der begriff "transvestit" ist so wie "neger" -- man mag es nicht mehr verwenden, bzw. wer es verwendet, sagt in der nächsten zeile was reaktionäres ... eigentlich kommt er von magnus hirschfeld, der die ganzen homophilen aus dem gefängnis in die psychologie herüberzuretten versuchte. ob das besser war? zuerst ja, aber bis heute hängt uns nach, daß wir eine nummer im ICD haben und folglich "krank" sind. was sich jetzt langsam ändert, in jeder neuen auflage erodieren diese kategorien.
heute muß alles englisch heißen, und das gibt dem ganzen gleich den flair von einer exzentrischen, aber akzeptablen sache. nach vielen jahrzehnten normalität in der kulturszene (z.b. rund um warhol) und starker ablehnung in der allgemeinheit, kommen seit den 90ern die crossdresser immer mehr in die mitte der gesellschaft. was mich sehr freut. ich persönlich finde auch, daß ein schön gekleideter mann "schöner aussieht" ...
daneben gab es immer eine sorte von -- kein eigenes wort: crossdressers, die keineswegs versucht haben, ganz die frau darzustellen. die drückt man gern ins fetish-eck.
es ist bekannt, daß die art der diskriminierung auch das verhalten der diskriminierten formt. es ist daher wichtig, selbstbewußt ein normales leben in dieser kleidung zu führen und dann die situation neu zu beurteilen. das ist, was ich mache.
@sexuelle motive: das ist einfach selektive wahrnehmung. es gibt genug typen in hosen und schlappen, die in der öffentlichkeit wixen, "normale" typen, die vergewaltigen, etc.; es gibt eine überzahl von schwulen ohne kleid, etc.. daß auch einzelne männer in dessous mit ihrem johannes spielen, ist überhaupt nichts besonderes, es besteht kein besonderer zusammenhang. na schön, diese "frauensachen" gelten als erotisch. ich bin sicher, auch eine frau "gefällt sich" in ihrem dessous. also was soll's.
ABER ich wollte niemandem widersprechen: ja, wir sind crossdressers, weil die leute es so sehen; nein, wir sind keine, weil das ein begriff ist, der sich auf die geschlechterordnung stützt, die wir nicht respektieren.