Zitat:
"Die meisten Männer meiden in der Mode Exzentrik wie Vampire den Knoblauch. Nun ist die soziale Kleiderordnung für Männer generell deutlich restriktiver, die Chance, sie versehentlich zu verletzen, entsprechend groß. Zudem machen sich Männer oft mehr Gedanken als Frauen darüber, dass sie mir ihrer Kleidung aus Versehen die falschen erotischen Signale an die falschen Empfänger aussenden könnten. Dazu kommt das beschränkte Angebot."
Das ist doch der entscheidende Punkt. Nicht nur bei Kniestiefeln, sondern bei Kleidung generell. Nur wenige Männer bringen den Mut auf, die Regeln der sozialen Kleiderordnung zu durchbrechen.
Noch schlimmer: In einer Art vorauseilendem Gehorsam vermeiden viele Männer auch nur den geringsten Ansatz an modischer Freiheit. Die oberste Devise lautet derzeit: Um keinen, aber auch gar keinen Preis auffallen.
Kann sein, dass viele Männer insgeheim Leute bewundern, die sich modische Freiheiten herausnehmen. Aber selber trauen sie sich dann doch nicht, das nachzumachen.
Und andere Männer sind neidisch und empört, wenn sie so einen "bunten Hund" wie mich sehen. Und stellen beispielweise die Frage, ob ich meiner Aufgabe als Mann noch gerecht werde (ist echt passiert). Auf meine Frage, ob meine Qualitäten als Mann von Äusserlichkeiten wie der Kleidung definiert werden, kam als Antwort nur Schweigen.
Wenn ich mir die Zeit von Adam und Eva vor dem Sündenfall im Paradies vorstelle, wird die Bedeutung von Kleidung für die Geschlechterrolle noch geringer. Denn beide waren nackt und sehr wohl Mann und Frau.
LG
Hajo