Statt um (Ver-)Kleidung sollte sich die Bahn lieber um Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Sauberkeit zu angemessenen Preisen kümmern. Was nützt diese Art von wokeness unter den schlechten Bedingungen für die Bahnkunden?
Spätestens seit dem 9-Euro-Ticket habe ich auch einen reichen Erfahrungsschatz im Bahnbereich gesammelt, mit dem ich mich seitenweise ausheulen könnte.
Bei aller berechtigter Kritik darf man aber nicht vergessen, dass das System Bahn ein ausserordentlich komplexes Gebilde ist. Und auch anfällig. Und jedes nicht vorhersehbare Ereignis hat gleich einen ganzen Rattenschwanz von Auswirkungen. Das zu bewältigen, ist eine immerwährende Aufgabe.
Natürlich gab es und gibt es immer wieder Fehlentscheidungen, die automatisch zu Problemen führen. Eine der größten Fehlentscheidungen ist in meinen Augen die Privatisierung der Bahn gewesen, wo oft zur Schonung des Rotstifts an den falschen Ecken eingespart wurde. Und natürlich gibt es andere Bahnsysteme andernorts auf der Welt, die scheinbar reibungsloser laufen. Aber das eine kann man schlecht mit dem anderen vergleichen, weil ja überall ganz andere Voraussetzungen gegeben sind. Und andere Strukturen, andere Systeme, andere Historie.
Klar kann bei dieser immerwährenden Aufgabe noch etliches verbessert werden. Aber wie vorhin schon formuliert:
Erst Bahn retten, dann Gleichstellung?
oder lieber
Bahn retten und gleichzeitig Gleichstellung?
Mit meiner leider begrenzten Lebenszeit gefällt mir die zweite Variante irgendwie besser.