Autor Thema: Klamottentausch  (Gelesen 13277 mal)

Offline Matthias

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Klamottentausch
« am: 25.01.2006 02:17 »
Hallo allerseits,

ein gedankliches Szenario für die warme Jahreszeit:

Eine Frau und ein Mann tragen fast die gleiche Kleidung:

Sie trägt das gleiche T-Shirt wie er...
Er trägt die gleichen Sommerschlappen wie sie...
Sie trägt einen Jeansrock...
Er trägt eine kurze Jeanshose...

Warum hat Sie kein Problem damit, die Oberbekleidung zu tauschen, er jedoch schon...

Das ganze soll fiktiv und kleidergrössenunabhängig sein.

Warum ist das so?

Grüsse Matthias

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JuergenB

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Re:Klamottentausch
« Antwort #1 am: 25.01.2006 02:23 »
Die Frage verstehe ich nicht: Sollte er da ein Problem haben? ;)

Gruß
Jürgen

Offline Matthias

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Re:Klamottentausch
« Antwort #2 am: 25.01.2006 02:43 »
Ich denke schon, das "er" -sie nicht- damit ein Problem hat, sonst bräuchten wir dieses Forum nicht.

Grüsse Matthias
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garf2000

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Re:Klamottentausch
« Antwort #3 am: 25.01.2006 06:42 »
Sie trägt das gleiche T-Shirt wie er...
also wenn es sowieso das gleiche shirt ist glaube ich nicht das er damit probleme hätte. das würde sogar mein alter herr machen und der würde nie "frauen" sachen tragen. des weiteren kenne ich einige in meinem bekanntenkreis die schon mal ein shirt oder einen pulli der freundin/frau an hatten.

MFG michael


Offline Günter

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Re:Klamottentausch
« Antwort #4 am: 25.01.2006 09:11 »
Guten Morgen allerseits,
vermutlich meinst du auch folgendes:
Tochter geht an Vatis Kleiderschrank, nimmt sich sein kariertes Holzfällerhemd zieht es an und alle finden es cool, Sohn geht an Mutties Kleiderschrank nimmt ihre Satinbluse und alle finden es schwul. ?

Ich glaube, das hat nichts mit einem Minderwertigkeitskomplex der Männer, sondern mit einem minderwertigkeits Empfinden unserer Gesllschaft gegen alles Weibliche zu tun.
Es ist nichts schlimmes wenn ein Mädchen burschikos erscheint, aber ein zarter, feminin wirkender Junge ?


Allein schon die Tatsache, dass es kein "Gegenwort" zu Burschikos gibt - mir fällt zumindest auf Anhieb keins ein- zeigt, dass unser innerstes , kulturgeprägtes , intuitives Bewußtsein nur eine Richtung zulässt.

Gruß
Günter
Alle sagten : "Das geht nicht" und dann kam einer und machte es.

Andree

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Re:Klamottentausch
« Antwort #5 am: 25.01.2006 10:16 »

Ich glaube, das hat nichts mit einem Minderwertigkeitskomplex der Männer, sondern mit einem minderwertigkeits Empfinden unserer Gesllschaft gegen alles Weibliche zu tun.
Es ist nichts schlimmes wenn ein Mädchen burschikos erscheint, aber ein zarter, feminin wirkender Junge ?

Das ist der casus cnactus.
Es gibt ein sehr stark ausgeprägtes Männerbild. Frei nach dem Motto: Gross, stark, behaart wie ein Affe.
Alles was nicht in dieses Schema passt. wird schnell als verweichlicht oder sogar schwul abgestempelt.

Mädchen, die Ballet tanzen sind süß. Macht das aber ein Junge, ist er eine Schwuchtel.

Zitat
Allein schon die Tatsache, dass es kein "Gegenwort" zu Burschikos gibt - mir fällt zumindest auf Anhieb keins ein- zeigt, dass unser innerstes , kulturgeprägtes , intuitives Bewußtsein nur eine Richtung zulässt.

Mann könnte das Wort "weibisch" dagegenstellen. Obwohl es nicht zu 100% daran kommt.


Gruß
Andree

triks

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Re:Klamottentausch
« Antwort #6 am: 25.01.2006 19:58 »
Hallo Günter,

... Tochter geht an Vatis Kleiderschrank, nimmt sich sein kariertes Holzfällerhemd zieht es an und alle finden es cool, Sohn geht an Mutties Kleiderschrank nimmt ihre Satinbluse und alle finden es schwul. ...
der Spruch wirft ein Schlaglicht auf die Problematik. Ich stelle meine Frage daneben: Warum stehen Männer nicht ihre Frau?

Frauen stehen wie selbstverständlich ihren Mann. Wir haben es hier im Forum schon diskutiert: Es ist wohl so, dass Frau auch in unserer Gesellschaft weniger gilt als Mann. Als emanzipiert gilt eine Frau, die männliche Verhaltens- und Denkweisen übernimmt und sich in der Bekleidung weitgehend den Männern angleicht. Mann ist Richtschnur und Messlatte, immer noch.

Einerseits profitieren Männer trotz Gleichstellungsbemühungen davon, andererseits behindert es Männer in ihrer persönlichen Entfaltung. Die selbstauferlegten und von Außen auf uns einwirkenden Zwänge zu überwinden, das eigene Selbstverständnis zu hinterfragen und den eigenen Bedürfnissen anzupassen, das ist für mich die dringend notwendige Emanzipation des Mannes. Für mich als Mann ist das Rock tragen Zeichen meiner Emanzipation.

Zum Kleidertausch kann ich nicht viel Beitragen. Nicht nur gibt es einen erheblichen Größenunterschied zwischen meiner Frau und mir, wir haben auch ganz unterschiedliche Geschmäker. Wir akzeptiern oder tollerieren zumindest den Geschmack des anderen. Beispielsweise ist es mir noch nicht gelungen, meine Frau für Macabiskirt zu begeistern. Meine Schwester hat sich jetzt allerdings einen mitbestellt, als sie mir kürzlich einen moosgrünen und einen schilfgrünen besorgt hat.
;)

Offline Matthias

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Re:Klamottentausch
« Antwort #7 am: 26.01.2006 00:03 »
Zum Kleidertausch kann ich nicht viel Beitragen. Nicht nur gibt es einen erheblichen Größenunterschied zwischen meiner Frau und mir, wir haben auch ganz unterschiedliche Geschmäker.

Hallo Wolfgang,

ich wollte damit auch eher die Grundproblematik, die Männer damit haben ansprechen. Deswegen habe ich ja fiktiv und kleidergrössenunabhängig geschrieben.

Grüsse Matthias
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Cybergothe

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Re:Klamottentausch
« Antwort #8 am: 26.01.2006 20:12 »
Hmm mit Jenny hab ich schon öfters Klamotten getauscht, ist zwar nicht meine Geliebte, dafür aber mein bester weiblicher Kumpel *g*
 

Andree

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Re:Klamottentausch
« Antwort #9 am: 26.01.2006 20:45 »
Hallo Matthias,

"Er" hat das Problem, weil "er" Angst hat. Es könnte ihn ja jemand auslachen oder die üblichen Beschimpfungen von sich geben.

"Er" steht vielleicht auch auf dem Standpunkt, dass es "normal" ist wenn Frauen "Männerkleidung" tragen aber umgekehrt noch lange nicht.

Aber dazu sind wir ja da um diese Hürden abzubauen.

Gruß
Andree

triks

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Re:Klamottentausch
« Antwort #10 am: 26.01.2006 22:10 »
Tschuldigung Matthias,

Zum Kleidertausch kann ich nicht viel Beitragen. Nicht nur gibt es einen erheblichen Größenunterschied zwischen meiner Frau und mir, wir haben auch ganz unterschiedliche Geschmäker.
... ich wollte damit auch eher die Grundproblematik, die Männer damit haben ansprechen. Deswegen habe ich ja fiktiv und kleidergrössenunabhängig geschrieben. ...
da war ich wohl nicht mehr aufmerksam genug.

Wenn meine Frau und ich gleich groß und wir von der Statur ähnlich wären und wir einen ähnlichen Geschmack hätten, dann könnte ich mir einen Kleidertausch gut vorstellen. Mir ist es in letzter Konsequenz egal, ob ein Kleidungsstück in der Damenabteilung gekauft wurde. Es muss mir gefallen und passen.

Ich war allerdings noch nie in der Verlegenheit, mit einer Frau Kleidertausch machen zu können. Daher bin ich nur Theoretiker, was Kleidertausch mit Frauen angeht. Es hat aber schon Frauen gegeben, die gerne eines meiner Bekleidungsstücke gehabt hätte. Das hätte ich aber nichts im Austausch bekommen. Drum hab ich mich nicht erweichen lassen.
;)

Ich weiss aus eigenem Erleben, dass viele Männer Probleme damit haben eine Bluse oder eine Damenjacke anzuziehen. Das liegt nicht allein daran, das für Frauen geschneiderte Kleidung oft entgegengesetzt geschlossen werden. Die Problematik entsteht meiner Meinung nach daraus, dass Männer sich durch Abgrenzung vom Frau sein definieren und nicht durch ihre natürliche Männlichkeit. Männlich ist alles, was nicht Weiblich ist. Man kann auch sagen, unmännlich ist alles was weiblich ist.

Die Unterschiede zwischen Frauen und Männern sind, abgesehen von den genetisch und hormonellen, nur ein Produkt der Sozialisation. Aufgrund der Definition des Mannseins durch Nicht-Frausein reduziert der Mann seine Bandbreite an Verhaltensweisen und Ausdruckformen ganz erheblich. Dazu kommt ein kollektives Männerbild, dass in einer Zeit großer Heeresschlachten geprägt wurde. Das Ideal ist immer noch der schmucke Offizier, auch wenn die Uniform heutzutage aus Anzug, Hemd, Schlips und Halbschuh besteht und die Schlachten von Managern mit Worten und Geld ausgefochten werden.

Da Kleidung auch identitätsstiftent ist, hat der Kleidertausch mit Frauen eine besondere Bedeutung für Männer. Ein Mann zieht das Trikot eines erfolgreichen Sportlers an, weil er sich mit diesem identifiziert und um an dessen Qualitäten und Erfolg Anteil zu haben. Wenn ein Mann die Kleidung einer Frau trägt, fürchtet er oder sieht sich verdächtigt sich mit der Frau zu identifizieren und sich deren Qualitäten und Erfolg aneignen zu wollen. Würden Männer sich nicht durch Nicht-Frausein definieren würden, dann gäbe es diese Furcht und Verdächtigungen nicht. Wenn Frausein gleichberechtigt und gleichwertig wäre mit Mannsein, dann wäre es für Männer genauso normal, sich weiblichen Idolen anzugleichen, wie es für Frauen normal ist, sich männlichen Vorbildern entsprechend zu kleiden oder zu verhalten.

Ich sehe am Bahnhof öfter Fussballfans. Die weiblichen Fans orientieren sich hinsichtlich ihrer Bekleidung und ihrem Verhalten sehr stark an den männlichen Fans und den männlichen Idolen. Umgekehrt habe ich das noch nie gesehen.

Offline Matthias

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Re:Klamottentausch
« Antwort #11 am: 27.01.2006 01:06 »
"Er" steht vielleicht auch auf dem Standpunkt, dass es "normal" ist wenn Frauen "Männerkleidung" tragen aber umgekehrt noch lange nicht.

Das ist ein verdammt wichtiger Punkt, den ich -bezogen auf das Thema des Forums- ausdrücken wollte.

Grüsse Matthias
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Re:Klamottentausch
« Antwort #12 am: 27.01.2006 01:27 »
Es hat aber schon Frauen gegeben, die gerne eines meiner Bekleidungsstücke gehabt hätte.

Gab es im Gegenzug auch schon Männer, die eines deiner Bekleidungsstücke gerne gehabt hätten?

Die Problematik entsteht meiner Meinung nach daraus, dass Männer sich durch Abgrenzung vom Frau sein definieren und nicht durch ihre natürliche Männlichkeit. Männlich ist alles, was nicht Weiblich ist. Man kann auch sagen, unmännlich ist alles was weiblich ist.

Das ist für mich eine der Aussagen des Jahres. Wirklich direkt auf den Punkt getroffen.

Die Ausführungen von triks waren meine Grundgedanken für diesen Thread.

Grüsse Matthias
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triks

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Re:Klamottentausch
« Antwort #13 am: 27.01.2006 20:03 »
Hallo Matthias,

Es hat aber schon Frauen gegeben, die gerne eines meiner Bekleidungsstücke gehabt hätte.
Gab es im Gegenzug auch schon Männer, die eines deiner Bekleidungsstücke gerne gehabt hätten? ...
das hatte ich nicht. Wenn ich zurückschaue, wurde ich höchsten einmal von einem Geschlechtsgenossen gefragt, wo ich etwas gekauft hab.

Im Bekanntenkreis habe ich Klamottentausch unter Männer bisher nur bei Brüder mitbekommen.

Offline Günter

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Re:Klamottentausch
« Antwort #14 am: 27.01.2006 20:17 »
Die Problematik entsteht meiner Meinung nach daraus, dass Männer sich durch Abgrenzung vom Frau sein definieren und nicht durch ihre natürliche Männlichkeit. Männlich ist alles, was nicht Weiblich ist. Man kann auch sagen, unmännlich ist alles was weiblich ist.



Hallo,
thats it , würde jemand von der Insel sagen. Umso wichtiger halte ich daran fest eben nicht Damengarderobe zu tragen. Werde ich gefragt was das ist, was ich da anhabe, antworte ich stets mit : Das ist ein Männerrock.  :D
Gefragt wo es so etwas gibt, antworte ich stets mit: Schau mal im Internet. ::)

Und sei er auch von C&A. :-\ :-X
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Offline karber

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Re:Klamottentausch
« Antwort #15 am: 28.01.2006 00:15 »
Es gibt keine Damen/Herrengarderobe!!!

Fix-no-amol! Wie oft denn noch? Der TRÄGER ist das Mass aller Dinge. Auch der Garderobe is es wurscht was drauf hängt!

Grüsse Karl

Offline Günter

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Re:Klamottentausch
« Antwort #16 am: 28.01.2006 00:18 »
Es gibt keine Damen/Herrengarderobe!!!

Fix-no-amol! Wie oft denn noch? Der TRÄGER ist das Mass aller Dinge. Auch der Garderobe is es wurscht was drauf hängt!

Grüsse Karl

Da gebe ich dir vollkommen Recht, aber meine Frau schon nicht mehr, meine Kinder auch nicht, ebenso meine Bekannten sehen das anders. :'(
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minirocker

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Re:Klamottentausch
« Antwort #17 am: 28.01.2006 01:06 »
[ ... aber meine Frau schon nicht mehr, meine Kinder auch nicht, ebenso meine Bekannten sehen das anders. :'(

Tja, die muessen dann wohl  noch viel lernen...
:-)
Minirocker

Offline Matthias

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Re:Klamottentausch
« Antwort #18 am: 28.01.2006 02:06 »
Im Bekanntenkreis habe ich Klamottentausch unter Männer bisher nur bei Brüder mitbekommen.

das war auch eher fiktiv gemeint, um auf die Gegenteile aufmerksam zu machen.

Grüsse Matthias
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triks

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Re:Klamottentausch
« Antwort #19 am: 28.01.2006 11:39 »
Im Bekanntenkreis habe ich Klamottentausch unter Männer bisher nur bei Brüder mitbekommen.
das war auch eher fiktiv gemeint, um auf die Gegenteile aufmerksam zu machen. ...
Tja, dir Fallstricke der Rethorik. Ich lasse keinen Strick aus, mache Dir aber keinen daraus.
;D

Dabei fällt mit eine, ich kenne einen Mann außerordentlich gut, der täglich seine Klamotten tauscht.
;)

HenryGo

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Re:Klamottentausch
« Antwort #20 am: 27.03.2006 17:20 »
Ich haette damals auch gerne mal mit meiner frau die klamotten getauscht.
Als ich es mal versucht habe, hat sie mich snell 'schwul' und 'abnormal genannt'.
Ich glaube sie war abnormal, weil sie meistens hosen trug, trotzdem roecke viel bequemer sind.
Jetzt bin ich geschieden und hab schwierigkeiten eine frau zu finden mit der ich mal die Klamotten tauschen kann, und die das OK findet.
Es muss ja nicht gleich 'GUT' sein...momentan waere ich mit einem OK schon zufrieden.

TobiSkirt

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Re:Klamottentausch
« Antwort #21 am: 04.04.2006 10:28 »
Ich haette damals auch gerne mal mit meiner frau die klamotten getauscht.
Als ich es mal versucht habe, hat sie mich snell 'schwul' und 'abnormal genannt'.

Mh, eigentlich sollte doch gerade deine Frau wissen, dass du nicht schwul bist, oder? Oder ihr habt ein grösseres Problem als nur die Kleidung

*nurmalsoanmerk*

Tobias

HenryGo

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Re:Klamottentausch
« Antwort #22 am: 04.04.2006 12:24 »
Du kennst doch das alte spiel/vorurteil:
Einige glauben dass alle maenner die gerne mal nen rock anziehen schwul sind.

Meine frau war einerseits zwar oft in der 'gothic' szene anzutreffen, auf der anderen seite hat sie aber auch viel von ihren voreinstellungen vom lande mitgekriegt und wollte mehr den typischen macho mann.  

Offline Ferdi

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Re:Klamottentausch
« Antwort #23 am: 04.04.2006 14:22 »
Hallo Henry!

Sei froh, dass Du sie los bist. Eine Frau, die ihre Liebe und Zuneigung vom Kleidungsstil des Mannes abhängig macht, liebt nicht den Mann sondern einen Kleiderschrank. Wenn sie sich auch noch zu Machos hingezogen fühlt, dann ist das schon ein Zeichen von Masochismus, denn Machos pflegen ihre Frauen ja mehr oder weniger regelmäßig zu verprügeln. Wie Du aber aus den verschiedenen Berichten von anderen Rockern entnehmen kannst, gibt es auch sehr viele Frauen, die mit der Kleidung ihrer Männer überhaupt keine Probleme haben. Am besten ist es natürlich, wenn eine Frau ihren Partner schon als Rockträger kennen lernt.

Zitat
Einige glauben dass alle maenner die gerne mal nen rock anziehen schwul sind.

Das ist wirklich ein schwachsinniges Vorurteil. Es könnte daher kommen, dass ein Rock von Frauen als Mittel zur Anmache von Männern eingesetzt wird. Wenn nun ein Mann einen anderen Mann sieht, der einen Rock trägt, vielleicht noch einen kurzen, und der dazu auch noch optisch ansprechende Beine hat, dann regt ihn das vielleicht auch an, weil er das von Frauen ja gewohnt ist. Im anschliessenden Datensalat in seinem Kopf glaubt er unbewußt daran, dass der rocktragende Mann ihn  anmachen will. Das kann also nur ein Schwuler sein. Hierzu hatte ich vor Jahren mal eine hochinteressante Mailkorrespondenz, in der der Schreiber nach langem Kreisen um den heissen Brei schlussendlich genau das zugegeben hat und aus diesem Grund Männer in Röcken schärfstens verurteilt hat.  Dass der Mann seinen Rock trägt, weil es ihm gefällt, darauf kommt er nicht, so weit reicht es dann nicht mehr. Daher sage ich auch immer, dass das nicht mein Problem ist, sondern das Problem desjenigen, der sich davon angemacht fühlt.

Mich würde mal interessieren wie das in Singapur so ist mit rocktragenden Männern. Ich stelle mir Singapur als ein sehr konservativ eingestelltes Land vor, in dem individuelle, gestalterische Freiheiten nicht viel zählen und in dem relativ viel Intoleranz herrscht. Vielleicht kannst Du uns mal darüber berichten. Das wird sicher alle hier im Forum interessieren.

Gruss,
Ferdi
Freiheit heißt, sich von anderen unterscheiden zu dürfen.

HenryGo

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Re:Klamottentausch
« Antwort #24 am: 05.04.2006 06:07 »
Rocktragende maenner in Singapur:
es soll wohl welche geben, aber wie du schon schriebst, hier ist alles ziemich engstirnig und traditionell.
Die juengere generation koenntr man vielleicht veraendern, aber 30 jahre und aelter....wohl kaum.
Deshalb werden singapurianer auch als singapuritaner bezeichnet.

Sarong is natuerlich immer akzeptable, alleine schon wegen der Malay und Indian community. Aber auch Malays ziehen immer mehr hosen an. Wer kanns denen auch verdenken. Sarongs sind irgendwie unbequem weil sie zu lang und warm sind.

Roecke sind da viel besser.

Das mit dem traditionellen sieht man auch schon beim ohrschmuck, ohrringen. Ich hatte immer einen ohrring weil ich den anderen vor langer zeit verloren hatte.
Jetzt habe ich aber sehr schoene ohrring gefunden und da ich jetzt ein paar habe, ziehe ich natuerlich beide an. Das hat schon zu allerlei kommentaren gefuehrt. Jetzt stellt euch mal vor was ein mann im rock fuer kommentare mitmachen muss.  Nur gut dass Kilts akzeptiert werden koennen obwohl auch hier jeder schaut: was ist dass denn.

Man muss sie einfach liebhaben die singapuritaner. ;)

triks

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Re:Klamottentausch
« Antwort #25 am: 05.04.2006 07:27 »
Hallo HenryGo,

... Sarong is natuerlich immer akzeptable, alleine schon wegen der Malay und Indian community. Aber auch Malays ziehen immer mehr hosen an. Wer kanns denen auch verdenken. Sarongs sind irgendwie unbequem weil sie zu lang und warm sind.
sind die Sarongs in Singapur aus anderem Stoff gefertigt, als die hier erhältlichen? Die man hier im Handel erhält, sind überweigend aus Kunstseide (Rayon). Dass die wärmer, als eine Hose seinen sollen, verstehe ich nicht. Die Länge lässt sich auch variieren.

Es ist also nicht so, dass der Sarong im Asiatischen Raum von Männer immer weniger getragen wird, weil er dort als Zeichen von Rückständigkeit und Armut gesehen wird?

Bei uns führe ich die Vorherrschaft der Hose auf eine jahrhundertelange Orientierung der Männermode am Millitär zurück. Die Wirtschaft ist inzwischen weltweit von millitärische Ãœberlegungen und Taktikern durchdrungen. Da wundert es mich nicht, wenn der Geschäftsanzug einer Uniform gleicht. Auch das denke ich hat Einfluß auf die Männer, die in Wirtschaftzentren, wie Singapur, tätig sind.

... Roecke sind da viel besser. ...
Sarongs sind keine Röcke? Ich hatte immer die naive Vorstellung, Sarongs seien eine Art primitiver Wickelrock.

Offline cephalus

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Re:Klamottentausch
« Antwort #26 am: 05.04.2006 11:30 »
Hallo Triks,
sind die Sarongs in Singapur aus anderem Stoff gefertigt, als die hier erhältlichen? Die man hier im Handel erhält, sind überweigend aus Kunstseide (Rayon). Dass die wärmer, als eine Hose seinen sollen, verstehe ich nicht. Die Länge lässt sich auch variieren.

Die Sarongs die in Asien von Männern getragen werden sind in der Tat meist aus anderen, oft relativ derben Materialien, als bei uns üblich. Die leichten, oft aus Seide hergestellten Modelle werden nur von Frauen getragen (zumindest in Indien, Vietnam, Thailand und Nepal kann ich das sicher sagen). http://www.4rh.de/cms/index.php?id=56 auf dem Bild links kannst du das Material schon erahnen...

Es ist also nicht so, dass der Sarong im asiatischen Raum von Männer immer weniger getragen wird, weil er dort als Zeichen von Rückständigkeit und Armut gesehen wird?

In diesem Punkt hast du leider Recht, zumindest wird die Hose mit dem reichen Lebenssil des Westens assoziert, den man in den Medien oder von Touristen vorgelebt bekommt.
Cephalus

HenryGo

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Re:Klamottentausch
« Antwort #27 am: 05.04.2006 12:09 »
Zum Sarong, das ist in indien und bangladesh ein wickeltuch, ein wickelrock.
In Malaysia un Singapur sind die Sarongs abgenaeht und damit geschlossen wie roecke, nur viel weiter.

Sarongs werden besonders von indern und bangladeschis getragen, von leuten aus armen laendern, weil sie billg sind.
Muslime allerdings tragen sarong grundsetzlich hier wenn sie zum beten in die moschee gehen.

Frueher wurden sarongs hier oefter getragen, heutzutage aber weniger weil besonders maenner sich gerne an die gruppe anpassen.
In Indonesien werden sarongs meisstens mach der arbeit getragen, wenn man feierabend hat, aber auch fuer religioese riten.

Zum material:
Neuerdings wird auch rayon benutzt. Die sarongs kosten dann 6 mark. Es gibt auch baumwolle sarongs fuer 7 mark und hochwertiges baumwollgewebe was dichter gewebt ist fuer 10-12 mark.

Malaiische frauen tragen ungefaehr immer sarong oder andere lange kleider, obwohl einige auch schon hose anziehen. Der frauensarong ist dabei aus batik.
Der sarong fuer maenner hat karomuster wie bei kilts. Es gibt nur mehr variation.
In Indonesien wird auch von den maennern batik getragen.


 

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