Auch wenn ich mich wiederhole: Die allermeisten Vorbehalte - gerne in Formulierungen wie "mangelnde gesellschaftliche Akzeptanz" manifestiert - befinden sich in unseren eigenen Köpfen. Sie der Gesellschaft überzuhelfen, lenkt nur von der eigenen Mutlosigkeit ab.
Ja, das ist sowas von wahr!
Den ewigen Ruf nach Männerröcken verstehe ich nicht so richtig. Bevor man die Möglichkeiten der Damenkonfektion als grundsätzlich zu weiblich aasqualifiziert, sollte man sie ausprobiert haben. Marlene Dietrich hat auch nicht zu männlich gewirkt im Anzug.
Hab ich die Tage doch irgendwo anders geschrieben: Manchen Frauen reicht
ein Teil ihres Outfits / ihrer Accessoires, das weiblich besetzt ist, um aus der noch so männlichsten Kombination eine weibliche Erscheinung zu machen.
Kritiker könnten sagen, genau, das ist es, was Männern das Gleiche so schwer macht, weil auch nur ein kleinstes Detail weiblich ausreicht, um alles Männliche zunichte zu machen. Da gab es schon Abhandlungen drüber, die philosophierten, dass "weiblich" eben mit Markieren zu tun hat und Männlichkeit nicht "markierbar" wäre.
Ich glaube, das ist zu theoretisch mit einer Theorie, die nur nach Krümeln sucht, um Bestehendes zu zementieren.
Nicht-Kritiker, also ich, denken, dass genau wie dieses "eine Teil weiblich" bei Frauen das Outfit zum Weiblichen drehen analog auch bei Männern genauso funktionieren wird: Benutzt ein Mann auch nur
ein Teil seines Outfits /seiner Accessoires, das irgendwie mit einem "männlichen Stempel" bahaftet ist (Karohemd, Workerboots z.B.), dann kann er genau denselben Effekt erreichen, indem er die Gesamterscheinung ins Männliche drehen kann.
Denn eines dürfen wir nicht vergessen: der Mensch, der drinsteckt, signalisiert ja oft auch, ob "männlich" oder "weiblich", vor allem optisch, aber auch per Gesten, Mimik, seinem Verhalten und nicht zuletzt mit seiner Stimme. Wenn bei solchen Markern dann noch bewusst der Natur "nachgebessert" wird, dann fängt es mit der Zuordnung zwar an, schwierig zu werden - aber (nochmal) : jeder, wie er/sie/divers es will.
Stelle ich abschließend noch eine kleine Sinnfrage, die man
vielleicht an anderer Stelle mit eigenem Diskussionverlauf diskutieren könnte: Wozu ist es denn unbedingt botwendig, dass man eine Person zu "männlich" oder "weiblich" zweifelsfrei und ohnhin eben überhaupt zuordnen muss. Nur aus Höflichkeit? Um zu wissen, ob "Herr XY" oder "Frau XY" angebracht ist? Wie gsagt, diesen Gedanken sollten wir
an anderer Stelle im Forum diskutieren.
Soweit von mir
(genug geschwafelt)Wolfgang