rückreise einen ausgiebigen, ausreichend langen Stop an einem entsprechenden Getränkemarkt. Das gehört einfach dazu.

Zitat
Und in der Kneipe? In Norwegen habe ich mehrmals um die 13 EUR für ein halbes Liter Bier bezahlt. In Dänemark reichen meistens 8 EUR. Eine Flasche Wein im Restaurant kostet selten unter 28 EUR. Deshalb haben wir nicht die Kneipenkultur, die man in Ländern südlich von uns finden. Wir laden auch nicht Freunde ins Restaurant, sondern bewirten sie im eigenen Haus.

Wohl deshalb spielt Einrichtung mit Designermöbeln und -Lampen in Skandinavien eine große Rolle. Sie entstanden aus Not.

Bestimmt spielt das auch eine gewisse Rolle, aber es kommen wohl weitere und vielleicht wichtigere Faktoren hinzu als der teure Sprit?

Die relativ weiten Entfernungen bringen vielleicht mit sich, dass man das Heim in dem man besonders viel Zeit verbringt, gerade in der kalten und dunklen Zeit wirklich freundlich und warm haben möchte, oft auch eher hell. Das geht mit einer gewissen Leichtigkeit im Design einher.
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: MAS am 26.01.2017 12:54
Meine Frage ist aber die: Wie groß ist in N, S, DK, SF der Preisunterschied für Alkoholika zwischen Geschäft und Kneipe? Wenn ich einen halben Liter Bier kaufe, um ihn zu Hause zu trinken oder wenn ich die selbe Menge in der Kneipe bestelle, wie hoch ist der Preisunterschied?

Schweden
Beispiel eines gängigen, ordentlichen norddeutschen Marken-Pilseners, 0,5 Liter
– Kneipe z. Z. um ca 7 Euro
– Flasche im Systembolag: 2 Euro

Verhältnis:  ca. 3,5 : 1

Das ist schon ein Unterschied, Rockio.

In UK war es 2003, als ich letztmals dort war, in etwa so:
- Kneipe: 2,50 Pounds
- Supermarkt: 1,80 Pounds

Da lässt man sich doch eher mal ein frisch gezapftes Pint, am besten noch als Real Ale, schmecken.

LG, Micha
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: Rockio am 26.01.2017 12:56
Hi Michael,

als alter Skandinavienfreund kann ich sagen, dass die Alkoholpreise in Dänemark hoch, in Schweden höher und in Norwegen astronomisch sind.

Meiner Beobachtung zufolge, auch Gregors Beispiel weist daraufhin, ist Alkohol in Dänemark teurer als in Schweden.

Zitat
In einer schwedischen Zeitung habe ich vor einigen Jahren gelesen, dass der Schnapsladen im dem größten Umsatz in Schweden im Strömstad liegt, weil dort viele Norweger Wagenladungen an Alkoholika einkaufen.
Das ist gleich an der Grenze und es stimmt m. W..


Zitat
Viele Schweden machen Schnapsreisen bis nach Puttgarden auf der Insel Fehmarn. [...] kaufen große Mengen Alkohol ein. Der Preisunterschied muss so groß sein, sein sich die Schnapstouren lohnen.
Stimmt auch.

Zitat
Hochprozentiges gibt´s in Schweden und Norwegen nur in staatlichen Läden: Systembolaget und Vinmonopolet.
Wie ich zuvor beschrieb - ich finde das inzwischen eine gute Sache, so wie das Monopol hier verwaltet wird!
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: Rockio am 26.01.2017 13:05

Schweden
Beispiel eines gängigen, ordentlichen norddeutschen Marken-Pilseners, 0,5 Liter
– Kneipe z. Z. um ca 7 Euro
– Flasche im Systembolag: 2 Euro

Verhältnis:  ca. 3,5 : 1

Das ist schon ein Unterschied, Rockio.

In UK war es 2003, als ich letztmals dort war, in etwa so:
- Kneipe: 2,50 Pounds
- Supermarkt: 1,80 Pounds

Da lässt man sich doch eher mal ein frisch gezapftes Pint, am besten noch als Real Ale, schmecken.

LG, Micha
Ist es.

Dabei gilt mein Beispiel nur für die einfachen bzw. alkoholschwächeren Biere hier. Wenn man höhere Qualität und/oder kräftigere Stouts oder Porters haben möchte oder auch die sehr beliebten belgischen, dann trifft das mit 9-10 Euro/Glas (Untere Preisklasse!)  schon arg ins Portemonnaie.
Allgemein werden hier viel weniger deutsche Biere ausgeschenkt als belgische, englische. Schwedische und dänische sind sowieso dabei.

Es gibt eine Reihe guter Klein- und Mikrobrauerereien hier in Schweden, die in den letzten Jahren reüssieren. Und aus Dänemark auch einige (Mikkeller oder Djævlebryg [Teufelsbräu  ;)])
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: GregorM am 26.01.2017 16:51

Meiner Beobachtung zufolge, auch Gregors Beispiel weist daraufhin, ist Alkohol in Dänemark teurer als in Schweden.


Im Restaurant, kann sein. Aber schon nach einem Bier sollte man lieber bis nächsten Morgen warten, bis man sich ans Steuer setzt (Promillegrenze 0,2).

Im Geschäft ist Dänemark viel billiger. Das sieht in auf dem Fährschiff zwischen Helsingborg (S) und Helsingør (DK). Da kann man im Schiffsladen Alkohol kaufen, und es wird behauptet, dass die Preise um die Hälfte denen vom Systembolaget sind (Bier und Alkohol darf in Skandinavien - mit Ausnahme von Dänemark - nur in staatlichen Läden verkauft werden, in S Systembolaget). Diese Preise sind aber für Dänen so hoch, dass kein Däne auf die Idee kommt, solche Artikel an Bord zu kaufen. Auch die Schweden wissen davon. Sie kommen mit kleinen Einkaufwagen nach Helsingör und kaufen dann in den zahlreichen Alkoholgeschäften dort Bier und Alkohol.   

Überall in Helsingör hört man Schwedisch.

Gruß
Gregor
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: GregorM am 26.01.2017 16:54
Eine Dose Bier (33 cl, 4,7 %) kann ich im örtlichen Supermarkt für 40 Cent kaufen.

Gruß
Gregor
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: Rockio am 26.01.2017 21:52
Im Restaurant, kann sein. Aber schon nach einem Bier sollte man lieber bis nächsten Morgen warten, bis man sich ans Steuer setzt (Promillegrenze 0,2).
Da habe ich jetzt wieder dazu gelernt, Danke! Ich habe tatsächlich nur an Restaurants gedacht. In Geschäften habe ich da nie eingekauft, entweder weil ich nur kurz da war oder auf der Durchreise (und dann in Deutschland billiger Alkohol kaufen könnte).
Die Promillegrenze ist hier auch niedrig – eine gute Sache – und die Geldbußen hoch bzw. der Führerschein schnell weg. Also lässt man es besser ganz. Eigentlich sollte man die Grenze ganz auf 0 setzen.


Zitat
Im Geschäft ist Dänemark viel billiger. Das sieht in auf dem Fährschiff zwischen Helsingborg (S) und Helsingør (DK). Da kann man im Schiffsladen Alkohol kaufen,
 Ja, aber auch da schlage ich nie zu: Den Drang, dauernd etwas auf Reisen zu kaufen, habe ich eh nicht.

Zitat
Überall in Helsingör hört man Schwedisch.
Ich kenne Helsingør einigermaßen von einigen Besuchen (meistens fahre ich aber gleich von der Fähre aus weiter). Ein Besuch lohnt: Die Innenstadt mit den bedeutenden Kirchen und das berühmte Hamlet-Schloss natürlich.
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: Luan am 26.01.2017 22:51
Den Drang, dauernd etwas auf Reisen zu kaufen, habe ich eh nicht.

Da hab ich auch schon "Niederlagen" erlebt. Der Wein, der beispielsweise in Griechenland ganz toll geschmeckt hat, hat mir daheim dann überhaupt nicht mehr geschmeckt. Sowas nennt sich wohl der "Brenner Effekt".
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: Rockio am 26.01.2017 23:20
Da hab ich auch schon "Niederlagen" erlebt. Der Wein, der beispielsweise in Griechenland ganz toll geschmeckt hat, hat mir daheim dann überhaupt nicht mehr geschmeckt. Sowas nennt sich wohl der "Brenner Effekt".
Ist mir mit italienischem Wein auch schon passiert, und da ging es tatsächlich über den Brenner zurück. Muss also was dran sein. ;)

Woran es tatsächlich liegt, weiß ich nicht. Lagerung während der Fahrt?
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: Lars am 26.01.2017 23:26
Woran es tatsächlich liegt, weiß ich nicht. Lagerung während der Fahrt?

Es dürfte wahrscheinlich nicht am Wein liegen, sondern am anderen Umfeld, in dem der Wein nun genossen wird. Eine Bodega oder Taverne im Urlaub hat ein anderes Flair als das eigene Heim.
Daran kann man schön sehen, daß man den Wein mit allen Sinnen genießt, nicht nur mit dem Geschmack ...  ;D
 
Grüße,
Lars
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: Rockio am 27.01.2017 00:35
Woran es tatsächlich liegt, weiß ich nicht. Lagerung während der Fahrt?

Es dürfte wahrscheinlich nicht am Wein liegen, sondern am anderen Umfeld, in dem der Wein nun genossen wird. Eine Bodega oder Taverne im Urlaub hat ein anderes Flair als das eigene Heim.
Daran kann man schön sehen, daß man den Wein mit allen Sinnen genießt, nicht nur mit dem Geschmack ...  ;D
Bestimmt spielen Atmosphäre, Flair, eine Rolle.
Dass erklärt aber nicht, dass der Geschmack so komplett wegbricht, dass man das Zeugs nicht mehr zu Ende trinkt, vorher aber 10 Tage jeden Tag (das war auf einem Landgut!) sehr gerne getrunken hat.
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: MAS am 27.01.2017 08:44
Zitat
Im Geschäft ist Dänemark viel billiger. Das sieht in auf dem Fährschiff zwischen Helsingborg (S) und Helsingør (DK). Da kann man im Schiffsladen Alkohol kaufen,
 Ja, aber auch da schlage ich nie zu: Den Drang, dauernd etwas auf Reisen zu kaufen, habe ich eh nicht.

Ich schon, aber nicht wegen der Preise, sondern wegen der regionalen Spezialitäten. Ich komme immer mit so viel Bier von einer Reise zurück, wie ich tragen kann. Aus England und Schottland brachte ich damals ca. 40 verschiedene Biere mit in Flaschen und Dosen.

LG, Micha
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: MAS am 27.01.2017 08:45
Den Drang, dauernd etwas auf Reisen zu kaufen, habe ich eh nicht.

Da hab ich auch schon "Niederlagen" erlebt. Der Wein, der beispielsweise in Griechenland ganz toll geschmeckt hat, hat mir daheim dann überhaupt nicht mehr geschmeckt. Sowas nennt sich wohl der "Brenner Effekt".

"40 Tage auf dem Brenner, ohne Dusche ohne Frau'n,
im LKW vergammelt der Spinat"

LG, Micha
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: MAS am 27.01.2017 08:47
Woran es tatsächlich liegt, weiß ich nicht. Lagerung während der Fahrt?

Es dürfte wahrscheinlich nicht am Wein liegen, sondern am anderen Umfeld, in dem der Wein nun genossen wird. Eine Bodega oder Taverne im Urlaub hat ein anderes Flair als das eigene Heim.
Daran kann man schön sehen, daß man den Wein mit allen Sinnen genießt, nicht nur mit dem Geschmack ...  ;D
Bestimmt spielen Atmosphäre, Flair, eine Rolle.
Dass erklärt aber nicht, dass der Geschmack so komplett wegbricht, dass man das Zeugs nicht mehr zu Ende trinkt, vorher aber 10 Tage jeden Tag (das war auf einem Landgut!) sehr gerne getrunken hat.

Manches verträgt auch einfach den Transport nicht. So sind mir mal zwei Flaschen Gösser Bier im Flugzeugladeraum durch den Unterdruck aufgegangen. Der Koffer roch wie eine Brauerei, und das Bier, das noch in den Flaschen war, schmeckte dann schal.
 

LG, Micha
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: Rockio am 27.01.2017 12:17
Manches verträgt auch einfach den Transport nicht. So sind mir mal zwei Flaschen Gösser Bier im Flugzeugladeraum durch den Unterdruck aufgegangen. Der Koffer roch wie eine Brauerei, und das Bier, das noch in den Flaschen war, schmeckte dann schal.
Sicher, wenn man mit Gas (Überdruck/Unterdruck) rechnen muss, kann es schon mal knallen.

Bei Wein sollte das aber nicht geschehen. Warum der Geschmack da völlig kippen kann, weiß ich nicht.
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: Rockio am 27.01.2017 12:35
Den Drang, dauernd etwas auf Reisen zu kaufen, habe ich eh nicht.
Ich schon, aber nicht wegen der Preise, sondern wegen der regionalen Spezialitäten. Ich komme immer mit so viel Bier von einer Reise zurück, wie ich tragen kann. Aus England und Schottland brachte ich damals ca. 40 verschiedene Biere mit in Flaschen und Dosen.
Das Probieren von und Eindecken mit  regionalen Spezialitäten, die man sonst nicht leicht in gleicher Qualität anderswo bekommt, ist etwas anderes. Wenn mir so etwas gefällt und ich es mir leisten kann, dann sind mir Preise bis zu einem gewissen Grad relativ egal. Dann geht es mir auch um andere Werte.

Hier ging es aber nicht darum, sondern um die meist mehr oder weniger billigerer Massenware, Industrieproduktion, die einem auf Fähren und dergleichen (z. B im Flughafen) aggressiv aufgedrängt wird.

Die Betreiber setzen gewissermaßen voraus, dass man die Menschen zu dumm sind, Teile der Reise-/Wartezeiten anders als durch  Kaufen zu vertreiben. Für die Fähren ist es oft ein Hauptgeschäft, was die ziemlich aggressive Vermarktung erklärt. Und die Leute trotten wie Schafe durch, und der größte Teil kauft auch etwas.
Diese Art des zum Kaufen Getriebenwerdens unterstütze ich nicht. Ich kaufe, wenn ich etwas brauche und dann lieber in einer angenehmen Stadt, wenn mir danach ist.

Schlimm finde ich auch, dass man immer öfter erst durch die buchstäblich atem-beraubenden Parfümabteilungen geschickt wird (auf Flughäfen oft als erstes nach dem Sicherheits-Check. Für geruchssensitive Leute und Leute denen Gerüche auf die Lunge schlagen (bei mir ist beides) ist das geradezu ein Angriff und nicht selten eine Tortur.
Diese Abteilungen sollten mehr oder weniger hermetisch verschlossen sein. In Krankenhäusern bittet man hier schließlich die Besucher, Rücksicht auf Personal und Patienten zu nehmen und keine starken Parfums anzuwenden.
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: MAS am 27.01.2017 12:39
Den Drang, dauernd etwas auf Reisen zu kaufen, habe ich eh nicht.
Ich schon, aber nicht wegen der Preise, sondern wegen der regionalen Spezialitäten. Ich komme immer mit so viel Bier von einer Reise zurück, wie ich tragen kann. Aus England und Schottland brachte ich damals ca. 40 verschiedene Biere mit in Flaschen und Dosen.
Das Probieren von und Eindecken mit  regionalen Spezialitäten, die man sonst nicht leicht in gleicher Qualität anderswo bekommt, ist etwas anderes. Wenn mir so etwas gefällt und ich es mir leisten kann, dann sind mir Preise bis zu einem gewissen Grad relativ egal. Dann geht es mir auch um andere Werte.

Hier ging es aber nicht darum, sondern um die meist mehr oder weniger billigerer Massenware, Industrieproduktion, die einem auf Fähren und dergleichen (z. B im Flughafen) aggressiv aufgedrängt wird.

Die Betreiber setzen gewissermaßen voraus, dass man die Menschen zu dumm sind, Teile der Reise-/Wartezeiten anders als durch  Kaufen zu vertreiben. Für die Fähren ist es oft ein Hauptgeschäft, was die ziemlich aggressive Vermarktung erklärt. Und die Leute trotten wie Schafe durch, und der größte Teil kauft auch etwas.
Diese Art des zum Kaufen Getriebenwerdens unterstütze ich nicht. Ich kaufe, wenn ich etwas brauche und dann lieber in einer angenehmen Stadt, wenn mir danach ist.

Schlimm finde ich auch, dass man immer öfter erst durch die buchstäblich atem-beraubenden Parfümabteilungen geschickt wird (auf Flughäfen oft als erstes nach dem Sicherheits-Check. Für geruchssensitive Leute und Leute denen Gerüche auf die Lunge schlagen (bei mir ist beides) ist das geradezu ein Angriff und nicht selten eine Tortur.
Diese Abteilungen sollten mehr oder weniger hermetisch verschlossen sein. In Krankenhäusern bittet man hier schließlich die Besucher, Rücksicht auf Personal und Patienten zu nehmen und keine starken Parfums anzuwenden.

Da gibt es ja auch den Begriff der Butterfahrt. So haben wir damals auf den Fährschiffen nach Dänemark Kiloweise Esrom gekauft. Der Kofferraum roch dann ganz besonders.  ;D

LG, Micha
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: Rockio am 27.01.2017 15:53
Da gibt es ja auch den Begriff der Butterfahrt. So haben wir damals auf den Fährschiffen nach Dänemark Kiloweise Esrom gekauft. Der Kofferraum roch dann ganz besonders.  ;D
Wer's mag, der mag's. Ich hätte dann den Zug nehmen müssen!  :D
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: Morle am 27.01.2017 22:10
Es dürfte wahrscheinlich nicht am Wein liegen, sondern am anderen Umfeld, in dem der Wein nun genossen wird. Eine Bodega oder Taverne im Urlaub hat ein anderes Flair als das eigene Heim.
Daran kann man schön sehen, daß man den Wein mit allen Sinnen genießt, nicht nur mit dem Geschmack ...  ;D
[/quote]
Bestimmt spielen Atmosphäre, Flair, eine Rolle.
Dass erklärt aber nicht, dass der Geschmack so komplett wegbricht, dass man das Zeugs nicht mehr zu Ende trinkt, vorher aber 10 Tage jeden Tag (das war auf einem Landgut!) sehr gerne getrunken hat.
[/quote]
Woran es tatsächlich liegt, weiß ich nicht. Lagerung während der Fahrt?

Es dürfte wahrscheinlich nicht am Wein liegen, sondern am anderen Umfeld, in dem der Wein nun genossen wird. Eine Bodega oder Taverne im Urlaub hat ein anderes Flair als das eigene Heim.
Daran kann man schön sehen, daß man den Wein mit allen Sinnen genießt, nicht nur mit dem Geschmack ...  ;D
 
Grüße,
Lars

Tut mir leid, wenn ich bzgl. deiner Einschätzung skeptisch bin, Rockio. Ich teile Lars` Vermutung.
Ich habe mal von einer meiner Besuche der für mich schönsten Stadt der Welt einen Pastis und natürlich ein paar Original-Packungen Gauloises mitgebracht und zuhause hoffnungsschwanger nach beidem gegriffen.
Es war nicht schlecht, aber mehr nicht. Es fehlte sozusagen alles: die französische Konversation um uns, das Straßen- und sonstige Flair der Umgebung, selbst die, hat man sie ein einziges mal geschnuppert, unvergeßliche "Duft"-Mischung aus den Abluftgittern der Metro-Stationen.
Liebe Grüße,
Morle
Titel: Re: Kneipenabend
Beitrag von: MAS am 28.01.2017 00:19
Zitat
Es dürfte wahrscheinlich nicht am Wein liegen, sondern am anderen Umfeld, in dem der Wein nun genossen wird. Eine Bodega oder Taverne im Urlaub hat ein anderes Flair als das eigene Heim.
Daran kann man schön sehen, daß man den Wein mit allen Sinnen genießt, nicht nur mit dem Geschmack ...  ;D
Bestimmt spielen Atmosphäre, Flair, eine Rolle.
Dass erklärt aber nicht, dass der Geschmack so komplett wegbricht, dass man das Zeugs nicht mehr zu Ende trinkt, vorher aber 10 Tage jeden Tag (das war auf einem Landgut!) sehr gerne getrunken hat.
Woran es tatsächlich liegt, weiß ich nicht. Lagerung während der Fahrt?

Es dürfte wahrscheinlich nicht am Wein liegen, sondern am anderen Umfeld, in dem der Wein nun genossen wird. Eine Bodega oder Taverne im Urlaub hat ein anderes Flair als das eigene Heim.
Daran kann man schön sehen, daß man den Wein mit allen Sinnen genießt, nicht nur mit dem Geschmack ...  ;D
 
Grüße,
Lars


Tut mir leid, wenn ich bzgl. deiner Einschätzung skeptisch bin, Rockio. Ich teile Lars` Vermutung.
Ich habe mal von einer meiner Besuche der für mich schönsten Stadt der Welt einen Pastis und natürlich ein paar Original-Packungen Gauloises mitgebracht und zuhause hoffnungsschwanger nach beidem gegriffen.
Es war nicht schlecht, aber mehr nicht. Es fehlte sozusagen alles: die französische Konversation um uns, das Straßen- und sonstige Flair der Umgebung, selbst die, hat man sie ein einziges mal geschnuppert, unvergeßliche "Duft"-Mischung aus den Abluftgittern der Metro-Stationen.
Liebe Grüße,
Morle


Da sieht man mal, wie wir uns Wirklichkeit konstruieren, mit vielen Nuancen, Bedeutungen, Gefühlen, in denen körperliches, seelisches, geistiges zusammenfließt.

LG, Micha