Autor Thema: Für Freunde der amerikaniischen Sprache: Ein Podcast über Sexismus  (Gelesen 12652 mal)

Offline ChrisBB

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Hallo,

das Podcast kommt ja aus den USA, und es bezieht sich auch auf die Verhältnisse in den USA.

Irgendwo hab ich dieser Tage ein Zitat gelesen, dass es in den USA recht einfach ist, alt zu werden, ohne dabei erwachsen zu werden. (Ich erinnere mich nicht mehr an den Namen des Zitatgebers.)

Aber leider kopiert die europäischee Gesellschaft nur zu oft die amerikanischen Sitten und Denkweisen. Glücklicherweise ist das in Skandinavien nicht so ausgeprägt, wie uns Gregor berichtet.

Gruß,

ChrisBB

Offline Holger Haehle

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Ja Micha und Loki,

der Mensch entfernt sich immer weiter von der Natur. Das liegt an seinen geistigen und speziell kognitiven Fähigkeiten. Trotzdem wird weiterhin in ihm auch angeborene triebhafte Natur drinstecken und deutliche Spuren hinterlassen, denn das triebhafte limbische System ist schon strukturell dominanter im Hirn positioniert als der Verstand.

Konservativ werden Menschen vor allem, wenn sie älter werden. Dagegen können junge Menschen und speziell Jugendliche sehr offen und progressiv sein. Deswegen hat Max Planck mal in Bezug zur damals revolutionären Quantentheorie, die keiner glauben wollte, gesagt: Neues setzt sich erst mit einer neuen Generation durch.

Unsere Festplatte ist eben so lange offen für vieles, bis der neuronal prägende Upload durch Erziehung und Umwelt (Zeitgeist) mit der Adoleszenz abgeschlossen ist. Dann werden wir allmählich konservativ in dem Sinne, dass wir uns häufig nur noch wenig weiterentwickeln.

Wir mochten die schrillen Beats (Speedmetal) unserer Jugend, haben aber oft ein Problem mit den coolen Sounds (progressive Psycho) unserer pubertierenden Kinder. Nicht wenige Kinder halten ihre Eltern für reaktionär, obwohl die sich selbst cool finden. Unser Vertrauen auf die eigene Prägungen und unsere Skepsis gegenüber neuem behindern manchen Fortschritt aber verhindern hoffentlich auch einigen Irrsinn.

Meine prägenden Erfahrungen von der Geburt bis zur Adoleszenz sind mittlerweile etwa 30 Jahre alt. Bin ich also von gestern? Möglicherweise, aber ein Update ist möglich. Die neuronale Vernetzungsfähigkeit nimmt zwar nach der Adoleszenz ab, aber der Prozess verläuft deutlich langsamer, wenn man geistig aktiv bleibt. Der IQ kann sogar bei anspruchsvoller Nutzung unserer grauen Zellen weiter zunehmen.

Offline GregorM

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Aber leider kopiert die europäischee Gesellschaft nur zu oft die amerikanischen Sitten und Denkweisen. Glücklicherweise ist das in Skandinavien nicht so ausgeprägt, wie uns Gregor berichtet.


Und doch ist der amerikanische Einfluss auch bei uns groß. Besonders die Sprache leidet. Wo sie früher überwiegend auf Deutsch baute (kein Deutscher glaubt mir), drängen sich nicht nur eine Menge amerikanische Worte und Ausdrücke in die Sprache hinein, auch die Grammatik wird amerikanisiert. Auf dem Arbeitsmarkt geschieht ebenfalls etwas Richtung Amerikanisierung, wodurch wir riskieren, schlechte Kopien zu werden, in Takt damit dass wir unsere Eigenart verlieren.
Bis jetzt allerdings sieht es nicht aus, als breite sich amerikanische Dresscodes.  

Gruß
Gregor

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Gregor

Offline Holger Haehle

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Und ich möchte Lokies Erkenntnisse teilen,

Erkenntnis ist wichtig sagt die philosophische Erkenntnistheorie von Aristoteles bis Kant. Erkenntnis ist das belegbare Wissen jenseits von Glauben. Deswegen erfordert Erkenntnis systematisches und evaluierendes Denken. Tiere lernen nur durch Try and Error.

Erkenntnis ist das Füllhorn aus dem wir kreativ schöpfen. Aus nichts kommt nichts. Neues entsteht, indem altes weitergedacht wir. Man kann nicht das Rad erfinden und gleich danach eine Apollo-Rakete. Das geht auch nicht mit größter Kreativität. Die meisten großen Künstler haben mit dem Studium und dem Kopieren großer Meister begonnen.

Kenntnisse über die Rockgeschichte helfen Strategien zu entwickeln den Männerrock zu implementieren. Und den Vorwurf Röcke seien weiblich, kann ich mit historischen Belegen widerlegen.


Offline Loki

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Deswegen erfordert Erkenntnis systematisches und evaluierendes Denken. Tiere lernen nur durch Try and Error.

Ist zwar etwas off-topic. Aber ich denke wie gesagt, dass Tiere sich nicht grundlegend von uns unterscheiden. Auch nicht beim systematischen Denken.
Hier ein schönes (angenehm kurzes) Video mit Krähen:
https://www.youtube.com/watch?v=ZerUbHmuY04

Ich denke Menschen sind eine der intelligentesten Spezies aber eben nicht so enorm einzigartig.

Kenntnisse über die Rockgeschichte helfen Strategien zu entwickeln den Männerrock zu implementieren. Und den Vorwurf Röcke seien weiblich, kann ich mit historischen Belegen widerlegen.

Da kann ich 100% zustimmen.

auch die Grammatik wird amerikanisiert.
Sprache lebt, daher habe ich eiglt. nichts gegen Anglizismen in der deutschen Sprache. Aber man vernimmt tatsächlich immer öfter  "amerikanische" Grammatik in deutschen Sätzen und das klingt für mich ziemlich grausam.

Bis jetzt allerdings sieht es nicht aus, als breite sich amerikanische Dresscodes.  
Amerikanischer Dresscode ist auch nicht einheitlich aber in Tendenz lockerer als in Kontinentaleuropa. Hätte da also nichtmal was gegen. Was man im englischsprachichen Internet so liest scheint es insbesondere in Seattle eine "Insel" des Männerrocks zu geben - wohl katalysiert durch das sehr zentral gelegene Ladengeschäft von Utilikilt

Offline MAS

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Oder kurz gesagt, lieber Holger: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!

Eine mir plausibel erscheinende Theorie besagt auch: Neues Lernen kostet Energie. Routinen fahren, spart Energie.
Jahrunderttausende lang hat ein Leben lang gereicht, was man in der Jugend gelernt hat, denn es kamen wenige Veränderungen hinzu.
Heute dagegen verändert sich vieles so schnell, dass viele Menschen nicht mehr nachkommen. Wir müssen ein Leben lang ständig Neues lernen.
 
Jedefalls erklärt diese Theorie sehr schön, warum junge Menschen schneller und mehr lernen als alte. Das haben wir uns im Laufe der Evolution angewöhnt, und zwar genetisch.

Ausnahmen bestätigen die Regel.

LG, Micha
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Offline Holger Haehle

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Loki,
das ist ein schönes Krähenvideo. Aber die Krähe handelt aus Erfahrung, die sie durch Probieren gewonnen hat. Sie handelt nicht kognitiv. Sie weiß nicht, dass Körper mit einem höheren spezifischen Gewicht als Wasser, dieses komplett verdrängen. Das wird in anderen Versuchen deutlich, wo man der Krähe Styroporblöckchen anbietet. Die schmeißt sie auch ins Wasser. Jetzt erfüllt sich ihre Hoffnung auf einen steigenden Pegel aber nicht mehr. Und statt darüber zu sinnieren geht sie einfach ihres Weges.

Den letzten Beweis liefert dann die PET-Tomografie, die heute in der Verhaltensbiologie ein etablierter Standard ist. Gerade das Vogelhirn besitzt nur einen Hirnstamm plus limbischem System. Rationale Hirnelemente fehlen vollständig.

Trotzdem finde ich die Krähe beeindruckend. Dumm ist das limbische System nicht, aber es braucht für seine Leistung Erfahrungs-Input durch Try and Error, den sie dann quasi „statistisch“ auswertet, in dem die Intensität der Erfahrung in mehr oder weniger starke neuronale Verknüpfung übersetzt wird. 

Offline Holger Haehle

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Genau Micha,

lernen kostet Energie. Nicht nur die Internetserver verbrauchen enorm viel Energie, auch der Neocortex muss mit ATP (Adenosintriphosphat) angeworfen werden um denken zu können. Das erleben wir ganz praktisch, wenn unsere Konzentration bei einem Fachkongress nachlässt. Essen wir dann was Süßes kommt die Konzentration wieder etwas zurück, denn Zucker (Glukose) ist die Energiequelle für ATP. Das limbische System hingegen ist vollautomatisiert. Es holt sich seinen Zucker selbstständig. Die Ratio muss erst Zuckerrationen anfordern. Dazu muss ich erstmal die Entscheidung treffen denken zu wollen. Das macht emotionale Entscheidungen so viel bequemer und naheliegender.

Offline Loki

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die Krähe handelt aus Erfahrung, die sie durch Probieren gewonnen hat. Sie handelt nicht kognitiv. Sie weiß nicht, dass Körper mit einem höheren spezifischen Gewicht als Wasser, dieses komplett verdrängen. Das wird in anderen Versuchen deutlich, wo man der Krähe Styroporblöckchen anbietet. Die schmeißt sie auch ins Wasser. Jetzt erfüllt sich ihre Hoffnung auf einen steigenden Pegel aber nicht mehr. Und statt darüber zu sinnieren geht sie einfach ihres Weges.

Kann ich so ehrlich gesagt nicht daraus erkennen. Sie erkennt systematisch, dass die Styroporblöckchen für den Zweck sinnlos sind.
Hier noch ein kurzes Video mit etwas Kognition die durch try-and-error noch weniger erklärbar ist:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/31/Bajan-Birds-Pull-Strings-Two-Wild-Antillean-Species-Enter-the-Select-Club-of-String-Pullers-pone.0156112.s005.ogv

Den letzten Beweis liefert dann die PET-Tomografie, die heute in der Verhaltensbiologie ein etablierter Standard ist. Gerade das Vogelhirn besitzt nur einen Hirnstamm plus limbischem System. Rationale Hirnelemente fehlen vollständig.

Hast du da einen Link mit mehr Infos zu?

Offline Holger Haehle

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Lieber Micha,

du schreibst: „Jahrunderttausende lang hat ein Leben lang gereicht, was man in der Jugend gelernt hat, denn es kamen wenige Veränderungen hinzu. Heute dagegen verändert sich vieles so schnell, dass viele Menschen nicht mehr nachkommen. Wir müssen ein Leben lang ständig Neues lernen.“

Hier sprichst du ein zentrales Problem an. Ich denke viele Zukunftsängste haben ihre Ursache darin, dass die allgemeine gesellschaftliche und technische Entwicklung sich zusehens beschleunigen und man Angst bekommt auf der Strecke zu bleiben und den Anschluss zu verpassen.
Das einmal Erlernte reicht nicht mehr für ein ganzes Leben. Wir müssen uns immer mehr weiterbilden, umschulen usw.. Der Wandel wird zum Standard. Und der ist lebenswichtig.

So wird sich z.B. die Autoindustrie umstellen müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Neue Antriebstechniken müssen entwickelt werden. Die Brennstoffzelle muss kommen, wenn der deutsche Autobau auch in Zukunft die Nase vorn haben will. Umstrukturierung kostet Geld und Energie. Das mag man nicht, wenn man mit dem Bewährten (Diesel) so lange so gut gefahren ist. Aber gibt es eine Alternative?

Schulen reagieren bereits auf diese Herausforderungen. An unserem College ist die Kompetenzorientierung in jedem Curriculum drin. Es wird nicht nur Wissen gelehrt, denn das hat eine immer kürzere Halbwertszeit. Wichtiger ist die Vermittlung von Techniken der Wissensgenerierung. Die Schüler sollen zu Selbstlernern werden. Sie sollen nicht den Lehrer fragen, wie etwas geht, sondern vom Lehrer befähigt werden, selbst einen Weg zu entwickeln die Lösung zu finden. Die pädagogische Grundlage ist dabei u.a. das Mindsetprinzip, das man aus der Neurobiologie bzw. kognitiven Psychologie übernommen hat.

Im ZDF gibt es aktuell einen Beitrag zur modernen Schule mit flexiblen Lehrplänen, Digitalisierung und Inklusion.
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/internationaler-tag-des-lehrers-multitalente-im-klassenraum-100.html

Offline Holger Haehle

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Lieber Loki,

danke für den Diskurs. Vorweg, ich beziehe mich bei meinen Aussagen, auf das, was die Professoren damals so in den Symposien an der Uni erzählt haben und ich in Büchern wie „Molecular Neurobiology“ gelesen habe.
Aktuelles zu PET’s findest du u.a. im „Journal of Neuroscience“.

https://www.jneurosci.org/

Aber auch in Science, Geo und der National Geographic gibt es immer wieder gute Artikel zu ähnlichen Themen.

Systematisches Erkennen bedeutet bei der Krähe, dass sie probiert bis sie eine Lösung findet. Irgendwann wird sie auch merken, dass die leichteren Styroporblöckchen für ihre Zwecke ungeeignet sind und sie nicht mehr benutzen. Aber auch dann weiß sie eben nicht, warum leichte Körper den Wasserpegel nicht zum Steigen bringen.

Das erst wäre eine kognitive Leistung. Ohne Probieren kann die Krähe nicht darauf schließen, dass die Syroporblöckchen ungeeignet sind. Und ohne ein Hirnareal, das logische Verknüpfungen in Echtzeit leistet, wird ihr das auch nie gelingen. Eine Krähe kann nicht mit ausschließlichem Denken (ohne Probieren) die Lösung ihres Problems finden. Menschen können beides, probieren und studieren.

Das ist doch einer der Gründe, warum wir keine gemeinsame Gattung mit „Urmenschen“ wie Lucy (Australophithekus afarensis) bilden. Lucy ist unsere prähistorische Urmutter, aber sie ist kein Mensch wie Homo habilis oder Homo sapiens, eben wegen der unzureichenden kognitiven Leistungen. Aber sie bleibt unser „Urahn“ mit dem wir zoologisch eine Unterfamilie teilen.

Lucy kannte keine Werkzeuge und sie konnte kein Feuer machen. Sie konnte nur das machen, was auch die Krähe kann.

Offline MAS

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Lieber Holger,

die Autoindustrie muss sich nicht nur wegen der Wettbewerbsfähigkeit umstellen, also nicht nur wegen des Wettbewerbs zwischen den Autofirmen, sondern weil sie sonst die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen auf diesem Planeten beschleunigt. Es ist ein Wettbewerb mit eben dieser Zerstörung, den wir verlieren, wenn wir so weiter machen wie bisher.

Momentan sieht es so aus, dass keine der zur Verfügung stehenden Techniken auf Dauer hilft. Verbrennungsmotoren, Lithiumbatterien, erdölbasierte Gummireifen sind allessamt schädlich. Von denen müssen wir wegkommen. Wir müssten eigentlich auf Autos verzichten, bis das Problem gelöst ist.

Jetzt sind wir vom Sexismus in den USA aber abgeschweift. Aber beides, Sexismus und Mitweltzerstörung hat ja eine gemeinsam Ursache: Gier und Hass, Habenwollen und Nichthabenwollen, und die Unkenntnis und das Nichtwahrhabenwollen der Zusammenhänge.

LG, Micha
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Offline Holger Haehle

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Ach Micha,

so weit sind wir vom Sexismus in den USA gar nicht abgeschweift. Vielleicht haben wir jetzt mit etwas mehr Hintergrund einen besseren Einblick in das Problem. Denn Sexismus, sowie Gier und Hass haben eine lange Historie. Deshalb sind sie unserem limbischen System so tief eingebrannt. Im PET kann man sie sogar sichtbar machen. Da hat die Vernunft so ihre Probleme sich durchzusetzen, zumal die Ratio dem Gefühlssystem nachgeschaltet ist. Das letzte Wort hat im Hirn nie die Vernunft. Triebe können wie eine Sucht sein. Von der können wir auch nur schwer die Finger lassen, egal wie sehr der Verstand mahnt.

Helfen bessere Techniken die Welt zu retten? Ich befürchte nicht wirklich. Menschen handeln meist reaktiv. Deswegen kommt die Einsicht oft erst, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Klimaveränderungen haben einen Vorlauf. Das heißt, das wenn z.B. der Meeresspiegel zu steigen beginnt (und das tut er in Millimeterschritten bereits) diese Dynamik nur langfristig mit massiven Maßnahmen gestoppt werden kann. Wahrscheinlich müssen in den nächsten hundert Jahren erstmal ein paar Küsten im Meer versinken, bevor die Welt sich politisch einigt und mit der gebotenen Entschlossenheit handelt.

Offline MAS

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Vollkommen d'Accord, lieber Holger!

Deswegen meine ich auch, wir dürfen nicht auf die Vernunft alleine setzen, sondern die Kultivierung anderer Gefühle fördern:
Liebe statt Hass
Zufriedenheit statt Gier
usw.

Das zu erreichen gibt es Methoden, vor allem im Buddhismus.

Problem: Das kann man nicht erzwingen, sondern kann nur freiwillig erfolgen.

LG, Micha
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Offline Holger Haehle

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Naja Micha,

vieleicht brauchen wir mehr Interaktion von beidem. Ich fände es nicht schlecht, wenn die Menschen mehr nachdenken würden, um ihre Gefühle kritisch zu begleiten. Die eigentlich evolutionäre Sensation ist, dass der Mensch komplex fühlen und denken kann, das aber nur schlecht zusammenbringt.

Ich vergleiche gerne den Urvogel Archaeopteryx mit uns Menschen. Archeopterix war zwar ein Vogel, aber auch ein schlechter Flieger. Es brauchte Millionen Jahre die modernen Vögel zu entwickeln, die heute vom Spatz bis zum Falken perfekte Flieger sind. Fehlen dem Menschen die Millonen Jahre, die die Vögel hatten, um sich zu perfektionieren? Wenn wir im übertragenen Sinne ein menschlicher Archaeopteryx sind, dürfen wir dann in ein paar Millionen Jahre darauf hoffen, das ein Mensch kommt, der nicht unsere "Kinderkrankheiten" hat?


 

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