Wenn Zwurg die Frage stellt, ob wir normal sind, ist es wohl einleuchtend, dass wir das nicht sind - falls zur Normalität eine kritische Masse gehört. Aber wie groß soll sie sein, um als normal bezeichnet zu werden? Männer mit Vorliebe für weibliche oder auch männliche Kleidung mit wenig Verbreitung (wie Kilts) sind aber so selten, dass wir unmöglich normal sein können.
Aber was sind wir?
Früher hätte man uns Transvestiten genannt. Doch die Übersetzung ins Englische hat das Wort eine andere, abgeschwächte Bedeutung gegeben:
"Ein Transvestit ist laut Duden ein „Mann, der sich [zum Lustgewinn] wie eine Frau kleidet, frisiert, schminkt“
Wobei Duden den Begriff Crossdressing so definiert:
das Tragen von Kleidung, Schmuck u. Ä. des anderen Geschlechts.
Was mich in diesem Zusammenhang wundert, ist, dass es bei Duden zwar "Crossdressing" gibt, aber weder Crossdresser noch Cross-Dresser. Die Ausüber/Ausüberinnen haben also keinen Namen. Nun, das Wort Kilt kam auch erst 2010 zum Duden, soviel ich mich erinnere.
Aber wieviel der Kleidung des anderen Geschlechts braucht es, um uns zu Crossdressers zu qualifizieren?
Ich denke, es gehört mehr als ein Rock dazu. Auch mehr als einen Rock und eine Strumpfhose zu tragen. Aber zum Beurteilen ist wohl eigentlich nur die Umwelt. Und wenn sie mich für einen Crossdresser hält, wenn ich im Rock unterwegs bin, dann meinetwegen.
Es ist ja nur ein Wort. Und ist Crossdresser und Crossdresser zu sein eigentlich so schlimm? Ich meine, wenn es nicht anders sein kann, dann bin ich nicht nur unnormal, sondern auch Crossdresser.
Gruß
Gregor