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Röcke und mehr... => Rund um den Rock => Thema gestartet von: Matthias am 25.01.2006 01:37

Titel: Klischeedenken
Beitrag von: Matthias am 25.01.2006 01:37
Hallo allerseits,

rocktragende Männer werden in Schubladen eingeordnet, die es abzubauen gilt.
Warum werden Sie in diese Schubladen gesteckt?
Wo kommen diese Schubladen her?
Die Antwort: Ja, weil...

Grüsse Matthias
Titel: Re:Klischeedenken
Beitrag von: JuergenB am 25.01.2006 01:53
Hallo Matthias,

die (meisten) Menschen denken in Schubladen. Beobachte Dich einmal selber, auch Du wirst vermutlich einen Menschen irgendwie einordnen wollen, Dir versuchen ein Bild von ihm zu machen. Das ist normal und meines Ermessens auch nciht schlimm. Schlimm ist es, wenn man geistig nicht mehr in der Lage ist zu hinterfragen und zu revidieren.

Wenn ich einen Menschen sehe habe ich auch einen ersten Eindruck. Die Erfahrung aber lehrt, daß dieser genauso falsch ist wie der zweite und der dritte und ... ich lerne Menschen immer wieder neu kennen, selbst die Frau mit der ich schon 17 Jahre zusammen bin. Das ist auch gut so, sonst würde das Leben langweilig. Die Ehe wäre schon längst vorbei, wäre ich diesen immer wieder neuen Facetten meiner Frau nicht offen eingestellt.

Ist bei diesen verbohrten Menschen dann das Leben schon vorbei?

Gruß
Jürgen
Titel: Re:Klischeedenken
Beitrag von: Andree am 25.01.2006 08:56
Wir denken in Schubladen, weil wir es im Laufe der Evolution gelernt haben.

Alles was wir sehen wird in unserem Gehirn abgespeichert. Genau wie  eine Festplatte sogenannte Cluster hat, hat unser Gehirn verschiedene Bereiche. Der eine ist für das Steuern der Extremitäten, der andere zum hören usw.

In dem Moment in dem wir eine neue Information zugespielt bekommen, sucht unser Gehirn einen also Speicherplatz.

Dinge die uns komisch erscheinen werden in einem anderen Bereich gespeichert, als Dinge die uns vertraut sind.

Dieser Prozess ist auch nur sehr schwer von uns zu beeinflussen, da es sich wie schon gesagt um eine langwierig erlernte Fähigkeit handelt.

Gruß
Andree
Titel: Re:Klischeedenken
Beitrag von: Günter am 25.01.2006 09:36
Schlimm ist es, wenn man geistig nicht mehr in der Lage ist zu hinterfragen und zu revidieren.
Gruß
Jürgen

Moin Moin,
hier muß ich Jürgen 100% zustimmen,
viele Menschen stecken andere in Schubladen, dies passiert mir auch.
Doch man sollte sich dieses Verhaltens bewusst sein  und versuchen  durch "Umsortieren" die jeweils passende zu wählen. ::)

Gruß
Günter
Titel: Re:Klischeedenken
Beitrag von: garf2000 am 07.02.2006 08:22
Die Antwort: Ja, weil...
...man versucht den gegenüber irgendwo ein zu sortieren um besser entscheiden zu können ob man diese person vielleicht kennen lernen möchte oder nicht. z.b. die extrem hübsche frau am tresen, sehr gut gekleidet, sehr gutes benehmen. passt gut in die schublade - die ist eingebildet - und man(n) geht gar nicht erst hin. die meisten menschen sind einfach zu bequem zu hinterfragen ob es wirklich so ist. der mensch ist eben ein gewohnheit`s tier und er hat sich nun mal daran gewöhnt andere in eine schublade zu stecken, das geht schnell und ist einfach. jede person für sich zu beurteilen würde ja eine gewisse mehr arbeit erfordern.

MFG michael
Titel: Re:Klischeedenken
Beitrag von: cephalus am 08.02.2006 10:06
Hallo zusammen,
dass das mit den Schubladen schwierig und trotzdem manchmal unvermeidlich sein kann sehe ich auch so, vor allem wenn man die gesamte Person darin unterbringen will, mit all ihren Eigenschaften.

Aber:
Ich halte es schon für zulässig und sinnvoll Personen aufgrund ihrer bewußt gewählten Erscheinung in gewissen Rahmen zu beurteilen. Natürlich muß man dabei vorsichtig sein und nicht gleich die Gesamtheit der Person so "bearbeiten", aber wenn ich z.B. einem Punk begegne will er mir durch sein Outfit sicher auch einen Teil seiner Lebenseinstellung mitteilen:
Er ist sicher nicht brav an die Normen der Gesellschaft angepasst und findet sie gut.

In diesem Sinn kann man schon Beurteilungen aufgrund des ersten Eindrucks vornemen, schlißlich wollen ja auch viele ein Bild von sich vermitteln, daß sie über ihre Erscheinung ausdrücken.

Cephalus
Titel: Re:Klischeedenken ...
Beitrag von: ElBuitre am 08.02.2006 14:56
... hat seinen wesentlichen Ursprung im übermässigen Genuss der Massenmedien, d.h. heutzutage Gossenmedien! Ist meine These dazu, denn ich kenne kaum noch jemand, der zu irgendetwas eine selbst erarbeitete Meinung entwicklelt hat, sondern fast immer geht die Diskussion los mit "Aber im Fernsehen habe ich gesehen, dass...". Meinungen sind dadurch heute oft etwas, was Leute als Gegenstand ungeprüft und unbearbeitet ansammeln, wie 'zig tausend Bilder oder MP3s auf der Festplatte.

Selbstredend sind Vorurteile und Klischees nützlich und wichtig, aber nur -- wie Jürgen schon schrieb -- wenn man sich darüber im klaren ist, dass es eben ein vorschnelle Einsortierung ist, die man zumindest später einmal überprüfen muss, um zu einem echten Urteil aus Erfahrung zu gelangen. Und auch diese Erfahrung ist eine zweischneidige Sache... ich versuche immer mehr, absolut keine Rückschlüsse aufgrund irgendwelcher Äusserlichkeiten von Menschen auf deren Inneres zu schliessen oder das gar zu bewerten -- denn es hat bisher nur in den seltensten Fällen einer Ãœberprüfung (d.h. der tatsächlichen Befragung der Person) standgehalten. Das ist mag man jetzt als meine mangelnde Fähigkeit zur Ausbildung einer soliden Menschenkenntnis sehen, ich sehe es aber als Freidenkertum.

Grüsse, El Buitre


Titel: Re:Klischeedenken
Beitrag von: Günter am 08.02.2006 15:52
Hallo,
Schubladen werden von Vorbetern gebastelt. >:(

Dies sah man in der Vergangenheit ( so vor ca. 70 Jahren ) und auch Heute wieder. ( Aufgepeitschte Mengen in islamischen Ländern) Die Menschen laufen wie eine Herde hinter den Leithammeln hinterher.  :-[
Es gilt also einen Leithammel für unsere Interessen zu finden, der mit großer Medienwirksamkeit agiert und Nacharmer findet.
Dann gibt es plötzlich die Schublade:" Mann im Rock ej cool man ".  ;D

Gruß
Günter
Titel: Re:Klischeedenken
Beitrag von: triks am 08.02.2006 20:27
Hallo Günter,

... Es gilt also einen Leithammel für unsere Interessen zu finden, der mit großer Medienwirksamkeit agiert und Nacharmer findet.
Dann gibt es plötzlich die Schublade:" Mann im Rock ej cool man ".  ;D ...
auf den Großen Schubladenbauer, der es für uns richtet, können wir lange warten.

Vielleicht gibt es ja ein Leben außerhalb der Schubladen. Lasst uns das gemeinsam entdecken.
:)

Keinen ist ganz frei von Klischees, denke ich. Ich sicher nicht. Solange mir das bewusst ist und ich versuche die in meinem Denken wirksamen Klischees zu entlarven, bin ich auf dem richtigen Weg. Klischees wie Schubladen sind letztlich nur ein Ausdruck von Verblendung.
Titel: Re:Klischeedenken
Beitrag von: Frantz am 09.02.2006 13:18
Hallo,

Ja,es tut immer weh wenn man in eine Schublade gesteckt wird wo man
eigentlich nicht hingehoert. Wir bewegen uns immer in den niederen
Gedanken unserer Gesellschaft( weiblich,tuntig,usw) das tut weh.

Wir wollen diese niedere Art der Sehensweise verlassen. Gut,tun wir es. Unsere Mitmenschen haben Schubladen fuer uns aufgemacht nun aber
ist es an der Zeit die Schubladen zu schliessen und unsere Schublade
auf zu bauen.

Wenn man alle Beitraege zusammenfasst und die Summe zusammenzahlt erhalt man eine neue Schublade.

Die Schublade heisst: NEO SUBJEKTIVER HUMANIMUS.

Mit dieser hohen geistigen Haltung trete ich den niederen Denkern entgegen.

Wir beurteilen nicht objektiv die Gesellschaft sondern wenden uns
dem Subjekt Mensch zu. Was beinhaltet diese geistige Haltung:

          Liebe deinen Naechsten wie dich selbst.
         
          Achte die Gesetze des Fremden weil du auch nur ein Fremdling
         bist in deinem Land.

         Einer achte den Andern hoeher als sich selbst.

         Das was du nicht willst dass man dir tut, tu es nicht Anderen an.

         Sei Gastfreundlich auch dem Feind gegenueber.

         Usw

Dieser neue Art des Humanismus bringt uns weiter denn der alte
Humanismus ist so ausgehoehlt der funktioniert nicht mehr.

Der Mann steht wieder im Mittelpunkt denn er steht wieder fuer feste
Werte( Mann heisst fuer eine Sache kaempfen,fuer die Familie einzustehen,der Armut entgegen zutreten Dem Geschlagenen Schutz
zu bieten,den Kinder eine Zukunft zu erarbeiten usw.

Man kann schreiben der Rock gefallt mir weil..........Da beschreib ich ein Tragegefuehl kein Inhalt . Unser Lebensinhalt ist der Neo subjektive
Humanismus.

Damit sind wir gesellschaftsfaehig weil man sich sozial und politisch
mit uns identifizieren will. Das wird der Trend in Zukunft sein.

Mag sein dass es nicht jedem gefaellt aber fuer mich zur zeit die beste Loesung.

Gruss Frantz        
Titel: Re:Klischeedenken
Beitrag von: Ferdi am 09.02.2006 13:52
Hallo zusammen!

Ich denke, man kann den Menschen das Schubladendenken nicht abgewöhnen. Man kann sie auch nicht daran hindern, andere Menschen in diese Schubladen falsch einzuordnen. Aber man kann sich selbst auf den Standpunkt stellen

Mir ist es wurscht, was andere mit ihren Schubladen anstellen.

Nur diese eigene Einstellung ist diejenige, die fremden Schubladen die Einflussnahme auf das eigene Verhalten entzieht und sie als das entlarvt, was sie in meinen Augen sind: unwichtige Schächtelchen in den Köpfen wildfremder Menschen, deren Gedankengänge mich nicht die Bohne interessieren.

Sollen sie doch Schubladen am Fliessband und im Akkord produzieren, mich interessiert das nicht, ich kann mich doch nicht fremdbestimmen lassen. Nur mit eigener Souveränität kann man den Freiheitsraum nutzen, den uns unsere freiheitliche Grundordnung und unser Grundgesetz zur Verfügung stellt.

Schöne Grüsse,
Ferdi
Titel: Re:Klischeedenken
Beitrag von: JuergenB am 09.02.2006 14:19
Hallo Frantz,

ungeachtet Deines Beitrages, denn ich mir nochmals in Ruhe durchlesen muß, kam mir beim ersten überfliegen wieder eine nette Abwandlung in den Sinn:

[Scherz on, Offtopic on]

        Das was du nicht willst dass man dir tut, tu es nicht Anderen an.

oder wie sagte neulich ein Mann zu seiner Frau: "Was Du willst daß ich Dir nicht tu', das füg' ich einer Anderen zu!"

[Scherz off, Offtopic off]

Gruß ;D
Jürgen
Titel: Re:Klischeedenken
Beitrag von: Matthias am 10.02.2006 01:00
Mir ist es wurscht, was andere mit ihren Schubladen anstellen.

So sollte es sein.
Wäre es so, gäbe es es den Thread "Klischeedenken" und "Die Blockade" und dieses Forum nicht.
Warum machen wir uns trotzdem über die Schubladen der anderen gedanken, obwohl wir diese nichtmal kennen.

Grüsse Matthias
Titel: Re:Klischeedenken
Beitrag von: Frantz am 10.02.2006 14:33
Hallo Ferdi,

Danke fuer deine Antwort. Wie du geantwortest hast schliess ich daraus
dass du verstanden hast was ich geschrieben habe.
Unabhaengig ob man die Grundwerte eines Grundgesetzes oder
biblischen oder christlichen Werte als Grundlage nimmt ist der Rocktraeger eine geistig wertvolle und wichtige Ergaenzung der Gesellschaft. Und darauf soll man stolz sein.

Aber so einfach ist es nicht!

Ein Mann geht sonntags in die Kirche.Als nun die Glaeubigen aufstehen
bemerkt der Mann ,dass der Rock der Frau vor ihm zwischen den
Pobacken klemmt. Vorsichtig zieht der Mann der Frau den Rock aus der Fuge. Die Frau dreht sich um und zack hat der Mann eine Ohrfeige.

Sonntags darauf geht der Mann wieder in die Kirche und vor ihm sitzt wieder die Frau. Alle stehen wieder auf und der Rock sitzt wieder in der Fuge fest. Der Banknachbar seinerseits versucht den Rock vorsichtig
heraus zu ziehen. Lass das sein die Frau mag das nicht,warnte der
zuvorgeohrfeigte Mann seinen Nachbarn und schob wieder vorsichtig den Rock zurueck zwischen die Pobacken. Darauf hin dreht die Frau sich um
und zack hat er die zweite Ohrfeige.

Das Leben ist schon seltsam.

Gruss Frantz    
Titel: Re:Klischeedenken
Beitrag von: Ferdi am 16.02.2006 00:12
Hallo!

Zu dem Thema habe ich bei Feinstrumpf.de einen netten Beitrag gelesen. Ein User berichtete von einem Sommerfest im Freien, bei dem ein Kollege einen schmerzhaften Insektenstich in einen Finger erlitt, der ihn veranlasste, die Erste-Hilfe-Station aufzusuchen. Er kam mit dem verbundenen Finger und einem Rezept wieder und hatte einen knallroten Kopf. Auf die Frage nach dem Grund erzählte er, dass der diensthabende Arzt in der Station ein Frauenarzt war und dass auf dem Rezept ein entsprechender Stempel prangte. Er äusserte heftige Hemmungen, damit in die Apotheke zu gehen: "Was sollen denn die Leute denken?".

Es ist richtig beruhigend, dass Klischeedenken und Kopfbremsen auch in anderen Zusammenhängen auftreten, und nicht nur immer in Bezug auf Röcke.

Ich selbst hätte nicht die geringsten Probleme mit einem solchermaßen abgestempelten Rezept in die Apotheke zu gehen.

Amüsierte Grüsse,
Ferdi
Titel: Re:Klischeedenken
Beitrag von: Frantz am 17.02.2006 11:00
Nach der positiven Resonanz im Tread"Welche Kleidung zu welchem Rock" zu dem Beitrag von El Buitre hab ich mir folgende Frage gestellt.

Ist die Farbe oder Schnitt eines Rockes fuer den Mann nicht auch von Klischees abhaengig?

Darf ich kein rosa Rock tragen weil ich dann in eine Gruppe eingeordnet werde der ich gar zugehoerig bin

Darf ich ich keinen Braunen oder hellroten oder blauen oder gelben Rock tragenweil die Farben politisch vergeben sind .

Ist die Wahl der Farbe(n) ein teil eines Klischees?.

Ist die Laenge eines Rockes Teil eines Klischees?

Was meint ihr?

Gruss Frantz
Titel: Re:Klischeedenken
Beitrag von: Günter am 17.02.2006 12:51
Hallo Frantz,
hier eine Definition was ein Klischee ist:
Der Begriff kommt aus der Druckindustrie und meint :
Als Klischee bezeichnet man die für den Druck benötigte Druckvorlage. Der Begriff kommt aus dem Französischen und bedeutet abformen, abklatschen.

Wobei die die Begriffe abformen oder abklatschen meineserachtens die Schlüsselbegriffe sind.
Wir sind alle geprägt durch unsere Umgebung, sozusagen durch unsere Umgebung (ab)geformt, ob wir nun wollen oder nicht.
Da jeder Mensch individuell die Eindrücke aus der Umgebung in sich aufnimmt, bildet jeder Mensch individuell sich selber einen Abklatsch davon in seinem Unterbewustsein.
(Was dem Einen als dunkelblau erscheint, sieht der Andere schon als schwarz an)
Ergänzt mit seiner individuellen Lebenshaltung ( Glas halb voll oder schon halb leer) bildet sich im Unterbewusstsein aus dem Klischee das (Druck)bild und prägt sich ein.

Das aber bedeutet, das Klischee kommt nicht auschließlich aus der sog. Gesellschaft ,sondern eher aus dem was wir in unserem eigenen Unterbewußtsein gespeichert haben.

Ich würde also sagen wenn dein Unterbewußtsein diese von dir genannten Klischees erzeugt sind sie bereits hinfällig.
Es lohnt sich nicht viel darüber zu grübeln, was der Gegenüber denken wird, da er ja individuell Klischees bildet und somit vollkommen andere haben wird als du unterstellst.

Gruß
Günter

P.S.: Kein Psychoanalyst hier im Forum ? ;D
Manche Diskussion dringt ja in Bereiche vor die nie ein Mensch zuvor gesehen hat. ::)
Titel: Re:Klischeedenken
Beitrag von: Frantz am 22.02.2006 18:46
Hallo Rockfreunde

Ich schaue immer mit den Kindern die diversen Comicepisoden im Fernseher an.

Neuerdings tauchen viele maennliche comichelden im Rock auf.
Scheint sich in der Comicbranche auszubreiten.
Das foerdert natuerlich die Akzeptanz fuer den Rock am Mann in der Kindheit. Aber warum die Comiczeichner den Rock an Jungs zeichnen
ist mir schleierhaft.

Andererseits, ein besseres Medium wie Comiczeichnungen und Spielfilme
haben wir nicht. Ausser unserem Rockjaegermagazin ROCKMODE.DE

Gruss Frantz
Titel: Re:Klischeedenken
Beitrag von: flummi am 22.02.2006 21:58
Hallo Frantz !!

Ich schaue mit meinen 2 Strolchen auch so manche Comicsendung, das habe ich aber noch nicht bemerkt.

Gruß

Flummi
Titel: Re:Klischeedenken
Beitrag von: Frantz am 22.02.2006 22:07
Du musst dir die Figuren genau anschauen zB. bei Tex Avery
oder Disney Filmore,Cosmo&Wanda, etc
Heute trug bei Cosmo&Wanda der Junge ein Dienstmaedchenkleid Vater und Mutter im selben Rock.
Bei Tex Avery traegt der Junge immer einen Rock.

Unser Klischee und Schubladendenken wird bald der Vergangenheit angehoeren.

Gruss Frantz
Titel: Re:Klischeedenken
Beitrag von: bernd aus weil am 23.02.2006 14:53
Hallo Frantz,
also ich will auch ciht, dass mir irgend jemand am Arsch rumfummelt ...
Ein Mann geht sonntags in die Kirche.Als nun die Glaeubigen aufstehen
bemerkt der Mann ,dass der Rock der Frau vor ihm zwischen den
Pobacken klemmt. Vorsichtig zieht der Mann der Frau den Rock aus der Fuge. Die Frau dreht sich um und zack hat der Mann eine Ohrfeige.

Sonntags darauf geht der Mann wieder in die Kirche und vor ihm sitzt wieder die Frau. Alle stehen wieder auf und der Rock sitzt wieder in der Fuge fest. Der Banknachbar seinerseits versucht den Rock vorsichtig
heraus zu ziehen. Lass das sein die Frau mag das nicht,warnte der
zuvorgeohrfeigte Mann seinen Nachbarn und schob wieder vorsichtig den Rock zurueck zwischen die Pobacken. Darauf hin dreht die Frau sich um
und zack hat er die zweite Ohrfeige.

Das Leben ist schon seltsam.

Gruss Frantz    
Gruss, Bernd
Titel: Re:Klischeedenken
Beitrag von: Frantz am 23.02.2006 22:14
Es ist ein Witz,Bernd, ein Witz.

Witz,urspruenglich,heller,lebendiger Verstand. Heute ein Wortgefuege,in dessen Verlauf der Sinn von einer Ebne auf eine voellig andere und unerwartete Ebne ueberspringt. Der Unterschied zwischen den beiden Ebnen und die Ueberraschung wollen Heiterkeit ausloesen.
Der echte Witz enthaelt nur das, was zum Verstaendnis der Pointe
unbedingt notwendig ist;er besteht daher nur aus wenigen Saetzen,oft nur aus einem einzigen.(Grosses modernes Lexikon Band 12)

Die richtige Antwort lautet: Ha,Ha,Ha

Herzlich willkommen im Forum Bernd

Gruss Frantz  
Titel: Re:Klischeedenken
Beitrag von: ElBuitre am 23.02.2006 22:21
Der echte Witz enthaelt nur das, was zum Verstaendnis der Pointe unbedingt notwendig ist;er besteht daher nur aus wenigen Saetzen,oft nur aus einem einzigen.(Grosses modernes Lexikon Band 12)

In etwa so? "Treffen sich zwei Jäger -- beide tot"

@Bernd: Ebenso ein freundliches Hallo von mir.

Grüsse, El Buitre
Titel: Re:Klischeedenken
Beitrag von: Matthias am 24.02.2006 01:57
Andererseits, ein besseres Medium wie Comiczeichnungen und Spielfilme
haben wir nicht. Ausser unserem Rockjaegermagazin ROCKMODE.DE

Wie darf ich denn das nun verstehen?  :)

Grüsse Matthias
Titel: Re:Klischeedenken
Beitrag von: Frantz am 24.02.2006 16:13
Schwere Frage Mathias, werde nun tief Luft holen und eine Disertation
ueber Filmgeschichte schreiben.

Kino und Fernseher sind ja nicht bloss zeitvertreib sondern beeinflussen
auch unser Denken,Gewohnheiten,Handeln und Wuensche usw.

Miss Emma Peel in Schirm,Scharm und Melone ist vieleicht Kult in der
*Lack und *Leder *Scene. Ohne sie waere diese Mode nicht so
akzeptiert worden,glaub ich.

Jeher gab es Filme wo Maenner als Frauen verkleidet waren oder nur
Roecke getragen haben. Leider war die Meinung die uns dort aufgedraengt wurde nicht die ,die wir uns heute wuenschen. Es galt
nur fuer Gelaechter und Unterhaltung zusorgen.

Echte Mittelalterfilme wie Braveheart zeigten einen Mann im Kilt als
furchtlosen Draufgaenger fuer die Gerechtigkeit. Dem kann man als Mann schon mal nacheifern. Zeigt den Rock von einer anderen Seite(serioeser).

Interessant ist, dass wir heute Comics sehen koennen die im Gegensatz zu den alten Comics aus den 60er oder 70er unsere Gesellschaft von Heute ins Bewusstsein bringen.  
Ein Junge in ein Dienstmaedchenkleid zu zeichnen,das waere vor 10
Jahren noch undenkbar gewesen.
Oder wie bei Lazy town,da ist die Weste von Fredy so kurz geschneidert, dass man die Weste fuer einen maennlichen Buesten halter benutzen
koennte.    
Es besteht sicher ein Zusammenhang zwischen den diversen Rockforen
im in und Ausland und dem neuen Trend in den Comics.
Deshalb lohnt es sich, in einem Forum etwas zu schreiben und den Rock am Mann zu verteidigen und ihn zu tragen.
Jeder Beitrag ist wichtig.

Vieleicht kann Jemand das genauer analysieren denn ich bin nur
Zuschauer kein Filmkritiker.  

@Mathias: Rockjaeger klingt eben besser als Rocktragender( Leidtragender).
                     
Gruss Frantz    
Titel: Re:Klischeedenken
Beitrag von: Frantz am 28.02.2006 14:50
Hier noch so ein Beitrag den ich ins Klischeedenken einfuege
Er tangiert das Klischee- und Schubladendenken.

Gestern wurde ich von einem Freund angeredet in Bezug auf
meinen Rock.

Du kannst natuerlich im Rock spazieren gehn,das ist mir egal
aber ich mach mir immer Gedanken wieso Leute wie du auf
solche Ideen kommen. Und was denkst du,fragte ich ihn.

Also,ich glaube an Reinkarnation,fing er an, und es gibt gute Gruende daran zu glauben. Ja,aber was hat das mit dem Rock
zu tun,war meine Gegenfrage.
Alles was man in einem frueheren Leben war kommt in diesem Leben in verschiedenen Lebensphasen zum Vorschein. Wahrscheinlich warst du eine Frau im vorigem
Leben deshalb laeufst du nun Rock herum. Oder du warst mal ein Schotte,koennte ja gewesen sein. Das gleiche gilt fuer
Homo6uelle. Die waren vorher Frauen und deshalb fuehlen sie sie sich dem maennlichen Geschlecht hingezogen.

Ich wollte wissen wie er zu solchen Ueberlegungen gekommen ist. Ja durchs Internet. Ei Ja. Ich versicherte ihm dass das Rock tragen nichts mit Reinkarnation zu tun hatte bei mir,sondern dass es ein spontane Entscheidung war Rock zu tragen.  Eben, sagte er,das kommt ganz spontan ins
Bewusstsein des Mannes .

Vieleicht kann jemand etwas mit dem Beitrag anfangen
oder ihn anders bewerten,ich wollte den Beitrag nicht vorenthalten denn es gibt bestimmt noch andere Zeitgenossen die so denken. Und ob sie recht haben,wer
kann es beurteilen?  ::)


Gruss Frantz :D  
           
Titel: Re:Klischeedenken
Beitrag von: JuergenB am 28.02.2006 15:13
Hallo Frantz,

vielleicht warst Du in Deinem früheren Leben Buddha, und vermßt jetzt die Gewänder, fühlst Dich in Hose unwohl? ;)

Gruß
Jürgen
Titel: Re:Klischeedenken
Beitrag von: Andree am 28.02.2006 15:20
Hallo Frantz,

also das gibt dem ganzen doch schon wieder einen neuen Aspekt. Vielleicht ist da ja sogar etwas dran. Ich habe mir darüber noch keine Gedanken gemacht.

Ich finde es aber gut von Deinem Bekannten, daß er mit der Sache einen Hintergrund verbindet. Ob dieser Hintegrund in irgend einer Art zu belegen ist, sei jetzt einmal dahingestellt. Es sollten jedoch viel mehr Menschen vorher nachdenken bevor sie etwas von sich geben.

Dein Bekannter hat auf jeden Fall nicht sofort irgendwelche Schimpftiraden losgelassen wie manch anderer. Darüber kannst Du ja schon heilfroh sein.

Und selbst einmal darüber nachzudenken, was der Freund gesagt hat, kann bekannterweise auch nicht schaden.

Gruß
Andree
Titel: Re:Klischeedenken
Beitrag von: ElBuitre am 28.02.2006 17:57
Hallo Frantz,

ich denke bei einem Erklärungsversuch für ein bestimmtes Verhalten eines Menschen mittels Reinkarnation, Religion usw. kann es nicht um's Rechthaben gehen, denn das ist ein Bereich beim dem Beweise ja nicht greifen, sondern wo alles davon abhängt was man eben glaubt. Das kann also immer nur ein Erklärungsversuch für sich selbst sein, das auf andere zu extrapolieren halte ich für mindestens unangebracht wenn nicht sogar gefährlich.

Ich, als Atheist (dennoch spirituell in mancher Hinsicht), neige eher zu Ockhams Rasiermesser (http://de.wikipedia.org/wiki/Ockhams_Rasiermesser) ("Entia non sunt multiplicanda praeter necessitatem"), also dass ich versuche keine unnötig komplizierten Theorien zu benutzen. Deshalb glaube ich kaum an Reinkarnation, Verschwörungstheorien usw. auch speziell nicht an Gott oder Gott-basierte Religionen (also eigentlich alle).

Das heisst nicht, dass es solches aus Prinzip nicht geben kann, sondern nur dass ich das für die "Erklärung" meines Lebens und der Welt nicht brauche. Solange niemand versucht mich zu bekehren, darf auch wegen mir jeder glauben was er will, und wenn er sein Leben und die Welt dadurch positiver gestalten kann, umso besser. Leider ist das nicht sehr oft der Fall (man nehme z.B. "King George", der gerade die Welt aufmischt, im "Namen Gottes und der Freiheit").

Grüsse, El Buitre
Titel: Re:Klischeedenken
Beitrag von: triks am 28.02.2006 21:19
Hallo Frantz,

Du hast Freunde... Ich neige ja dem Buddhismus zu. Nur mit der Wiedergeburt habe ich so meine Probleme. Auf der Ebene von Gene und Meme könnte ich damit anfreunden.
;)

... ich glaube an Reinkarnation,fing er an, und es gibt gute Gruende daran zu glauben. ... Alles was man in einem frueheren Leben war kommt in diesem Leben in verschiedenen Lebensphasen zum Vorschein. Wahrscheinlich warst du eine Frau im vorigem
Leben deshalb laeufst du nun Rock herum. Oder du warst mal ein Schotte,koennte ja gewesen sein. ...
Dann sind Schotten reinkarnierte Frauen? Oder warst Du in Deinem vorherigen Leben ein Frau, die lieber ein Mann hätte sein wollen, und jetzt hast Du das auszubaden. Vielleicht warst Du in Deinem früherem Leben ja auch Prister oder Nonne oder Derwisch oder ein Samurai oder ...?
:)

... Das gleiche gilt fuer
Homo6uelle. Die waren vorher Frauen und deshalb fuehlen sie sie sich dem maennlichen Geschlecht hingezogen. ...
So einfach ist das also? Wie tütet Dein Freund denn Bisexuelle ein?

Ich denke wir sind potentiell sowohl Mann als auch Frau. Die genetische, hormonelle Steuerung und später unsere kulturelle Prägung macht uns zu dem Geschlecht, dass wir verkörpern. Würde die Gesellschaft nicht so viel Wert und Gewicht auf die Geschlechtertrennung legen, dann gäbe es - mal abgesehen von echten Zittern - sehr warscheinlich gesellschaftlich akzeptierte Zwischenstufen.

... Ich versicherte ihm dass das Rock tragen nichts mit Reinkarnation zu tun hatte bei mir,sondern dass es ein spontane Entscheidung war Rock zu tragen.  Eben, sagte er,das kommt ganz spontan ins
Bewusstsein des Mannes. ...
Ein Gutes hat die Ãœberlegung Deines Freundes. Du bist entschuldigt. Was rät Dein Freund Dir für eine nächste Wiedergebuhrt zu tun? Sollst Du den Röcke abschwören, weil Du womöglich als Frau wiedergeboren wirst, und Frauen bekanntlich  Hosen tragen?
Titel: Re:Klischeedenken
Beitrag von: Matthias am 03.03.2006 02:21
Die Sache mit der Reinkarnation ist sehr interessant. Meiner Meinung nach allerdings nicht zu Ende gedacht.
Wäre dem so, müssten fast alle derzeit lebenden Frauen im Bezug auf Rock/Hose im vorigen Leben Männer gewesen sein. Denkt mal darüber nach!

Grüsse Matthias
Titel: Re:Klischeedenken
Beitrag von: Ben am 03.03.2006 02:32
Hallo Matthias,

Wäre dem so, müssten fast alle derzeit lebenden Frauen im Bezug auf Rock/Hose im vorigen Leben Männer gewesen sein.
Was spricht gegen diese Theorie? ;D

Gruß aus der Männerrock-Hauptstadt
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 (http://www.ben37.de)
Titel: Re:Klischeedenken
Beitrag von: bussard am 03.03.2006 04:30
Hallo,
ich halte diese Therorie für nicht sinnvoll.Kleidung hat mit Reinkarnation nicht viel zutun.Reinkarnation heißt mit Fehlern aus dem vergangenem Leben ins reine zukommen,sich weiter entwickeln.Das zukünftige Leben kann man sich nicht aussuchen,es wird von höheren Wesen ausgesucht.
Jeder kann sich seine eigene Meinung dazu bilden,bis dahin.
Titel: Re:Klischeedenken
Beitrag von: triks am 04.03.2006 12:25
Hallo Matthias,

...
Die Sache mit der Reinkarnation ist sehr interessant. ...
Wäre dem so, müssten fast alle derzeit lebenden Frauen im Bezug auf Rock/Hose im vorigen Leben Männer gewesen sein. ...
da die Verteilung der Geschlechter global gesehen zirka 50/50 ist, ist das nicht abwegig. Wenn alle Frauen, die schlechtes Karma auf sich geladen haben (beispielsweise durch das Tragen von Hosen), als Männer wiedergeboren werden, und alle Männer entsprechend als Frauen, dann passt das ja.
;)

Für mich ist Wiedergeburt plausibel im Gedanken an die Weitergabe von Genen. In diesem Sinne werden wir immer Wiedergeboren. Neben den Genen vererben wir Meme*, über die wir in unseren Nachfahren - leiblich oder auch nicht - fortleben. Ich habe mich nie mit anderen als buddhistischen Gedanken über Wiedergeburt beschäftigt. Zu Buddhas Zeiten wusste man nichts über Gene, kannte mit Sicherheit aber die Vererbung aus den Erfahrungen der Viehzucht. Buddha hat, vermute ich, allerdings eher Meme bei seiner Lehre über die Wiedergeburt im Sinn. Was aus der unmittelbaren Lehre Buddhas über all die Jahre durch Abschriften und Ãœbersetzungen geworden ist, kann man heute nachlesen. Das muss aber nicht zwangsläufig authentisch sein. Buddha hat aus Worten Bilder gezeichnet, die seine Zeitgenossen verstehen konnten. Man sollte nie vergessen, dass es sich dabei um Beschreibungen der Realität handelt, nicht um die Realität selbst.

Viele Vorurteile, um zum Thema zurück zu kehren, entstehen aus Halbwissen und Erfahrungen aus Dritter Hand. Man erzählt uns erst Lügen für Kinder, dann Lügen für Erwachsene und, wenn man dem Wissenschaftsbetrieb nahe kommt, findet man Lügen für Wissenschaftler. Diese Lügen werden aus Fürsorge erzählt, aus Unwissenheit oder egoistischen Motiven. Diese Lügen sind Teil der Meme, ebenso wie die Interessen, die auf die Kontrolle von Wissen und Erfahrungen hinwirken. Menschengemeinschaften benötigen einen großen Anteil gefügiger Helfer, als Mitarbeiter, als Eltern, als Soldaten oder Geldesel. Den meisten Menschen genügt dass so. Sie wollen ihre Vorurteil gar nicht eine kritischen Prüfung unterziehen. Wieso soll man sich beispielsweise damit auseinander setzten, warum Männer Röcke anziehen, wenn man das Phänomen so bequem mit dem Vorurteil erschlagen kann, das rocktragende Männer einen Fetisch haben oder im früheren Leben eine Frau waren.

Keiner ist frei von Vorurteilen. Ich kenne einen Teil meiner Vorurteile. Das Rocktragen ist für mich Teil der Auseinandersetzung mit diesen Vorurteilen. Es ist praktiziertes Nicht-Tun. Nicht-Tun ist nicht das Gegenteil eines Tun, sondern etwas tun, was man sonst nicht tut, wo man Wiederstände in sich überwinden muss und man bemerkt wie fadenscheinig die Gründe sind, die einen an der Entfaltung der Persönlichkeit hindern.

* Eine kurze Erklärung zu Meme (http://www.bertramkoehler.de/memetik.htm).
Titel: Re:Klischeedenken
Beitrag von: triks am 04.03.2006 17:01
Ich schrieb: Wenn alle Frauen, die schlechtes Karma auf sich geladen haben, als Männer wiedergeboren werden... .

Denke ich darüber nach, dann wird mir klar, warum es viele Geschlechtsgenossen mit dem Mannsein übertreiben und auf Abgrenzung zu den Frauen erpicht sind. Die in ihrem vorherigen Leben Frauen Gewesenen setzten alles daran, es diesmal besser zu machen. Die Wiedergeburt als Frau ist damit Vorprogrammiert.
:) :D ;D
Titel: Re:Klischeedenken
Beitrag von: Frantz am 04.03.2006 20:25

Viele Vorurteile, um zum Thema zurück zu kehren, entstehen aus Halbwissen und Erfahrungen aus Dritter Hand. Man erzählt uns erst Lügen für Kinder, dann Lügen für Erwachsene und, wenn man dem Wissenschaftsbetrieb nahe kommt, findet man Lügen für Wissenschaftler. Diese Lügen werden aus Fürsorge erzählt, aus Unwissenheit oder egoistischen Motiven. Diese Lügen sind Teil der Meme, ebenso wie die Interessen, die auf die Kontrolle von Wissen und Erfahrungen hinwirken. Menschengemeinschaften benötigen einen großen Anteil gefügiger Helfer, als Mitarbeiter, als Eltern, als Soldaten oder Geldesel. Den meisten Menschen genügt dass so. Sie wollen ihre Vorurteil gar nicht eine kritischen Prüfung unterziehen. Wieso soll man sich beispielsweise damit auseinander setzten, warum Männer Röcke anziehen, wenn man das Phänomen so bequem mit dem Vorurteil erschlagen kann, das rocktragende Männer einen Fetisch haben oder im früheren Leben eine Frau waren.

Keiner ist frei von Vorurteilen. Ich kenne einen Teil meiner Vorurteile. Das Rocktragen ist für mich Teil der Auseinandersetzung mit diesen Vorurteilen. Es ist praktiziertes Nicht-Tun. Nicht-Tun ist nicht das Gegenteil eines Tun, sondern etwas tun, was man sonst nicht tut, wo man Wiederstände in sich überwinden muss und man bemerkt wie fadenscheinig die Gründe sind, die einen an der Entfaltung der Persönlichkeit hindern.


Da draengen sich neue Fragen auf.
Was ist Bestimmung und Tradition?
Ist das was du schreibst nicht auch Anarchie gegen Bestimmung
und Traditionen.
Traditionel sind alle Maenner mit Hose und Anzug gekleidet.
Es ist die Bestimmung des Mannes mit Hose oder Anzug gekleidet zu sein.
Nietzsche sagt ja dass Tradition auf uralte Gesetzen zurueckzufuehren
seien.
Bestimmung dagegen wird einfach von der Gesellschaft vorgeben und
und abverlangt.
Arbeiterkinder die schlecht in der Schule sind,sind dazu bestimmt
Arbeiter zu werden weil die Gesellschaft das so haben will. Einer
muss ja den Dreck wegmachen. Die einen Arbeiter finden sich damit ab
andere finden sich nie damit ab.Derjenige der dieser Bestimmung
oder Tradition aufkuendigt ist ja dann ein Aussteiger. Der Aussteiger
ist dann der Gesellschaft suspekt weil man Angst hat,dass es zu viele
Aussteiger geben koennte. Entweder man wird selbst zu einer Tradition und bestimmt ueber sich selbst oder man bueckt sich
unter eine Tradition die schon da ist und laesst sich fremdbestimmen.

Wer also eine Antwort gefunden hat ,traegt von sich aus einen Rock
nicht weil es Bestimmung WAR sondern dass es zu seiner Bestimmung WIRD.  Kompliziert :o

Gruss Frantz
Titel: Re:Klischeedenken
Beitrag von: triks am 04.03.2006 21:01
Hallo Frantz,

Traditionen sind für mich auf die Vergangeheit ausgerichte, sie geben Menschen einen Handlungsrahmen vor und entbindet sie davon, eigene Entwürfe zu entwickeln.

Bestimmung ist meiner Ansicht nach eine Illusion, weil sie in der Rückschau unterstellt, dass bereits zu Beginn der Entwicklung eine Festlegung auf das erreichte Ziel bestanden hat.
Titel: Re:Klischeedenken
Beitrag von: Ferdi am 04.03.2006 21:53
Hallo Frantz!

Es wird niemals soviel Mist verzapft wie in den Fällen, in denen Männer sich erheben und sagen: "Ich will das tun, was ich möchte, ich will das sein, was ich bin".

Ich krieg die Pimpelgicht!!!

Zitat
Traditionel sind alle Maenner mit Hose und Anzug gekleidet.
Es ist die Bestimmung des Mannes mit Hose oder Anzug gekleidet zu sein.

Gegenthese: traditionell sind alle Frauen mit Rock oder Kleid gekleidet. Es ist die Bestimmung der Frau mit Rock oder Kleid gekleidet zu sein

Zitat
Nietzsche sagt ja dass Tradition auf uralte Gesetzen zurueckzufuehren
seien.

Es gelten aber die Gesetze, die von einem demokratisch gewählten Parlament erlassen und in Kraft gesetzt werden. Ich glaube, dass der olle Nietzsche davon keine Ahnung hatte.

Nur Naturgesetze, vor allem die Gesetze der Physik und Chemie, sind uralte Gesetze, die letztlich zur Entstehung von uns selbst geführt haben.  

Zitat
Bestimmung dagegen wird einfach von der Gesellschaft vorgeben und
und abverlangt.
Arbeiterkinder die schlecht in der Schule sind,sind dazu bestimmt
Arbeiter zu werden weil die Gesellschaft das so haben will. Einer
muss ja den Dreck wegmachen. Die einen Arbeiter finden sich damit ab
andere finden sich nie damit ab.Derjenige der dieser Bestimmung
oder Tradition aufkuendigt ist ja dann ein Aussteiger. Der Aussteiger
ist dann der Gesellschaft suspekt weil man Angst hat,dass es zu viele
Aussteiger geben koennte. Entweder man wird selbst zu einer Tradition und bestimmt ueber sich selbst oder man bueckt sich

Nein. Arbeiterkinder sind nicht automatisch schlecht in der Schule weil sie Arbeiterkinder sind, sondern weil sie kein Interesse haben, sich weiterzubilden und Wissen in sich aufzunehmen. Aber das gilt auch für die Kinder der sogenannten "gehobenen Gesellschaft". Kinder lernen heute nicht mehr, wie sie ihre Persönlichkeit entwickeln können, sie werden schon im Vorschulalter durch elektronisches Rauschgift in eine leicht verformbare und damit leicht lenkbare, anonyme Masse verwandelt. (Kokaprosieben-Herosateins-Kannabiviva und wie die modernen nicht-chemischen Rauschgifte alle heissen)

Nochmal was zu den "uralten Gesetzen":

http://www.maennerrock.de/skirtman/michael0.htm

Klischeedenken ist offengelegte geistige Primitivität. Dagegen hilft nur ein pausenloses Trommelfeuer von Aufklärung. Und wer einmal aus diesem Gefängnis der bedingungslosen Anpassung und geistigen Zwangsjacke herausgekommen ist, dem öffnen sich grenzenlose Universen der eigenen Selbstfindung, die auch die phantasiereichsten Romane nicht wiedergeben können.

Es ist einfach was ganz Grandioses, nicht nur sich selbst so verwirklichen zu können wie man ist, und das auch leben zu können, es ist ein Gefühl von Macht über sich selbst, allen diesen modernen medialen Attacken, die vor allem auf die männliche Bevölkerung ausgerichtet sind, vollständigen und erfolgreichen Widerstand entgegenzusetzen.


In diesem  Sinne aufmunternde, liebe Grüsse!

Ferdi

Titel: Re:Klischeedenken
Beitrag von: Frantz am 04.03.2006 22:15
Das Trommelfeuer hast du gut drauf. Du brennst richtige rethorische
Feuerwerke ab. Haetten wir mehr Mitglieder die so schreiben koennten wie du und einige Andere. Dann wuerden wir Alle in der Pfeife rauchen.
Ihr seit zur Zeit das Mass aller Dinge.
Man muss sich halt eben weiterbilden mit dem schreiben.

Nachahmende Gruesse Frantz

Titel: Re:Klischeedenken
Beitrag von: Matthias am 05.03.2006 00:17
Klischeedenken ist offengelegte geistige Primitivität.

Diesen Satz finde extrem gut, er bringt das, was man mit Klischeedenken in Verbindung bringt exakt auf den Punkt.

Es bleibt trotzdem nachzufragen, wie dieses Klischeedenken zustande kommt.
Geistige Primitivität ist in dieser Hinsicht nicht zu verallgemeinern. Möglicherweise ist es auch nicht direkt geistliche Primitivität, die man eventuell sieht oder auch gerne sehen möchte, sondern andere Einflüsse von Dritten, die mit der eigenen Denke in diesem Zusammenhang nichts zu tun haben.

Klischees sind von Menschen der Zivilisation gemachte ungeschriebene Gesetze, die es gilt einzuhalten um "dazuzugehören".
Andererseits wären wir (würden alle dieses ungeschriebene Gesetz einhalten) heute nicht dort wo wir sind ...

Grüsse Matthias
Titel: Re:Klischeedenken
Beitrag von: Ben am 22.03.2006 11:09
Hallo Ferdi,

na, da teilst Du wieder mal aus... ;)

Zitat
Nietzsche sagt ja dass Tradition auf uralte Gesetzen zurueckzufuehren seien.

Es gelten aber die Gesetze, die von einem demokratisch gewählten Parlament erlassen und in Kraft gesetzt werden. Ich glaube, dass der olle Nietzsche davon keine Ahnung hatte.
Ohne Nietzsche gelesen zu haben, habe ich eher den Eindruck, daß er Normen und Werte durchaus kritisierte. (--> Friedrich Nietzsche (Wikipedia) (http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Nietzsche))

Nein. Arbeiterkinder sind nicht automatisch schlecht in der Schule weil sie Arbeiterkinder sind, sondern weil sie kein Interesse haben, sich weiterzubilden und Wissen in sich aufzunehmen.
Nix für ungut, aber das ist sehr pauschal und vor allem nicht wahr. Es gibt genug Evaluationen, die sehr deutlich aufzeigen, daß Kindern aus unteren Schichten der Aufstieg in höhrer Bildungsschichten immer schwerer gemacht wird. Das Einführen von Studiengebühren wird es Kindern aus solchen Familien nicht einfacher machen...
Ganz abgesehen davon, daß die klassischen Arbeiterkinder mangels Arbeitern immer weniger werden.

Aber das gilt auch für die Kinder der sogenannten "gehobenen Gesellschaft". Kinder lernen heute nicht mehr, wie sie ihre Persönlichkeit entwickeln können, sie werden schon im Vorschulalter durch elektronisches Rauschgift in eine leicht verformbare und damit leicht lenkbare, anonyme Masse verwandelt.
Das Ganze nennt sich Erziehung und scheint vielen Eltern immer schwerer zu fallen...

Gruß aus der Männerrock-Hauptstadt
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 (http://www.ben37.de)

Titel: Re:Klischeedenken
Beitrag von: bussard am 23.03.2006 03:35
Hallo,
wenn es in Videospielen zukünftig werbeflächen gibt wie in der realität,diese Firmen eine Zeit mieten können.Handy`s an Plakatwände gehalten werden können,somit alle Daten des nutzers erfaßt werden.Kinder ,daß erlebe ich bei unserer 5 jährigen schon zu Leistungsmonster im Kindergarten erzogen werden.das ist alles andere als gut,alles im Intresse der Globalisierung oder liege ich da falsch.
Titel: Re:Klischeedenken
Beitrag von: cephalus am 23.03.2006 11:10
wenn es in Videospielen zukünftig werbeflächen gibt wie in der realität,diese Firmen eine Zeit mieten können.Handy`s an Plakatwände gehalten werden können,somit alle Daten des nutzers erfaßt werden.Kinder ,daß erlebe ich bei unserer 5 jährigen schon zu Leistungsmonster im Kindergarten erzogen werden.das ist alles andere als gut,alles im Intresse der Globalisierung oder liege ich da falsch.

Hallo
das ist wohl der Weg unserer Gesellschaft, sie prägt ihren Nachwuchs auf ein vermeindlich erfolgversprechendes Muster, dirigirt damit das Gesamtsystem in eben diese Richtung und beschwert sich anschließend über die gesellschaftliche und politische Entwicklung.

In einem Fernsebeitrag meite neulich ein hier lebender Ausländer, dass er das Gefühl habe, die Deutschen um ihn herum würden seit 20 Jahren jedes Jahr ein kleines Stück unglücklicher und pessimistischer.  Ausserdem sieht man nirgends auf der Welt die persönliche Zukunft so schwarz und negativ wie in Deutschland.

Ich habe das Gefühl das auch selbst beobachten zu können, besonders als ein Freund neulich sagte: "hier geht doch eh alles den Bach runter und da willst du Kinder? unverantwortlich!"

Tolles Land, lasst es uns wenigstens mit ein wenig Abwechslung in der Mode aufheitern.
Cephalus
Titel: Re:Klischeedenken
Beitrag von: Frantz am 23.03.2006 12:05
Viele haben vergessen wo sie herkommen,deshalb jammern sie so viel.
Ich bin anfang der 60er geboren da sah die Welt anders aus.
Mein Vater hat 150 euro verdient und ein Legoauto hat 2 euro gekostet.
Da war nichts mit Spielsachen. Das Klo stand im Garten und gebadet
wurde einmal die Woche im Waschkuebel. Geheizt wurde auch nicht,ausser Kueche und Stube.  Kleidung gab es fast immer aus zweiter Hand.Aber trotzdem waren wir Kinder gluecklich und die Erwachsenen waren ausgeglichener als heute. Ein Abeitskollege hatte mich einmal gefragt warum ich mein Brot ohne Aufstrich esse. Und ich antwortete ihm
,dass ich es als Erinnerung an meine Kindheit tue,das hat er nicht verstanden. Ich bin im Wohlstand dann gross geworden aber nie vergessen wie es ohne Wohlstand zu leben ist. Das ist bei der Jugend von heute etwas anders. Jede Gesellschaft hat ihre Hoehen und Tiefen,
jetzt gehen wir eben 20 Jahre durch ein Tal.
Jetzt heisst es wieder wie vor 40 Jahren seinem Nachbar oder Familie
beizustehen. Und nicht einem Egoismus oder Eigenmitleid zu erliegen.

Da ist die grosse Herausforderung unserer Gesellschaft.

Gruss Frantz