Autor Thema: Vielfalt und Wandel der deutschen Sprache(n)  (Gelesen 13008 mal)

Online MAS

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Gude!

Die Beiträge ab https://www.rockmode.de/index.php?topic=4676.msg134219#msg134219 brachten mich auf die Idee, mal einen eigenen Thread dazu zu beginnen.

Das gehört ja zum Zeitgeschehen: Wir erlebt Ihr den aktuellen Stand und den Wandel der deutschen Sprache(n) in Deutschland, Österreich, Südtirol, der Schweiz, dem Elsaß und Lothringen, Luxemburg, Ostbelgien, Nordschleswig usw.?

LG, Micha
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Offline doppelrock

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Antw:Vielfalt und Wandel der deutschen Sprache(n)
« Antwort #1 am: 02.12.2020 12:00 »
Hallo Micha,

ein sehr interessantes Thema mit vielen Facetten.
Generell fällt mir auf, dass weiterhin viele regionale Wörter verschwinden, sich das Hochdeutsch immer weiter durchsetzt. Auf einer Schweizer Nachrichtenseite sehe ich regelmäßig eine Kolumne, die sich mit nur noch selten verwendeten regionalen Wörtern befasst.

Auch im Hochdeutsch gehen Wörter verloren, werden unmodern oder durch Anglizismen ersetzt. Manchmal sogar durch solche, die es im Englischen nicht mit der selben Bedeutung oder überhaupt nicht gibt wie das berühmte "public viewing" als öffentliche Übertragung eines Sportereignisses gegenüber der ursprünglichen Leichenschau. Handy heißt mobile phone.

Zusätzlich habe ich den Eindruck, dass gesprochene und geschriebene Sprache weiter vereinfacht wird, Mehrfachbedeutungen von Wörtern und komplexe Sätze nicht mehr verstanden werden. Vor Jahren sagte man, dass die B*LD-Zeitung mit 800 Wörtern und einfachen Hauptsätzen auskommt. Das scheint tatsächlich die Richtung, in die wir uns bewegen, auch durch social media beschleunigt.

Schnellebige Jugendsprache wäre ein Thema für sich

Gruß
doppelrock

Online MAS

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Antw:Vielfalt und Wandel der deutschen Sprache(n)
« Antwort #2 am: 02.12.2020 23:39 »
Jep, Doppelrock, schön, dass wir mal eine ähnliche Wirklichkeitswahrnehmung haben!

Ich denke aber auch, dass wir zwei Dinge auseinanderhalten müssen:

a) Der Enfluss anderer Sprachen: Latein, Französisch, Englisch, als sozusagen Modesprachen ihrer jeweiligen Epoche. Latein war lange die Sprache der Kirche und der Gelehrten. Meister Eckhart übersetze im 13. Jh. einige im Lateinischen gängigen Begriffe erstmals ins Deutsche und erweiterte damit den deutschen Wortschatz maßgeblich. Im Barock und in der Klassik war Französisch die Sprache der Gebildeten und der Herrschaft. Heute ist Englisch einerseits internationale Handels-, Politik- und Wissenschaftssprache, aber auch in Mischung mit diversen anderen Sprachen Modesprache. Dadurch werden wie von Dir gezeigt Wörter imporiert und andere neu erfunden: "Denglisch" nennt man das, was dabei herauskam.

b) Die Vereinheitlichung des so genannten Hochdeutschen. Im Kaiserreich war es Ziel der Regierung, ein einheitliches deutsches Volk zu schaffen und keine Vielzahl deutscher Völker. Das hatte seine Wurzeln in der antinapoleonischen Bewegung und von daher in der Romatik. Man versuchte, den Deutschen von der Waterkant bis in die Donauniederungen beizubringen, dass sie alle zuerst Deutsche sind, und dann Friesen, Rheinländer, Sachsen, Bayern, Österreicher usw. Dass sich Österreich dann von Deutschland trennte und zwei Kaiserreiche entstanden, was von den Romatikern nicht vorgesehen. Im Deutschen Reich ging die Vereinheitlichung in den Schulen und Kasernen weiter. Aber die Dialekte hielten sich trotzdem noch, und die anderen Sprachen wie Friesisch und Sorbisch auch. In den beiden deutschen Staaten BRD und DDR kam dann aber ein anderer Grund der Vereinheitlichung dazu: Rundfunk und Fernsehen, sowei die zunehmende Mobilität. 

Heute gibt es Deutsche, deren Aussprache man nicht mehr oder kaum mehr anmerkt, aus welcher Region sie kommen. Ihre Sprache hat sich innerhalb von zwei Generationen grundlegend verändert. Zu dieser Generation gehöre auch ich. Ich spreche kein Moselfränkisch, was in meiner Heimatregion eigentlich der Dialekt ist.

Inzwischen gibt es ja eine Gegenbewegung, genannt: Mundart. Mundartvereine versuchen, die Dialekte ihrer Region zu erhalten, vor dem Aussterben zu bewahren. Vor allem sind es Musiker*innen, Dichter*innen, Karnevalist*innen u.a. Künstler*innen, die auf der Bühne oder auch in Fernsehen und Radio oder in Büchern und Zeitschriften und auf Websites (ein englisches Wort für "Netzplätze") ihre jeweiligen Dialekte pflegen. Aber bis auf wenige Regionen sind sie wie Don Quichote, der gegen Windmühlen anritt.

In den umgebenden deutschsprachigen Regionen der Nachbarländer wird es ganz unterschiedlich gehandhabt. In Österreich, Südtirol und der deutschsprachigen Schweiz sah ich bisher die Dialekte noch relativ ungefährdet, auch weil sie ihre Eigenarten gegenüber Deutschland bewahren wollen. Im Elsass und in Lothringen sind Alemannisch, Rhein- und Moselfränkisch stark durch das Französische gefährdet. In Luxemburg ist Letzebuerisch, ein moselfränkischer Unterdiakelt, eine von drei offiziellen Staatssprachen, on Ostbelgien wird Deutsch gepflegt, aber eher das so genannte Hochdeutsch, als der ripuarische Dialekt. Wie es in Nordschleswig aussieht, wei ich nicht. Vielleicht weiß Gregor was. Und die ostteutschen Dialekte sind mitsamt ihren Sprecher*innen aus Polen und Tschechien vertrieben und gingen dann in Deutschland verloren.

Ich schreibe immer "das so genannte Hochdeutsch", weil ich diesen Begriff nicht sehr mag. Er klingt so, als handele es sich um eine höhere Sprache im Vergleich zu den Dialekten. Die Schweizer sagen lieber "Standarddeutsch" oder "Schriftdeutsch", was mir besser gefällt. So sage ich auch lieber "Standarddeutsch", was auf gleicher Augenhöhe wie die Dialekte ist.

Meiner Meinung nach geht mit den Dialekten eine schöne Vielfalt regionaler deutscher Sprachen verloren. Es gibt regionale und lokale Wörter, Grammatikern und auch andere Sprachmerkmale, die besondere Gefühle transportieren, die man mit einem einheitlichen Standartwort usw. nicht ausfrücken kann. Nun ja, man findet Ausdrucksmöglichkeiten, die man braucht, aber es geht eben was verloren.
 
Ich war als Jugendlicher kein Freund unserers Lohnschtener Platt (Lahnsteiner Platt), da es mir provenziell, rückständig, ungebildet vorkam. Heute denke ich anders und bin traurig, es nicht zu sprechen oder nur ein bisschen. Ich erinnere mich, vor ein paar Jahren im ICE nach Berlin eine Sitzgruppe weiter ein deutliches Moselfränkisch zu hören und sprach die Leute in meinem besten Moselfränkisch an. Sie waren aus Kowwelenz (Koblenz) und wir sprachen miteinander. Ich glaube, ich habe zum ersten Mal in meinem Leben so gut Lohschtender/Kowwelenzer Platt gesprochen, wie ich es konnte, und wurde von den anderen als ihresgleichen angenommen. Das machte mich froh! Und so schaue ich neidisch auf die Regionen im Saarland, in Baden-Württemberg, in Bayern und natürlich in Luxemburg, der Schweiz, Südtirol und Österreich, wo die Dialekte noch alltäglich gesprochen werden.

Huchdeitsch schwätze könne mir doch usserdem uch noch!

LG, Micha

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Offline Skirtedman

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Antw:Vielfalt und Wandel der deutschen Sprache(n)
« Antwort #3 am: 03.12.2020 06:15 »
Lesezeit: 5 Minuten.

Nun, Luther war derjenige, der einigermassen unbewusst dafür sorgte, sowas wie eine Standardsprache zu verdinglichen - noch lange bevor ein Kaiserreich das Deutschtum in der Sprache in Form von einem Gleichmacherei-Versuch verankert hat.

Eine Bibel in Nicht-Latein oder anderen nichtlebendigen Sprachen war ja durchaus eine Revolution. Eine Bibel für's gemeine Volk. Und da wäre es zu mühsam gewesen, je eine Bibel im Amtsstuben-Sächsisch, Ripuarisch, Allemannisch, Bairisch und sonst noch für Sprachgruppen zu erstellen.

Luther aber hat ganz bewusst seinen Möglichkeiten entsprechend versucht, von allen Sprachgruppen Einflüsse in sein Bibeldeutsch aufzunehmen. Und damit setzte er Standards, die sich bis heute erhalten haben. So brachte er den Norddeutschen die Pfeife, den Süddeutschen den Hügel und allen die eher slawische Peitsche.

Luther felite lebenslang an seinen Formulierungen und seine Drucker mischten da auch noch untheologisch mit, damit seine Bibwl eine Chance hatte, auch anderorts gedruckt zu werden. So viel sprachlichen Ehrgeiz investierte keine Bibelübersetzung ins Deutsche vor Luther. Und allen früheren Versuchen fehlte das Glück, grdruckt zu werden. Die Lutherbibel wurde ein fulnunanter Bestseller.

Und dennoch wurden zur Bibel immer wieder Glossarien gedruckt, um zum Beispiel den Westdeutschen die verwendeten Wörter zu erklären. Glück war, dass Luthers Hauptstütze, das damalige Sächsische bereits eine Mischung aus nord- und süddeutschen Dialekten war, da der ostdeutsche Raum Kolonialgebiet war, in das deutsche Dialekte aus den unterschiedlichsten Gegenden eingewandert waren. Und Lurher selbst war plattdeutsch aufgewachsen, hatte sich mit der Kanzlei, in der er tätig war, aber schon früh in Wort und Schrift mit Wienern zu verständigen, und zwar über ganz abstrakte juristische Angelegenheiten.

Glück hatte Luther auch, dass sein Auf-den-Putz-Hauen auf kirchlich-reformativen Willen gestoßen ist und ihn sein Landesherr nicht hat köpfen lassen. Geschickt rief Luther ja auf, der Obrigkeit untertan zu bleiben, und dass trotzdem Gott den einfacjen Bürgern beisteht.

Nur so konnte sich der Bestseller verbreiten, ja wurde später sogar blutig darum gefochten. Das gemeine Volk hat von Luthers Sprache wohl eher gehört als es zu lesen. Natürlich konnten nur die Wohlhabenderen sich eine gedruckte deutschsprachige Bibel leisten. Das erklärt auch, weshalb "Hochdeutsch" eher mit den reicheren Bevölkerungsteilen auch heute noch verbinden wird, während Dialekt für ungebildet, rückständig gehalten wird.

Aber ohnehin waren auch ohne Luther, und auch schon vor Luther, von Soldaten mal abgesehen es eben die Wohlhabenderen, die von je her einen größeren.Aktionsradius hatten als das gewöhnliche Volk. Und diese eben auch mehr die Notwendigkeit hatten, über Dialekte hinweg sich verständlich auszutauschen.

Es sind gerade die großen Handelswege, entlang denen sich Dialekte mischten oder in Teilen sich beeinflussten. Ausdrücke und Fremdworte, aber auch Wortbildungsmuster und Grammatiken beeinflussten sich hier gegenseitig bzw. breiteten sich hier aus - auch schon zu Urzeiten. Besonders neue Kulturtechniken wie Hüttenbau und Ackerbau sorgten für einen ganzen Schub an neuen Begriffen, die in den einzelnen Sprachen z
B. Europas sich überall breitmachten und bis heute in den Fundamentalworten erkennbar ähnlich geblieben sind.

Das war dann später mit dem Kirchenlatein und der verschiedenen Gelehrtensprachen und Aristokratensprachen, die en vogue waren, ganz genauso. Natürlich sind die meisten europäischen Sprachen eng oder weniger eng miteinander verwandt. Viele der erkennbaren lateinischen, französischen oder griechischen Wörter sind erst mit Kirche, Aufklärung, Obrigkeit, Arroganz und Wissenschaft in unsere Sprache eingewandert.

Das ist bis heite nicht anders. Auch wenn heutzutage die Kulturtechniken eher aus dem Englischen einwandern, aber Medien, Techniken, IT, Mode, Kulinarik z.B. machen es notwendig, Dinge auszudrücken, wofür es zuvor keine Bezeichnungen gab.

Und dabei ist nicht zu vergessen, dass Englisch ein fortentwickelter deutscher Dialekt ist. Angel liegt in Schleswig-Holstein. Und Angel war nur eine Zwischenstation, den die Angelsachsen nahmen, ehe sie Eng(e)land kolonisierten. Auch die Anglikanische Kirche hat ihren Namen von dort. Und ins Englische sind eiinige wenige Spuren von Keltisch-Gälisch eingeflossen, ansonsten ist Englisch sehr nahe am Niederdeutschen, Plattdeutschen.

Sprache ist immer im Fluß. Und es ist schon interessant, wie so lebensgrundlegende Elementarworte sich aus den jahrzehntausende alten Ursprchen entwickelt haben. Bei genauem Hinsehen steckt zum Beispiel im Wort Wasser gleich zweimal der Begriff Wasser drin: 'wa' zu aqua und 'er' zu ach, das ebenfalls zu aqua zugehörig ist, vergleiche Andernach, Biberach, Partnach, ja die allgemeinen Worte Bach, Lache usw. Die Iller, Aller, vermutlich auch Alster, alles Flussnamen, in denen zweimal eine Form von Wasser drinsteckt. Ja, und in Wasser ja auch selbst.

Alles Wortbildungen, die vermutlich sich zu unterschiedlichen Zeiten oder Gebieten oder Volksstämmen zueinandergefügt haben, als man vermutlich nicht mehr wusste, was der frühere Teil ursprünglich bedeutete und dann mit dem neuen Teil als Beschreibung erweiterte.

So ähnlich haben sich - sehr kurz gesagt - auch die unterschiedlichen Dialekte ausgeprägt: über Raum und Zeit, über verschiedene Absichten, Ansichten, Menschen, Angewohnheiten, Herrschaften, Neuerungen, Fremdeinflüssen, Verhören und Mißdeutungen.

Abschließend zurück zu Luther: Ihm haben wir auch solche Worte zu verdanken wie 'Tanke' und 'Plaste".

Guten Morgen allerseits,
Wolfgang


Online MAS

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Antw:Vielfalt und Wandel der deutschen Sprache(n)
« Antwort #4 am: 03.12.2020 09:04 »
Ja, Wolfgang, mit Luther hast Du schon recht. Ich stand mal in Erfurt auf einem Kirchturm, von dem aus ich in nach Norden das Augustiner Chorherrenstift sah und nach Süden die Predigerkirche. In erserem lebte Luther als Mönch in zweiterer predigte Meister Eckhart. Eckhart brachte das schöne Wort "Gelassenheit" in die deutsche Sprache und einige andere.

Und doch konnten beide und die staatlichen Obrigkeiten die Dialekte nicht in dem Maße durch das Standarddeutsche ersetzen wie es Radio, Fernsehen und Mobilität seit den 1950ern taten. Erst ab da wuchs eine nahezu dialektfreie Generation heran. Das kommt wohl daher, dass Standarddeutsch bisher mehr oder weniger nur Schriftsprache war, durch Radio und Fernsehen aber mündliche Sprache wurde. Und die Mobilität: Selbst wenn ich Moselfränkisch sprechen wollte, mit wem sollte ich es tun hier im ripuarischen Dialektraum? Immerhin fielen meinen Schwiegereltern ein paar ihren Ohren ungewohnte Wörter auf, die ich so verwendete, wie "ebsch" ("schief"), "Hinkel" ("Huhn"), "kloar" ("originell"), "Dübbedotz" ("Topfkuchen", hier im Ripuarischen "Puttes" oder "Knall" genannt, im Saarland "Scharles"), "Kräbbelscher" ("Reibekuchen") oder "holen" statt "nehmen", wenn ich letzteres auch standarddeutsch aussprach, sonst hätte ich "hulle" sagen müssen. Ich habe einen Viezkrug aus Trier auf dem steht "Nimmst du noch oder holst du schon?" Der ist Teil einer Kampagne, Trierer Neubürgern zu mindest ein bisschen Regiolekt beizubringen. ("Viez" = "Apfelwein", eigentlich "Viezewein", also "Ersatzwein" für Leute, denen echter Wein zu teuer war.)

Englisch würde ich nicht als deutschen Dialekt bezeichnen, da es das Deutsche zu der Zeit, als die Angeln und Sachsen nach Britannien rüber machten, das Deutsche noch nicht gab. Aber es ist eine auch eine südgermanische Sprache. Eher noch könnte man das Niederländische als deutschen Dialekt ansehen, denn es ist meinem bescheidenen Wissen nach nicht weniger Deutsch als Schwitzerdütsch, nur dass es eben auch Schriftsprache wurde. Aber ich möchte den Niederländern und Flamen nicht ihre eigene Sprache absprechen. 

Tschö zusamme,
Micha
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Offline GregorM

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Antw:Vielfalt und Wandel der deutschen Sprache(n)
« Antwort #5 am: 03.12.2020 12:41 »
Nicht nur die deutsche Sprache ist im Wandeln, vermutlich ist das mit den meisten Sprachen der Welt der Fall.

Vor allem gilt es die Aussprache. Wegen wenig Mobilität bis in das 20ste Jahrhundert hinein, und obwohl die Schriftsprache, die in den Schulen gelehrt wurde, dieselbe war, hörte man nur die Sprache im eigenen Umfeld gesprochen. Dann kam der Rundfunk, wo bei uns „rigsdansk“ (Reichsdänisch) gesprochen werden musste. Bevor ein Angestellter/eine Angestellte beim Rundfunk ein einziges Wort in ein Mikrofon sagen durfte, musste die Person in rigsdansk ausgebildet werden.

Als Kind gab es unendlich viele Dialekte. Ich habe immer ein Gespür für Nuancen gehabt und konnte hören, ob eine Person aus der Kleinstadt (3.000 Einwohner), wo ich geboren wurde, kam. Oder vom sechs Kilometern entfernten Dorf, von dem mein Vater kam. Oder von den drei größeren Städten, die westlich, nördlich oder besonders östlich von uns lagen, und die alle ihren eigenen Dialekt hatten und das bei einer Entfernung von höchstens 30 Kilometern. Rigsdansk ähnelt am meisten dem Dialekt, der im nördlichen Teil von Großkopenhagen gesprochen wird.   

Dann kamen das Fernsehen und die größere Mobilität, und es wurde modern, „richtig“ zu sprechen – wie im Fernsehen. Dadurch fingen die Dialekte zu verschwinden an.

Offiziell haben wir heute drei Hauptdialekte und insgesamt nur 32 verschiedene Dialekte, was doch, meinen Ohren nach, stark untertrieben ist. Aber richtig ist es, dass wir alle immer mehr dieselbe Sprache sprechen.

Was die Schriftsprache betrifft, ist es wohl zu befürchten, dass besonders soziale Medien und das Smart Phone tödlich sein könnte. Fehler zu machen ist OK. Alles geht ja schnell, und warum sollte man sich Mühe geben?
Und wenn immer wieder dieselben Fehler von immer mehr Leuten gemacht werden, sind sie eines Tages keine Fehler mehr. Denn dann werden sie offiziell akzeptiert und in die Rechtschreibung und Grammatik inkludiert.
   
Und dann haben wir ja auch den englisch/amerikanischen Einfluss, der bei uns größer als bei euch sein könnte, denn wir haben „immer“ English gehört, indem Spielfilme nie synchronisiert werden, und weil wir als kleines Sprachgebiet mehr abhängig von einer Fremdsprache sind. 
2019 gab es eine Sendung im dänischen Fernsehen. Laut ihr sollte die Sprache jetzt 12.000 englische Worte haben, was gegen 10% unseres ganzen Wortschatzes sein sollte. Aber obwohl praktisch alle importierten Wörter seit 1945 aus dem Englischen und Amerikanischen kommen, sollte ein typischer, dänischer Text noch nur von 1% englischen Wörtern bestehen, dafür von 4-8% ursprünglich griechischen, von 2-4% ursprünglich französischen und von 16-17% ursprünglich deutschen Wörtern. 

Gruß
Gregor

Gruß
Gregor

Offline Skirtedman

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Antw:Vielfalt und Wandel der deutschen Sprache(n)
« Antwort #6 am: 03.12.2020 12:55 »
Nun, Micha, da liegst Du natürlich goldrichtig damit, dass man das Niederländische und das Schwezerdeutsch sehr viel eher als einen Dialwkt des Deutschen ansehen kann.

Und dennoch geht das Englische auf frühdeutsche Dialekte zurück und hat sich isolierter fortentwickelt als das Niederländische.

Dass das Wort 'Sprache" im Niederländischen "taal" heisst, versetzt einen Deutschen erst einmal in einen Zustand von "Hä???".

Wenn man stärker drüber nachdenkt, dann drücken die Niederländer, Flamen den Vorgang 'Sprechen' nur durch einen anderen, eigentlich recht gleichwertigen Begriff aus: mit 'Erzählen'.
"Verzähl mir nix!", ist mir hier im Mainzer Raum von den älteren Leuten noch im Ohr, wird glaub ich auch noch großräumig anderswo verwendet, im Sinne von "Sag mir nichts". "Du kannst mir nix vertalen" ist dann eher norddeutsch. Die Engländer sprechen beim 'Sprechen' von 'talk', nahedran am (er)zählen.

Dass niderlandisch 'taal' für 'Sprache' im Grunde dem deutschen Wort 'Zahl' enspricht, ist zwar zunächst befremdlich, aber halt eine andere Herangehensweise, es auszudrücken. Die Niederländer nutzen auch das 'tellen' fürs Zählen. Während Engländer und Franzosen beim Zählen das mit 'Rechnen' ausdrücken (to count, compter).

Unterschiedliche Konzepte, sich auszudrücken, gibt es auch innerhalb der Dialekte, "heben" versus "halten" z.B., was dann andernorts schnell zu Belustigung oder gar Unverständnis führen kann.

All das hatten wir hier im Forum schon mal an den verschiedensten Stellen, passt hier aber gut in diesen Zusamnenhang.

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« Antwort #7 am: 03.12.2020 13:01 »
Nicht nur "talk", lieber Wolfgang, sondern eher auch "tell": "Tell me nothing" = "Verzell mir nix".

Und doch spricht man vom 5. Jh. noch nicht von der deutschen Sprache, sondern von germanischen Sprachen. Während sich Niederländisch und Deutsch erst nach dem 16. Jh. voneinander getrennt haben.


Und lieber Gregor,

mange tak (eine Menge Dank) für Deine Erklärung zum Dänischen! Aber weiß Du auch, welche Art von Deutsch von den deutschsprachigen Dänen in Nordschleswig gesprochen wird? Standarddeutsch oder Plattdütsch? Oder beides?

LG, Micha
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Antw:Vielfalt und Wandel der deutschen Sprache(n)
« Antwort #8 am: 03.12.2020 13:22 »
Hallo Gregor,

was aus andwren Sprachen in die eigene eingewandert ist, lässt sich recht schwer bestimmen, da viele europäischen Sprache ohnehin mehr oder weniger eng verwandt sind. Und gerade die sprachliche Nähe des Dänischen zum Englischen und vor allem Deutschen macht es schwierig, dies voneinander vollends zu trennen.



Und wenn immer wieder dieselben Fehler von immer mehr Leuten gemacht werden, sind sie eines Tages keine Fehler mehr. Denn dann werden sie offiziell akzeptiert und in die Rechtschreibung und Grammatik inkludiert.

Ja, wie "morgends", das in Anlehnung an "abends" bzw. als Fehldeutung eines Partizips wie zum Beispiel in "dringend" mittlerweile immer gesellschaftsfähiger wird. Vermutlich wird das der Duden dann auch als gebräuchliche Form bald aufnehmen.

Ja, das sind Prozesse, die auch ohne schnelle soziale Medien schon immer wirksam waren bei der Bildung und Fortentwicklung der Sprache. Gewohnheiten, Fehldeutungen und Nachahmen formen ganze Sprachkörper, lassen fremde Einflüsse rein, runden aber fremde Einflüsse auch immer wieder mal ab, indem Aussprachen, Schriftweisen und Wortbildungen dem angepasst werden, was man aus seiner sonstigen eigenen Spreche/Sprache so gewohnt ist.

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« Antwort #9 am: 03.12.2020 17:05 »
Gude zusammen!

Doch, lieber Wolfgang, Fachleute können schon erkennen, welches Wort zu welcher Zeit in eine Sprache eingewandert ist und welches nur gemeinsame Wurzeln mit ähnlichen Wörtern in verwandten Sprachen hat.

Dänisch ist mit Deutsch, Niederländisch und Englisch übrigens nicht so sehr nah verwandt, wie mit Schwedisch, Norwegisch und Isländisch. Erstere und auch noch Afrikaans, sind westgermanische (nicht südgermanische; da hatte ich mich vertan) Sprachen, letztere nordgermanische. Es gab auch noch ostgermanische, z.B. Ostgotisch, aber die sind ausgestorben. Alle gemeinsam sind Indogermanische, zusammen mit den keltischen, slavischen, romanischen, griechischen, iranischen und nordindischen Sprachen und vielleicht noch mehr). Die einzigen Sprachen in Europa, die nicht indogermanisch sind, sind die finno-ugrischen (Ungarisch, Finnisch, Samisch), die Turksprachen (Türkisch u.a.) und Baskisch. Baskisch ist die einzige - um jetzt mal einen biologischen Begriff zu verwenden - endemisch-europäische Sprache, was heißt, dass es keine mit ihr verwandte Sprache irgendwo auf der Welt gibt. (Gut, "endemisch" bezieht sich nur auf eine Art, nicht auf verwandte Arten, aber beim Baskischen ist es so: eine Sprache ohne Verwandtschaft und nur in Europa, also in Südwestfrankreich und Nordostspanien).

Und ja, die Vereinfachung der Sprachen, egal wohl welcher, durch den SMS-Gebrauch (oder auch in Foren, in denen Rechtschreibefehler behalten darf, wer sie findet) ist ein Fakt. Ich bemühe mich, meine Studierenden z.B. zum Gebrauch des Konjunktiv anzuhalten. Das scheint echt ungewohnt für sie zu sein.

Und wie gerne würde ich Moselfränkisch sprechen. Aber mir wem? (Abgesehen von der Frage: Welches Idiom des Moselfränkischen, denn zwischen Siegerland und Lothringen liegen Welten und mein Herkunftsort Lahnstein nahezu mittendrin.) Aber auch Ripuarischalltagssprecher kenne ich keine.

LG, Micha

PS: Mir fällt gerade ein, dass es auch eine mongolische Sprache in Europa gibt: Kalmückisch.
Sicher gibt es durch neuere Einwanderung noch viel mehr, aber ich meinte oben nur die seit Jahrhunderten in Europa ansässigen Sprachen.
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Offline GregorM

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Antw:Vielfalt und Wandel der deutschen Sprache(n)
« Antwort #10 am: 03.12.2020 18:58 »
mange tak (eine Menge Dank) für Deine Erklärung zum Dänischen! Aber weiß Du auch, welche Art von Deutsch von den deutschsprachigen Dänen in Nordschleswig gesprochen wird? Standarddeutsch oder Plattdütsch? Oder beides?

Lieber Micha,

selv tak. Die deutsche Minderheit in Sønderjylland ist zweisprachig, und um 2/3 hat Dänisch als erste Sprache. Auch zuhause, mit den Kindern wird Dänisch gesprochen. Das Deutsche, das in Sønderjylland gesprochen wird, ist entweder Standarddeutsch oder "Nordslesvigtysk" - deutsche Wörter, aber grammatikalisch mit Dänisch verwandt.

In Sydslesvig ist es dasselbe. Die dänische Minderheit spricht privat meistens Deutsch und hat Dänisch als zweite Sprache. In Flensburg kann ein Däne überall Dänisch sprechen. Viele Deutsche sprechen auch Dänisch, und die, die es nicht tun, verstehen es.

Am besten: Die Minderheiten auf beiden Seiten der Grenze leben in voller Harmonie mit den Mehrheiten zusammen.

Gruß
Gregor
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« Antwort #11 am: 03.12.2020 19:10 »
Das ist interessant, lieber Gregor!

Ich suchte eben nach "Nordslesvigtysk" und fand statt dessen: https://de.wikipedia.org/wiki/Sydslesvigdansk.
Aber ich fand dann auch diesen dänischen Text: https://graenseforeningen.dk/om-graenselandet/leksikon/nordslesvigtysk

Anscheinend ist das Englische über das Anglische auch mit dem Dänischen verwandt. Aber so genau habe ich das noch nicht verstanden.

Ja, die Hauptsache ist, die Menschen leben in Harmonie miteinander. Ich beneide oft die Menschen, die direkt an einer Staatsgrenze leben und so alltäglich hin und her gehen können.

LG, Micha

PS: Wobei mir einfällt, dass ich bei den westgermanischen Sprachen Friesisch vergessen habe.
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« Antwort #12 am: 03.12.2020 21:48 »
Oh, das Kalmückische hatte ich gar nicht auf dem Schirm!

Der Rest, was Du schilderst, ist das, was man so über den Zusammenhang der europäischen Sprachen kennt, insbesondere eben das Indoeuropäische bzw. Indogermanische Ursprachenkonstrukt - und deren Ausnahmen.

B.t.w hast Du bei den Finno-Ugrischen noch das Karelische und besonders das Estnische vergessen aufzuzählen bei den etwähnenswerten Vertretern dieser nicht-indoeuropäischen, aber europäischen Sprachfamilie, eine vermutlich kaukasische Sprachfamilie.

Noch immer sind Experten am Diskutieren, ob die Hinweise, das Baskische könne mit einer Uralsprachenfamilie was zu tun haben, sich faktisch bachweisen lassen oder ob das nur Zufall ist.

Doch, lieber Wolfgang, Fachleute können schon erkennen, welches Wort zu welcher Zeit in eine Sprache eingewandert ist und welches nur gemeinsame Wurzeln mit ähnlichen Wörtern in verwandten Sprachen hat.

Nun, auch Fachleute können letztens da nur raten,  allerdings bestimmt viel besser als wir das können.

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« Antwort #13 am: 03.12.2020 22:07 »
Ah ja, Karelisch und Estnisch, richtig. Und Lettisch? Und Litauisch noch mal als was eigenes, wenn auch indogermanisch.

Ich bin ja auch kein Philologe, und Sprachen zu lernen fällt mir schwer, aber mich so über Verbreitungen und Verwandtschaften zu informieren, macht mir Spaß.

Fachleute raten aber nicht nur, sondern rätseln auch! ;D
Nee im Ernst, sie sammeln Einzelteile und schlussfolgern daraus. Und so ergeben sich nach und nach plausible Erklärungen.

Und à propos Dänemark: Ich sah eben diese beiden Filme: https://www.ardmediathek.de/ard/sendung/maretv/Y3JpZDovL25kci5kZS8yNQ/: "Insel" Møn und "Lieblingsküste: Dänemark".

LG, Micha
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« Antwort #14 am: 03.12.2020 23:11 »
Ja, das müsste jene Sendung gewesen sein, nach der meine Ex-Zerflossene unbedingt mal da hinwollte. Beim Urlaub zuvor wollte ich da hin, sie aber ums Verrecken nicht... ;D

Lebenswege...

Waren dann im Friesisch-Dänischen Grenzgebiet. An der Nord- statt an der Ostsee.


 

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