Nun, dann muss ich auch mal was zum Thema Muskelkater wegen eines Rockes beitragen.
Eigentlich hatte ich schon einen anderen aktuellen Grund nahezu auf den Lippen bzw. fast in den Fingerspitzen auf der Tastatur. Denn das Regenwetter der letzten Tage zwang mich, meine regenresistenten, ziemlich globigen, aber deswegen von manchen als stylish empfundenen schweren Boots anzuziehen. Wenig Zeit für ausgefeilte Outfits mit nässeresistentem Schuhwerk begünstigte diese Wahl, denn dunkel und schwer, wie diese schwarzen Dinger sind, passen sie recht gut zu jedem zwangsweise auch etwas dickerem Restoutfit zu nasskaltwindigem Schmuddelwetter und meinen stundenlangen Outdoor-Aufenthalten.
Mit diesen schweren Dingern an den Füßen aber laufe ich auch etwas - pardon - behindert. Alleine die Füße brauchen mehr Abstand, um mit jedem Schritt mit diesem Schuhwerk aneinander vorbei zu kommen. Etwas Muskelkater hat das wohl auch in ein paar Muskulärsträngen produziert.
Ansonsten kenn ich das eigentlich nicht, was Cephalus beschreibt. Weil ich aber auch nicht solche engen Teile trage, die man mit jedem Schritt unmerklich, aber stetig ausdehnen muss.
Solche engen Teile stehen mir nicht. Und meiner Meinung den meisten Männern, was ich so bisher gesehen habe, in meinen Augen auch nicht. Cephalus ist da wohl die wörtlich große Ausnahme.
Auch hatte ich mal einen steifen Jeansrock, wadenlang, ohne Gehschlitz. In meiner Anfangszeit des öffentlichen Rocktragens verliess ich in einer mir unbekannten Kleinstadt das Auto. Ich kam in Neustadt an der Aich nur zwei Ecken weit, bis ich wieder zurück zum Auto humpelte. Ich habe damals von der Stadt fast nichts gesehen, der Rock aber hat nie wieder was anderes gesehen.
Es macht für mich keinen Sinn, mich so in der Bewegung weder beim Gehen noch beim Sitzen einzuschränken.
Aber ich melde mich eigentlich deswegen hier zu Wort, weil hier z.B. von Hajo und von Yoshi entsprechende Stichworte gefallen sind.
Die Entsprechung von Hajos engem Bleistiftrock habe ich soeben geschildert: mein langer, übertrieben enger Jeansrock von damals.
Und zu Yoshis aufrechtem Gang kann ich sagen, dass mir ein, zwei andere enge, aber nicht so eng wie der beschriebene Jeansrock, Röcke in den Sinn kommen. Mindestens einer ist nur irgendwo am Bund ziemlich eng.
Aber ja, die können so halb wie ein Korsett wirken und zwingen den Körper in eine eher ungewohnte Haltung. Zum Teil empfand ich es sogar als angenehm, da sie mich zu einer aufrechteren Haltung führten - im Grunde bin ich immer so ein bisschen im Rücken eingesackt, was man mir schon in frühen Jahren als Haltungsschaden erklären wollte, und mir tatsächlich auch immer mal wieder an ein, zwei Stellen Rückenbeschwerden einbringt.
Aber auch Johas Anmerkung auf die Haltungsfrage, "Mit Stolz und erhobenen Hauptes sowieso.", erinnert mich an meine Erfahrungen früherer Zeiten. Ein damaliger Kumpel, der über alles irgendwie immer klagte, über das Leben, die Liebe und überhaupt, lief immer mit eingesackten Schultern und hängendem Kopf durch die Gegend. Freunde von uns haben das gut analysiert, denn ich, als ich öffentlich immer mehr, auch bei der Arbeit, Röcke trug, lief fröhlich und - relativ - aufrecht und wohl auch erstmals mit zum Horizont aufgerichtetem Haupt durch die Gegend.
Ja, Röcketragen kann auch die Haltung verändern. Jedenfalls, wenn Röcketragen zur Selbstentfaltung beiträgt.
Nicht auszudenken wie es meinem Rücken jetzt ginge, hätte ich weiterhin schön brav all die Jahrzehnte weiterhin nur Hosen getragen.
Abschließend wieder zurück zu Muskelkater wegen Rocktragens. Die Halbjahresphase von langen, schweren Woll- und Jeansröcken zur Vermeidung von Strumpfhosen, die ist mir ja seit einigen Jahren zuwider - zugunsten kürzerer Röcke und eben Strumpfhosen im Winterhalbjahr. Das ewige lange und schwere Gebambel rund um die Beine war mir auf Dauer zu lästig.
Aber darüber hinaus habe ich auch einige lange Strickröcke, die warm, aber leichter und flexibler sind. Aber auch die sind mir genau genommen zu lästig, weil ich nicht mit jedem Schritt gegen die Strickmaschen anfechten möchte. Im Endergebnis trage ich diese fünf, sechs langen Strickexemplare de facto nie.