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Röcke und mehr... => Rund um den Rock => Thema gestartet von: triks am 29.07.2005 21:07

Titel: Ein Traumland für Rockträger?
Beitrag von: triks am 29.07.2005 21:07
Beim Surfen im Internet gefunden:

http://www.svsequoia.com/western_samoa.htm (http://www.svsequoia.com/western_samoa.htm)

Wer jetzt da hin will, sollte folgende Tips beherzigen:

http://www.samoa-reisen.de/knigge.htm (http://www.samoa-reisen.de/knigge.htm)

Auf jeden Fall finde ich Polizisten im Rock schon mal sehr vertrauenserweckend. Und als Junge im Rock zur Schule, davon habe ich als Kind geträumt.
8)
Titel: Re:Ein Traumland für Rockträger?
Beitrag von: Skirttrender am 29.07.2005 23:27
Hi triks,

ja, das wäre schon ein Traumurlaub. Man kann sich überall mit Rock frei und ungezwungen bewegen, es stört garantiert Niemanden.  - und Ferdi darf auch mit !

Der Clou dabei: Knielange, einfarbige Röcke gelten in versch. Pazifik-Staaten als staatl. Beamten-Uniform.  Sei es blau, hellgrau, o.ä. Trägt man einen solchen Rock = Respekt. (?)

Röcke gibt es u.a. auch auf Fidschi und Tonga.

Vorsicht vor Tahiti, franz. Polynesien u. alle ex franz. Kolonien = schweineteuer = noch teurer als hier. Stand u.a. tlw. auch in diesem Bericht.

Ãœbrigens: Im engl. Text steht dabei, daß die Jungs unter ihren Röcken Shorts tragen (Hip hop Shorts) Sieht mir auch nach Schuluniform aus, d.h. Rock müssen Alle tragen ? Wollen wäre ja o.k., aber müssen ? Muß das sein ?
Ich wäre als Schüler evtl. auch verstört gewesen, wenn ich hätte einen Rock tragen müssen ! Andererseits..... hätte ich dadurch evtl. die Vorteile der Röcke viel früher entdeckt ??

Noch ein Tipp: Kein Hotel an der Seepromenade/ Hauptstraße ? Weil jeden Morgen um acht Uhr - die Polizeikapelle musizierend diese Straße entlang marschiert. - Es sei denn, Ihr wollt um acht Uhr geweckt werden.
-----------------------------------------------------------------------------

Und dann in der Strandbar o.ä. mit einem kühlen Drink den farbenfrohen Sonnenuntergang genießen...... und der leichte Wind streicht durch die Palmenblätter....

Gruss

Skirttrender
Titel: Re:Ein Traumland für Rockträger?
Beitrag von: triks am 30.07.2005 10:28
... Ãœbrigens: Im engl. Text steht dabei, daß die Jungs unter ihren Röcken Shorts tragen (Hip hop Shorts) Sieht mir auch nach Schuluniform aus, d.h. Rock müssen Alle tragen ? Wollen wäre ja o.k., aber müssen ? Muß das sein ?
Ich wäre als Schüler evtl. auch verstört gewesen, wenn ich hätte einen Rock tragen müssen ! Andererseits..... hätte ich dadurch evtl. die Vorteile der Röcke viel früher entdeckt ? ...
An Schuluniformen, an Uniformen im Allgemeinen, stört mich die Gleichmacherei. Wenn die Jungs da unter ihrem Lava Lava Hip Hop Shorts (was immer das ist) tragen, dann ist das wohl den Vorbildern der Hip Hop Musik geschuldet. Dank Radio, Fernsehen und Internet gibt es keine Gegend auf der Welt mehr, wo Kulturen ohne Einfluss durch internationale - in der Regel amerikanische - Einflüsse bleiben. Letztlich sind aber Hip Hop Shorts auch nur eine Art Uniform, Kleidung die Dazugehörigkeit und Lebensgefühl signalisieren soll. Ich habe als Kind auch gegen die Tuchhose zugunsten der Jeans rebelliert. Ich war Western-Fan und alles Amerikanische war grundsätzlich gut und besser als alles Europäische oder gar Deutsche. Ich erinnere mich noch, wie ungern ich als Kind in kurzer Lederhose in die Volksschule ging. Für meine Mutter war die Krachlederne der Inbegriff für Echte Jungs. Ich war aber damals so ziemlich der einzige Junge in meiner Schule, der in Norddeutschland mit Lederhose herumlief, und war froh, wenn es zu kalt für kurze Hosen war. Jeans gab es erst später. Die waren bei meiner Mutter verpönt, weil Arbeitshosen, aber auch, weil schon damals im Verhältnis zu Stoffhosen teuer. Meiner Schwester waren damals ihre Röcke zuwider, die sie zur Schule tragen musste. Sie hätte auch lieber Jeans getragen. Ich hingegen hätte insgeheim gern Röcke getragen. Aber das war natürlich undenkbar. Selbst wenn meine Mutter von meinen Wünschen gewusst und es mir erlaubt hätte, Röcke zu tragen, wäre ich nicht im Rock aus dem Haus gegangen. Dass Jungen so etwas nicht tragen, war schon fest in meinem Denken verdrahtet. Ja, wenn Jungen hätten Röcke tragen müssen, dann hätte ich es natürlich murrend gemacht, so wie ich ja auch grollend in Lederhose losgezogen bin. Innerlich hätte ich allerdings jubiliert.

Vor diesem Hintergrund sind Schuluniformen für mich eine ambivalente Angelegenheit. Einerseits ist mir Gleichmacherei ein Gräuel, andererseits wäre eine Schuluniform, die Röcke für Jungs vorschreibt, für mich ein (uneingestandener) Segen gewesen.

Als Vater zweier Söhne spreche ich mich gegen Schuluniformen aus, weil ich nicht überzeugt bin, dass die Probleme, die aufreizender Kleidung oder das Tragen teurer Fabrikate mit sich bringen, durch Gleichmacherei aus der Welt geschafft werden. Ich meine, die Probleme werden dadurch nur aus der Schule in das private Umfeld verlagert und verschärft. Kinder und Jugendliche suchen ihre Grenzen und Identität. Sie werden aber zu selten an sinnvolle Grenzen heran geführt und nicht genügend auf dem Weg zu sich selbst angeleitet. So sind es für die Kinder und Jugendlichen eben überwiegend die Grenzen und Leitbilder, die das weltweite Marketing offeriert.

Das ist aber kein Problem der heutigen Zeit. Ich musste auch fast fünfzig Jahre alt werden, um mich von der Vorstellung zu emanzipieren, dass nur Frauen Röcke tragen. Abgeschlossen ist dieser Lernprozess für mich noch nicht.
Titel: Re:Ein Traumland für Rockträger?
Beitrag von: Skirttrender am 30.07.2005 12:20
Hallo triks,

ich vermute, die Jungs tragen deswegen darunter Shorts, damit Keiner ihre Unterhosen sehen kann, und sie lieber diese Shorts statt Rock tragen wollen ?
Doppelt gemoppelt ? Kurze Hose unterm Rock ?

Als wir in der Schule (7. Klasse) zwei Gast-Schüler (J+M) aus GB hatten, trugen die ihre Schuluniformen, waren aber Beide sehr unglücklich über diese Kleidung.
Beide roten, ärmellosen Pullunder überm Hemd bzw. Bluse. Mit eingesticktem Schulnamen links oben. Er in schwarzer, langer Hose, sie im fast knielangen, hell karierten Faltenrock mit weißen Strümpfen.

In Norddeutschland war mal ein Schulversuch. Alle gleich in gleichen, grünen Pullovern.

Ich würde mich weigern, bzw. hättte den größten Kampf, wenn man mir i.d. Schule auch noch die Kleidung vorgeschrieben hätte. Bereits Hausaufgaben waren mir ein Greuel. Schule reicht, warum zuhause auch noch Ãœberstunden ? Und ich war oft Klassenbester- aber kein Streber.

Gruss

Skirttrender
Titel: Re:Ein Traumland für Rockträger?
Beitrag von: Ferdi am 30.07.2005 14:12
 - und Ferdi darf auch mit !


Uiuiui, wie grosszügig.....! Aber ich werde nicht die halbe Erde umrunden, nur um Röcke tragen zu können. Das mache ich hier, das ist so selbstverständlich für mich wie für die Einheimischen in dem pazifischen Inselparadies.

Es ist aber schon beeindruckend, dass die Männer auf diesen Eilanden trotz ihrer Röcke immer noch Männer geblieben sind. Von wegen Rock = Frauenkleidung! Ich glaube auch, dass in diesen Südseeparadiesen die Männer ihr Leben wirklich geniessen können und nicht so in gesellschaftlichen Rollenspielen gefangen sind wie in Europa. Das sollen die pinguinisierten Männer-Karikaturen hier in Europa denen mal nachmachen!

Ich habe das selbst erleben dürfen, wie sehr die Befreiung von diesen Rollenvergewaltigungen meine Lebensqualität angehoben hat, und darauf werde ich nie mehr verzichten. Um das auszuleben, brauche  ich nicht in die Südsee, das mache ich hier!

Gruss,
Ferdi
Titel: Re:Ein Traumland für Rockträger?
Beitrag von: triks am 30.07.2005 19:23
... Es ist aber schon beeindruckend, dass die Männer auf diesen Eilanden trotz ihrer Röcke immer noch Männer geblieben sind. Von wegen Rock = Frauenkleidung! ...

Wieso trotz ihrer Röcke? Wegen ihrer Röcke. Die brauchen keine Hose als Ausdruck für ihre Männlichkeit. Ich sage: Röcke = Menschenkleidung!
8)

...
Ich glaube auch, dass in diesen Südseeparadiesen die Männer ihr Leben wirklich geniessen können und nicht so in gesellschaftlichen Rollenspielen gefangen sind wie in Europa. Das sollen die pinguinisierten Männer-Karikaturen hier in Europa denen mal nachmachen! ...

Ob die Männer in der Südsee ihr Leben wirklich genießen können? Wer weiß. Diejenigen, die wirtschafltich gut gestellt sind und gern knielange Röcke tragen, bestimmt. Ich bin mir jedoch recht sicher, dass sie auch in ihre gesellschaftliche  Rollen gefangen sind, wie wir hier in Europa. Warum wohl heißt nur der Männerrock bei denen Lavalava? Auch dort gibt es offensichtlich geschlechterbezogene Bekleidungsunterschiede, die zu ignorieren gewiss nicht unproblematisch ist. Darum stelle ich ja in Frage, ob es wirkliche ein Traumland für Rockträger ist. Wenn man sich einmal den Samoa-Knigge durchliest, dann bekommt man einen guten Eindruck von den gesellschaftlichen Zwängen, die dort das Leben bestimmen.
::)
Titel: Re:Ein Traumland für Rockträger?
Beitrag von: Skirttrender am 30.07.2005 22:21
Hallo,

ja, es gibt dort einen geschlechtsspezifischen Kleidungsunterschied. Männer tragen knielang, Frauen ganz lang. Ausnahme: Sarong in der Freizeit.

Würde ein Mann ganz lang tragen (wie z.B. ich) würden sie dort vermutlich etwas pikiert gucken.  Und Ferdi (kürzer als knielang) wäre dort das neue Weltwunder ?

Aber wenigstens kann man dort die Frauen nicht per Kleidung (Rock) unterdrücken, wie bei uns noch vor 50 Jahren, und früher.  Rock = "Weibsleut" = Küche, Keller, Kinder, Kirche usw.

Auch das vermeintliche "Paradies" hat Nachteile. Der Maler Paul Gaugin pendelte zwischen Südsee und Paris/Frankreich. Bis er dann in der Südsee blieb, vermutlich verkehrstechnisch, finanziell und altersmäßig nicht mehr reisen konnte ? (monatelang auf dem Segelschiff ?) Er war nicht immer glücklich in der Südsee dort.

Und dort Geld verdienen, vermute ich besonders schwer. Vieles wird teurer sein, weil es ja mit dem Schiff o.a. her transportiert werden muß.

Eine Taxifahrt für einen US-Dollar. Wieviel verdient da der Taxifahrer monatlich für sich ?

Viele Grüsse,

Skirttrender
Titel: Re:Ein Traumland für Rockträger?
Beitrag von: conne am 31.07.2005 13:14

Es ist aber schon beeindruckend, dass die Männer auf diesen Eilanden trotz ihrer Röcke immer noch Männer geblieben sind. Von wegen Rock = Frauenkleidung! Ich glaube auch, dass in diesen Südseeparadiesen die Männer ihr Leben wirklich geniessen können und nicht so in gesellschaftlichen Rollenspielen gefangen sind wie in Europa.

In diesen Ländern wird durchaus zwischen einem Rock (eigentlich ein um die Hüften geschlungenes Tuch) für den Mann und Kleidung für die Frau unterschieden. Beide tragen zwar Röcke, aber eben unterschiedliche. Männer uni und knielang, Frauen bunte und längere.
Das gleiche haben wir in Schottland. Für Männer gibt es den Kilt, für Frauen den "woman kilted skirt".
Und daß die Menschen dort weniger in geschlechtsspezifischen Rollen gefangen sind, nur weil Männer dort ihren Männerrock tragen, halte ich für eine äußerst gewagte These.
Aber es ist doch schön, daß die Leute trotz der langen Kolonialisierung und der westlichen Einflüßße doch ein Stück ihrer Kultrt bewahrt haben.

Grüßle
Conne
Titel: Re:Ein Traumland für Rockträger?
Beitrag von: Ferdi am 31.07.2005 14:03


In diesen Ländern wird durchaus zwischen einem Rock (eigentlich ein um die Hüften geschlungenes Tuch) für den Mann und Kleidung für die Frau unterschieden. Beide tragen zwar Röcke, aber eben unterschiedliche. Männer uni und knielang, Frauen bunte und längere.
Das gleiche haben wir in Schottland. Für Männer gibt es den Kilt, für Frauen den "woman kilted skirt".
Und daß die Menschen dort weniger in geschlechtsspezifischen Rollen gefangen sind, nur weil Männer dort ihren Männerrock tragen, halte ich für eine äußerst gewagte These.
Aber es ist doch schön, daß die Leute trotz der langen Kolonialisierung und der westlichen Einflüßße doch ein Stück ihrer Kultrt bewahrt haben.

Grüßle
Conne

Hallo conne!

Ich finde es ja in Ordnung, dass es unterschiedliche Kleidung für Frauen und Männer gibt. Eine Uniformierung fände ich nicht schön, und Gleichmacherei auch nicht. Der Unterschied zwischen Männern und Frauen ist natürlich und soll nicht verschleiert werden.

Aber bei uns in Europa ist es ja leider so weit gekommen, dass die Kleidungsform "Rock" als einröhriges Beinkleid geradezu mit einer gesellschaftlichen Reichsacht belegt wurde. Der Gipfel der Ungerechtigkeit ist dabei auch noch, dass diese Reichsacht nur Männer betrifft, während den Frauen eine grenzenlose Freiheit in der Bekleidung zugestanden wird. Und das in einem Land, was sich die Gleichberechtigung (bitte unterscheiden: nicht Gleichmacherei) auf die Fahnen des Grundgesetzes geschrieben hat und wo das "Gender-Mainstreaming" geradezu Orgien feiert. Nur dagegen trete ich an und werfe diesen Bann einfach auf den Müllhaufen, wo er hingehört.

Ansonsten habe ich Respekt vor jedem Volk, das sich bemüht, nicht im Strudel der sogenannten westlichen "Kultur" unterzugehen und sich seine Eigenständigkeit bewahrt. Die Völker des Südpazifiks und die Schotten sind da Vorbilder.

Schöne Grüsse,
Ferdi
Titel: Re:Ein Traumland für Rockträger?
Beitrag von: Aryaman Stefan am 31.07.2005 20:20
... na die Schotten wohl kaum, tragen sie denn überhaupt noch ihren Kilt außer bei besonderen Festen?

Aryaman Stefan´s soziologischer Exkurs hierzu:

Soziologisch gesehen ist „Gleichmacherei“ vielleicht ein Rückschritt, denn - das kommt ja in den Beiträgen zum Ausdruck - wir werden immer individueller, es ist ein fortlaufender Prozess, erdweit, überall. Traditionelle Trachten gibt es nicht mehr als uniforme Alltagskleidung. Lediglich die pinguinisierten Staatsoberhäupter (zum Beispiel auf internationalen Treffen wie neulich in Schottland die G8-Länderchefs - nur Männer!) sind extrem uniformiert. Sie trauen sich nicht, denke ich, individuell aufzutreten (ist das etwa ihre Stärke?).

Der „Individualismus“ ist einfach eine Zeiterscheinung, der auch schon die Kinder einschließt - einerseits, doch andererseits haben viele Kinder Angst davor und suchen nach einer gleichmachenden Kleidung - Blue Jeans, Parka, Faltenröcke, Lederhosen, Sackhosen, kakelbunte Comics-Kleidung oder damals die Mädchen Nylons mit allem was dazu gehört - je nach dem aktuellen Zeittrend - und schließen sich einer Gruppe an, wo sie sicher sind vor dem Spott der Uniformierten in ihrer Gruppe.

Man kann noch alte Bilder aus Kulturen sehen, die sich dieser westlichen gleichmachenden Individualisierung (ist das paradox oder nicht?) noch nicht angeschlossen haben (zum Beispiel die Nagas in Indien, oder in Bhutan). Und auch sie sind auf ihre Weise sozusagen uniformiert, doch recht bunt und eigen. Die Jüngeren aber wollen auch alle Jeans - oh, oh, oh. Für sie ist es erstmal noch keine Uniform sondern individueller Gang zur Freiheit. Wie individuell sind diese Leute sonst? Zum mindesten haben sie eine sehr viel feinere spirituelle Kultur als wir im Westen - wie ich aus Bhutan und Tibet höre - und pflegen sie weiterhin und das schließt auch die traditionellen Kleidungsformen ein, wahrscheinlich ist DAS ihre Heimat, wo sie sich wohl und sicher fühlen.

Die Nylons-tragenden 14-jährigen Mädchen der 1950er Jahre haben sich den Müttern angeschlossen, die wollten so wie die erwachsenen Frauen sein (oder bald werden). Irgendwie war das noch eine uniforme Tracht. Doch heute haben Eltern keine Vorbildfunktion mehr, was die Kleidung betrifft.

 >:(  :'(  >:(  :'(  >:(  :'(  >:(  :'(  >:(  :'(  >:(  :'(  >:(

                                :D  :D  :D  ;D

... ein unendliches Thema, meint Aryaman Stefan
Titel: Re:Gleichberechtigung - Gleichmacherei?
Beitrag von: JuergenB am 01.08.2005 01:36
Hallo Leute,

nach Ferdi's Beitrag habe ich mir mal Gedanken zu den Begriffen Gleichberechtigung und Gleichmacherei bezüglich der Kleidung gemacht und bin dabei für mich zu folgendem Zwischenergebnis gekommen:

Gleichmacherei ist das, was allgemein als Modediktat bezeichnet wird: "Das trägt man heute, also trage ich das auch!" Freiwillig oder mit mehr oder weniger Zwang, das ist erst die zweite Frage dazu. Im Vordergrund steht die Vernichtung der Individualität. Typisches Beispiel heute ist dafür die Jugend mit ihren imaginären Labelzwängen bei den Jungs und mit der Bauchfrei-Mode bei den Mädels, egal ob sie sich das jeweils leisten können. Gleichmacherei ist aber auch der Anzugzwang in bestimmten Berufsgruppen, der diese Individualität zumindest sehr eingrenzt.

Gleichberechtigung, hier zwischen den Geschlechtern, ist die Möglichkeit für beide Geschlechter aus einem in etwa gleich großen Pool an Möglichkeiten zu schöpfen - wobei die Betonung hier auf "groß" liegen sollte, um Individualisierung zu ermöglichen. Genau daran aber hapert es. Während Frauen jedes bekannte Kleidungsstück, jeder Schnitt, jede Farbe, jedes Material, ... einfach selbstverständlich zugestanden wird, gibt es für den Mann in vielen Köpfen viele Sperren (Rock, Absätze, Transparenz, weiche und fließende Stoffe, Farben, Muster, ...).

Rechtlich haben wir die Gleichberechtigung zumindest in der Mode, prima, nur an der Umsetzung hapert es. Das aber ist nur bedingt staatlicher Organisation vorzuwerfen: Sie müßten es auch vorleben und zum Beispiel bei Uniformen Männern die gleiche Auswahl zur Verfügung stellen wie auch den Frauen. Stattdessen hebelt die Bundeswehr in diesem Fall sogar noch das GG aus!

Entscheidend aber ist daß der Mensch ein Gewohnheitstier ist. Einige von uns exerzieren und erleben das tagtäglich: Unser Umfeld ist zwischenzeitlich so an unsere Röcke gewohnt, daß es schon als unnormal angesehen wird wenn wir mal keinen Rock tragen. Genau deshalb haben die Frauen auch diese Freiheit: sie machen das einfach! Im Laufe der Jahre haben sich die Menschen daran gewöhnt und es ist "normal". Es liegt demzufolge einzig an uns Männern, daß es für uns auch bald normal wird - nicht am Einzelnen, aber jeder einzelne trägt entscheidend dazu bei!

Gruß
JürgenB
Titel: Re:Ein Traumland für Rockträger?
Beitrag von: Skirttrender am 01.08.2005 16:43
Hallo,

wenn immer mehr Männer Röcke tragen, fragen die kleinen Jungs irgendwann:"Will auch haben" - Neugierde, ausprobieren - so lernen alle, schon seit Urzeiten.

Ansonsten, (wie schon mehrfach von mir geposted)
Nicht lange oder groß nachdenken, einfach anziehen - und raus in die Welt.
Und dort dann der Dinge harren, die da kommen mögen, oder auch nicht.
(Bei mir meistens nicht - prima)

Gruss

Skirttrender
Titel: Re:Ein Traumland für Rockträger?
Beitrag von: wolf57 am 02.08.2005 08:23

Ansonsten, (wie schon mehrfach von mir geposted)
Nicht lange oder groß nachdenken, einfach anziehen - und raus in die Welt.
Und dort dann der Dinge harren, die da kommen mögen, oder auch nicht.
(Bei mir meistens nicht - prima)


Hallo erstmal in die Runde.
Ich halte es mittlerweile wie skirttrender. Ich ziehe Rock einfach an und gehe raus. Außer einigen dummen Gesichtern oder sichtbares Rattern der Gehirne keine Reaktionen.

In diesem Sinne - weiter auf diesem Weg.

Wolf
Titel: Re:Gleichberechtigung - Gleichmacherei?
Beitrag von: Matthias am 04.08.2005 02:34
Entscheidend aber ist daß der Mensch ein Gewohnheitstier ist. Einige von uns exerzieren und erleben das tagtäglich: Unser Umfeld ist zwischenzeitlich so an unsere Röcke gewohnt, daß es schon als unnormal angesehen wird wenn wir mal keinen Rock tragen. Genau deshalb haben die Frauen auch diese Freiheit: sie machen das einfach! Im Laufe der Jahre haben sich die Menschen daran gewöhnt und es ist "normal". Es liegt demzufolge einzig an uns Männern, daß es für uns auch bald normal wird - nicht am Einzelnen, aber jeder einzelne trägt entscheidend dazu bei!

Das ist ein sehr guter Absatz. Nicht darüber nachdenken, "Was wäre wenn, sondern einfach MACHEN."

Grüsse
Matthias
Titel: Re:Ein Traumland für Rockträger?
Beitrag von: ANAP am 04.08.2005 11:18
Hallo zusammen,

Zitat von Jürgen B.:
Zitat
...egal ob sie sich das jeweils leisten können. ...

Zitat von Collantix (an anderer Stelle):
Zitat
..obwohl ich froh wäre, wenn mir manches Frauenbein erspart bliebe
:

wenn ich diese (und ähnliche) Sätze so lese, dann frage ich mich schon, warum ihr Euch eigentlich wundert, dass es Leute gibt, die nicht damit klar kommen, dass ihr als Männer im Rock herum lauft; denn die Ursache(n) sowohl der o.g. Bemerkungen als auch der Unmutsäußerungen zum Thema Rock am Mann sind genau die selben: Mangelde Toleranz gegenüber etwas, das man/frau  selbst nicht für angebracht / passend / ästhetisch / etc. etc. hällt.
In diesen Momenten pflege ich immer zu sagen:"Gott/die Natur liebt die Vielfalt;einzig der Mensch kommt nicht mit ihr zurecht".
Und warum?
Je mehr Möglichkeiten, desto mehr "Qual" der Wahl. Je mehr "Qual" der Wahl, desto schwieriger eine Entscheidung. Je schwieriger eine Entscheidung, desto mehr Zeit und Kompetenz ist nötig, um eine Entscheidung zu treffen.
Zitat von Jürgen B.:
Zitat
Entscheidend aber ist daß der Mensch ein Gewohnheitstier ist

Hast Du Dir schon einmal überlegt, um wieviel bequemer es ist, ein "Gewohnheitstier" zu sein, und wie notwendig diese Eigenschaft naturgeschichtlich für das Ãœberleben der Menschheit war/ist?
Die Tatsache, dass der Mensch ein Gewohnheitstier ist, weil dies es dem Menschen erlaubt, nicht jede Situation von Grund auf neu überdenken zu müssen, hat eben auch den bekannten (und für die meisten von uns doch in bestimmter Hinsicht momentan eher negativ wahrnehmbaren) Nachteil, dass sich manche Neuerung doch sehr schleppend verbreitet.

Es grüßt euch alle herzlichst

ANAP
Titel: Re:Ein Traumland für Rockträger?
Beitrag von: ANAP am 04.08.2005 11:33
Sorry liebe Leute, habe es nicht auf die Reihe gebracht (technisch zu unwissend) Collantix richtig zu zitieren, bzw. das falsche Zitat im Text dann entsprechend zu editieren; also das Zitat von Collantix lautet korrekt:
"Ich wäre allerdings auch froh, wenn mir der Anblick so manchen nackten Frauenbeins erspart bliebe..."

ANAP
Titel: Re:Ein Traumland für Rockträger?
Beitrag von: Ferdi am 04.08.2005 12:58
Hallo zusammen,

Zitat von Jürgen B.:
Zitat
...egal ob sie sich das jeweils leisten können. ...

Zitat von Collantix (an anderer Stelle):
Zitat
..obwohl ich froh wäre, wenn mir manches Frauenbein erspart bliebe
:

wenn ich diese (und ähnliche) Sätze so lese, dann frage ich mich schon, warum ihr Euch eigentlich wundert, dass es Leute gibt, die nicht damit klar kommen, dass ihr als Männer im Rock herum lauft; denn die Ursache(n) sowohl der o.g. Bemerkungen als auch der Unmutsäußerungen zum Thema Rock am Mann sind genau die selben: Mangelde Toleranz gegenüber etwas, das man/frau  selbst nicht für angebracht / passend / ästhetisch / etc. etc. hällt.


Hallo ANAP!

Die erwähnten Äusserungen sind nicht als mangelnde Toleranz zu bewerten. Fakt ist doch, - so empfinde ich das jedenfalls -  dass Frauen in dieser Gesellschaft der Gewohnheitstiere einen erheblich grösseren Freiheitsraum geniessen als Männer. Frauen können sich genüsslich zurücklehnen, ihre Beine zeigen und die Männer um sich herumtanzen lassen (übertrieben ausgedrückt ;D). Kein Mann und keine Frau hat sich selbst gemacht und nicht jeder hat von der Natur schöne Beine mitbekommen. Die von Dir zitierten Äusserungen wären mit Sicherheit nicht gemacht worden, wenn die Männer die gleichen Freiräume in puncto Kleidung hätten wie die Frauen.

Ich werde nicht aufhören, diesen Zustand zu kritisieren, auch wenn er mein Verhalten nicht beeinflussen kann. Während Frauen nahezu Narrenfreiheit geniessen und sich nahezu jede Geschmacklosigkeit erlauben dürfen bis hin zum nackt durch die Städte laufen und sich fotografieren lassen, rümpfen die Leute bei Männern schon bei den geringsten "Normabweichungen" die Nase. Gerade vor wenigen Tagen hat sich eine Redakteurin eines öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders sehr abfällig und herabwürdigend über Männer geäussert, die im Sommer in kurzen Hosen herumlaufen. Gipfel dieser Diskriminierung war die Bemerkung, dass der Herbst "diesem Spuk (der nackten Männerbeine)endlich ein Ende setzt".

Es ist vor diesem Hintergrund doch verständlich, wenn Männer nun auch mal den Mund aufmachen und auf die mit ganzen Landkarten von Krampfadern und Cellulite-Topografie verzierten und in Wurstpellen-Leggings gepressten Frauenbeine hinweisen. Diese Äusserungen wären nie gemacht worden, wenn man den Männern dieselben Freiräume lassen würde und nach dem Grundsatz "leben und leben lassen" handeln würde.

Gruss,
Ferdi (der mit seinen Beinen Glück hatte, aber sie auch nicht selbst gemacht hat)


Titel: Re:Ein Traumland für Rockträger?
Beitrag von: JuergenB am 04.08.2005 19:12
Hallo ANAP,

das mit dem "leisten können" hat weniger mit dem eigenen Mißfallen zu tun als mit einer persönlichen Erfahrung: Ein Mädchen aus der Nachbarschaft, 16 Jahre jung, fragt mich immer wieder als Einkaufs- und Modeberater, weil ihr mein Stil so gefällt. Aufgrund ihrer in Relation zum Oberkörper ziemlich kurzen Beine, empfahl ich ihr letztens von den Hüfthosen die Finger zu lassen und etwas zu nehmen, das die Beine optisch streckt. Sie meinte darauf, das ginge nicht weil alle anderen auch solche Hosen tragen.

Ich hatte also nicht meine eigene Intoleranz zum Ausdruck gebracht, sondern den imaginären Druck der Masse kritisiert.

Gruß
JürgenB
Titel: Re:Ein Traumland für Rockträger?
Beitrag von: Skirttrender am 04.08.2005 22:14
Hallo,

ich bin eher für Toleranz, anstatt für anklagen. Nämlich das mit der Anklagerei kann schnell eskalieren, und Betroffene tief verletzen.

Reales Beispiel: Im Schwimmbad sehe ich u.a. sehr dicke Frauen. Und ich möchte rein sachlich hinzufügen sehr fette Frauen. subjektiv: Sehr unästhetisch/unattraktiv.

aaaaber: Diese Frauen sind das nicht freiwillig. Aus irgendwelchen Gründen sind sie so geworden, und sie sind das sicherlich auch nicht gerne. Deshalb sehe ich das vergleichsweise wie eine Krankheit an, und gewähre ihnen meine Toleranz, daß auch sie sich öffentlich so zeigen dürfen, wie sie nun mal sind.

Es wäre fatal, solchen Frauen den Schwimmbadbesuch zu verbieten, weil sie einen "unästhetischen Anblick" wären, und dies den anderen Besuchern (zuviel) zumuten würden. Ein Verbot, oder Abweisung wäre Intoleranz. Intoleranz ist m.E. schlecht, und kann ganz extrem eskalieren.

Wenn eine Frau, trotz "nicht so schöner Beine" trotzdem kurzen Rock tragen will, dann vielleicht deswegen, weil sie sich im kurzen Rock (im Sommer) besser wohl fühlt, statt im lg. Rock oder lg. Hose ? Also die gleichen Gründe wie manche unserer Rockträger hier. Dass es ihr gar NICHT um die (von ihr vermutet "aufgezwungene") Zur-Schau-Stellung ihrer Beine geht ?

Intoleranz kann fatal werden:
z.B. "iii Rolli-Fahrer, Herr Ober, mir wird schlecht" - "Bein-Amputierte an Krücken, ist das hier ein Horrorfilm, oder was ?"  "Sowas Hässliches traut sich auf die Straße ?".
Der Gipfel der Schrecklichkeiten war das dritte Reich, wo man "hässliche" Menschen als Untermenschen deklarierte, und zur dessen Vernichtung zuwies.

Also nicht schimpfen auf Cellulite, Krampfadern oder Ãœbergewicht. Auch ihr werdet jedenfalls älter, und seht dann nicht mehr so "frisch" aus.  Wollt ihr dann als "alte Kacker" bezeichnet und weggeschubst werden ?.
Beine mit 60 noch optisch ok ? Wie sehen die dann mit 80 aus ?

Ferdi wird eines Tages evtl. in den Zwiespalt kommen. Einerseits hat er seine vielen kurzen Röcke, die er alle wie Schmückstücke liebt und schätzt. Andererseits wird er z.B. mit 80 evtl. nicht mehr so gut aussehende Beine haben. Was dann ?  Die Röcke weiter tragen, oder "wegen dem Anblick" auf kurze Röcke verzichten ? Ich denke, Ferdi wäre froh, wenn ihn die Umwelt tolerant auch weiterhin seine kurzen Röcke tragen ließe.

Meine Oma sah als junge Frau wunderschön aus, wie ein Ufa-Filmstar.
Auch später noch. Ich sah sie aber auch mit 90 im kurzen Nachthemd (wurde gerade umgebettet im Altersheim.) Details erspare ich.
Sie ist aber immer noch ein Mensch, und hat das Recht, auch menschlich angesehen und behandelt zu werden.

Gruss

Skirttrender
Titel: Re:Ein Traumland für Rockträger?
Beitrag von: Ferdi am 04.08.2005 22:44
Hallo Skirttrender!

Dein Beitrag findet im Kern meine volle Zustimmung. Aber Du hast mich vollkommen missverstanden! Ich habe mich nie negativ über die körperlichen Handicaps von anderen Menschen geäussert, die nicht das Glück hatten, von der Natur mit modelreifen Gliedmaßen ausgestattet worden zu sein. Ich schrieb:
Diese Äusserungen wären nie gemacht worden, wenn man den Männern dieselben Freiräume lassen würde und nach dem Grundsatz "leben und leben lassen" handeln würde.
Immer wird auf die Männer mit kurzen Hosen gezeigt, wegen ihrer gar nicht mal so schlechten Beine, und dadurch werden solche auch nicht feinen Äusserungen über manche Frauenbeine doch geradezu provoziert. Besonders wenn solche Bemerkungen in einem von uns allen durch Zwangsgebühren finanzierten öffentlich-rechtlichen Sender von (möglicherweise selbst potthäßlichen) Quotenfrauen in die Welt gesetzt werden.

Btw: Bevor meine Beine den von Dir vorhergesehenen Zustand erreicht haben werden, schaue ich mir lieber die Radieschen von unten an. So alt will ich garnicht werden. Wenn ich daran denke, was auf uns noch zukommt, bin ich froh, dass ich jetzt gesund und gut drauf bin, bevor uns der Eiserne Hosenanzug zeigt, wo die Maggie den Most holt.

Mir schaudert!

Gruss,
Ferdi
Titel: Re:Ein Traumland für Rockträger?
Beitrag von: Skirttrender am 05.08.2005 01:25
Immer wird auf die Männer mit kurzen Hosen gezeigt, wegen ihrer gar nicht mal so schlechten Beine, und dadurch werden solche auch nicht feinen Äusserungen über manche Frauenbeine doch geradezu provoziert.

Hallo Ferdi,

Du fühlst Dich angegriffen, und "schießt zurück". Und dieses "zurück schießen" begründest Du damit, daß Du durch die Aussage zum "zurück schießen" provoziert wurdest.

Auf diese Weise wurden schon Kriege begonnen und begründet. Und immer ist der Andere schuld, weil der ja das Ganze provoziert hätte.
Da sind schon Herrscher rotzbeleidigt nach Hause gefahren, und haben sinngemäß das "Kriegsbeil" ausgegraben. *bumm-bumm* "...weil der Andere mich dazu provoziert hätte," usw.
Blos dumm, daß der tödlich Getroffene, ...damit selber gar nichts zu tun hatte, aber diesen "Kinderkram" mit seinem Leben bezahlen mußte.
Gutes Beispiel dazu: Beginn des ersten Weltkrieges.
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OK, öff.-rechtl. Medien sollten eher Berichterstatter/ Vermittler sein, und subjektive Meinungen u.ä. für sich behalten, aber nicht in ihre Sendebeiträge. Eben aufgrund ihres öff.-rechtlichen Auftrages, und dessen Verbindung + Einhaltung des Grundgesetzes.
Du kannst ja den Sender an diesen öff.-rechtlichen Auftrag erinnern. Steht in ihren Statuten, Verträgen, etc.

Merkel ? Ich bin froh, daß Stoiber nicht Bundeskanzler wurde. Bei dem wäre es fürchterlich geworden.
Wir werden sehen, wie alles ausgehen wird. Aber wenigstens ist dann so eine Partei wie die WASG im Bundestag. Eine Stimme die dann immerhin was zu sagen hat, und die auch gehört wird.
Fraktionsstärke + Rederecht + öff. TV-Ãœbertragung, dazu die versch. Medien, usw.

Merkel oder Schröder ? Wer ist das kleinere Ãœbel ?

Ich habe 1990 SPD gewählt, weil ich Lafontaine wählen wollte. Wäre er damals Kanzler geworden, wäre es m.E. heute viel besser.
Und heute ? Weiss ich nicht. Sowohl WASG, PDS, und eben die Linkspartei ist mir zu sozialistisch.

Aber die ganze Auswahl ist im Grunde sehr klein, es fallen einem meistens die Parteien ein, die man nicht wählen will.
Schaaade daß es die SPD wie früher (Brandt u.ä.) nicht mehr gibt. Oder man denke an Kurt Schumacher. (der Einarmige)

Gruss

Skirttrender
Titel: Re:Ein Traumland für Rockträger?
Beitrag von: Ferdi am 05.08.2005 08:46
Hallo Skirttrender!

Nein, ich fühle mich nicht angegriffen und schiesse auch nicht zurück. Ich grabe auch keine Kriegsbeile aus, ich bin durch und durch ein friedlicher Mensch.

Ich habe nur was richtigstellen wollen, nämlich dass ich mich nicht über Cellulite&Co beschwert habe oder darüber geschimpft habe, sondern dass ich Verständnis dafür habe, dass angesichts des ständigen verbalen Trommelfeuers gegen kurzbehoste Männer auch mal darauf hingewiesen wird, dass es auch bei den Frauen in dieser Hinsicht Anlass zu kritischen Anmerkungen gibt.

Nur darum geht es mir. Das ist aber jetzt kein Grund für mich, hierüber eine regelrechte Doktorarbeit zu verfassen oder mich mit irgendjemandem zu fetzen. Das Thema ist angesprochen und abgehandelt worden und damit für mich erledigt.

Gruss,
Ferdi
Titel: Re:Ein Traumland für Rockträger?
Beitrag von: triks am 05.08.2005 10:00
... angesichts des ständigen verbalen Trommelfeuers gegen kurzbehoste Männer auch mal darauf hingewiesen wird, dass es auch bei den Frauen in dieser Hinsicht Anlass zu kritischen Anmerkungen gibt. ...
Mir geht es darum gar nicht. Ich würde mich als Frau über analoge Berichte, wie diesen über kurze Hosen und nackte Männerbeine im Sommer, auch ärgern. Als Frau käme ich wahrscheinlich aus dem Ärgern gar nicht mehr raus, weil die Medien voll mit Beiträgen darüber sind, wie Frau sich zu kleiden und was sie zu tun oder zu unterlassen hat. Da haben Männer weit gehend ihre Ruhe. Mich stört dieses "Ich bin der personifizierte Zeitgeist und ich sage Dir wo es lang geht" in dieser Art von Tendenzberichten. Es gibt auch Mode- und Zeitgeistsendungen, die Anregungen geben und offen lassen, ob man die Vorschläge aufgreift oder auch nicht. Die schaue ich mir ganz gerne an.

Insgesamt habe ich den Eindruck, dass unsere Gesellschaft in schwierigen wirtschaftlichen und politischen Zeiten wieder vergangenheitsbezogensten und autoritärerer wird. Es sind nicht nur solche Beiträge, beispielsweise auch die Rückkehr zur alten Schulgliederung ist für mich ein Beleg für meine These. Aber das ist ein anderes Thema.
Titel: Re:Ein Traumland für Rockträger?
Beitrag von: Wolfgang am 05.08.2005 10:40
Hallo,

Äußerungen über Äußerlichkeiten nehme ich schon seit langen nicht mehr so ernst. Ich sehe es als Meinungsäußerung ohne Anspruch darauf, dass sich andere danach richten müssen.

Diejenigen, die sich negativ über Äußerlichkeiten äußern, sind nämlich selbst nicht konsequent.

Beispiel Straßenverkehr: Die meisten Autofahrer nehmen für sich in Anspruch, gegen Bestimmungen zu verstoßen. Gleichzeitig schimpfen Sie über andere, die genau das tun.

Beispiel Mode: Jeder nimmt für sich in Anspruch, dass anzuziehen, was er möchte. Gleichzeitig wird über andere hergezogen, die nicht dem eigenen Bild entsprechen.

Das kann man weder mit Logik noch mit Argumenten erklären. Es ist die Fehlbarkeit des unvollkommenen Menschen.

Einzigster Ausweg: Toleranz und Zurückghaltung mit seinen Äußerungen.

Liebe Grüße aus Bayern

Wolfgang


Titel: Re:Ein Traumland für Rockträger?
Beitrag von: ANAP am 05.08.2005 13:10
Hallo zusammen,

@Ferdi:

Zitat von Ferdi:
Zitat
Fakt ist doch, - so empfinde ich das jedenfalls -  dass Frauen in dieser Gesellschaft der Gewohnheitstiere einen erheblich grösseren Freiheitsraum geniessen als Männer.

Ich denke, das trifft bestenfalls im Mode- bzw. Kleidungsbereich zu; außerdem halte ich es da durchaus mit triks, der folgendes schreibt:

Zitat triks:
Zitat
Als Frau käme ich wahrscheinlich aus dem Ärgern gar nicht mehr raus, weil die Medien voll mit Beiträgen darüber sind, wie Frau sich zu kleiden und was sie zu tun oder zu unterlassen hat. Da haben Männer weit gehend ihre Ruhe.

Ich frage mich sowieso immer wieder, ob manche, die hier die "Segnungen" der Kosmetik und Mode(vielfalt) preisen, sich darüber bewußt sind, dass diese sog. "Freiheit" auch sehr schnell zum Diktat werden kann. Was das Beeinflussungspotential einer auf satte Gewinne ausgerichteten Schönheits-, Schlankheits- und Modeindustie anbelangt, mache ich mir keine Illussionen, und ich würde den meisten Männern (und auch Frauen!!!) dringend empfehlen, das ebenfalls zu tun.

@ Jürgen B.:

nun kennen wir uns ja nicht persönlich, deshalb möchte ich Dir natürlich auch nicht unterstellen, dass Du ein intoleranter Zeitgenosse bist.
Aber wir haben uns an anderer Stelle ja schon des öfteren zu Themen wie "bewußtes / unbewußtes Handeln, Automatismen, Prägung, Gewohnheit, etc, etc." unterhalten.

Ich sehe es auf alle Fälle so, dass wohl mehr oder minder alle Menschen zu sehr vielen Themen eine Meinung haben, und so eben auch zu dem Thema  "was ist schön?/unschön?, ästhetisch?/unästhetisch?, passend?/unpassend?, vorteilhaft?/unvorteilhaft gekleidet?".

Nur zur Info: Ich will mich da selbst garnicht ausnehmen, ich halte das für normal/natürlich und auch für (den Menschen meistens) nützlich. Die Frage ist aber doch , wie sehr man/frau das, was man/frau selbst für vorteilhaft/unvorteilhaft (oder was auch immer) hält, auch bei seinem gegenüber oder der Allgemeinheit so voraussetzt.

Nun mag es vielleicht eine Fehlinterpretation meinerseits sein, oder vielleicht ist es nur Deine saloppe Schreibweise, aber wenn Du schreibst:

Zitat Jürgen B.:
Zitat
Aufgrund ihrer in Relation zum Oberkörper ziemlich kurzen Beine, empfahl ich ihr letztens von den Hüfthosen die Finger zu lassen und etwas zu nehmen, das die Beine optisch streckt.
,

so hört sich das für mich doch sehr nach (Be-)Wertung an (insbesondere der Ausdruck "die Finger von etwas zu lassen"). Vielleicht hast Du Dich Deiner Nachbarin gegenüber ja auch ganz anders ausgedrückt, etwa in der Art: "Wenn Du willst, dass Deine Beine optisch länger wirken, dann ist es besser, wenn Du Hosen trägst, die möglichst bis zur Taille gehen und bis möglichst weit nach unten, weil so eben (optisch) ein größerer Teil deines Körpers als Beine wahrgenommen wird, als mit Hüfthosen". Denn diese Art der Aussage hätte ihr die Möglichkeit gelassen, sich selbst zu überlegen, was ihr wichtiger ist. Aber wie Du ja mitbekommen hast, konnte sie das so oder so nicht, denn bei Kiddys in der Pubertät (und leider nicht nur bei denen!!) gilt, dass man/frau trägt, was in ist, ob es nun - wie man so schön sagt - für den/die einzlne(n) vorteilhaft ist oder nicht . Tja, das ist eben das Diktat der Mode! (Aber nicht nur, sondern auch die "besondere" Art der Kiddys im Umgang miteinander).

Aber wie wir wissen, ist ja vieles nur eine Frage der Gewohnheit !? Das läßt einen dann ja wieder noch hoffen....

Es grüßt Euch alle herzlichst

ANAP



Titel: Re:Ein Traumland für Rockträger?
Beitrag von: ANAP am 05.08.2005 14:18
Nachtrag für Ferdi,

Zitat Ferdi:
Zitat
Die von Dir zitierten Äusserungen wären mit Sicherheit nicht gemacht worden, wenn die Männer die gleichen Freiräume in puncto Kleidung hätten wie die Frauen.

Nun kenne ich die wahre Motivation der beiden zugegebenermaßen nicht bzw. nur bedingt. Fakt ist aber, dass die Äußerungen ja gerade von zwei Menschen gemacht wurden, die sich bekanntermaßen die Freiheit nehmen, anzuziehen was sie wollen, und auch nicht auf den Mund gefallen sind im Umgang mit Zeitgenossen/genossinnen, die ihre persönliche Vorliebe zum Rock nicht teilen.
Und ob die jetzt wirklich zum "Robin Hood" der in Sachen Kleiderordnung benachteiligten Männerwelt mutieren wollen... oder gar schon sind...???

Persönliche Eitelkeiten oder persönliche Wertvorstellungen bleiben was sie sind: Persönliche Eitelkeiten bzw. persönlich Wertvorstellungen, auch wenn daraus keine böse Absicht resultiet bzw. resultieren muss.

herzlichst ANAP,

die zwar mit dem einen oder anderen Körperteil mehr Glück hätte haben können, als sie eh schon hatte, die aber ganz (!) gut mit ihrem Körper leben kann und das auch tut!!!

Ãœbrigens kann ich persönlich nicht verstehen, wie man/frau sich über nackte (Männer- oder Frauen-) Beine aufregen kann. Wenn die Menschheit nichts Besseres zu tun hat...???!!!

Vielleicht ja das typische Niveau der körperorientierten Schönheitsgesellschaft???
Titel: Re:Ein Traumland für Rockträger?
Beitrag von: Skirttrender am 05.08.2005 15:35
Hallo Ferdi,

ich stimme Dir zu, daß dieses Thema zwischen uns ausdiskutiert und beendet ist. Weitere Postings wären nur Wiederholungen.

Wem es hier interessiert, kann die bisherigen Postings durchlesen.

Gruss  :)

Skirttrender
Titel: Re:Ein Traumland für Rockträger?
Beitrag von: Wolfgang am 06.08.2005 10:15
Merkel ? Ich bin froh, daß Stoiber nicht Bundeskanzler wurde. Bei dem wäre es fürchterlich geworden. .....

Hallo Zusammen,

wenn jetzt das Forum für politische Stimmungsmache mißbraucht wird (und zwar egal in welche Richtung) klinke ich mich aus. Sind doch sowieso nur alles Stammtischparolen, die jeglicher Grundlagen entbehren. Wer kann schon in die Zukunft schauen.

Skirttrender: was meinst Du mit "..fürchterlich.."? Das Männer dann nicht mehr mit Röcken auf die Straße hätten gehen dürfen?

Da kann ich nur sagen: Mit Sicherheit nicht, denn dann wäre es in Bayern jetzt schon verboten.

Wolfgang
Titel: Re:Ein Traumland für Rockträger?
Beitrag von: Ferdi am 06.08.2005 11:27
Hallo Wolfgang!

Das Forum ist ein Ort, wo jeder seine Meinung dem Grundgesetz entsprechend frei und unzensiert äussern kann. Da wir in Vorwahlkampfzeiten leben, wird es auch Meinungsäusserungen zur anstehenden Bundestagswahl geben. Ich halte diese Äusserungen nicht für einen Mißbrauch und will sie nicht als Stimmungsmache abqualifizieren. Auch Dir steht dieses Recht auf Meinungsäusserung zu. Dies ist ein freies und offenes Forum. Hier wird nicht zensiert!  Zu überlegen wäre allenfalls, diese Dialoge im off-Topic-Bereich zu führen.

Ich würde es bedauern, wenn Du Dich aus dem Forum ausklinken würdest.

Schöne Grüsse!

Ferdi
Titel: Re:Ein Traumland für Rockträger?
Beitrag von: Wolfgang am 06.08.2005 14:36
Zu überlegen wäre allenfalls, diese Dialoge im off-Topic-Bereich zu führen.

Hallo,

genau das ist der Punkt! Dann schiebt doch abdriftende Beiträge dahin. Viele regen sich über versteckte Werbung z.B. bei Marienhof auf, und genau ähnliches passiert hier. Beiträge über Röcke beginnen und dann schnell ein paar politische Botschaften unterbringen.

Nein danke, ich mag das Gesülze in die eine oder andere politische Richtung ohne belegte oder belegbare Fakten nicht mehr hören oder lesen.

Ich nutze das Forum, um beim Thema Männerröcke weiterzukommen. Aber bitte, vielleicht sehe ich es ja auch zu eng.

Ich schlage vor, unter off Topic einen Tread aufzumachen mit dem Thema:

Was wählt Ihr und warum? Dann ist das Grundrecht der Meinungsfreiheit gewahrt und jeder der will kann zeigen, was er politisch auf dem Kasten hat

Liebe Grüße aus Bayern

Wolfgang


Titel: Re:Ein Traumland für Rockträger?
Beitrag von: Dieter am 06.08.2005 19:01


Nein danke, ich mag das Gesülze in die eine oder andere politische Richtung ohne belegte oder belegbare Fakten nicht mehr hören oder lesen.

Ich schlage vor, unter off Topic einen Tread aufzumachen mit dem Thema:

Was wählt Ihr und warum? Dann ist das Grundrecht der Meinungsfreiheit gewahrt und jeder der will kann zeigen, was er politisch auf dem Kasten hat


Dem stimme ich voll und ganz zu ...

Was hat die anstehende Wahl mit Kleidungsfragen zu tun? Niemand von den Poliikern ist auf unserer Seite, selbst die grünen Männer sind inzwischen zum Sakko und mehrheitlich zur Kravatte umgeschwenkt. Also lassen wir das Thema besser.

Gruß

Dieter
Titel: Re:Ein Traumland für Rockträger?
Beitrag von: Ferdi am 06.08.2005 19:42
Hallo!

Bitte das Thema Bundestagswahl in off-Topics weiter erörtern und nicht mehr in den Rock- und Modeunterforen.  Ich habe dafür einen extra Thread eröffnet.

Gruss,
Ferdi
Titel: Re:Ein Traumland für Rockträger?
Beitrag von: triks am 06.08.2005 19:49
Nein danke, ich mag das Gesülze in die eine oder andere politische Richtung ohne belegte oder belegbare Fakten nicht mehr hören oder lesen.

Ich schlage vor, unter off Topic einen Tread aufzumachen mit dem Thema:

Was wählt Ihr und warum? Dann ist das Grundrecht der Meinungsfreiheit gewahrt und jeder der will kann zeigen, was er politisch auf dem Kasten hat
Dem stimme ich voll und ganz zu ...

Was hat die anstehende Wahl mit Kleidungsfragen zu tun? Niemand von den Poliikern ist auf unserer Seite, selbst die grünen Männer sind inzwischen zum Sakko und mehrheitlich zur Kravatte umgeschwenkt. Also lassen wir das Thema besser. ...
Ich stimme mit Wolfgang und Dieter in dieser Sache überein. Sollte das tragen von Röcken eine politische Dimension haben, dann sollte man das in einem eigenständigen Bereich diskutieren.

Ich sehe mich im Rock eher mit einer soziologische als einer politischen Problemstellung konfrontiert und in diesem Sinn war meine Fragestellung "Ein Traumland für Rockträger?" gemeint.
Titel: Re:Ein Traumland für Rockträger?
Beitrag von: Ben am 06.08.2005 21:15
Hallo ANAP,

Zitat von Jürgen B.:
Zitat
...egal ob sie sich das jeweils leisten können. ...

Zitat von Collantix (an anderer Stelle):
Zitat
..obwohl ich froh wäre, wenn mir manches Frauenbein erspart bliebe
:

wenn ich diese (und ähnliche) Sätze so lese, dann frage ich mich schon, warum ihr Euch eigentlich wundert, dass es Leute gibt, die nicht damit klar kommen, dass ihr als Männer im Rock herum lauft; denn die Ursache(n) sowohl der o.g. Bemerkungen als auch der Unmutsäußerungen zum Thema Rock am Mann sind genau die selben: Mangelde Toleranz gegenüber etwas, das man/frau  selbst nicht für angebracht / passend / ästhetisch / etc. etc. hällt.
Meine Verwunderung darüber hält sich in Grenzen. Sonst könnte ich wohl nicht häufig im Rock durch die Straßen ziehen, weil es mich auf Dauer zu sehr belasten würde.
Mein Spruch mag sehr markig sein (wobei er auch im Zusammenhang zu dem gesamten Text zu sehen ist), allerdings stellen für mich Mißfallen und mangelnde Toleranz verschiedene Dinge dar. Mir gefallen viele Dinge nicht, aber ich gehe nicht so weit, sie nicht zu tolerieren. Ich muß sie nur nicht zu meinem eigenen Maßstab machen. Abgesehen davon, daß ich selber wohl immer wieder mal danebenlangen werde (in Augen vieler sicher sehr oft), was die eigene Äußerlichkeit betrifft. Aber was soll's?

Gruß
Collantix Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.
 (http://www.collantix.de)
Titel: Re:Ein Traumland für Rockträger?
Beitrag von: Gatito am 09.08.2005 09:36
Ich bin verwundert, da gibt es einen Spruch über die CSU schzon keimt die Parole hoch "Hier darf man nicht über Politik reden".

Vielleicht mag es den einen ausschließlich interessieren, wenn wir hier über Schnittmuster etc. reden.

Aber ich finde es gut, wenn wir auch über den Tellerrand schauen.

Und es steht doch jeden frei, ein Forum nicht mehr zu besuchen, wenn es einen dort nicht mehr gefällt. Es gibt wirklich schlimmeres.
Titel: Re:Ein Traumland für Rockträger?
Beitrag von: HenryGo am 27.03.2006 17:29
Das 'lavalava' waere mir zu lang und zu warm.
Ich bevorzuge auch kuerzere und geschlossene roecke statt wickelroecke.