Guten Morgen!
Nicht aufregen, lieber Matthias, ich erkläre jetzt auch, warum ich von den Händen zum Atem kam:
Als ich das Wort zum Sonntag hörte, dachte ich sofort an den Hände-Artikel. Beide Beiträge zeigen sehr schön, welch psychosomatosoziale Wesen wir sind, also wie sehr Seele, Körper und Gesellschaft ineinader greifen:
Hände sind körperliche Organe, mit denen wir allerhand (hups, in dem Wort steckt auch "Hand" drin) machen können, die als Berühungsorgane aber auch direkt seelische Auswikrungen vermitteln und eben Komunikationsorgane sind, wenn wir einander berühren.
Der Atem versorgt uns körperlich mit Sauerstoff, freies Atmenkönnen ist für die gute Sauerstoffversorgung wichtig, aber auch für das psychische Wohlbefinden und, was die Pfarrerin ja schön darlegte, auch zwischenmenschliches Kommunikationsmittel. Das Atmen des Anderns wird vom Mitmenschen wahrgenommen und bewirkt Empathie.
Diese Gedanken kamen mit beim Gucken vom Wort zum Sonntag. Das passt doch gut in diesen Thread, oder nicht?
Übrigens ist es mit Kleidung auch so: Körperlich schütze sie unsern Körper vor Einwirkungen der Umwelt, seelisch sprechen uns Formen und Farben an und Konnotationen mit Symboliken, die in ihr stecken, und sozial koomuniziert sie auch einiges zwischen den Menschen. Röcke z.B. können wir körperlich als angenehm luftig empfinden und doch den Körper von der Hüfte abwärts schützend, seelisch fühlen wir uns wohl, weil wir Selbstbestimmmung damit ausdrücken oder weil die Muster und Farben uns gut tun, sozial kommunizieren wir damit - das ist natürlich sehr subjektiv und nicht eindeutig - z.B. Unangepassheit oder Fortschrittlichkeit oder Emanzipation oder ein Ja zur Weiblichkeit oder was auch immer. Die soziale Kommunikation ist vielleicht dabei noch das Schwierigste, ist aber auch jeden Fall eng mit dem psychischen Befinden verbunden.
Wir sind eben körperlich-seelisch-gesellschaftliche Wesen.
LG, Micha
PS: Jule, Dir schicke ich lieber nachher mal eine E-Mail.