Hallo Gatito und hallo alle!
Die Röcke können bis zu einem gewissen Grad gleich gehalten werden. Ein wesentlicher Unterschied ist jedoch der Schnitt an der Hüfte. Damenröcke sind hier tailliert, also nach oben eingezogen, um die weiblichen Rundungen zu betonen. Männerröcke sind an der Hüfte nahezu gerade geschnitten. Da die Damenmode zur Zeit sehr maskulin gehaltene Röcke trägt, bietet sich das an. Teilweise muss nur eine andere Abnaht gezogen werden. Völlig gerade geschnitten sind auch die Teeny-Hüftröckchen, aber die sind Euch wahrscheinlich zu kurz. Es wäre kein Problem, dem Rechner einfach grössere Grössen des gleichen Schnittmusters herauszukitzeln.
Zum Thema Umsatz: Am Umsatz hat keiner etwas verdient. Der Umsatz setzt sich aus den direkten Fertiungskosten, den Fertigungsallgemeinkosten (Fertigungsvorbereitung, Maschinenwartung usw.), den Beschaffungskosten (Einkaufspreis + Kosten des Einkaufs), der Vertriebskosten (Kosten, die dem Vertrieb entstehen), den Entwicklungskosten (Kosten, die dadurch entstehen, dass Leute Designs entwerfen), den Verwaltungskosten (IT, Auftragsverwaltung, Buchhaltung, Fuhrpark...), Transport und Logistik (Spedition und die Kosten durch die Leute, die das steuern und überwachen) und nicht zuletzt Steuern, Zölle, Beiträge zu Berufsverbänden aufgrund von Pflichtmitgliedschaften (in Deutschland wäre das z. B. die IHK)...
Soll ich weiter machen? Ein Wort hab ich vergessen: Der Gewinn. Wer mal in BWL-Kursen drin gesessen ist, weiss, dass es gut wäre, wenn vielleicht sogar noch ein Gewinn abfällt. Nur deshalb nimmt ein Unternehmer das gesamte unternehmerische Risiko auf sich. Die Aussicht auf Gewinn.
Ich sehe den Männerrock als eher ein langfristiges Projekt. Gewinne werden dann erwirtschaftet, wenn die grossen Stückzahlen laufen. Bis dahin wird investiert, bezuschusst. Das ist aber auch nur in dem Rahmen möglich, solange das Unternehmen dadurch nicht gefährdet wird. Einen Männerrock so zu bewerben, dass dies ein Modethema ist, übersteigt unsere finanzielle Möglichkeiten bei weitem.
Dazu wäre nötig: Regelmässige Fernsehwerbung (in "Wetten dass" kostet eine WerbeMINUTE ca. 250 - 300 Tausend Euro), repetierende Plakatwerbung auf Litfassäulen und Plakatwänden, Ausstattungsverträge mit Popgruppen und Fernseh-Produktionsfirmen, Sponsoringverträge mit Sportvereinen und -veranstaltern und zum Vorleben so und soviele bezahlt Promoter, die im Rock in den Städten herumrennen. Das muss über mehrere Wochen laufen. Da reichen 10 Millionen Euro für Werbeetat auf keinen Fall. So - und das war jetzt nur für Deutschland. Es muss aber gleichzeitig Europa, die Staaten, Teile Asiens, Japan, Südafrika und Australien umfassen.
Danach garantiere ich Euch, ist der Männerrock ein Massenartikel.
Bitte macht nicht immer den Fehler, den Begriff Unternehmer mit den Attributen reich und Abzocker zu assoziieren. Warum schlagen Boutiquen manchmal bis zu 500 % drauf? In Augsburg z. B. kostet eine Ladenboutique in Top-Lage ca. 50.000 Euro Monatsmiete, in Städten wir München, Hamburg, Frankfurt, Berlin, Köln auch mehr. Das Geld muss erstmal hereingewirtschaftet werden. Und zwar jeden Monat. Die Monatsmiete ist höher als das Jahreseinkommen einer Verkäuferin in dem Laden. Dann kommen noch Lohn- und Betriebskosten dazu.
Versteht Ihr, wie die Preise zustande kommen? Damit H & M einen Rock für 20 Euro mit Gewinn verkaufen kann, kann er nur in China gefertigt werden, weil Türkei und Italien schon in der Herstellung zu teuer sind. Jeder Kundenservice, jede Reklamation schmälert den Gewinn. In München hat es wieder einen Grossen getroffen: Hettlage ist die Luft ausgegangen. Die Kosten waren grösser als die Umsätze.
Ich kann auch nicht beliebig investieren, ich habe Mitarbeiter, für die ich eine soziale Verantwortung trage. An jedem Mitarbeiter hängt eine Familie. Mein Betrieb ist für diese Familien die Existenzgrundlage. Auch das muss man sehen.
Ich versuche nur, meine Seite transparent zu machen.
Liebe Grüsse
Rici