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Infothek => Umfragen => Thema gestartet von: Holger Haehle am 03.12.2016 17:54

Titel: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: Holger Haehle am 03.12.2016 17:54
Ich habe gerade ein erstes Zwischenergebnis (n=200) einer Untersuchung vorliegen, die mein Marketingkurs als Semesterprojekt macht.
Die Testpersonen (Alter 15-25 Jahre) gehören zur modisch innovativsten Generation. Ihnen wurden Fotos von Männern in Röcken und Kleidern gezeigt. Dazu gehörten traditionelle Röcke von Kilt bis Lava Lava, eine Auswahl von Röcken aus Damenkollektionen und sogenannte Brückenkombinationen. Zu letzteren gehören die Männerröcke von ZARA und H&M sowie Kombinationen von Longshirts (untere Polänge) mit Strumpfhosen und Leggings
Angelegt als kognitives Testing wurde u.a. gefragt nach dem emotionalen Eindruck (Skala 0-100). Wirkt das Foto auf Sie eher weiblich oder männlich? Wäre diese Mode etwas für Sie oder Ihren Partner? Wenn das abgebildete Outfit zum neuen Trend würde, würden Sie es anziehen bzw. Ihrem Partner empfehlen diese Mode zu kaufen? Nach der Befragung konnten die Angaben in einem Interview erklärt werden.

Die Ergebnisse sind teilweise überraschend, denn sie weichen von meinen Beobachtungen und Erfahrungen ab. Hier zeigt sich wieder mal, das die eigene Wahrnehmung, auch wenn man um einen sorgfältigen, objektiven Eindruck bemüht ist, zu Überzeugungen führen kann, die schlicht falsch sind. Man sollte sich also besser nicht von seinen Gefühlen leiten lassen und nur das mit Nachdruck behaupten, was man stichhaltig überprüft hat.

Das erste Ergebnis lautet: Geschlechtsspezifische Kleidung ist für 68% nicht wichtig. Das sind 19% mehr als in einer älteren Studie, die 2015 meine Studenten mit ihren Eltern und Großeltern gemacht haben.

Der ZARA-Rock von 2016 und alle weiteren Brückenkombinationen belegen vordere Ränge. Ebenfalls vorne auch ein Poloshirtkleid mit Leggings.

Die schlechteste Plazierung erreicht der Kilt. Das liegt, wie die Interviews ergeben haben, an einer lokalen Besonderheit. Der Kilt ist das Vorbild für fast alle Schuluniformen. Das macht den Tartan so explizit girlish. Diese Prägung ist stärker als das Wissen um schottische Traditionen, die in Taiwan irrelevant sind. Eine Befragte meinte später zu mir: Herr Hähle, sie können jeden Rock anziehen, aber bitte nicht unseren Schulrock. Die Meinung ist so auffällig, weil ich auf dem entsprechenden Foto keinen Schulrock, sondern einen echten Kilt trage. Fast genauso schlecht schnitt der Polizist aus Samoa im Lava Lava ab. Man ist der Meinung, dass unabhängig von einer Tradition, Röcke nicht geeignet sind für Polizisten, egal ob die männlich oder weiblich sind.

Eine für mich überraschende Platzierung im Mittelfeld erreichte der Stretchmini. Vierzig Prozent der Befragten waren der Meinung, der ist zwar weiblich sexy, aber trotzdem Männer tauglich, wenn die Beine passen und ein sportlich, männlicher Stil sichtbar wird.

Fotos mit Männern, die ausschließlich Frauenkleider trugen (z.B. Kleid, Feinstrumpfhose, High Heels, Sonnenbrille, Schmuck) wurden als unpassend eingestuft. Hier wäre für die Zukunft eine Studie über alternative Männerbilder angebracht.

Meist war für die Bewertung nicht der Rock das ausschlaggebende Kriterium sondern der Gesamteindruck. Je näher der Gesamteindruck in Richtung klassisches Männerbild ging, umso positiver waren die Bewertungen. So bekam z.B. das Bild eines Mannes 66 Prozent Zustimmung, der sein Outfit mit kurzem Faltenrock und Feinstrumpfhose in grauen Tönen abgestimmt hatte auf seinen grauen Rauschebart.

Einen Rock selbst anzuziehen, könnten sich 62 Prozent der Männer vorstellen (73 Prozent der Freundinnen würden es ihnen empfehlen), wenn es Trend wird. Trendsetter wollen die meisten aber nicht sein.

Fazit:
1. Vertraut nicht auf Anerkennung durch den Schutz alter Rock-Traditionen (Kilt, Sarong usw.), wenn den Leuten Traditionen nichts bedeuten (trifft gegenüber jungen Menschen häufiger zu).
2. Zieht an was ihr wollt. Es muss euch halt stehen. Auch sehr Feminines geht, wenn der Gesamteindruck wieder in Richtung klassische Männlichkeit geht.
3. Alternative Männlichkeitsentwürfe haben noch einen langen Weg vor sich. Die Akzeptanz ist niedrig, aber immerhin ist die Toleranz hoch.
4. Die Männerrock-Toleranz und Akzeptanz ist mit 86% allgemein hoch. Die Umsetzung scheitert aber an mangelnden Protagonisten. Die Leute wollen nur reaktiv sich einem abzeichnenden Trend folgen. Im Interview herrschte die Meinung vor: Eigentlich ist es egal was man anzieht, Hauptsache die anderen machen mit. Die Devise der Mehrheit ist lieber Mitläufer statt Trendsetter zu sein.
5. Ich glaube, hier können Brückenkombinationen, die eh schon überdurchschnittlich bewertet wurden, eine Schlüsselrolle spielen. Sie brauchen keinen Trend, um Mut zu machen, denn sie weichen von der allgemeinen Herrenmode eh nur wenig ab.

Und hier die ersten Plätze des Rankings:

1. Platz
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2. Platz
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3. Platz
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Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: steffish am 03.12.2016 18:14
Die Testpersonen (Alter 15-25 Jahre) gehören zur modisch innovativsten Generation.
...
Das erste Ergebnis lautet: Geschlechtsspezifische Kleidung ist für 68% nicht wichtig. Das sind 19% mehr als in einer älteren Studie, die 2015 meine Studenten mit ihren Eltern und Großeltern gemacht haben.
Du vergleichst Äpfel mit Birnen:
Die Einstellung von Älteren Menschen ist immer konservativer als die der Jungen.
Auch wenn jetzt gegebenenfalls sofort jemand mit irgenwelchen Gegenbeispielen kommt wo das alles nicht der Fall ist,  ( bei Siatistiken gibt es das immer ) - trotzdem ist das so !
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: hohenlohe74 am 03.12.2016 18:19
Hallo Holger,

das ist ein gutes Ergebnis. Wenn MANN also sich mal im Rock zeigen will, ist das in einer urbanen Umgebung mit vielen jungen Menschen (wahrscheinlich hoher Studierenden-Anteil) sicherlich recht gut machbar. Ohnehin eine Umgebung, in der ich mich mit meinen "Styling-Experimenten" (nenn´ ich jetzt mal so) auch am ehsten wohl fühle.

Vielen Dank für deine Untersuchung. Jetzt bin ich noch gespannter auf dein Buch.

LG
hohenlohe74
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: high4all am 03.12.2016 18:30
Zitat
Zieht an was ihr wollt. Es muss euch halt stehen. Auch sehr Feminines geht, wenn der Gesamteindruck wieder in Richtung klassische Männlichkeit geht.

Das klingt widersprüchlich. Es sei denn, man legt den Begriff "klassische Männlichkeit" etwas weiter aus.

An den ersten Satz halte ich mich. Der zweite Satz ist schwieriger zu erfüllen, besonders weil die Meinungen hier auseinander gehen.
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: androgyn am 03.12.2016 18:32
Fazit:
1. Vertraut nicht auf Anerkennung durch den Schutz alter Rock-Traditionen (Kilt, Sarong usw.), wenn den Leuten Traditionen nichts bedeuten (trifft gegenüber jungen Menschen häufiger zu).
Du hast nur deine Taiwaner befragt. Wenn du Menschen anderorts befragst, kommt ein ganz anderes Eregbis heraus, was Kilts betrifft. Die werden nicht mit Schulröcken assoziiert, sondern mit schottischer Tracht.

2. Zieht an was ihr wollt. Es muss euch halt stehen. Auch sehr Feminines geht, wenn der Gesamteindruck wieder in Richtung klassische Männlichkeit geht.
Wie soll das gehen? Wenn ich etwas feminines anziehe, geht es ins feminine und wenn ich etwas maskulines anziehe geht es ins maskuline. Meine Erfahrung ist, dass die Toleranz umso höher ist, desto mehr man einem Ideal entspricht.

3. Alternative Männlichkeitsentwürfe haben noch einen langen Weg vor sich. Die Akzeptanz ist niedrig, aber immerhin ist die Toleranz hoch.
Woraus schlussfolgerst du eine niedrige Akzeptanz bei 62%?

5. Ich glaube, hier können Brückenkombinationen, die eh schon überdurchschnittlich bewertet wurden, eine Schlüsselrolle spielen. Sie brauchen keinen Trend, um Mut zu machen, denn sie weichen von der allgemeinen Herrenmode eh nur wenig ab.
Die Erkenntnis ist doch aber genau entgegen deinem Ranking. Dann müsste Foto 3 auf Platz 1 sein, das 1. Foto auf Platz 3.
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: MAS am 03.12.2016 18:43
Die Einstellung von Älteren Menschen ist immer konservativer als die der Jungen.
Auch wenn jetzt gegebenenfalls sofort jemand mit irgenwelchen Gegenbeispielen kommt wo das alles nicht der Fall ist,  ( bei Siatistiken gibt es das immer ) - trotzdem ist das so !

Nö!

Am konservativsten sind Kinder.

Komm nicht mit Statsitik und dem wort "immer", wenn es nicht wirklich 100% sind.

LG, Micha
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: MAS am 03.12.2016 18:49
Ich finde es gut, dass Holger solche Studien durchführt!

Wie müssten mehr Wissenschaftler haben, die das im Rahmen ihres Faches machen können und wollen.

LG, Micha
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: androgyn am 03.12.2016 18:50
kannst du mal mit deiner rhetorischen Haarspalterei aufhören? Statistiken bestätigen doch immer, was man finden will.
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: MAS am 03.12.2016 18:53
kannst du mal mit deiner rhetorischen Haarspalterei aufhören? Statistiken bestätigen doch immer, was man finden will.

Wenn man seriös damit umgeht nicht.

LG, Micha
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: elco am 03.12.2016 19:13
Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.

Jörg
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: steffish am 03.12.2016 19:18
Die Einstellung von Älteren Menschen ist immer konservativer als die der Jungen.
Auch wenn jetzt gegebenenfalls sofort jemand mit irgenwelchen Gegenbeispielen kommt wo das alles nicht der Fall ist,  ( bei Siatistiken gibt es das immer ) - trotzdem ist das so !

Nö!

Am konservativsten sind Kinder.

Komm nicht mit Statsitik und dem wort "immer", wenn es nicht wirklich 100% sind.

LG, Micha
Na dann sage mir doch bitte eine Statistik die Niemand anzweifeln, das würde nämlich mein "immer" als Falsch entlarven. Aber trotzdem hätte ich schreiben können:
Die Einstellung von älteren Menschen ist satistisch gesehen immer konservativer als die der Jungen
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: JJSW am 03.12.2016 19:19
Ich finde es gut, dass Holger solche Studien durchführt!

Wie müssten mehr Wissenschaftler haben, die das im Rahmen ihres Faches machen können und wollen.

LG, Micha

Das finde ich auch gut, das Holger so etwas macht. Vielen Dank dafür.
Ich kann das leider nicht.
Das Einzige was ich kann, in meiner freien Zeit möglichst oft im Rock draußen zu sein, möglichst so das es andere sehen und manchmal ein Foto in Forum stellen.
(Natürlich außerhalb des Mitgliederbereichs, sonst sieht es ja keiner)

Grüßle
Jürgen
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: MAS am 03.12.2016 20:57
Die Einstellung von Älteren Menschen ist immer konservativer als die der Jungen.
Auch wenn jetzt gegebenenfalls sofort jemand mit irgenwelchen Gegenbeispielen kommt wo das alles nicht der Fall ist,  ( bei Siatistiken gibt es das immer ) - trotzdem ist das so !

Nö!

Am konservativsten sind Kinder.

Komm nicht mit Statsitik und dem wort "immer", wenn es nicht wirklich 100% sind.

LG, Micha
Na dann sage mir doch bitte eine Statistik die Niemand anzweifeln, das würde nämlich mein "immer" als Falsch entlarven. Aber trotzdem hätte ich schreiben können:
Die Einstellung von älteren Menschen ist satistisch gesehen immer konservativer als die der Jungen

Nö, korrekt wäre: Die Einstellung von älteren Menschen ist satistisch gesehen zu [Zahl] % konservativer als die der Jungen, wobei Du die Altersgrenze zwischen "älteren" und "jungen" Menschen definieren müsstest.

LG, Micha
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: androgyn am 03.12.2016 23:28
Nö, korrekt wäre: Die Einstellung von älteren Menschen ist satistisch gesehen zu [Zahl] % konservativer als die der Jungen, wobei Du die Altersgrenze zwischen "älteren" und "jungen" Menschen definieren müsstest.

LG, Micha
Das ist Krümmelkackerei. ganz ehrlich. Jeder weiß, was damit gemeint ist. "Die Einstellung von älteren Menschen ist satistisch gesehen immer konservativer als die der Jungen"
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: MAS am 03.12.2016 23:49
Nö, korrekt wäre: Die Einstellung von älteren Menschen ist satistisch gesehen zu [Zahl] % konservativer als die der Jungen, wobei Du die Altersgrenze zwischen "älteren" und "jungen" Menschen definieren müsstest.

LG, Micha
Das ist Krümmelkackerei. ganz ehrlich. Jeder weiß, was damit gemeint ist. "Die Einstellung von älteren Menschen ist satistisch gesehen immer konservativer als die der Jungen"

Oh sorry! Ich bin es eben so gewohnt, dass man mit "jeder weiß" nur als Stammtischquatscher abgeurteilt wird.

LG, Micha
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: Asterix am 04.12.2016 02:27
Nö, korrekt wäre: Die Einstellung von älteren Menschen ist satistisch gesehen zu [Zahl] % konservativer als die der

Lustig ) Da willst Du korrigieren, schreibst das Wort trotzdem mit Buchstabendreher, und dann noch fett )  ;D

Unabhängig von der gemeinten Aussage bin ich mir ehrlich gesagt nicht sicher, welche Bevölkerungsgruppe in der Gesamtheit mehr auf das Bewahren aus ist als auf das Verändern.

Die andere Sache ist, wie das zu bewerten ist. Finden wir bewahren (oder analog: verändern) gut oder schlecht?

Gute Nacht.

Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: GregorM am 04.12.2016 07:46
Hallo Holger,

ich finde es sehr gut, dass du deine Untersuchungen machst und uns die Resultate bereitstellst.

Was dem Kilt angeht, habe ich auch mal in einem Forum gelesen, dass er in Spanien weniger mit Männlichkeit verbunden wird als in vielen anderen europäischen Ländern – weil karierte Röcke auch dort bei Mädchenschuluniformen üblich sind.

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Cadiz, Spanien 2016


Dassselbe könnte in Japan der Fall sein:

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Tokyo 2011

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Tokyo 2011


Persönlich habe ich doch nicht diesen Eindruck bekommen, weder in Spanien noch in Japan.


Gruß
Gregor
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: Mann im Rock am 04.12.2016 08:46
Die Einstellung von älteren Menschen ist satistisch gesehen immer konservativer als die der Jungen

Was ja auch dadurch unterstützt wird, dass vor allem ältere Männer sich in Rock-Foren tummeln und sich im Rock nach draußen trauen, während von jüngeren kaum was ausgelöst wird. Progressiv, fortschrittsweisend, zukunftsorientiert ist also damit die Hose.
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: MAS am 04.12.2016 09:04
Nö, korrekt wäre: Die Einstellung von älteren Menschen ist satistisch gesehen zu [Zahl] % konservativer als die der

Lustig ) Da willst Du korrigieren, schreibst das Wort trotzdem mit Buchstabendreher, und dann noch fett )  ;D

Unabhängig von der gemeinten Aussage bin ich mir ehrlich gesagt nicht sicher, welche Bevölkerungsgruppe in der Gesamtheit mehr auf das Bewahren aus ist als auf das Verändern.

Die andere Sache ist, wie das zu bewerten ist. Finden wir bewahren (oder analog: verändern) gut oder schlecht?

Gute Nacht.



Ähm, peinlich! Ob ich mich damit herausreden kann, dass ich "satistisch" ohnt t übernommen habe, ohne es zu bemerken?

Deine Frage, Asterix, finde ich auch gut. Sicher ist es so, dass die meisen Menschen mit zunehmedem Alter gerne an dem festhalten, woran sie sich gewöhnt haben. Und Kinder andererseits brauchen auch Halt und Orientierung, so dass es für sie eie Zeit lang alles eindeutig richtig oder falsch ist.

Es geht beim Konservativismus ja um Routinen, die man eingeübt hat, die sich für einen bewährt hat, und die man demzufolge bewahren will. Das spart Energie und Zeit und ist so auch sinnvoll - bis zu einem gewissen Grad.

Wenn man dagegen überhaupt nicht mehr willens und fähig ist, zu akkomodieren, also Neues zu lernen und Altes über Bord zu werfen, dann erstarrt das Leben.

LG, Micha

Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: Barefoot-Joe am 04.12.2016 11:07
Ähm, peinlich! Ob ich mich damit herausreden kann, dass ich "satistisch" ohnt t übernommen habe, ohne es zu bemerken?

Ich habe beim Überfliegen "satanistisch" gelesen und einige Zeit den Zusammenhang gesucht. ;)
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: MAS am 04.12.2016 11:25
Ähm, peinlich! Ob ich mich damit herausreden kann, dass ich "satistisch" ohnt t übernommen habe, ohne es zu bemerken?

Ich habe beim Überfliegen "satanistisch" gelesen und einige Zeit den Zusammenhang gesucht. ;)



 ;D
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: Mann im Rock am 04.12.2016 16:07
Ich habe beim Überfliegen "satanistisch" gelesen und einige Zeit den Zusammenhang gesucht. ;)

Ging mir ähnlich, allerdings hab ich "sadistisch" gelesen.
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: Holger Haehle am 04.12.2016 16:33
Zitat
Zieht an was ihr wollt. Es muss euch halt stehen. Auch sehr Feminines geht, wenn der Gesamteindruck wieder in Richtung klassische Männlichkeit geht.

Das klingt widersprüchlich. Es sei denn, man legt den Begriff "klassische Männlichkeit" etwas weiter aus.

An den ersten Satz halte ich mich. Der zweite Satz ist schwieriger zu erfüllen, besonders weil die Meinungen hier auseinander gehen.

Ein Outfit besteht aus mehreren Kleidungsstuecken. Wenn eines davon sehr "feminin" ist und die anderen nicht, dann muss der Gesamteindruck nicht zwangslaeufig feminin sein. Entscheidend ist das Zusammenspiel mit den anderen Kleidungsstuecken und anderen Faktoren wie Statur, Koerpersprache etc.

Klar gehen Meinungen auseinander. Deswegen sind auch meine Messungen nur Richtwerte. Statistiken liefern eben nur relative Wahrheiten. Aber die sind aber umso genauer je hoeher sie ausfallen.
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: Holger Haehle am 04.12.2016 16:42
Die Testpersonen (Alter 15-25 Jahre) gehören zur modisch innovativsten Generation.
...
Das erste Ergebnis lautet: Geschlechtsspezifische Kleidung ist für 68% nicht wichtig. Das sind 19% mehr als in einer älteren Studie, die 2015 meine Studenten mit ihren Eltern und Großeltern gemacht haben.
Du vergleichst Äpfel mit Birnen:
Die Einstellung von Älteren Menschen ist immer konservativer als die der Jungen.
Auch wenn jetzt gegebenenfalls sofort jemand mit irgenwelchen Gegenbeispielen kommt wo das alles nicht der Fall ist,  ( bei Siatistiken gibt es das immer ) - trotzdem ist das so !

Der Unterschied zwischen den Generationen ist ein Marker fuer Veraenderungen. Darauf kommt es an. Wenn der Wert hoch ist, duerfen wir mit dynamischen Entwicklungen rechnen. Es gibt naemlich auch junge konservative Generationen. Uebrigens ist im Vergleich zu den 68ern fast jede nachfolgende Generation konservativer.
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: Holger Haehle am 04.12.2016 16:52
Zitat Nico zu Holgers Zitat:  Alternative Männlichkeitsentwürfe haben noch einen langen Weg vor sich. Die Akzeptanz ist niedrig, aber immerhin ist die Toleranz hoch.
Woraus schlussfolgerst du eine niedrige Akzeptanz bei 62%?

Alle Bilder  auf denen Maenner mit vielen Kleidungsstuecken und Accessories ihre Weiblichkeit ausdruecken, bekamen sehr niedrige Bewertungen.
In den Interviews wurde gleichwohl betont, dass es aber selbstverstaendlich ihr gutes Recht ist sich wie Frauen zu kleiden.
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: Holger Haehle am 04.12.2016 17:07
Zitat Nico zu Zitat Holger: 5. Ich glaube, hier können Brückenkombinationen, die eh schon überdurchschnittlich bewertet wurden, eine Schlüsselrolle spielen. Sie brauchen keinen Trend, um Mut zu machen, denn sie weichen von der allgemeinen Herrenmode eh nur wenig ab.
Die Erkenntnis ist doch aber genau entgegen deinem Ranking. Dann müsste Foto 3 auf Platz 1 sein, das 1. Foto auf Platz 3.

Der Sieg der Brueckenkombinationen ist eben kein absoluter. Es ist doch schoen zu sehen, dass hie und da auch der echte Rock eine Chance hat.
Entscheidend ist aber die Aussage der Testpersonen, nicht Trendsetter sein zu wollen fuer einen grossen Sprung. Und der direkte Griff zum Rock wird als gross empfunden. Brueckenkombinationen hingegen werden nicht als grossen Sprung empfunden. Unabhaengig davon koennen sie Bild 1 als Maenner taugliches Outfit toll finden.
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: hohenlohe74 am 04.12.2016 17:13
Hallo,

also mich hat das Platz-1-Bild schon auch überrascht. N°3 finde ich absolut genial - und alltagstauglich.

LG
hohenlohe74
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: Jo 7353 am 04.12.2016 18:12
Hallo Holger,

eine wichtige Rahmenbdeingung Deiner Statistik erfährt man so nebenbei:
Die schlechteste Plazierung erreicht der Kilt. Das liegt, wie die Interviews ergeben haben, an einer lokalen Besonderheit. Der Kilt ist das Vorbild für fast alle Schuluniformen. Das macht den Tartan so explizit girlish. Diese Prägung ist stärker als das Wissen um schottische Traditionen, die in Taiwan irrelevant sind. Eine Befragte meinte später zu mir: Herr Hähle, sie können jeden Rock anziehen, aber bitte nicht unseren Schulrock. Die Meinung ist so auffällig, weil ich auf dem entsprechenden Foto keinen Schulrock, sondern einen echten Kilt trage.
Die Umfrage fand also in Taiwan statt. Das ist eine wesentliche Information zur Aussagekraft der Statistik. Da die Kleidung traditionell von Kulturkreis zu Kulturkreis unterschiedlich ist, ist es auch nicht überraschend, wenn sie auch unterschiedlich bewertet wird. Auf Deutschland ist dieses Detail nicht übertragbar, weil hier der Kilt als Mönnerrock viel bekannter ist als die zitierten Schuluniformen.
In der Regel ist der Fehler nicht in der Statistik oder die Statistik gefälscht, sondern die Aussage, die aus der Statistik gezogen wird, läßt sich nicht wirklich aus der Statistik begründen. Die Interpretation einer Statistik verlangt sehr viel Sorgfalt.
Ich sehe in dieser Aussage einen Hinweis darauf, daß es wahrscheinlich für die Akzeptanz wichtig ist, wie sehr die Kleidung als Uniform etabliert ist. Die Form der Kleidung ist nachrangig. Ein Kilt ist vom Schnitt nämlich sehr gut mit dem männlichen Körperbau vereinbar. Dieser Befund hilft uns, auf die Spur zu kommen, worauf es bei der Akzeptanz ankommt, aber dennoch bleibt der Kilt hier in Deutschland der am  besten akzeptierte Männerrock.

Gruß,
Jo
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: Mann im Rock am 04.12.2016 19:12
Unabhaengig davon koennen sie Bild 1 als Maenner taugliches Outfit toll finden.

Ab und zu mache ich von mir selbst Aufnahmen, wenn ich im Rock unterwegs bin. Das Outfit, das am wenigsten Zweifel in mir hervorruft, sehe ich auf sommerlichen Bildern. Rock und Shirt. Der Rock kann ein Skort, ein Jeansrock, Cargorock, von der Form her Bleistiftrock sein, die Farbe unauffälliges Jeansblau bis leuchtend rot. Es passt und sieht gut aus. Wie ich an anderer Stelle schrieb, erkennt man auf Distanz erstmal nicht wirklich einwandfrei einen Unterschied zwischen Shorts und Rock. Dem entspricht auf dein Bild 1.

In der kälteren Jahreszeit ist die Suche nach einer Kombination schon etwas schwieriger. Deine Bilder 2 und 3 entsprechen dabei nicht so meinem Geschmack. Ich schau danach, dass ich dezent bleibe, wie z.B. auf meinem Avatar. Ausreisser dabei gibt es natürlich auch, wenn ich in meiner Übermut mehr wage. Und manchmal kommt auch ein echter Fehlgriff zustande, wenn ich dann das Foto von mir selbst sehe.
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: steffish am 04.12.2016 19:21
Der Unterschied zwischen den Generationen ist ein Marker fuer Veraenderungen. Darauf kommt es an. Wenn der Wert hoch ist, duerfen wir mit dynamischen Entwicklungen rechnen. Es gibt naemlich auch junge konservative Generationen. Uebrigens ist im Vergleich zu den 68ern fast jede nachfolgende Generation konservativer.
Es gibt ja diesen berühmten Spruch der fälschlicherweise Winston Churchill zugeschrieben wird:
"Traue keiner Statistik, die Du nicht selber gefälscht hast"
Der sagt ja schon einiges über die Deutungsmöglichkeiten von Statistiken aus.
Nur ein Beispiel: Du sprichst von den folgenden Generationen nach 68, da denkt man ja zwangsläufig an mehrere, so an fünf oder zehn Generationen vielleicht, tatsächlich sind es aber gerade mal zwei Generationen. Vor Allem in der ersten Generation nach 68 hatte Deutschland ja auch noch viel von der Nazizeit und vom Krieg zu verarbeiten und hatte erst mal genug von Veränderungen.
Was ich damit sagen will ist, je nachdem wie du den Beobachtungszeitraum definierst kommst du zu einem anderen Ergebnis.
Trotzdem möchte ich Deine Ausführungen hier nicht gering schätzen, im Gegenteil, nur sollte man sich nicht ausschließlich auf einen Bericht stützen sondern auf Mehrere.

In diesem Sinne: Schönen Abend noch!

P.s. und noch ´n Spruch den ich gefunden habe:
Statistiken sind wie Bikinis, sie enthüllen eine ganze Menge, verbergen aber das wichtigste.
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: Peter am 04.12.2016 23:19
Zitat Nico zu Zitat Holger: 5. ...

Wenn ihr hier so weiter zitiert, wird das ganz schnell unverständlich.

 :-\
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: Holger Haehle am 05.12.2016 02:29
Zitat Joerg: Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.

Studien dienen dazu eine Beobachtung, eine Meinung oder auch eine Überzeugung auf ihre Richtigkeit zu überprüfen. Es kommt nämlich durchaus vor, dass unsere Erfahrungen sich nicht mit der Realität decken. Das ist ein wichtiger Aspekt, den ich deswegen in meinen Ausführungen zum Thread angesprochen habe. Zitat: „Die Ergebnisse sind teilweise überraschend, denn sie weichen von meinen Beobachtungen und Erfahrungen ab. Hier zeigt sich wieder mal, das die eigene Wahrnehmung, auch wenn man um einen sorgfältigen, objektiven Eindruck bemüht ist, zu Überzeugungen führen kann, die schlicht falsch sind.“

Es geht bei Studien gerade darum, eine individuelle Erfahrung auf Allgemeingültigkeit zu überprüfen.

Die Qualität einer Studie ist abhängig von den sogenannten empirischen Kriterien. Die wurden bereits von Aristoteles festgelegt und über Jahrhunderte weiterentwickelt. Sie sind der pingelige, aber notwendige, Standard ernstzunehmender Forschung. Dazu gehört auch der statistische Nachweis durch das Formelwerk der mathematischen Signifikanzanalyse.
Weiterhin muss das Studiendesign als wissenschaftlich korrekt von der Ethikkommission meiner Uni genehmigt werden. Bei einer Veröffentlichung in einem Fachjournal erfolgt eine weitere Zulassungsprüfung.

Studien, wie sie z.B. von Parteien, Wirtschaftsverbänden, Zeitschriften usw. zu politischen Zwecken initiiert werden, sind in der Regel nicht unabhängig geprüft.
Mit den Studien ist es halt wie mit Äpfel und Birnen. Man muss schon zweimal hinsehen. Aber es lohnt sich, wenn man etwas wirklich wissen will. Ich bin jedenfalls und da wiederhole ich mich gerne nochmal, oft genug schockiert, welchen Unsinn manche Menschen aus tiefster Überzeugung von sich geben, weil sie ihren Erfahrungen blind vertrauen. Davor kann man sich schützen bevor es schlimmstenfalls fanatisch wird.

Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: Holger Haehle am 05.12.2016 02:56
Zitat Jo: In der Regel ist der Fehler nicht in der Statistik oder die Statistik gefälscht, sondern die Aussage, die aus der Statistik gezogen wird, läßt sich nicht wirklich aus der Statistik begründen. Die Interpretation einer Statistik verlangt sehr viel Sorgfalt.
Ich sehe in dieser Aussage einen Hinweis darauf, daß es wahrscheinlich für die Akzeptanz wichtig ist, wie sehr die Kleidung als Uniform etabliert ist. Die Form der Kleidung ist nachrangig. Ein Kilt ist vom Schnitt nämlich sehr gut mit dem männlichen Körperbau vereinbar. Dieser Befund hilft uns, auf die Spur zu kommen, worauf es bei der Akzeptanz ankommt, aber dennoch bleibt der Kilt hier in Deutschland der am  besten akzeptierte Männerrock.

Richtig, nicht die Form der Kleidung ist entscheidend, sondern die damit verknüpfte Konnotation bzw. Tradition. Deswegen funktioniert der Kilt so gut in Europa, aber nicht in Asien.
Deswegen konnten die Befragten sich auch nicht vorstellen, dass man das traditionelle Beamtenkleid der letzten chinesischen Dynastie zu einem modernen Frauenkleid umstylt. Hingegen fanden sie es mit gewissen modischen Anpassungen heute noch für Männer geeignet. Die Tradition verbindet das Kleid eben ausschließlich mit Männern. In Europa hätte es wegen anderer Konnotationen dieses Ergebnis so nicht gegeben.
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: Holger Haehle am 05.12.2016 03:10
Hallo,

also mich hat das Platz-1-Bild schon auch überrascht. N°3 finde ich absolut genial - und alltagstauglich.

LG
hohenlohe74

Mich hat das Ergebnis doch auch überrascht. Genauso wie das Abschneiden des Stretchminis im Mittelfeld. Deswegen ist Statistik wichtig. So können wir uns von unseren Vorurteilen befreien.

Meine erster Erklärungsversuch für die unerwarteten Ergebnisse geht nach den Interviews davon aus, dass die Rockträger auf den Fotos eine  gewisse Sportlichkeit verkörpern, die höher bewertet wird als der Rock allein. Der Rock wird so zu einem Detail des Gesamteindrucks.  Der Anblick wird durch Sportlichkeit bestimmt. Der Rock fällt erst auf den zweiten Blick auf.

Dies muss genauer untersucht werden, denn die Konsequenz wäre:
Rock oder kein Rock, dass ist in dem Moment egal, wo der erste Eindruck durch das Gesamtbild (weitere Kleidungsstücke, Gesicht, Statur etc.) dominiert wird. .

Wenn der erste Eindruck sympathisch ist, wird beim zweiten Eindruck auch der Rock akzeptiert.
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: MAS am 05.12.2016 07:36
Gude zusammen!

Wir müssen nur zwei Dinge auseinanderhalten:
1. Statistische Befunde, die nur Korrelationen, aber keine Kausalitäten abbilden und
2. Kausale Erklärungen, wie die der unterschiedlichen Traditonsbezüge und -assoziationen in Europa und Ostasien, die man nicht druch quantitative, sondern durch qualitative Forschungen herausbekommt.

LG, Micha
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: Holger Haehle am 05.12.2016 12:35
Hallo Holger,

ich finde es sehr gut, dass du deine Untersuchungen machst und uns die Resultate bereitstellst.

Was dem Kilt angeht, habe ich auch mal in einem Forum gelesen, dass er in Spanien weniger mit Männlichkeit verbunden wird als in vielen anderen europäischen Ländern – weil karierte Röcke auch dort bei Mädchenschuluniformen üblich sind.

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Cadiz, Spanien 2016


Dassselbe könnte in Japan der Fall sein:

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Tokyo 2011

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Tokyo 2011


Persönlich habe ich doch nicht diesen Eindruck bekommen, weder in Spanien noch in Japan.


Gruß
Gregor


Danke Gregor für dein Beispiel.
Erfahrungen sind immer Annahmen über die Realität. Je umfangreicher Erfahrungen sind, desto wahrscheinlicher treffen sie zu. Aber selbst Überzeugungen spiegeln nur vehementen Glauben. Das ist noch kein Wissen.

Es überrascht mich keineswegs, dass du eine „möglicherweise“ distanzierte Haltung zur Kilttradition in Japan nicht wahrgenommen hast. Ich habe davon ja auch nichts gespürt. Allein unsere Einstellung zum Kilt resultiert in einer positiven Voreingenommenheit, die unseren Wahrnehmungsfilter in unserem Sinne beeinflusst. Dieses Phänomen nennen die Psychologen Priming. Es führt zu selektiver Wahrnehmung. Unsere Erfahrungen in Japan und Taiwan sind strenggenommen durch das Priming unserer individuell gefilterten kognitiven Assoziationen manipuliert und somit einseitig.

Hinzu kommt, dass es die Höflichkeit gebietet, kleine Unstimmigkeiten mit freundlichem Lächeln zu überspielen. Das erschwert es gerade in Fernost sehr, die wahre Haltung hinter einer förmlichen Haltung oder einer freundlichen Absicht zu verstehen. Der direkte und kritische Austausch, wie wir ihn hier im Forum oft erleben, gilt in Teilen Asiens als zu aggressiv.

Es braucht zum Verstehen immer exakt ausgerichtete Antennen, wenn Menschen auf unterschiedlichen Frequenzen senden und empfangen.

Tests und Studien sind aufwendige Wege Licht in das Dunkel der Kommunikation zu bringen. Nichts desto trotz können wir auch im Alltag die Richtigkeit unserer Erfahrungen checken, in dem wir darüber reden. Da wo wir nur Höflichkeiten austauschen und uns der allgemeinen gegenseitigen Wertschätzung versichern, bleiben wir auf der Toleranzebene, die Unstimmigkeiten unterdrückt. Erst durch Fragen besteht die Möglichkeit tiefer zu graben und einen Eindruck zu überprüfen. In Wirtschaftsunternehmen sind Evaluation und Controlling wichtige Tools zur Performance-Optimierung. Das kann uns auch privat voranbringen.


Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: MAS am 05.12.2016 12:42
Lieber Holger,

quantitative Studien erheben aber - wie schon gesagt - nur Korrelationen, keine Kausalitäten.

Zudem ist das so gewonnene empirische Wissen kein Ersatz für performatives Wissen. Was nützt eine realistische Erkenntnis über die quantitative Verteilung bestimmter Ansichten, wenn sie einen dann vielleicht entmutigen oder die eigene Einstellung den Mitmenschen gegenüber negativ beeinflussen, während eine unrealisitsche Einschätzung der Ansichten einer Mehrheit vielleicht dazu führt, dass man durch das positive Selbsbild, das man hat und mit dem man dann auch seine Röcke trägt, die anderen Menschen positiv beeinflusst?

Wenn Du Gregor oder sonst wem klar machst, seine positve Einschätzung der Reaktionen anderer sei eine Fehrleinschäftzung - was ist damit gewonnen?

LG, Micha

Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: GregorM am 05.12.2016 13:29
Hallo Holger,

wenn mir etwas an die Kleidung einer Person mir nicht gefällt, habe ich grundsätzlich drei Möglichkeiten:

1) ich kann der Person sagen, dass ich nicht verstehe, warum sie sich so kleidet, dass ich es für falsch halte etc.
Ich bin also ehrlich, aber ich kann auswirken, dass sie sich beleidigt oder verletzt fühlt.
 
2) ich kann schweigen und versuchen zu lassen, als ob ich es nicht bemerkt habe, dass es für mich keine Rolle spiel
Ich will die Person nicht beleidigen oder verletzen. Das ist wohl, was die meisten Menschen tun. Und es wirkt auch nicht so merkwürdig, denn längst nicht alle kommentieren das Aussehen anderer.

3) ich kann lügen und der Person vortauschen, ich finde es schön.
Das kann vorkommen, wenn man direkt gefragt wird und wählt, höflich zu sein. Aber sonst denke ich, dass die allermeisten zum Schweigen greifen.

Wenn ICH keine Kommentare höre und keine Geste sehe, weiß ich nicht, wie mein Kilt oder Rock beurteilt wird.

Doch wenn ich von mir unbekannten Leuten (meistens Frauen, aber auch Männer) angeredet wird, mit „Wie schön siehst Du aber aus“, „wie gut zu sehen“ etc., dann vermute ich, dass sie ehrlich sind. Dasselbe, wenn sie mir die Daumen hoch zeigen. Und hier liegt der traditionelle Kilt ganz, ganz vorne. 

Gruß
Gregor
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: androgyn am 05.12.2016 14:07
Hallo Holger,

wenn mir etwas an die Kleidung einer Person mir nicht gefällt, habe ich grundsätzlich drei Möglichkeiten:

1) ich kann der Person sagen, dass ich nicht verstehe, warum sie sich so kleidet, dass ich es für falsch halte etc.
Ich bin also ehrlich, aber ich kann auswirken, dass sie sich beleidigt oder verletzt fühlt.

2) ich kann schweigen und versuchen zu lassen, als ob ich es nicht bemerkt habe, dass es für mich keine Rolle spiel
Ich will die Person nicht beleidigen oder verletzen. Das ist wohl, was die meisten Menschen tun. Und es wirkt auch nicht so merkwürdig, denn längst nicht alle kommentieren das Aussehen anderer.[/quote]Das ist versteckte Diskriminierung gegen die man sich dann schlecht wehren kann im Gegensatz zu offener Diskriminierung wie in Punkt 1.

3) ich kann lügen und der Person vortauschen, ich finde es schön.
Das kann vorkommen, wenn man direkt gefragt wird und wählt, höflich zu sein. Aber sonst denke ich, dass die allermeisten zum Schweigen greifen.
Das ist nicht besser als Schweigen, weil es nichts an der ablehnenden Verhaltenweise ändert.

Doch wenn ich von mir unbekannten Leuten (meistens Frauen, aber auch Männer) angeredet wird, mit „Wie schön siehst Du aber aus“, „wie gut zu sehen“ etc., dann vermute ich, dass sie ehrlich sind. Dasselbe, wenn sie mir die Daumen hoch zeigen. Und hier liegt der traditionelle Kilt ganz, ganz vorne. 

Gruß
Gregor

Davon kannst du ausgehen. Jemand, der etwas ablehnt, wird sich nicht als erstes zu einem positiven Kommentar hinreißen lassen. Wenn meine Kollegin sagte, dass mein Kleid schön ist und sie selber so was nie für sich findet, kann ich davon ausgehen, dass sie es ehrlich meinte.

Bei Holgers Engagement sehe ic in seinen Studien immer einen wiederkehrenden Punkt. Auf diesem Wissen, dass auch die Befragten äußerten, ist der Rock und ob Rock oder nicht Rock in seiner Gesamtheit vernachlässigbar.

Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: androgyn am 05.12.2016 14:25
1. Platz
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Hier ist mehr der Hintergrund (entscheident und was damit verbunden wird, als der Rock selber.
Farbe und Körper zeigen, ist bei Männern ausschließlich nur noch im Freizeit und Sportbrereich gestattet.
Der Mann im gleichen Look in einer anderen Umgebung ohne mit dem sportlichen Motiv, dürfte auch bei einer Short in dieser Länge eine schlechtere Bewertung bekommen. Ich habe schon eingie Frauen gehört, die Leggings udn Lauftights an Männern nur akzeptieren, wenn da auch ein praktischer Hintergrund dabei ist. Zum Beispiel Joggen oder Radfahren.


2. Platz
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Dieser Look dürfte selbst in Dtl. nicht als feminin wahrgenommen werden. Höchstens kulturell deplatziert und rückständig. Der Unterschied zu Foto 1 ist der, dass der Mann angezogen ist. Dabei spielt weniger die Rolle, ob es sich um ein ein einröhriges oder zweiröhriges Beinkleid handelt. Männer in bodenlange Röcken stoßen auf weniger Widerstand als Männer mir sehr kurzen Röcken. Das gleiche gilt für Hosen.

3. Platz
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Steht entgegen der Zielgruppe, die sich vielleicht mal einen Rock an sich vorstellen könnten. Für sie ist das ein Justin Bieber Verschnitt und unmännlich, bis infantil. Das sind so die Reaktionen, die ich zu diesen Bildern in social Networks gelesen habe. Männer identifizieren sich nicht mit Jünglingen und schon gar nicht mit Schönlingen. Es soll im Prinzip einen Businesslook darstellen, der für die meisten Männer aber in Widerspruchzu zu ihrem zugehörigen Firmendresscode steht.
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: MAS am 05.12.2016 16:26
Ich finde, das letzte Outfit sieht leicht indisch aus.

LG, Micha
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: Holger Haehle am 05.12.2016 17:08
Zitat Nico zu Bild 1: Hier ist mehr der Hintergrund (entscheident und was damit verbunden wird, als der Rock selber.
Farbe und Körper zeigen, ist bei Männern ausschließlich nur noch im Freizeit und Sportbrereich gestattet.
Der Mann im gleichen Look in einer anderen Umgebung ohne mit dem sportlichen Motiv, dürfte auch bei einer Short in dieser Länge eine schlechtere Bewertung bekommen. Ich habe schon eingie Frauen gehört, die Leggings udn Lauftights an Männern nur akzeptieren, wenn da auch ein praktischer Hintergrund dabei ist. Zum Beispiel Joggen oder Radfahren.

Ja, wie ich schon selber ausfuehrte ist die sportliche Gesamterscheinung entscheidend. Und natuerlich fliesst auch das Ambiente der Umgebung ein. Das ist doch der Knackpunkt, wo wir ansetzen koennen, wenn uns gesellschaftliche Akzeptanz wichtig ist. Hier braucht Mann weniger Bedenken haben. Das ist natuerlich nicht fuer Nico, aber fuer andere Maenner die Chance fuer einen Rockanfang.

Zitat Nico zu Bild 2: Dieser Look dürfte selbst in Dtl. nicht als feminin wahrgenommen werden. Höchstens kulturell deplatziert und rückständig. Der Unterschied zu Foto 1 ist der, dass der Mann angezogen ist. Dabei spielt weniger die Rolle, ob es sich um ein ein einröhriges oder zweiröhriges Beinkleid handelt. Männer in bodenlange Röcken stoßen auf weniger Widerstand als Männer mir sehr kurzen Röcken.

Richtig beobachtet. Daraus kann man doch wieder eine Empfehlung stricken fuer vorsichtige Maenner die den gesellschaftlichen Konsens beim Rocktragen suchen. Die Wahrscheinlichkeit scheel angesehen zu werden reduziert sich, wenn Kleider maennlich gestylt werden oder antiquierten, aber eben auch anerkannten Traditionen folgen.
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: Holger Haehle am 05.12.2016 17:20
Zitat Gregor: Doch wenn ich von mir unbekannten Leuten (meistens Frauen, aber auch Männer) angeredet wird, mit „Wie schön siehst Du aber aus“, „wie gut zu sehen“ etc., dann vermute ich, dass sie ehrlich sind. Dasselbe, wenn sie mir die Daumen hoch zeigen. Und hier liegt der traditionelle Kilt ganz, ganz vorne. 

Lieber Gregor,
mit deinen Kilts bist du bestens bekleidet. Kleine kulturelle Turbulenzen stellen dies Prinzip nicht grundsaetzlich infrage. Selbst- und Fremdwahrnehmung klaffen immer mehr oder weniger auseinander. Das korreliert halt mit der Kommunikation. Ausserdem wuerdest du in Taiwan vom Toleranzbonus fuer "Langnasen" wie alle Wai guo ren (Auslaender) profitieren.

Also bitte weiter so Kiltmann!
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: Holger Haehle am 05.12.2016 17:29
Zitat Micha: Was nützt eine realistische Erkenntnis über die quantitative Verteilung bestimmter Ansichten, wenn sie einen dann vielleicht entmutigen oder die eigene Einstellung den Mitmenschen gegenüber negativ beeinflussen, während eine unrealisitsche Einschätzung der Ansichten einer Mehrheit vielleicht dazu führt, dass man durch das positive Selbsbild, das man hat und mit dem man dann auch seine Röcke trägt, die anderen Menschen positiv beeinflusst?

Die Wahrnehmung der Realitaet ist Erkenntnis. Sie laesst in schweren Faellen eine Blase des Selbstbetrugs platzen. Damit sollten Menschenumgehen koennen, denn darin steckt eine Chance die Dinge besser zu machen und das Verhaeltnis zu meinen Mitmenschen zu entwickeln. 
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: MAS am 05.12.2016 17:37
Zitat Micha: Was nützt eine realistische Erkenntnis über die quantitative Verteilung bestimmter Ansichten, wenn sie einen dann vielleicht entmutigen oder die eigene Einstellung den Mitmenschen gegenüber negativ beeinflussen, während eine unrealisitsche Einschätzung der Ansichten einer Mehrheit vielleicht dazu führt, dass man durch das positive Selbsbild, das man hat und mit dem man dann auch seine Röcke trägt, die anderen Menschen positiv beeinflusst?

Die Wahrnehmung der Realitaet ist Erkenntnis. Sie laesst in schweren Faellen eine Blase des Selbstbetrugs platzen. Damit sollten Menschenumgehen koennen, denn darin steckt eine Chance die Dinge besser zu machen und das Verhaeltnis zu meinen Mitmenschen zu entwickeln. 

Lieber Holger,

es klingt fast so, als glaubtest an eine einzige objektive Realität, die man zudem auf quantitative Daten reduzieren könne.

Was nützt es aber dem Verliebten, wenn er seine Gefühle auf biochemische Reaktionen reduziert und die Zukunft seiner neuen Beziehung durch statistische Aussagen über Scheidungsraten berechnen kann, wenn er nicht lernt, trotzdem zu lieben?

LG, Micha

Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: androgyn am 05.12.2016 17:53
Zitat Nico zu Bild 1: Hier ist mehr der Hintergrund (entscheident und was damit verbunden wird, als der Rock selber.
Farbe und Körper zeigen, ist bei Männern ausschließlich nur noch im Freizeit und Sportbrereich gestattet.
Der Mann im gleichen Look in einer anderen Umgebung ohne mit dem sportlichen Motiv, dürfte auch bei einer Short in dieser Länge eine schlechtere Bewertung bekommen. Ich habe schon eingie Frauen gehört, die Leggings udn Lauftights an Männern nur akzeptieren, wenn da auch ein praktischer Hintergrund dabei ist. Zum Beispiel Joggen oder Radfahren.

Ja, wie ich schon selber ausfuehrte ist die sportliche Gesamterscheinung entscheidend. Und natuerlich fliesst auch das Ambiente der Umgebung ein. Das ist doch der Knackpunkt, wo wir ansetzen koennen, wenn uns gesellschaftliche Akzeptanz wichtig ist. Hier braucht Mann weniger Bedenken haben. Das ist natuerlich nicht fuer Nico, aber fuer andere Maenner die Chance fuer einen Rockanfang.

Zitat Nico zu Bild 2: Dieser Look dürfte selbst in Dtl. nicht als feminin wahrgenommen werden. Höchstens kulturell deplatziert und rückständig. Der Unterschied zu Foto 1 ist der, dass der Mann angezogen ist. Dabei spielt weniger die Rolle, ob es sich um ein ein einröhriges oder zweiröhriges Beinkleid handelt. Männer in bodenlange Röcken stoßen auf weniger Widerstand als Männer mir sehr kurzen Röcken.

Richtig beobachtet. Daraus kann man doch wieder eine Empfehlung stricken fuer vorsichtige Maenner die den gesellschaftlichen Konsens beim Rocktragen suchen. Die Wahrscheinlichkeit scheel angesehen zu werden reduziert sich, wenn Kleider maennlich gestylt werden oder antiquierten, aber eben auch anerkannten Traditionen folgen.
Bei beiden Punkten entgehen dir aber wesentliche Punkte, die dazu kommen.
Afrikanische oder Indische Trachten werden hier als deplatziert gesehen. Du könntest dir genauso einen Turban aufsetzen. Das ist für die Leute genauso unnachvollziehbar, wenn du sagst, du hast keine indischen Wutzeln bestehst aber darauf als Deutscher einen Turban zu tragen.
Im Sportbereich ist eh fast alles erlaubt, wo Männer sich "austoben" können.
Was passiert aber bei sportliche Aktivitäten? Da muss Kleidung so praktisch und bequem sein wie möglich. Ein Rock beim Volleyballmatch? Kann man machen, viele Männer haben aber sofort das Bild im Kopf, wenn jemand rückwärts fällt und die Beine nach oben streckt. Zusätzlich kokettiert er, wo Männer eigentlich nur bei Frauen hinschauen. Eine kurze Hose tut es für sie genauso und das oft besser.
Der Hajo zum beispiel zieht beim Fahhrad fahren einen Sportrrock an. Der tüdelt aber mit 18km/h durch die Botanik. Ich fahr das auf der Geraden mit 50, 60Km/h und da wäre ein Rock unvorteilhaft auch wenn er einen Slip darunter hat. weil zviel Stoff am Körper und nicht aerodynamisch.
Wenn ein Mann einen Rock anziehen möchte, bringt es ihm wenig, wenn dieser nur im Sportbereich akzeptiert ist. Schau dir mal die Triathlon Tops und Radlerhosen an. Die sind dort auch akzeptiert. Aber sobald ein Mann außerhalb des Sports seinen Bauchnabel zeigt oder knatschenge Tights trägt, ist die Wahrnehmung eine andere. Ich dachte, du kommst nach meinen "Wink" selber darauf. Aber ich helfe dir. Eine Chance für einen Rockanfang ist, wenn Männer Erotik zeigen dürfen.
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: androgyn am 05.12.2016 17:55
Was nützt es aber dem Verliebten, wenn er seine Gefühle auf biochemische Reaktionen reduziert und die Zukunft seiner neuen Beziehung durch statistische Aussagen über Scheidungsraten berechnen kann, wenn er nicht lernt, trotzdem zu lieben?

LG, Micha


Er spart sich die Alimente und Scheidungskosten...hihi hehe
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: androgyn am 05.12.2016 20:55
Kannst du die nächsten Studien mit Detailfragen ausbauen. Du weißt ja inzwischen, wie in etwa die Antworten ausfallen, wenn es zu sehr feminin wird. Da wären
Fast genauso schlecht schnitt der Polizist aus Samoa im Lava Lava ab. Man ist der Meinung, dass unabhängig von einer Tradition, Röcke nicht geeignet sind für Polizisten, egal ob die männlich oder weiblich sind.
Was tangiert die Studenten genau anzunehmen, dass Röcke bei PolizistInnen ungeeignet sind?

Eine für mich überraschende Platzierung im Mittelfeld erreichte der Stretchmini. Vierzig Prozent der Befragten waren der Meinung, der ist zwar weiblich sexy, aber trotzdem Männer tauglich, wenn die Beine passen und ein sportlich, männlicher Stil sichtbar wird.
Das glaube ich kaum. Hast du denen ein Bild vorgelegt? Weißt du was ein Stretchmini ist? Sehr eng und kurz. Da sieht man vorne was. Warum sollte das plötzlich männertauglich sein, wenn Mann jede Stretchhose und Hotpants meidet, weil man zu viel preisgeben könnte?

Fotos mit Männern, die ausschließlich Frauenkleider trugen (z.B. Kleid, Feinstrumpfhose, High Heels, Sonnenbrille, Schmuck) wurden als unpassend eingestuft. Hier wäre für die Zukunft eine Studie über alternative Männerbilder angebracht.
Mich würde mal eine Studie mit dem Pendant über burschikose Frauen interessieren, ob die Studenten nach den gleichen Maßstäben bewerten oder beide Augen zudrücken.
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: Holger Haehle am 07.12.2016 04:11
Zitat Nico: Was passiert aber bei sportliche Aktivitäten? Da muss Kleidung so praktisch und bequem sein wie möglich. Ein Rock beim Volleyballmatch? Kann man machen, viele Männer haben aber sofort das Bild im Kopf, wenn jemand rückwärts fällt und die Beine nach oben streckt. Zusätzlich kokettiert er, wo Männer eigentlich nur bei Frauen hinschauen. Eine kurze Hose tut es für sie genauso und das oft besser.
Der Hajo zum beispiel zieht beim Fahhrad fahren einen Sportrrock an. Der tüdelt aber mit 18km/h durch die Botanik. Ich fahr das auf der Geraden mit 50, 60Km/h und da wäre ein Rock unvorteilhaft auch wenn er einen Slip darunter hat. weil zviel Stoff am Körper und nicht aerodynamisch.

Vielleicht musst du deine Einstellung andern, denn ich trage einen Tennisrock auf dem Rad auch, bei je nach Situation, 30-55 km/h.
Die Schotten veranstalten eine Art Olympiade wo die Roecke nur so fliegen und es ist kein Problem. Manchmal bist du konservativer als man erwartet.
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: Holger Haehle am 07.12.2016 04:19
Zitat Micha: es klingt fast so, als glaubtest an eine einzige objektive Realität, die man zudem auf quantitative Daten reduzieren könne.

Was nützt es aber dem Verliebten, wenn er seine Gefühle auf biochemische Reaktionen reduziert und die Zukunft seiner neuen Beziehung durch statistische Aussagen über Scheidungsraten berechnen kann, wenn er nicht lernt, trotzdem zu lieben?

Naja, es koennte so mancher maennlichen Tarantel das Leben retten. ::)
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: Holger Haehle am 07.12.2016 04:30
Zitat Nico: Wenn ein Mann einen Rock anziehen möchte, bringt es ihm wenig, wenn dieser nur im Sportbereich akzeptiert ist.

Ein Rock ist ein Rock und ein Anfang ist ein Anfang! Ich bin dankbar fuer jeden Strohhalm, denn wir sind ja so eine wahnsinns große Bewegung. Außerdem ist Sport ein mir wichtiger Freizeitbereich, wo ich es schätze im Rock anerkannt zu werden (besonders wenn ich unter Palmen am Strand im Tennisrock Volleyball spielen kann).
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: JJSW am 07.12.2016 05:19
Schönen guten Morgen
... so mancher männlichen Tarantel das Leben und so manchem männlichen Menschen die Scheidung,  Anwaltskosten und Unterhaltszahlungen...
(aber das wurde ja schon geschrieben)

War früher auch viel mit dem Fahrrad unterwegs, zur Arbeit, zum Einkaufen, in der Freizeit und manchmal auch im Urlaub mit Gepäcktaschen und Zelt.
Inzwischen kaum noch, seit ich eine Beziehung habe und auch weil  ich die Lust daran verloren habe seitdem eine Quasi- Helm Pflicht besteht und man ohne Helm mistraurisch beäugt wird.
Kann mich noch an die Diskussionen in de.rec.fahrrad erinnern, als Sinn und Unsinn  von Fahrrad Helmen kontroverser diskutiert wurden als hier Rock und Kilt oder anderes.

Aber im Frühjahr probiere ich es aus. Da tüdel ich auch mal wieder mit dem Fahrrad durch die Gegend, ohne Helm, mit Rock und gemütlichen 18 km/h. So wie Hajo  ;)
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: JJSW am 07.12.2016 05:30
Ich meine auch, daß man im Rock gewisse Sportarten ausüben kann. Da sind weitere Röcke besser als. z.B. Bleistiftröcke.
Bei den Highlandgames hab ich es gesehen.
Wandern, Radfahrern, Tennisspielen und Tanzen geht auch. Und Kalotto hat gezeigt, daß auch Schwimmen im Rock möglich ist.
Zumal, wenn der Sport aus Freude an der Bewegung und zur Gesunderhaltung ausgeübt wird und Geschwindigkeit und Bestzeiten unwichtig sind.
Gruß
Jürgen
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: MAS am 07.12.2016 09:44
Zitat Micha: es klingt fast so, als glaubtest an eine einzige objektive Realität, die man zudem auf quantitative Daten reduzieren könne.

Was nützt es aber dem Verliebten, wenn er seine Gefühle auf biochemische Reaktionen reduziert und die Zukunft seiner neuen Beziehung durch statistische Aussagen über Scheidungsraten berechnen kann, wenn er nicht lernt, trotzdem zu lieben?

Naja, es koennte so mancher maennlichen Tarantel das Leben retten. ::)


Vielleicht!

Aber wir könnten alle Gefühle auf biochemische Vorgänge im Körper reduzieren. Wäre das erstrebenswert?

LG, Micha
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: JJSW am 07.12.2016 09:57

Vielleicht!

Aber wir könnten alle Gefühle auf biochemische Vorgänge im Körper reduzieren. Wäre das erstrebenswert?

LG, Micha

Für mich ganz sicher nicht. Wo bliebe dann Glaube, Hoffnung Liebe, Leidenschaft und das Leben?

Grüßle
Jürgen
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: MAS am 07.12.2016 10:00

Vielleicht!

Aber wir könnten alle Gefühle auf biochemische Vorgänge im Körper reduzieren. Wäre das erstrebenswert?

LG, Micha

Für mich ganz sicher nicht. Wo bliebe dann Glaube, Hoffnung Liebe, Leidenschaft und das Leben?

Grüßle
Jürgen

Genau!

Wobei - sokratisch gefragt - was ist Leidenschaft für Dich?

Vielleicht in einem neuen Thread?
http://www.rockmode.de/index.php?topic=5984.msg83966#msg83966 (http://www.rockmode.de/index.php?topic=5984.msg83966#msg83966)

LG, Micha
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: Holger Haehle am 07.12.2016 16:25
Zitat Micha: es klingt fast so, als glaubtest an eine einzige objektive Realität, die man zudem auf quantitative Daten reduzieren könne.

Was nützt es aber dem Verliebten, wenn er seine Gefühle auf biochemische Reaktionen reduziert und die Zukunft seiner neuen Beziehung durch statistische Aussagen über Scheidungsraten berechnen kann, wenn er nicht lernt, trotzdem zu lieben?

Naja, es koennte so mancher maennlichen Tarantel das Leben retten. ::)



Vielleicht!

Aber wir könnten alle Gefühle auf biochemische Vorgänge im Körper reduzieren. Wäre das erstrebenswert?

LG, Micha

Was kann ich dazu sagen? Das sind zwei paar Schuhe. Als Naturwissenschaftler kann ich natürlich nicht übersehen, dass jedes Gefühl einen biochemischen Prozess abbildet. Wir können nur wahrnehmen, wofür es eine organische Struktur gibt. Es braucht immer eine physikalische Schnittstelle. Die Festplatte in unserem Kopf ist aber so komplex gebaut, dass sie wenn man von der Speicherkapazität absieht, jeden Computer toppt. Und auch unsere Gefühle können sehr komplex sein. Deswegen sehe ich mich da ganz und gar nicht biochemisch reduziert.
Scheidungsraten müssen nicht vorm Heiraten abschrecken. Aber es schadet sicher nicht, wenn man besser prüft bevor man sich bindet. Das ist auch eine Frage von Ernsthaftigkeit und Verantwortung. Wenn ich schon ja sage, dann will ich auch, dass es hält. Und wenn die Scheidungsqoute gegen mich ist, fühle ich mich erst recht herausgefordert, wenn ich verliebt bin.
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: Holger Haehle am 07.12.2016 16:36

Vielleicht!

Aber wir könnten alle Gefühle auf biochemische Vorgänge im Körper reduzieren. Wäre das erstrebenswert?

LG, Micha

Für mich ganz sicher nicht. Wo bliebe dann Glaube, Hoffnung Liebe, Leidenschaft und das Leben?

Grüßle
Jürgen

Genau!

Wobei - sokratisch gefragt - was ist Leidenschaft für Dich?

Vielleicht in einem neuen Thread?
http://www.rockmode.de/index.php?topic=5984.msg83966#msg83966 (http://www.rockmode.de/index.php?topic=5984.msg83966#msg83966)

LG, Micha

Okay, wenn ihr mir schon mit Sokrates kommt, dann brauchts einen neuen Thread. Aber ich warne euch. Ich werde mit Pythagoras zurückschießen  ;)
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: androgyn am 07.12.2016 19:34
Inzwischen kaum noch, seit ich eine Beziehung habe und auch weil  ich die Lust daran verloren habe seitdem eine Quasi- Helm Pflicht besteht und man ohne Helm mistraurisch beäugt wird.
Kann mich noch an die Diskussionen in de.rec.fahrrad erinnern, als Sinn und Unsinn  von Fahrrad Helmen kontroverser diskutiert wurden als hier Rock und Kilt oder anderes.
Helme sollen in erster Linie den Kopf vor dem Aufprall auf der Automotohaube schützen. Dabei ist egal wie schnell du fährst. Wenn ein Auto mit 60 km/h auf dich zurast, sieht es düster ohne Helm aus. Du redest dann anders, wenn du schon mal jemanden mit dem Rennrad auf dem Asphalt aufschlagen gesehen hast.

Als Naturwissenschaftler kann ich natürlich nicht übersehen, dass jedes Gefühl einen biochemischen Prozess abbildet.
Ich denke du hast BWL studiert?

Wir können nur wahrnehmen, wofür es eine organische Struktur gibt. Es braucht immer eine physikalische Schnittstelle. Die Festplatte in unserem Kopf ist aber so komplex gebaut, dass sie wenn man von der Speicherkapazität absieht, jeden Computer toppt.[/quote]Echt? Bisher konnte noch kein menschliches Gehirn einen Computer in der Geschwindigkeit bei Rechenoperationen schlagen. PI bis auf 3 Millionen Stellen auszurechnen hat man erst dank moderner Comuptertechnik geschafft. Dagegen meine ich, dass das menschliche Gehirn unbegrenzte Speicherkapazität hat als die aktuellen Festplatten. Chemie ist langsamer als Elektronik.

Außerdem ist Sport ein mir wichtiger Freizeitbereich, wo ich es schätze im Rock anerkannt zu werden (besonders wenn ich unter Palmen am Strand im Tennisrock Volleyball spielen kann).
Wirst du denn woanders nicht anerkannt? Warum sollte ein Rock im Freizeibereich meh Akzeptanz finden, wenn es generell kaum Akzeptanz für nackte Männerkörper gibt? http://www.spiegel.de/spiegel/kulturspiegel/d-135652763.html (http://www.spiegel.de/spiegel/kulturspiegel/d-135652763.html)

Vielleicht musst du deine Einstellung andern, denn ich trage einen Tennisrock auf dem Rad auch, bei je nach Situation, 30-55 km/h.
Die Schotten veranstalten eine Art Olympiade wo die Roecke nur so fliegen und es ist kein Problem. Manchmal bist du konservativer als man erwartet.
Ich versteh ehrlich gesagt nicht was daran konservativ sein soll?
Die Highlandgames sind Gemache. Das Bild vom starken rauhen Schotten gaukelt uns Hollywood vor. Bei den Highlandgames geht es nicht um Schnelligkeit und Bestzeiten, sondern um einen Mythos zu bedienen. Ein Sprinter hätte im Rock auch enormen Luftwiderstand, Und sei es, wenn ihm eine zehntel Sekunde fehlt. Darum zieh ich keinen Rock auf dem Rennrad oder Zeitfahrrad an, weil jeglicher zusätzlicher Stoff hinderlich ist und stört.
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: Barefoot-Joe am 07.12.2016 21:44
Dagegen meine ich, dass das menschliche Gehirn unbegrenzte Speicherkapazität hat als die aktuellen Festplatten.

Unser Gehirn ist imho nur eine Art Transformator, der die Realität für uns erfahrbar macht. Gespeichert wird im Gehirn gar nichts, das landet alles in der Cloud. Merkt man ab und zu an so lustigen Begebenheiten, wenn Leute bspw. kräftig einen auf die Mütze bekommen, ohnmächtig werden, wieder aufwachen und plötzlich Dinge können, mit denen sie nie etwas zu tun hatten. Fließend Spanisch sprechen oder Klavier spielen bspw. Ist aber nicht zur Nachahmung empfohlen, das funktioniert nur sehr selten. ;)
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: Mann im Rock am 07.12.2016 21:45
Inzwischen kaum noch, seit ich eine Beziehung habe und auch weil  ich die Lust daran verloren habe seitdem eine Quasi- Helm Pflicht besteht und man ohne Helm mistraurisch beäugt wird.
Kann mich noch an die Diskussionen in de.rec.fahrrad erinnern, als Sinn und Unsinn  von Fahrrad Helmen kontroverser diskutiert wurden als hier Rock und Kilt oder anderes.

Das ist zwar Off-Topic, aber wir wissen, dass es keine Helmpflicht gibt, nur eine Quasi-Helmpflicht. Die Quasi-Helmpflicht symbolisiert eine Verbohrtheit und Verbissenheit, wirkliche sachliche und emotionslose Diskussion kann man vergessen. Ich fahre gern und oft Rad, ohne Helm, allerdings Cross über Feld-, Wald- und Wiesenwege. Vor drei Jahren bin ich in einer 90-Grad-Kurve auf Schotter weggerutscht und hab mir das Schlüsselbein gebrochen. Gefühlt tausend Leute haben mich gefragt, ob ich denn einen Helm getragen hätte. Meine Antwort, dass ein Helm auch nicht gegen den Schlüsselbeinbruch geholfen hätte, wurde gar nicht gehört. Statt dessen wurde mir dann vorgehalten, was denn alles Schreckliches hätte passieren können. Sorry, aber ich fand all diese Leute nur noch total verblödet.

Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: androgyn am 07.12.2016 22:28
Ein Helm soll ja auch viel mehr im Straßenverkehr nützen, wenn ein Radfahrer auf ein Auto aufprallt.
Alleinige Stürze enden meist mit aufgeschlagegen Knien und Handflächen oder Schlüssbeinbrüchen.
Aber auch ein Freund ist mal mit seinem Rennrad auf nassen Laub bei 45km/h ausgrutscht und mit dem Kopf auf der Straße augeknallt. Der Helm war schrott. Der Kopf wäre es definitv ohne Helm. Es kann eh jeder machen wa er will er soll dann aber icht rumheulen. Ich habe mal einen bericht gesehen, da gings auch darum ob Helm sinnvoll oder nicht. Es ging da um ein kleines Kind (ob Junge oder Mädchen weiß ich nicht mehr), das mit seinem Fahrrad irgendwo an ein Geländer eines Kellerzugangs oder wars ein Zaun? gefahren ist und die Kellerstufen mit dem Kopf voran aufgeklatscht ist. Seitdem ist es geistig schwerstbehindert.
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: MAS am 07.12.2016 22:43
Geht es hier um die gesellschaftliche Akzeptanz von Helmen?  ;)

Ich könnte einiges dazu beitragen, lasse es jetzt aber.

LG, Micha
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: MAS am 07.12.2016 22:52
Zitat Micha: es klingt fast so, als glaubtest an eine einzige objektive Realität, die man zudem auf quantitative Daten reduzieren könne.

Was nützt es aber dem Verliebten, wenn er seine Gefühle auf biochemische Reaktionen reduziert und die Zukunft seiner neuen Beziehung durch statistische Aussagen über Scheidungsraten berechnen kann, wenn er nicht lernt, trotzdem zu lieben?

Naja, es koennte so mancher maennlichen Tarantel das Leben retten. ::)



Vielleicht!

Aber wir könnten alle Gefühle auf biochemische Vorgänge im Körper reduzieren. Wäre das erstrebenswert?

LG, Micha

Was kann ich dazu sagen? Das sind zwei paar Schuhe. Als Naturwissenschaftler kann ich natürlich nicht übersehen, dass jedes Gefühl einen biochemischen Prozess abbildet. Wir können nur wahrnehmen, wofür es eine organische Struktur gibt. Es braucht immer eine physikalische Schnittstelle. Die Festplatte in unserem Kopf ist aber so komplex gebaut, dass sie wenn man von der Speicherkapazität absieht, jeden Computer toppt. Und auch unsere Gefühle können sehr komplex sein. Deswegen sehe ich mich da ganz und gar nicht biochemisch reduziert.
Scheidungsraten müssen nicht vorm Heiraten abschrecken. Aber es schadet sicher nicht, wenn man besser prüft bevor man sich bindet. Das ist auch eine Frage von Ernsthaftigkeit und Verantwortung. Wenn ich schon ja sage, dann will ich auch, dass es hält. Und wenn die Scheidungsqoute gegen mich ist, fühle ich mich erst recht herausgefordert, wenn ich verliebt bin.



Bei all dem Traffic heute musste ich das erst wiederfinden.

Was ist der Unterschied zwischen
"Als Naturwissenschaftler kann ich ..."
und
"Mit naturwissenschaftlichen Merthoden kann ich ..."

LG, Micha
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: Mann im Rock am 09.12.2016 19:11
Eine Studie zur gesellschaftlichen Akzeptanz verfolgt das Ziel, eine möglichst objektive Auswertung der Einstellung von Gesellschaftsmitgliedern über das Thema "Mann mit Rock" zu ermitteln. Letzten Endes soll damit kommuniziert werden, dass das Thema einen besonderen Stellenwert, einen Wichtigkeitsgrad hat. Den Männern, die sich nicht trauen, im Rock auf die Strasse zu gehen, soll damit vielleicht ein bisschen Mut gegeben werden? Oder auch nicht? Vielleicht ist es aber für diese Männer auch frustrierend?

Wie wäre es mal mit einer anderen Studie, die danach fragt, ob gesellschaftliche Akzeptanz hinsichtlich des Themas eigentlich für einen einzelnen von großer Relevanz ist? Egal, was die erste Studie ergibt, man verhält sich nach eigenen Spielregeln.

Ich denke da in Richtung Nietzsche. Es ist nicht die Frage relevant, ob Gott exisitiert und bewiesen werden kann oder auch nicht. Im Vordergrund steht die Frage, welche Bedeutung so ein Gott für mich hätte, wenn es ihn gäbe. Da er keine Bedeutung hat, ist Gott tot.



Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: MAS am 09.12.2016 19:13
Eine Studie zur gesellschaftlichen Akzeptanz verfolgt das Ziel, eine möglichst objektive Auswertung der Einstellung von Gesellschaftsmitgliedern über das Thema "Mann mit Rock" zu ermitteln. Letzten Endes soll damit kommuniziert werden, dass das Thema einen besonderen Stellenwert, einen Wichtigkeitsgrad hat. Den Männern, die sich nicht trauen, im Rock auf die Strasse zu gehen, soll damit vielleicht ein bisschen Mut gegeben werden? Oder auch nicht? Vielleicht ist es aber für diese Männer auch frustrierend?

Wie wäre es mal mit einer anderen Studie, die danach fragt, ob gesellschaftliche Akzeptanz hinsichtlich des Themas eigentlich für einen einzelnen von großer Relevanz ist? Egal, was die erste Studie ergibt, man verhält sich nach eigenen Spielregeln.

Ich denke da in Richtung Nietzsche. Es ist nicht die Frage relevant, ob Gott exisitiert und bewiesen werden kann oder auch nicht. Im Vordergrund steht die Frage, welche Bedeutung so ein Gott für mich hätte, wenn es ihn gäbe. Da er keine Bedeutung hat, ist Gott tot.





Oder wie wichtig die Frage nach Gott für einen Menschen ist.

Das wäre zum Beispiel eine religionswissenschaftliche Frage, Unterabteilung Religionspsychlogie.

Yep, gute Idee. Also die Frage nach der Relevanz der gesellschaftlichen Akzeptanz für die Rockträger. Wer machts?

LG, Micha
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: androgyn am 09.12.2016 20:45
jetzt geht das wieder los.
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: Ben am 09.12.2016 23:36
Von x Studiengängen in y Jahren über Helmpflicht zu Gott und Nietzsche. Und all diese Beiträge haben mit dem Ursprung nichts zu tun. WOW!
Nicht, dass ich den Diskurs über Evaluationen wirklich verstanden hätte, aber er hatte irgendwie noch Bezug zum Thema...
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: Holger Haehle am 10.12.2016 06:59
Zitat Nico: Wir können nur wahrnehmen, wofür es eine organische Struktur gibt. Es braucht immer eine physikalische Schnittstelle. Die Festplatte in unserem Kopf ist aber so komplex gebaut, dass sie wenn man von der Speicherkapazität absieht, jeden Computer toppt.[/quote]Echt? Bisher konnte noch kein menschliches Gehirn einen Computer in der Geschwindigkeit bei Rechenoperationen schlagen. PI bis auf 3 Millionen Stellen auszurechnen hat man erst dank moderner Comuptertechnik geschafft. Dagegen meine ich, dass das menschliche Gehirn unbegrenzte Speicherkapazität hat als die aktuellen Festplatten. Chemie ist langsamer als Elektronik.

Der Mensch ist der intelligentere Computer, darauf kam es mir an. Das gilt auch, wenn die Maschine Computer in einzelnen Disziplinen vorne liegt. Deswegen ist es müßig dies weiter aufzuwiegen. Jeder physikalische Speicher hat Grenzen. Das gilt auch für das Hirn. Was den Speed anbelangt, so ist die menschliche CPU durchschnittlich. Aber durch den Vernetzungsgrad der Neuronen und der Fähigkeit lebenslang neu zu vernetzen, entstehen Möglichkeiten für die Performance, die kein Rechner gehändelt kriegt. Nur das menschliche Hirn ist zu reflexsiven Denkleistungen fähig. So ist es sich seiner bewusst und entwickelt aus Speicherdaten Ideen und Kreativität. Pi zu berechnen ist eine technische Spielerei. Zu erkennen, dass die Raumzeit krumm ist (Einstein) hat eine weitergehende Qualität. Rechner helfen uns  sehr, aber sie bleiben Werkzeuge so lange ihnen ein Vorstellungsvermögen fehlt. Dazu gibt es sehr schöne Untersuchungen aus dem Fachgebiet der AI (Artificial Intelligence). Total fszinierend.

Ach, und unterschätze nicht die Geschwindigkeit der Elektrochemie  und ihre Übertragungsraten am Synaptischen Spalt. Lord Helmchen (Spaceballs) würde sagen: Wahnsinnige Geschwindigkeit.
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: Holger Haehle am 10.12.2016 07:19
Zitat Ben:
Von x Studiengängen in y Jahren über Helmpflicht zu Gott und Nietzsche. Und all diese Beiträge haben mit dem Ursprung nichts zu tun. WOW!
Nicht, dass ich den Diskurs über Evaluationen wirklich verstanden hätte, aber er hatte irgendwie noch Bezug zum Thema...

Ja, das nervt. Mich stört auch das Verzetteln und Verlieren in Belanglosigkeiten, die mit der Intention des Themas nichts mehr zu tun haben. Auf den ersten Blick scheinen sie manchmal kritisch zu hinterfragen. Meistens täuscht der Eindruck. Man kann ein Thema zerreden und man kann es gemeinsam entwickeln. Die Entscheidung liegt bei uns!


Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: androgyn am 10.12.2016 11:42
Die Übertragung durch Proteine ist langsamer als durch Neuronen.
Es wird irgendwann künstliche Intelligenzen geben, die intelligneter sind als jeder Mensch und die wiederum sich  selber ein Bewusstsein schaffen können. https://www.youtube.com/watch?v=_BnAf5yBgbo&feature=youtu.be&t=3069 (https://www.youtube.com/watch?v=_BnAf5yBgbo&feature=youtu.be&t=3069)
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: MAS am 10.12.2016 11:49
Die Übertragung durch Proteine ist langsamer als durch Neuronen.
Es wird irgendwann künstliche Intelligenzen geben, die intelligneter sind als jeder Mensch und die wiederum sich  selber ein Bewusstsein schaffen können. https://www.youtube.com/watch?v=_BnAf5yBgbo&feature=youtu.be&t=3069 (https://www.youtube.com/watch?v=_BnAf5yBgbo&feature=youtu.be&t=3069)

Ja, was dabei wohl noch herauskommt! Stephen Hawking meint, die künstlich intelligenten Wesen könnten uns gefährlich werden und in 1000 Jahren als Konkurrenten beseitigt haben.
Ich finde den Text jetzt nicht, in dem er das befürchtet, sondern nur den, in dem er Verluste von Arbeitsplätzen befürchtet, was aber ja auch schon längst Realität ist: https://www.heise.de/newsticker/meldung/Stephen-Hawking-Kuenstliche-Intelligenz-und-Automation-bedrohen-Arbeitsplaetze-3549557.html?wt_mc=rss.ho.beitr (https://www.heise.de/newsticker/meldung/Stephen-Hawking-Kuenstliche-Intelligenz-und-Automation-bedrohen-Arbeitsplaetze-3549557.html?wt_mc=rss.ho.beitr)
Ah doch hier ist was: [url]http://www.focus.de/wissen/technik/sprechende-smartphones-selbstfahrende-autos-kuenstliche-intelligenz-segen-und-fluch-zugleich_id_5859608.html]http://www.focus.de/wissen/technik/sprechende-smartphones-selbstfahrende-autos-kuenstliche-intelligenz-segen-und-fluch-zugleich_id_5859608.html][url]http://www.focus.de/wissen/technik/sprechende-smartphones-selbstfahrende-autos-kuenstliche-intelligenz-segen-und-fluch-zugleich_id_5859608.html (http://[url=http://www.focus.de/wissen/technik/sprechende-smartphones-selbstfahrende-autos-kuenstliche-intelligenz-segen-und-fluch-zugleich_id_5859608.html)[/url]

Sollten die Computer mal so weit sein, dass sie bestimmen, wo es lang geht, haben wir andere Probleme als die Akzeptenz des Rocktragens!

Weitere Diskussion zur künstlichen Intelligenz aber lieber in einem neuen Thread.

LG, Micha



LG, Micha
Titel: Re: Neue Ergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Röcken für Männer
Beitrag von: Mann im Rock am 10.12.2016 12:01
Von x Studiengängen in y Jahren über Helmpflicht zu Gott und Nietzsche. Und all diese Beiträge haben mit dem Ursprung nichts zu tun. WOW!

Nun, dann nochmal
Wie wäre es mal mit einer anderen Studie, die danach fragt, ob gesellschaftliche Akzeptanz hinsichtlich des Themas eigentlich für einen einzelnen von großer Relevanz ist? Egal, was die erste Studie ergibt, man verhält sich nach eigenen Spielregeln

Nietzsche taucht bei mir nur im Kleingedruckten auf. Und am Kleingedruckten muss man sich ja nicht unbedingt festbeissen, nur um nachzuweisen, dass es mit dem Ursprungsthema nichts zu tun hat, oder?