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Röcke und mehr... => Artikel und Presseberichte => Thema gestartet von: Barefoot-Joe am 22.06.2019 15:43

Titel: Why Most Men Still Don’t Casually Wear Dresses
Beitrag von: Barefoot-Joe am 22.06.2019 15:43
“When we embrace something as only ‘natural,’ it means that it can’t really be changed — that it’s baked into who we are. Anyone then who strays too far from expectations that surround this naturalness is odd, deviant, and often deserving of punishment or exclusion,” Fenstermaker explains.

To be a man and want to wear feminine flounces puts a crack in the theory that these classifications are inherent, which makes you question just how natural the power that comes with masculinity is. And in a male-dominated society, that question is a big deal. Which is why we weed out and ostracize anyone who deviates — femme gay men, butch lesbians, nonbinary individuals, trans people, and straight men who like skirts.

“The display of skirts on men is effectively an undermining of male power — by males. To put it extremely, they are like deserting troops. So what do we do in response? We make them gay,” Fenstermaker says. This stops the hierarchy from toppling because we reason that gay men aren’t “real” men because “real” men aren’t feminine. While it’s true that not all gay men are feminine and all lesbians are masculine, that’s the expectation used to write them off.

https://www.racked.com/2018/4/23/17261508/gender-bending-men-dresses (https://www.racked.com/2018/4/23/17261508/gender-bending-men-dresses)

Titel: Re: Why Most Men Still Don’t Casually Wear Dresses
Beitrag von: Shorty am 22.06.2019 20:25
Das muss man erst mal verdauen :-\
Titel: Re: Why Most Men Still Don’t Casually Wear Dresses
Beitrag von: MAS am 22.06.2019 20:56
Zitat
“The display of skirts on men is effectively an undermining of male power — by males.
Ist doch nichts neues. Schreibe ich doch seit Jahren. Nicht, dass das meine Meinung wäre, aber das sehe ich als das Haupthindernis dafür an, Männer vom Rocktragen zu begeistern.

LG, Micha
Titel: Re: Why Most Men Still Don’t Casually Wear Dresses
Beitrag von: Jo 7353 am 22.06.2019 21:16
ich sehe das anders.
Das Patriachat ist ein Mythos und nicht gesellschaftliche Realität. Kleidungsfragen sind Frauensache, und die Mütter, nicht die Väter sind die, die den Kindern beibringen, was sie anzuziehen haben. Kinder sehen das, was sie um sich erleben als natürliche Selbstverständlichkeit an, und behalten das teilweise bis weit ins Erwachsensein bei.
Auch wenn hier vorwiegend darüber geschwiegen wird, so sind es die Ehefrauen, die den stärksten Druck auf uns ausüben, mit dem Röcketragen aufzuhören.
Die Männer sehen es als Anmaßung, wenn ein Mann sich feminin schön machen versucht, weil sie das Gefühl haben, er möchte von ihnen verehrt und umsorgt werden wie eine Frau. Und guten Sex als Belohnung können wir ihnen auch nicht bieten. Das wird abgewehrt.
Des weiteren ist das Zeigen von Stärke ein Mittel, um sich als Mann attraktiv darzustellen. Da bietet sich ein Sonderling, der auf kampffähige Kleidung verzichtet, als geeignetes Opfer an.
Zudem behindert der Mythos vom Patriachat, den Gedanken, dass Frauenkleidung ein Privileg sei, das es zum eigenen Vorteil zu brechen gelte.

Gruß,
Jo
Titel: Re: Why Most Men Still Don’t Casually Wear Dresses
Beitrag von: MAS am 22.06.2019 21:23
Und weil Frauenkleidung ein Privileg ist, haben sich die Frauen ihrer großenteils entledigt, als sie sich emanzipiert haben.

LG, Micha
Titel: Re: Why Most Men Still Don’t Casually Wear Dresses
Beitrag von: Zwurg am 23.06.2019 09:03
Das Problem in unserer Gesellschaft ist:

Eine Frau muss nichts tun und nichts vermeiden um als "richtige" Frau angeshen zzu werden.

Um in unserer Gesellschaft als "richtiger" Mann zu gelten, muss man alles vermeiden, dass einen weiblicher erscheinen lässt, stattdessen sollte man sich Verhaltensweisen zulegen die einen stärker und männlicher erscheinen lassen.
Auch Dinge die logisch betrachtet mit diesem Bild nichts zu tun haben, gehören dazu, in dem Bereich gibt es nichts logisches. Als Idealbild gilt immer noch der John Wayne Typ.

Das ist wahrscheinlich der Hauptgrund warum es kaum Röcke und Kleider für Männer, zu normalen Preisen, zu kaufen gibt. Es läßt sich kein Geld damit verdienen.

Also weichen viele Männer hier auf Damenkleidung aus, die ihnen annähernd passt. Ich neheme mich da auch nicht aus.

Nun ist der Körperbau eines Mannes aber nicht der gleiche wie der einer Frau. Ich habe einen recht typischen Männerkörper,Herren Konfektionsgröße 48 sitzt bei mir pefekt. Wenn ich meinen Körper mit dem einer Frau gleicher Größe und Gewichts vergleiche, ist es einfach so, dass meine Schultern wesentlich breiter sind, mein Brustkorb ist auchwesentlich breiter, dafür aber flacher. Auch meine Taille ist breiter, dafür sind meine Hüften deutlich schmäler. Meine Arme sind länger, meine Oberarme dicker. Insgesamt ist mein Torso länger und meine Beine im Vergleich kürzer.

Ich finde daher einge Röcke die mir passen, vor allem wenn sie bei der Frau auf Hüfte geschnitten wurden. Oft sind sie mir aber heute zu kurz.

Kleider passen mir so gut wie gar nicht. Wenn sie tailliert sind habe ich das was bei der Frau an der Taille ist an den untersten Rippen hängen. Passt das Kleid an der Hüfte, ist es an Schultern und Brustkorb viel zu eng, bzw, ich passe gar nicht hinein. Die Ärmel sind mir meist viel zu kurz. Wenn es oben rum einigermassen passen würde schlabbert es unterhalb des Brustkorb rum wie ein nasser Sack, denn es dann viel zu weit.

Hinzukommt das Kleider für Frauen meist gar nicht meinem Geschmack entsprechen. Ich hätte andere Ansprüche an Kleider und Röcke für mich als Mann. z.B  Da sich des Themas aber niemand annimmt, der Geld verdienen möchte, bleibt es wie es ist.


Titel: Re: Why Most Men Still Don’t Casually Wear Dresses
Beitrag von: MAS am 23.06.2019 09:16
Lieber Zwurg,

ja so ist es. Männer haben eine unheimliche Angst davor, als nicht richtig männlich angesehen zu werden. Jo behauptet nun aber, das liege daran, dass Frauen privilegierter seien und es Männern somit verboten sei, diese Privilegien für sich auch zu beanspruchen, was auch Nico immer wieder behauptet, und ich zusammen mit Joe und anderen, bin der Meinung, dass über Jahrhunderte oder Jahrtausende die Männer gesellschaftlich, politisch, religiös usw. privilegiert waren und Männer Angst davor haben, dieses Privileg zu verlieren.

Sicher geht es auch um sexuelle Attraktivität für Frauen, was aber kein Widerspruch zum Anspruch auf Privilegien ist.

Kleider passen mir aber auch schon ein paar ganz gut, in denen ich mich demzufolge wohlfühle. Aber sicher ist die Auswahl auf den männlichen Körper passenden Kleidern aus der Damenabteilung viel kleiner als die der Röcke.

LG, Micha
Titel: Re: Why Most Men Still Don’t Casually Wear Dresses
Beitrag von: high4all am 23.06.2019 09:22
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Und ich hoffe inständig, dass sich hier nicht wider eine der fruchtlosen Diskussionen entwickelt, wie wir sie zur Genüge kennen.
Titel: Re: Why Most Men Still Don’t Casually Wear Dresses
Beitrag von: JJSW am 23.06.2019 10:29
Kleider passen mir aber auch schon ein paar ganz gut, in denen ich mich demzufolge wohlfühle. Aber sicher ist die Auswahl auf den männlichen Körper passenden Kleidern aus der Damenabteilung viel kleiner als die der Röcke.

LG, Micha

Da kann ich zustimmen. Die Auswahl ist nicht so groß, aber wo ein Wille, da ein Weg.
Inzwischen hab ich auch schon mehr als 10 Kleider in meinem Kleider-Schrank.
Und die trage ich gerne.
Den ganzen Theorien zum Trotz.

Grüßle
Jürgen
Titel: Re: Why Most Men Still Don’t Casually Wear Dresses
Beitrag von: Rockie am 23.06.2019 10:29
Zwurg das hast du wunderbar geschrieben  :)

Röcke findet sicher jeder Mann. Kleider sind da eine ganz andere Nummer und extrem
schwierig zu finden da eben alles von oben bis unten stimmen muß. Und da die
Proportionen von Mann und Frau sich massiv unterscheiden kann da auch fast nix
richtig gut einem Mann passen.

Habe ich den englischen Text richtig übersetzt indem ich da lese "Männer die Röcke tragen sind Deserteuren geichzusetzen?"

Titel: Re: Why Most Men Still Don’t Casually Wear Dresses
Beitrag von: MAS am 23.06.2019 10:44
Und ich hoffe inständig, dass sich hier nicht wider eine der fruchtlosen Diskussionen entwickelt, wie wir sie zur Genüge kennen.

Lieber eine furchtlose! :)

LG, Micha
Titel: Re: Why Most Men Still Don’t Casually Wear Dresses
Beitrag von: MAS am 23.06.2019 10:50
Habe ich den englischen Text richtig übersetzt indem ich da lese "Männer die Röcke tragen sind Deserteuren geichzusetzen?"

Ja, "desertierenden Truppen" genau genommen. Es ist so eine Vorstellung dahinter, wonach "echte" Männer die Männlichkeit gegenüber einem Vorstoß des Weiblichen verteidigen. Die weibliche Emanzipationsbewegung und vor allem der Feminismus - selbst in den gemäßigten Versionen, falls die überhaupt als "echter Feminismus" wahrgenommen werden - werden als Angriff auf die Männlichkeit der Gesellschaft interpretiert. Und wer als Mann den Frauen entgegenkommt, indem er sich ihnen ählich macht, sich also auf ihre Stufe begibt, indem er ihre Kleidung trägt, gilt als Verräter oder eben Deserteur.

LG, Micha
Titel: Re: Why Most Men Still Don’t Casually Wear Dresses
Beitrag von: high4all am 23.06.2019 11:59
Zitat
Und wer als Mann den Frauen entgegenkommt, indem er sich ihnen ählich macht, sich also auf ihre Stufe begibt, indem er ihre Kleidung trägt, gilt als Verräter oder eben Deserteuer.

Gelegentlich hier erkennbar an Formulierungen wie "zu feminin" oder "als Mann" etc.
Titel: Re: Why Most Men Still Don’t Casually Wear Dresses
Beitrag von: MAS am 23.06.2019 12:31
Ja, so ein Sexismus steckt in uns allen (oder dem meisten von uns), wie ich es ja auch in Bezug auf Rassismus an mir selbst gezeigt hatte, um zu zeigen, dass wie die Menschen nicht einfach in gute und böse einteilen können. (Ich weiß immer noch nicht, ob Harry es verstanden hat, denn das hat er mir noch nicht bestätigt, im anderen Thread).

Ich muss auch zugeben, dass mir das eine oder andere Outfit zu feminin für einen männlichen Körper ist, weiß aber, dass das eine Folge meiner Sehgewohnheiten ist, die ich ansozialisiert bekam. Und nun ist die Frage, wie ich damit umgehe. Mein Umgang ist: Bewusst wahrnehmen, was da an Seh- und Denkgewohnheiten in mir ist, darüber nachdenken, welche Konsequenzen es hat, sie zu pflegen und zu verteidigen oder sie zu kritisieren oder aber sie einfach wahrzunehmen und zu spüren, was sie mit mir machen und mit meinem Umgang mit anderen Menschen. Jedenfalls mache ich meine Sehrgewohnheiten nicht zum Maßstab, um andere Menschen zu beurteilen, aber schon bei der Wahl meiner eigenen Kleidung. Und diese Wahl erweitert sich nach und nach.

LG, Micha
Titel: Re: Why Most Men Still Don’t Casually Wear Dresses
Beitrag von: rockpeter am 23.06.2019 12:55
Zitat
Röcke findet sicher jeder Mann. Kleider sind da eine ganz andere Nummer und extrem
schwierig zu finden da eben alles von oben bis unten stimmen muß. Und da die
Proportionen von Mann und Frau sich massiv unterscheiden kann da auch fast nix
richtig gut einem Mann passen.
Hallo Rockie,
es ist auf alle Fälle schwieriger passende Kleider zu finden.Das "Fast nix" möchte ich so aber nicht stehen lassen, da mir vor allem Stretch-Kleider im allgemeinen gut passen.

Liebe Grüße
Peter
Titel: Re: Why Most Men Still Don’t Casually Wear Dresses
Beitrag von: Zwurg am 23.06.2019 13:08
Möglicherweise sollten sich die "Deserteure" sichtbar bewaffnen, mit Säbeln, Pistolen (und seien es Attrappen) und dergleichen, damit sie wieder männlicher wirken.
Titel: Re: Why Most Men Still Don’t Casually Wear Dresses
Beitrag von: high4all am 23.06.2019 13:43
Möglicherweise sollten sich die "Deserteure" sichtbar bewaffnen, mit Säbeln, Pistolen (und seien es Attrappen) und dergleichen, damit sie wieder männlicher wirken.

Oder knallenge Röcke mit Schamkapseln.  ::) ::) ::)

http://www.skyrt.de/executive/index.htm (http://www.skyrt.de/executive/index.htm)

Ich bleibe wohl doch bei Kleidern, die Männern nicht stehen. Außer mir. Wie oft ich schon dieses "Du kannst das tragen" gehört habe? Unzählige Male. Weil es nicht eine Frage des Geschlechts ist, ob einem Sachen stehen oder nicht, sondern der Authentizität.

Irgendwelche männlich wirkenden Gegenstände mitzuschleppen sieht m.E. aufgesetzt aus.
Titel: Re: Why Most Men Still Don’t Casually Wear Dresses
Beitrag von: cephalus am 23.06.2019 14:24
Nichts Neues eigentlich, was dieser Artikel beschreibt.

Ein Absatz hat mir gut gefallen, beschreibt er doch ziemlich genau meine persönliche Einstellung:

Zitat
Sie waren in der Lage, die Hürde zu nehmen, die Kleider, die mit ihren sexistischen und homophoben Konnotationen verbunden waren, nicht mehr zu sehen und sie einfach als eine andere Sache anzusehen, in die sie schlüpfen konnten. Und deswegen sehen sie ihre Outfitauswahl nicht unbedingt als politisches Statement, sondern nur als alltägliches Outfit. Ähnlich wie eine Frau manchmal zu ihrem Kleiderschrank geht und über ihre Jeans hüpft, um ein enges Kleid zu tragen, tun sie dies aus Gründen des Modegefühls.

Cephalus
Titel: Re: Why Most Men Still Don’t Casually Wear Dresses
Beitrag von: Zwurg am 23.06.2019 16:13
Möglicherweise sollten sich die "Deserteure" sichtbar bewaffnen, mit Säbeln, Pistolen (und seien es Attrappen) und dergleichen, damit sie wieder männlicher wirken.

Oder knallenge Röcke mit Schamkapseln.  ::) ::) ::)

http://www.skyrt.de/executive/index.htm (http://www.skyrt.de/executive/index.htm)

Ich bleibe wohl doch bei Kleidern, die Männern nicht stehen. Außer mir. Wie oft ich schon dieses "Du kannst das tragen" gehört habe? Unzählige Male. Weil es nicht eine Frage des Geschlechts ist, ob einem Sachen stehen oder nicht, sondern der Authentizität.

Irgendwelche männlich wirkenden Gegenstände mitzuschleppen sieht m.E. aufgesetzt aus.




Ich bin Mitglied in einem Mittelalterverein. Im Lager trage ich Gewänder und meist ein Messer am Gürtel, im Schaukampf trage ich Schwert und Dolch oder eine Axt. Manche lästern über meine Leggins und mich als "Helden in Strumpfhosen" aber ich bin der Meinung dass im Mittelalter der Mann hautenge Beinkleider trug.
Das macht große Freude. Ich bin ja eh der Meinung dass in früheren Zeiten Männer oft viel modischer gekleidet waren, als heute.
Titel: Re: Why Most Men Still Don’t Casually Wear Dresses
Beitrag von: high4all am 23.06.2019 16:59
Ich bin ja eh der Meinung dass in früheren Zeiten Männer oft viel modischer gekleidet waren, als heute.

Mit der Einführung des Anzugs als bürgerliche (Einheits-)Kleidung war es damit in Europa zu Ende.
Titel: Re: Why Most Men Still Don’t Casually Wear Dresses
Beitrag von: Jo 7353 am 23.06.2019 18:18
Habe ich den englischen Text richtig übersetzt indem ich da lese "Männer die Röcke tragen sind Deserteuren geichzusetzen?"

Ja, "desertierenden Truppen" genau genommen. Es ist so eine Vorstellung dahinter, wonach "echte" Männer die Männlichkeit gegenüber einem Vorstoß des Weiblichen verteidigen. Die weibliche Emanzipationsbewegung und vor allem der Feminismus - selbst in den gemäßigten Versionen, falls die überhaupt als "echter Feminismus" wahrgenommen werden - werden als Angriff auf die Männlichkeit der Gesellschaft interpretiert. Und wer als Mann den Frauen entgegenkommt, indem er sich ihnen ählich macht, sich also auf ihre Stufe begibt, indem er ihre Kleidung trägt, gilt als Verräter oder eben Deserteur.

LG, Micha
Dieser Krieg, Männer gegen Frauen, findet nicht statt. Wenn überhaupt, dann versuchen Feministen Frauen gegen Männer zu mobilisieren. Männer kämpfen um Frauen, nicht gegen Frauen. Damit wird das oben beschriebene Desertieren sinnlos.

Gruß,
Jo
Titel: Re: Why Most Men Still Don’t Casually Wear Dresses
Beitrag von: MAS am 23.06.2019 19:00
Männer kämpfen nicht gegen Frauen?

Schau mal nach Indien, da kämpfen Frauen um Rechte, die ihnen Männer seit Jahrhunderten verwehren: https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2019-01/indien-frauen-protest-geschlechtergleichheit-hindu-tempel-zutrittsverbot (https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2019-01/indien-frauen-protest-geschlechtergleichheit-hindu-tempel-zutrittsverbot)
Ich meine, wenn Du es nicht als Kampf gegen Frauen bezeichnest, wenn Männer ihnen Rechte verwehren, die sie sich selber zugestehen, sondern nur den Frauen das Wort "kämpfen" zubilligst, weil sie sich auflehnen gegen die Diskriminierung, dann kämpfen nur die Frauen gegen die Männer, aber nicht umgekehrt.

Das was jetzt in Indien geschieht, geschah in Europa im 19./20. Jh.

War das kein Kampf gegen Frauen, ihnen so lange - in Appenzell Innerrhoden bis 1990! - das Wahlrecht bzw. Stimmrecht, wie es dort heißt, vorzuenthalten: https://de.wikipedia.org/wiki/Frauenstimmrecht_in_der_Schweiz (https://de.wikipedia.org/wiki/Frauenstimmrecht_in_der_Schweiz)
Oder was ihnen in Deutschland bis noch vor wenigen Jahrzehnten alles vorenthalten wurde: https://www.weser-kurier.de/deutschland-welt/deutschland-welt-fotos_galerie,-frauen-in-deutschland-wann-sie-was-durften-_mediagalid,38821.html (https://www.weser-kurier.de/deutschland-welt/deutschland-welt-fotos_galerie,-frauen-in-deutschland-wann-sie-was-durften-_mediagalid,38821.html)?

Alles bloß Mythos? (Abgesehen davon, dass "Mythos" gar kein so negativer Begriff ist, als welcher er oft verwendet wird.)

Männer, die damals für die Rechte der Frauen eintraten waren in den Augen vieler Geschlechtsgenossen Verräter oder eben Deserteure. Und heute werden so viele Stimmen von Männern laut, dass sich die Frauen zu viel erlauben, ja sogar hier im Forum, wo man neidisch auf ihre Kleidungsvielfalt blickt. Ist das kein Kampf gegen Frauen? Klar, empfinde ich diesen Neid auch, und zwar von klein auf, aber sehe eher andere Männer als Gegner meiner Kleidungsvorliebe als die Frauen. Sicher gibt es Ausnahmen, aber meistens sind es die Frauen, von denen ich Zuspruch bekomme. Wir kämpfen nämlich nicht gegeneinander sondern gemeinsam um Gleichberechtigung aller Menschen. Dass ich die Hose nicht mehr als Statusymbol meiner Männlichkeit brauche, kommt bei ihnen vielfach positiv an.

LG, Micha
Titel: Re: Why Most Men Still Don’t Casually Wear Dresses
Beitrag von: cephalus am 23.06.2019 19:04
Hallo Jo,
ich finde interessant, dass Du diese Erfahrungen gemacht hast, die Realität in meinem Umfeld sieht anders aus:

Kleidungsfragen sind Frauensache, und die Mütter, nicht die Väter sind die, die den Kindern beibringen, was sie anzuziehen haben.

Wenn in meinem Umgebung Kritik an "zu weiblicher" Kleidung des Nachwuchses geübt wird, und jemand ganz stringente Vorstellung von der optischen Erscheinung des Sohnes hat, sind es immer die Männer. Die Frauen/Mütter sind wesentlich toleranter.

Auch wenn hier vorwiegend darüber geschwiegen wird, so sind es die Ehefrauen, die den stärksten Druck auf uns ausüben, mit dem Röcketragen aufzuhören.

Bislang hatte ich nicht das Gefühl darüber würde geschwiegen, ich erinnere mich an ein paar leidende Männer im Forum.
Ich denke aber, die meisten Männer, die Ihre Wünsche, vor allem gegen den inneren Schweinehund, durchgesetzt haben, leben diesbezüglich in ziemlicher Harmonie mit ihren Frauen - schade, wenn das bei Dir anders läuft?
Für mich kann ich nur sagen, dass die eigene Überwindung das einzige Problem war und ist.

VG
Cephalus
Titel: Re: Why Most Men Still Don’t Casually Wear Dresses
Beitrag von: MAS am 23.06.2019 19:16
Also meine Ehefrau und Jürgens Ehefrau und Hajos Ehefrau und Cephalus Ehefrau und auch viele andere Ehefrauen, die ich auf Treffen kennengelernt haben, üben keinerlei Druck auf ihre Ehemänner aus, mit dem Röcketragen aufzuhören.

Aber sicher gibt es solche Frauen, die das tun.

Und es gibt Männer, die sich nicht trauen, ihre Frauen mal zu fragen.

LG, Micha
Titel: Re: Why Most Men Still Don’t Casually Wear Dresses
Beitrag von: high4all am 23.06.2019 19:57
Männer kämpfen nicht gegen Frauen?

(usw.......)

O si tacuisses, philosophus mansisses!

Manchmal ist es besser, nicht über jedes Stöckchen zu springen, lieber Michael. Besonders dann, wenn sämtliche Argumente bereits hinlänglich bekannt sind.

Zitat
Als eine Frau lesen lernte, trat die Frauenfrage in die Welt.
Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach
Titel: Re: Why Most Men Still Don’t Casually Wear Dresses
Beitrag von: MAS am 23.06.2019 20:32
Vielleicht, lieber Hajo, ist es einfach so, dass ich die Hoffnung nicht aufgebe. War das nicht das Motto des Kirchentages in Dortmund?

Schweigen ist auch eine spirituelle Übung, aber wenn wir hier im Forum schweigen, herrscht einfach nur Stille.

LG, Micha
Titel: Re: Why Most Men Still Don’t Casually Wear Dresses
Beitrag von: Jo 7353 am 23.06.2019 20:44
Hallo Jo,
ich finde interessant, dass Du diese Erfahrungen gemacht hast, die Realität in meinem Umfeld sieht anders aus:

Kleidungsfragen sind Frauensache, und die Mütter, nicht die Väter sind die, die den Kindern beibringen, was sie anzuziehen haben.

Wenn in meinem Umgebung Kritik an "zu weiblicher" Kleidung des Nachwuchses geübt wird, und jemand ganz stringente Vorstellung von der optischen Erscheinung des Sohnes hat, sind es immer die Männer. Die Frauen/Mütter sind wesentlich toleranter.
In der Tat habe ich das anders erlebt. Die härteste Einschränkung bezüglich meiner Röcke bekam ich von einer Frau, die mir nur Kontakt mit ihr und ihren Kindern erlaubt, wenn ich Hosen anhabe. Ihr Mann dagegen, wegen dem ich sie nicht einfach aus meinem Bekanntenkreis streiche, hat damit keine Probleme. Auch sonst bekam ich im Bekanntenkreis von Frauen mehr Widerstand gegen meine Röcke  als von Männern.

Auch wenn hier vorwiegend darüber geschwiegen wird, so sind es die Ehefrauen, die den stärksten Druck auf uns ausüben, mit dem Röcketragen aufzuhören.

Bislang hatte ich nicht das Gefühl darüber würde geschwiegen, ich erinnere mich an ein paar leidende Männer im Forum.
Ja, die gab es, und auf die berufe ich mit meiner behauptung, aber ich habe schon lange nichts mehr dazu gelesen. Im Gegensatz zu anderem wird das nicht ständig wiederholt.

Ich denke aber, die meisten Männer, die Ihre Wünsche, vor allem gegen den inneren Schweinehund, durchgesetzt haben, leben diesbezüglich in ziemlicher Harmonie mit ihren Frauen - schade, wenn das bei Dir anders läuft?
Ich habe keine Frau. Das macht vieles, auch das Röcke tragen, einfacher.

Gruß,
Jo
Titel: Re: Why Most Men Still Don’t Casually Wear Dresses
Beitrag von: high4all am 23.06.2019 20:56
Vielleicht, lieber Hajo, ist es einfach so, dass ich die Hoffnung nicht aufgebe. War das nicht das Motto des Kirchentages in Dortmund?

Schweigen ist auch eine spirituelle Übung, aber wenn wir hier im Forum schweigen, herrscht einfach nur Stille.

LG, Micha

Natürlich verstehe ich das, lieber Michael. Es reizt mich manchmal sehr, sofort auf jeden Unfug zu antworten, den ich lese. Aber ich traue den Mitgliedern im Forum schon zu, dass sie Unfug als Unfug erkennen. Früher oder später.

Warum wir es schwer haben mit dem Tragen von Röcken? Vielleicht deshalb:

Zitat
Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.
Marie Freifrau von Eber-Eschenbach

Anders formuliert: "Die glücklichen Hosenträger sind die erbittertsten Feinde der Rockträger."
Titel: Re: Why Most Men Still Don’t Casually Wear Dresses
Beitrag von: MAS am 23.06.2019 21:45
Na ja, lieber Hajo, ich habe immer auch noch die Hoffnung oder gar den Glauben, dass Jo das als Wahrheit ausgibt, was er selber als Wahrheit versteht. Er lügt also nicht, sondern ist ehrlich! Und mit einem ehrlichen Menschen diskutiere ich auch gerne. Ich habe auch schon einiges von ihm gelernt. Er ist mir also ein wertvoller Diskussionspartner, an dem ich mich abreibe. Mal sehen, was letztlich zu beider oder aller Nutzen dabei herauskommt...


LG, Micha
Titel: Re: Why Most Men Still Don’t Casually Wear Dresses
Beitrag von: Jo 7353 am 24.06.2019 06:32
Hallo Michael,

Mit Beispielen aus Indien willst Du einen Gelschlechterkampf hier belegen, der zu Kleidungsverhalten hier führt? Das ist mir zu weit hergeholt. Aber Indien hat bekanntlich den Vorteil, daß wir da die Hintergründe nicht so gut erkennen können.

Nicht jede Geschlechterbenachteiligung ist auch gleich Folge eines Kampfs zwischen den Geschlechtern. Zum Beispiel erhalten Jungen bei gleicher Leistung in der Schule schlechtere Noten als Mädchen. Insbesondere in der Grundschule sind weibliche Lehrer in der Überzahl. Also ein Kampf Frauen gegen Männer? Nein, denn auch männliche Lehrer benachteiligen Jungen. Genauso geht es Männern vor Gericht. Sie bekommen das härtere Strafmaß.
Das sind nicht nur Geschlechtsbenachteiligungen, die klar zeigen, daß bei ihnen nicht die Front Männer gegen Frauen vorherrscht. Sie stehen auch dem Bild der gegen Frauen kämpfenden Männer entgegen

Teste mal die Männersolidarität? Inszeniere mit einer Frau in der Öffentlichkeit einen Streit, wo einer von  Euch zuschlägt, Also einen konkreten Frau gegen Mann Kampf. Egal wer zuschlägt werden sich nicht nur Frauen sondern auch die Männer auf die Seite der Frau schlagen. Wenn die Geschlechterkampfsolidarität so wenig ausgeprägt ist, Warum sollte sie dann bezüglich der Kleidung derart wie oben beschrieben eingefordert werden?

Von Männern ausgehende Gewalttätigkeit richtet sich mehr gegen Männer als gegen Frauen.

Wenn Männer beruflich nicht hinter Frauen zurückstehen wollen gibt es Alternativen zur Geschlechterkampfthese.
Berufstätigkeit ist einer der wenigen Punkte, wo Männer nicht schlechter beurteilt werden als Frauen. Den wollen sie sich nicht nehmen lassen.
Es gab den Stolz: Ich verdiene genug, daß meine Frau nicht arbeiten braucht.
Der normale Mann braucht sich nicht um eine  beruflich erfolgreichere Frau bemühen. Sie wird ihn nicht als Partner akzeptieren. Somit passt das in einen Kampf um Frauen.

Was ist das für ein Patriachat, wo die Frauen bestimmen was gegessen wird, wie die Wohnung eingerichtet wird, wofür, das Geld, für das der Mann gearbeitet hat, ausgegeben wird, wie die Kinder erzogen werden ... ? Ein Partriach, der zuhause nichts zu sagen hat?! Es bleibt ein verlogener Mythos, um einen Kampf gegen Männer zu begründen. Daß Männer wie Du da mitmachen, macht es auch nicht besser. Es macht es nur absurder, wenn fast alle Männer über die bösen Männer schimpfen. Gut ist nur, daß viele Frauen diesen Kampf nicht ernstnehmen und nicht wirklich mitmachen.

Es gibt trotz Deiner Indizien einfach zu viel, was gegen das Partiachat spricht, als daß ich es als allgemeines Gesellschaftsbild noch ernstnemen könnte.

Gruß,
Jo
Titel: Re: Why Most Men Still Don’t Casually Wear Dresses
Beitrag von: MAS am 24.06.2019 08:39
Lieber Jo,

Du gehst nur von unserer modernen Nach-68er-Gesellschaft aus. Ich meine dagegen die Entwicklung seit Jahrtausenden. In Indien haben sich die 68er noch nicht so durchgesetzt wie bei uns, so dass Indien ganz gut als Beleg auch für unsere Vor-68er-Zeit herhalten kann. Selbstverstendlich sind die Entwicklungen in verschiedenen Kulturen nicht gleich, aber in vielem doch ähnlich.

Junge bekommen bei uns schlechtere Noten und in Pakistan und Afghanisten werden Mädchen bedroht, wenn sie überhaupt zur Schule gehen wollen. Seit wann gehen Mädchen hier zur Schule und in die Uni? Gut, nach Deinen Maßstäben schon lange, nach meinen erst seit kurzem, also ersteres seit dem 19., zweiteres sogar erst seit dem 20. Jh.

Und ja, wenn ein Mann und eine Frau sich prügeln halten viele zur Frau, weil sie in der Regel die Schwächere ist.

Wir messen an ganz verschiedenen Maßstäben. Ich sehe eben Emanzipation der Frauen als eine noch ganz neue Sache, die auch immer noch nicht in allen Köpfen angekommen ist. Du siehst sie als schon lange da und blickst vor allem auf die Fälle, in denen Frauen über die Gleichberechtigung hinaus zu einer Bevorteilung gekommen sind. Ich behaupte nicht, dass es die nicht gibt, aber, dass sie global und historisch Ausnahmen sind.

LG, Micha
Titel: Re: Why Most Men Still Don’t Casually Wear Dresses
Beitrag von: Skirtedman am 25.06.2019 11:28

Hallo Rockie,
es ist auf alle Fälle schwieriger passende Kleider zu finden.Das "Fast nix" möchte ich so aber nicht stehen lassen, da mir vor allem Stretch-Kleider im allgemeinen gut passen.


Da ich eher auf Schlabberlook sthe, mache ich es mir einfach so einfach, ein wenig oversized zu tragen, so dass dann nicht mehr wirklich auffällt, wenn da an der Hüfte z.B. drei Zentimeter zu viel sein könnten. Ausserdem löst man dadurch das Problem der Schulterbreite und Armelweite fast schon von selbst.
Titel: Re: Why Most Men Still Don’t Casually Wear Dresses
Beitrag von: MAS am 25.06.2019 12:04
Also Röcke trage ich in Größe 46, Kleider in Größe 48/50, damit meine Schultern reinpassen.

LG, Micha
Titel: Re: Why Most Men Still Don’t Casually Wear Dresses
Beitrag von: Jo 7353 am 26.06.2019 00:02
Hallo Michael,

wenn ich etwas heute und hier erklären will, ist es nicht sinnvoll, auf Indien oder vor hundert Jahren zugreifen. Ein eventuell in Indien existierendes oder hier inzwischen abgeschaftes Patriachat kann nicht wirklich als Erklärung von heutigem Verhalten hier herhalten. Ein Patriachstamythos dagegen schon, auch wenn er eine völlig absurde Gesellschaftsbeschreibung für unsere Gesellschaft hier und heute darstellt.
Wir können auch hier bei uns keinen sinnvollen Ausgleich für Ungerechtigkeiten in Afghanistan herstellen. Ungerechtigkeiten müssen vor Ort abgestellt werden. Benachteiligung der Einen Gruppe zum Ausgleich für die Benachteiligung einer anderen Gruppe ist ein ganz ungeeignetes Vorgehen um Gerechtigkeit zu erreichen und ein prima Vorwand um Ungerechtigkeiten zu installieren.
Mal davon abgesehen, daß man bei fernen Kulturen vorsichtig sein muß, damit man manchen Ausdruck nicht falsch interpretiert.

nebenbei bemerkt habe ich nicht die Ansicht, dass die 68er ein Patriachat in Deutschland abgeschafft haben. Auch für die Zeit davor gelten einige meiner Widersprüche zur Patriachatsthese.

Gruß,
Jo
Titel: Re: Why Most Men Still Don’t Casually Wear Dresses
Beitrag von: MAS am 26.06.2019 00:19
Lieber Jo,

sehr vieles kann man nicht verstehen, wenn man nur ein paar Jahrzehnte und ein paar Hundert Quadratkilometer vor Augen hat. Die Nachwirkungen des Patriarchats habe ich noch selber zu spüren bekommen und merke sie immer noch z.B. an meinem Schwager und meiner Schwester.

Es wurde nicht 68 abgeschafft, sondern zum Teil schon früher, zum Teil erst später. Das ging Schritt für Schritt. Und global sind die Unterschiede da noch sehr groß. Coca Cola verbreitete sich schneller als die Gleichberechtigung.

LG, Micha