Rock tragen mit Ziel oder als Selbstzweck?

[Rockmusiker]

Beim Durchstöbern des Forums und anderer stoße ich immer wieder auf hochemotionale Aussagen zum Thema Rock, Akzeptanz, Geschlechterrollen, Frauenbewegung als Vorbild zu einer Männerbewegung und so weiter und so fort. Für mich bedeutet das Rocktragen einfach eine persönliche Freiheit, die ich mir nehme, wann immer es mir gefällt. Dabei kann es auch vorkommen, daß ich darauf verzichte, weil es anderen nicht gefällt oder weil ich Angst habe, falsch verstanden zu werden. Oder ich freue mich auf erfolgreiche Provokation. Am wichtigsten ist mir aber, daß Röcke sehr bequem sind, und auch ein bischen sinnlich, in der Art, wie der Stoff um die Beine fällt. Ein bischen Rebellion ist vielleicht auch dabei, wenn ich öffentlich Rock trage, aber das hält sich in Grenzen. Ich finde es nur sehr traurig, wie einheitlich die meisten Menschen sich kleiden; und da gibt es meiner Meinung nach zwischen Frauen und Männern keine Unterschiede.

[Ce_Jäger]

also bei mir ist es eher Selbstzweck.

auf die Frage "warum"
ist meine meiste Antwort: "weil es mir gefällt".
- gefallen weil schön und bequem.
manchmal fällt auch der "ungerechtigkeitsfaktor" weil Frauen alles tragen dürfen - wieso denn nicht auch Männer...

aber von der "Männeremanzipation" oder derart hochtrabende Aussagen - darauf lege ich keinen Wert.

bei was ich mir nicht sicher bin:
mache ich mir zuviel Gedanken ("wie kommt Rock bei dieser und jener Situation an") oder zuwenig Gedanken ("denk doch mal an diese und jene Person").
Meist finde ich, ich mache mir zuviele Gedanken. Was durchaus blöd ist, da ich mich an manchen Tagen echt ärgere keinen Rock angezogen zu haben - da irgend eine Situation völlig anders als erwartet war.

aber ein "Ziel" für die Menschheit - da freue ich mich eher über einen, dem das Evangelium klar geworden ist als über einen der den Rock für sich entdeckt hat. Beides wär natürlich Optimum . Aber durch mein gelegentliches Rocktragen hat sich in meinem Bekanntenkreis noch keiner dazu aufgerafft auch mal Rock zu tragen. Bei großer Hitze werden zwar uU große Sprüche geklopft - aber eben nur geklopft.

gruß
Ce

[GregorM]

Für mich bedeutet das Rocktragen einfach eine persönliche Freiheit, die ich mir nehme, wann immer es mir gefällt. Dabei kann es auch vorkommen, daß ich darauf verzichte, weil es anderen nicht gefällt oder weil ich Angst habe, falsch verstanden zu werden. Oder ich freue mich auf erfolgreiche Provokation. Am wichtigsten ist mir aber, daß Röcke sehr bequem sind, und auch ein bischen sinnlich, in der Art, wie der Stoff um die Beine fällt. Ein bischen Rebellion ist vielleicht auch dabei, wenn ich öffentlich Rock trage, aber das hält sich in Grenzen. Ich finde es nur sehr traurig, wie einheitlich die meisten Menschen sich kleiden; und da gibt es meiner Meinung nach zwischen Frauen und Männern keine Unterschiede.

Hallo Rockmusiker,

ich kan nur Ja, Ja, Ja sagen. Es ist so mir treffend geschrieben!

Ich kann bloß Kilt statt Rock sagen.

Gruß
Gregor

[Jörg HH]

Rocktragen bedeutet für mich in erster Linie, die Freiheit, sich von den üblichen gesellschaftlichen Konventionen zu lösen. Entscheidend bei mir war wohl die Trennung/Scheidung von meiner Frau. Ich wollte einfach diesem spießigen Muff entfliehen.

Heute morgen beispielsweise fiel mir beim Anziehen der alte Song von David Dundas "Jeans on" an. Er besingt ja darin auch, dass er sich pudelwohl fühlt, wenn er jeden Morgen in seine Jeans steigt. Es war übrigens in der Kindheit mein absolutes Lieblingslied. Und so wie er fühle ich mich jeden morgen, wenn ich in meinen Jeansrock steige. Immer wieder erfrischend.

Gruß und sonniges Wochenende Jörg

[SH]

Ich mache das einfach, weil es mir gefällt. Ob der Rock nun wirklich bequemer ist, sei mal dahingestellt. Ich trage ja Miniröcke und da ist eine Legging nicht unbequemer. Ich will mich vermutlich einfach nicht von "extern" bestimmen lassen, was ich tun soll und zu lassen habe. Daher mache ich das, was ich will. Solange es keinen wirkklich stört. Und da fängt dann das Problem an. Mich stört es dann schon, dass ich im Mittelpunkt stehe. Das hat dann vermutlich was mit Schubladendenken zu tun und dass ich im Ernstfall lieber "in der Masse" untergehe, als zu sehr aufzufallen. In der Misere stecke ich irgendwo... Ob ich da eine Lösung finde, weiß ich nicht. Vermutlich nicht.
Allerdings bemerke ich auch, dass wir (das sage ich absichtlich) uns ruhig mehr trauen sollten. Ich gehe mittlerweile wie selbstverständlich in den größeren Läden durch die Damenabteilung und ziehe auch dort die Sachen an. Fällt nicht groß auf. Warum auch? Allerdings trage ich dabei keinen Rock...

Gruß
SH

[tirkk]

Rocktragen zum Selbstzweck!

Für mich bedeutet das Rocktragen einfach eine persönliche Freiheit, die ich mir nehme. Ich fühle mich dabei sehr wohl und optisch besser angezogen, als in Hosen.  Am Wichtigsten ist mir aber, dass Röcke sehr bequem sind. Ich liebe das schöne Gefühl, wenn der Stoff sich um die Beine schmiegt. In der kalten Jahreszeit ziehe ich auch meist Leggings bzw dickere Strumpfhosen an, da ich dieses Material gerne auf meiner Haut spüre. Wenn ich einen Rock in der Öffentlichkeit anziehe, freue ich mich über eine erfolgreiche Provokation unter dem Aspekt des "Ungerechtigkeitsfaktors", weil Frauen eben alles tragen dürfen – und Männer nicht.
Ein wenig Rebellion tut auch Ab und An der Seele gut!

MfG smart-rocker

Einige Textstellen wurden von den Vorschreibern verwendet, aber dies entspricht völlig meiner Einstellung.

[Stanley McLeod]

Selbstzweck UND Ziel,

ich sehe da beide Faktoren im Spiel, schließlich gefällt es mir persönlich rein vom Tragefühl, aber auch vom Aussehen her, ich tue michda wie SH eher schwer, im Mittelpunkt zu stehen, aber ICH habe für mich persönlich das Ziel, dieses zu ändern, schließlich will ich mich nicht die nächsten paar Jahrzehnte, die mir vermutlich noch bleiben werden, mit dem allem vor der Menschheit verstecken müssen.

Und daher ist für mich der Kilt aus Interesse für das Land wie auch aus modischen Gründen UND der Tatsache, dass er als Herrenbekleidungsstück in gewisser Weise als anerkannt gilt eine ideale Möglichkeit.

Ich stimme auch CE in seinen Ausführungen zu, auch und gerade darin, dass wir uns manchmal eher zu viel Gedanken darüber machen, wie was ankommt. Bei gewissen Anlässen bzw. in manchen Situationen ist das allerdings auch notwendig, da ich auch aus religiösen Geischtspunkten kein Anstoß für jemanden sein möchte, der das vielleicht nicht verträgt.

Aber auf der anderen Seite spielt da auch der Ungerechtigkeits- und Provokationsfaktor gegen die spießige Gesellschaft mit rein, das ist ganz klar.

LG

[Josef]

Hallo zusammen,

Röcke sind in mancherlei Hinsicht überaus praktisch - und da ich ein praktisch veranlagter Mensch bin, passen wir (Röcke und ich) gut zusammen.

Mit Rebellion, eMANNzipation oder was sonst auch immer hat das Rocktragen bei mir nix zu tun.

Viele Grüße
Josef

[radix]

Hallo allerseits,

nach längerer beruflich bedingter Pause mal wieder ein Beitrag von mir ...

Ich kann smart-rocker und den in seinem Beitrag angedeuteten "Vorschreibern" nur hundertprozentig zustimmen, weil auch bei mir diese Faktoren die ausschlaggebenden für mein Rocktragen sind:

Für mich bedeutet das Rocktragen einfach eine persönliche Freiheit, die ich mir nehme. Ich fühle mich dabei sehr wohl und optisch besser angezogen, als in Hosen.  Am Wichtigsten ist mir aber, dass Röcke sehr bequem sind. Ich liebe das schöne Gefühl, wenn der Stoff sich um die Beine schmiegt. In der kalten Jahreszeit ziehe ich auch meist Leggings bzw dickere Strumpfhosen an, da ich dieses Material gerne auf meiner Haut spüre. Wenn ich einen Rock in der Öffentlichkeit anziehe, freue ich mich über eine erfolgreiche Provokation unter dem Aspekt des "Ungerechtigkeitsfaktors", weil Frauen eben alles tragen dürfen – und Männer nicht.
Ein wenig Rebellion tut auch Ab und An der Seele gut! 

Es ist schön, dass wir so ähnlich denken. Das gibt einem das Gefühl, nicht allein als Mann im Rock auf der Welt zu sein, obwohl man in natura ja nur ganz selten auf einen Gleichgesinnten trifft ...

In diesem Sinne viele Grüße

Radix


 

[Kiran]

Selbstzweck ist doch gut. Selbstzweck braucht keine Begründung. Man kann es einfach tun.

Kiran