Autor Thema: Erfahrungen mit Kindern zum Thema "Rock am Mann"  (Gelesen 22856 mal)

Offline MAS

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Re: Erfahrungen mit Kindern zum Thema "Rock am Mann"
« Antwort #30 am: 13.07.2010 17:09 »
Hi hi, Jürgen,

da ist der Vater stolz auf die Tochter, die ganz nach dem Vater geraten ist.  ;)

Aber Du hast schon ganz Recht: Ich trage meine Röcke auch mit Stolz, gerade weil ich sehe, wie sehr manche Männer auch gerne würden, sich aber nicht trauen, und andere sich noch nicht mal trauen, zuzugeben, dass sie sich nicht trauen.

Und ich träume von der Zeit, da die Jungs von klein auf genau so selbstverständlich Röcke tragen wie heutzutage die Mädels Hosen.

Dam Drang, zu hänseln, wird das keinen Abbruch tun. Wer hänseln will, findet andere Gründe. Das ist letztlich eine andere Baustelle, den Kindern Mitgefühl beizubringen indem man es vorlebt. Das hat eber mit Kleidung wenig zu tun.

LG,
Michael
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chrisko

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Re: Erfahrungen mit Kindern zum Thema "Rock am Mann"
« Antwort #31 am: 13.07.2010 17:40 »
Hi Michael,

da gibt es nichts mehr hinzuzufügen ;)

Nur eines, im Grunde könnten die Männer heute schon völlig selbstverständlich Röcke tragen. Nur eben genau diese ganzen Ängste verhindern die eigene Freiheit.

Aber es ist auch so, diese Ängste sind nicht immer nur mit den Röcken zu erklären ;)

 

Offline Jürgen64

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Re: Erfahrungen mit Kindern zum Thema "Rock am Mann"
« Antwort #32 am: 13.07.2010 17:59 »
Hallo Michael,

da ist der Vater stolz auf die Tochter, die ganz nach dem Vater geraten ist.  ;)

natürlich bin ich stolz, wenn ich sehe dass mir etwas gelungen zu sein scheint. Wäre doch schade wenn nicht, oder?

Dam Drang, zu hänseln, wird das keinen Abbruch tun. Wer hänseln will, findet andere Gründe. Das ist letztlich eine andere Baustelle, den Kindern Mitgefühl beizubringen indem man es vorlebt. Das hat eber mit Kleidung wenig zu tun.

Ich kann leider nicht andere Kinder auch noch erziehen, ist bei meinen zwei schon anstrengend genug. :o Aber entscheidend ist, wie Du auch schreibst: "Wer hänseln will, findet ..."! Entscheidend ist das für mich in dem Moment, wo tatsächlich andere Kinder meine in irgendeiner Form benachteiligen, hänseln oder sonst irgendwas machen. Da muss ich mir dann überlegen wie ich reagiere: Verzichten, oder den Kindern beibringen damit umzugehen?

Gruß
Jürgen
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Offline MasinAD

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Re: Erfahrungen mit Kindern zum Thema "Rock am Mann"
« Antwort #33 am: 13.07.2010 21:04 »
Einstein sagt mal: Zu wahrer menschlicher Größe gibt es nur einen Weg - den durch die Schule des Leidens.

Ein chinesisches Sprichwort besagt: "Es gibt drei Wege, das Leben zu bestreiten. Als erstes gibt es den Weg der Nachahmung -- das ist der leichteste Weg. Dann gibt es den Weg des Nachdenkens -- das ist der edelste Weg. Und zuletzt gibt es den Weg der Erfahrung -- das ist der bitterste Weg."

Ich möchte mich nicht mit Einstein darüber streiten, ob es wirklich Leid erfordert, wahre menschliche Größe zu erlangen. Jedenfalls darf man seinen Geist nicht in Watte packen und irgendwo einlagern, um dahin zu kommen.

LG
Masin


Tine

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Re: Erfahrungen mit Kindern zum Thema "Rock am Mann"
« Antwort #34 am: 14.07.2010 06:30 »
Hallo zusammen,

dann werde ich mich mal als erziehungstechnisch-emotionaler Totalversager zurückziehen und versuchen meinen Kindern mit chinesischen Sprichwörtern durchs Leben zu helfen, statt ihnen Einstein zuzumuten.
(Bei genauem Hinschauen ist der Unterschied jedoch nicht mehr groß: Die Erfahrung wird als der bittere Weg bezeichnet. Im Kindergartenalter ist mit Nachdenken noch nicht so viel los. Und die Antwort, wen man nachahmen soll um nicht gehänselt zu werden, das bleibt das Sprichwort auch schuldig.)

Sorry, wenn ich an dieser Stelle bissig werde.

Das Leben ist kein Malbuch, bei dem man die Farben selbst aussuchen kann. Man muss mit dem zurecht kommen, was sich einem bietet. Ich habe auch nicht behauptet, dass es allen gleich ergehen muss. Wie schon geschrieben, hatte unsere Tochter keine echten Probleme mit Papas Rock. (Was sich mit den Erfahrungen der Tochterväter hier deckt. Seid froh, dass es so ist! Aber redet mir kein schlechtes Gewissen ein, wenn es mit meinem Sohn anders war!)
Es gibt bestimmt auch Jungs, die keine Probleme hatten. Ist ja gut so, aber eben keine Selbstverständlichkeit und wahrscheinlich auch etwas, worauf Eltern nur bedingt Einfluss nehmen können. (Vielleicht durch die Auswahl des Wohnortes?)

Viele Grüße
Tine

chrisko

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Re: Erfahrungen mit Kindern zum Thema "Rock am Mann"
« Antwort #35 am: 14.07.2010 07:12 »
Hallo Tine,

es ist immer schwer allgmein gültiges zu  schreiben :)

Es ist immer die Summe aller Eigenschaften, Charaktere, Lebensgewohnheiten, Lebensumstände usw. die einen Menschen ausmachen und in denen sich Menschen unterscheiden. Dazwischen sind immer Punkte zu finden, die andere Menschen mit ihren eigenen Erfahrungen und Lebensumständen nicht zusammen bringen können. Da wird dann schnell gemoppt, gehänselt oder was auch immer.

Doch eines ist dabei immer eine wichtige Frage: Wie geht man selbst damit um, wie stellt man sich dazu?

Es ist meist auch nicht eine Sache allein, also nicht der Rock allein. Es sind sehr oft viele Dinge die zusammen kommen. Oft habe ich in der ersten Zeit selbst erlebt, das der Rock an mir so überhaupt kein Thema ist. Er wurde erst Thema, wenn ich selbst das Thema begann um überhaupt mal zu wissen, wie andere das sehen.

Das ist dann häufig unser eigenes Verhalten wie Menschen mit uns umgehen, wenn wir Unsicherheiten zeigen, wird es immer Menschen geben die genau diese Unsicherheit finden. Wenn ich im Rock unsicher bnin, wird es Menschen geben die darauf reagieren... nicht auf den Rock ... sondern auf die Unsicherheit.

Bei den Kindern ist das ähnlich, sie wollen starke Eltern, sie wollen einen Papa zu dem sie aufblicken können, auf den sie stolz sein können. Das geht wohl besonders den Jungen so, sie brauchen ein starkes Vorbild das selbstsicher alle Aufgaben des Lebens meistert.

Der Rock passt da nicht rein, solange der Papa den nicht selbstsicher vertreten kann. Diese Unsicherheit spüren die Kids sofort, diese Unsicherheiten spüren sie unter Freunden, in der Clique halt überall wo sie sich treffen. Dann ist das Moppingofer schnell gefunden.

Für Eltern ist es wichtig hier sensible Antennen auszufahren und auch entsprechend zu reagieren. Wenn Kids eben merken, die Eltern kommen mit Situationen selbst nicht klar, hat man als Eltern auch schnell verloren.

Diese kleinen "Schwächen" lermen die Kleinen schnell kennen und wissen dann ja auch oft genug sehr schnell, wie sie die Eltern dann doch packen können. Meine Tochter weiss das mittlerweile auch viel zu genau :)

Das Leben ist sicher kein Malbuch das einem vorgelegt wird, es ist ein Malbuch das man sich erst selbst gestalten muss bevor ich das mit Farben schön bunt machen kann. Wie bunt ... das bestimmt aber eben auch jeder selbst, es kann grau in grau sein, manchmal kleine Farbtupfer und je mutiger ich werde, je bunter kann sich das Malbuch entwickeln.


Chrisko

Offline MAS

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Re: Erfahrungen mit Kindern zum Thema "Rock am Mann"
« Antwort #36 am: 14.07.2010 09:21 »
Liebe Tine,

es tut mir leid, dass bei Dir der Eindruck entstanden ist, Du seist eine Versagerin. Sollte meine Argumentation mit dazu beigetragen haben, bitte ich um Entschuldigung!

Ich sehe Dich nciht als Versagerin, sondern denke nur über Deinen Bericht nach und versuche daraus zu lernen und Lösungsvorschläge für kommende Zeiten zu erarbeiten. Das heißt auch, dass Eltern, die das Problem bishern nicht hatten, aber vielleicht künftig haben werden, aus den Erfolgen und Misserfolgen anderern (vielleicht) lernen können.

Und ja, natürlich sind die konkreten Lebensumstände immer verschieden. Und auch wir Menschen sind verschieden:  der eine ist dominanter, der andere unterwürfiger, die eine exteravertiert, die andere introvertiert usw.

Lass den Kopf nicht hängen, sondern arbeite mit uns zusammen an der Lösung des Problems für kommende Generationen.  :)

LG,
Michael
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Offline MasinAD

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Re: Erfahrungen mit Kindern zum Thema "Rock am Mann"
« Antwort #37 am: 14.07.2010 10:22 »
dann werde ich mich mal als erziehungstechnisch-emotionaler Totalversager zurückziehen und versuchen meinen Kindern mit chinesischen Sprichwörtern durchs Leben zu helfen, statt ihnen Einstein zuzumuten.
(Bei genauem Hinschauen ist der Unterschied jedoch nicht mehr groß: Die Erfahrung wird als der bittere Weg bezeichnet. Im Kindergartenalter ist mit Nachdenken noch nicht so viel los. Und die Antwort, wen man nachahmen soll um nicht gehänselt zu werden, das bleibt das Sprichwort auch schuldig.)

Sorry, wenn ich an dieser Stelle bissig werde.

Du hast gar keinen Grund dazu. Ich habe Dir ja nicht widersprochen. Ich sehe Dich sicher nicht als Total- oder Teilversager -- woher sollte ich dazu auch die Kenntnisse nehmen?

Wir sind uns wohl drin einig, dass es sehr einfach ist, wenn man alles so macht wie andere auch -- schön angepasst, keine Gedanken daran verschwenden, warum, wieso, weshalb. Der Weg des Nachahmens eben.

Der Weg des Nachdenkens erfordert umfassendes Verständnis. Je weniger Verständnis vorhanden ist, desto unpassender werden die vorgenommenen Schritte. Was dann wunderbar überleitet zum Weg der Erfahrung.

Wenn man nicht weiß, was man tut, man macht es nur anders, dann ist Enttäuschung programmiert. Gewissermaßen ist dieses blinde Herumstochern das, was schon viele Männer gemacht haben, die sich irgendwelche Frauenklamotten angezogen haben und dachten, das passe schon. Und leider haben solche Experimente dann das Bild vom Mann in Frauenklamotten in der Gesellschaft geprägt. Aber das nur nebenbei.

Du hast recht, wenn Du schreibst, dass Kinder eigentlich nur den Weg des Nachahmens oder den der Erfahrung gehen können -- für den Weg des Nachdenkens fehlt es einfach an Grundlagen. Was niemanden daran hindern sollte, seine Kinder immer und immer wieder zum selbständigen Nachdenken, Argumentieren und Diskutieren zu ermuntern. Wie man hier lesen konnte, hat es bei einigen ja doch schon funktioniert.

Wenn Du meine bescheidene Meinung lesen willst, wen man imitieren soll -- das Alphatier.

Menschliche Rotten werden aber immer ein Omegatier haben, jemand, auf dem rumgehackt werden kann. Manche können sich mit so einer Position anfreunden und werden großartige Komiker und Clowns, andere leiden still und laufen irgendwann Amok. Dazwischen gibt es jede Menge Abstufungen. Sich daraus befreien zu wollen, endet nicht selten in einem Ausbruch zerstörerischer Kraft, z.B. in Form von gewalttätigen Mutbeweisen, um sich den Respekt der Restrotte zu verschaffen. Da halte ich es doch mit Malcolm: "Das Beste an der Kindheit ist, dass sie irgendwann endet." Es ist zynisch, für viele Omegakinder aber wohl die realistischste Option.

Das Grausamste ist wohl aber: Wenn es ein Kind schafft, sich aus dieser Position zu befreien, trifft es ein anderes Kind. Vielleicht mag Ben aber auch mal was zum Thema 'Gruppendynamiken bei Kindern' erzählen. Ich mag ja nicht ausschließen, dass bei entsprechender Anleitung und mit den richtigen Kindern die Auswüchse solcher Probleme fast unsichtbar werden. Aber da ich in niemandes Kopf schauen kann, kann ich mir nie sicher sein, ob die Anlagen zu solchem Verhalten nicht immer unterschwellig präsent sind. Hmmm ... zugedeckt von einem Mantel der Zivilisation. Das würde ein möglichst zivilisiertes Umfeld erfordern. Eines, wo Gewalt, Härte, Dominanz & Co. geächtet und Respekt, Kooperation & Einfühlungsvermögen gefragt sind. Ich glaube, ich muss über diese Zusammenhänge nochmal nachdenken.

LG
Masin

Offline MAS

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Re: Erfahrungen mit Kindern zum Thema "Rock am Mann"
« Antwort #38 am: 14.07.2010 10:58 »
Du hast recht, wenn Du schreibst, dass Kinder eigentlich nur den Weg des Nachahmens oder den der Erfahrung gehen können -- für den Weg des Nachdenkens fehlt es einfach an Grundlagen.

Da muss ich auch ein wenig widersprechen. Neulich in Rudolstadt beim TFF stand ich mit anderen Fotografen vor einer Bühne im Fotografenbereich, der vom normalen Publikumsbereich durch ein Gelädner getrennt war. Ein kleiner Junge wollte auch in den Fotografenbereich, und seine Mutter erklärte ihm, da dürften nur die mit den ganz großen Cameras rein. Ich hatte aber nur eine kleine Camera dabei, was der Junge sofort bemerkte und sagte: "Der hat aber nur eine kleine Camera." Die Mutter war nun nich auf den Kopf gefallen und meinte:  "Der hat sicher auch eine große Camera, nur hat er sie jetzt nicht dabei." Damit hat sie zwar recht, aber die Cameragröße ist nun wirklich kein Kriterium, ob man im Pressebereich fotografiern darf oder nicht, sondern allein die Akkreditierung als Journalist. Das einem kleinen Jungen zu erklären, schien ihr wohl zu schwierig, aber der Kleine dachte selbständig mit.

Ähnliche Beispiele selbständigen Denkens auch bei recht kleinen Kindern gibt es viele.

LG,
Michael
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Offline Jürgen64

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Re: Erfahrungen mit Kindern zum Thema "Rock am Mann"
« Antwort #39 am: 14.07.2010 13:49 »
Hallo Tine,

wer hat denn hier etwas von Versager geschrieben? Nein, das kann es nicht sein. Jede/r geht seinen/ihren Weg in der Überzeugung das Richtige zu tun - ob es richtig war, darüber können wir uns in ein paar Jahrzehnten unterhalten? (wenn es uns dann noch gibt) Bis dahin gibt es kein richtig oder falsch, nur halt anders.

Gruß
Jürgen
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Offline MasinAD

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Re: Erfahrungen mit Kindern zum Thema "Rock am Mann"
« Antwort #40 am: 14.07.2010 15:03 »
Ähnliche Beispiele selbständigen Denkens auch bei recht kleinen Kindern gibt es viele.

Ausnahmen bestätigen die Regel -- ansonsten würden uns solche Vorfälle nicht so auffallen und mitunter auch erfreuen. Bei älteren Menschen (sagen wir so 15+) erwarten wir eigentlich selbständiges Denken, oder zumindest das, was wir dafür halten: Bestätigung dafür, dass der status quo einen Idealzustand darstellt.

Bei genauerer Überlegung dürfte es tatsächlich häufiger vorkommen, dass Kinder von alleine auf Dinge kommen. Da sie aber wohl im Bereich dessen liegen, was Eltern und Umfeld von Kindern erwarten, fallen auch diese Gelegenheiten nicht so auf.

LG
Masin

Tine

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Re: Erfahrungen mit Kindern zum Thema "Rock am Mann"
« Antwort #41 am: 14.07.2010 22:16 »
Hallo zusammen,

keine Angst, ich fühle mich nicht beständig als Totalversager, nur manchmal als Teilversagerine. Heute morgen war ich dennoch ein wenig räudig. Tatsache ist, dass das Leben ein Experiment ist, bei dem man hinterher nie sagen können wird, was besser gewesen wäre. Einfach, weil alles so komplex gestaltet ist, dass sich Auswirkungen ergeben, die kein Mensch voraussagen kann. Heute, morgen oder in 28 Jahren. Vielleicht sind ja doch irgendwann die schlechten Erfahrungen meines Knirpses der Ausschlag, es selbst besser zu machen. Aus persönlicher Erfahrung schätze ich Herrn Einsteins Theorie, im Bezug auf menschliche Größe, als in vielen Fällen durchaus zutreffend ein. Glücklich diejenigen, die einen andern Weg finden...

Denken bei Kindern bedarf, ich behaupte mal, wie bei Erwachsenen auch, in der Regel einen äußeren Anlass. Bei dem Jungen mit dem Blick für Kameras, war es der Wunsch in den Fotobereich zu dürfen. Ziemlich blöde von der Mutter fand ich den Hinweis auf die "großen" Kameras. Das wäre für meinen Sohn auch eine Steilvorlage gewesen. Richtiger, und für den Knirps nicht zu widerlegen, wäre der Hinweis gewesen, dass der Bereich den Leuten vorbehalten ist, die für die Presse fotografieren.
Aber egal.

Welchen Auslöser zum Nachdenken haben Kinder, die sich über andere lustig machen? Doch nur solche, die vernünftige Erwachsene (oder vielleicht sogar andere Kinder) sinnvoll einstreuen, ansonsten ist es bequemer einfach weiter zu lästern.

Um es kurz zu machen, die einzige Chance, die ich sehe, ist weitermachen solange die Schwierigkeiten im Rahmen bleiben. Aufhören, wenn es dem eigenen Kind schadet und, wie Andree, wieder anfangen, sobald das Risiko verschwunden oder zumindest nur noch klein ist. Wichtig ist, das Kind im Blick zu halten und sein Umfeld richtig einzuschätzen. Was eben auch nur manchmal gelingt... Schicksal...

Genug gejammert!

Viele Grüße
Tine

Offline GregorM

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Re: Erfahrungen mit Kindern zum Thema "Rock am Mann"
« Antwort #42 am: 15.07.2010 07:42 »

Um es kurz zu machen, die einzige Chance, die ich sehe, ist weitermachen solange die Schwierigkeiten im Rahmen bleiben. Aufhören, wenn es dem eigenen Kind schadet und, wie Andree, wieder anfangen, sobald das Risiko verschwunden oder zumindest nur noch klein ist. Wichtig ist, das Kind im Blick zu halten und sein Umfeld richtig einzuschätzen. Was eben auch nur manchmal gelingt... Schicksal...


Hallo Tine, hallo alle,

meine volle Zustimmung, Tine. Die Kinder haben erste Priorität.
 
Aber wie du es selbst früher vorgeschlagen hast, wenn auch nur parenthetisch:

(Vielleicht durch die Auswahl des Wohnortes?)

Die Bedeutung der Adresse sollte man meiner Meinung nicht unterschätzen, und in jeder Stadt, die ich kenne, gibt es Bezirke, wo man besser lebt als in anderen; das heißt, wo die Leute toleranter sind, besser erzogen sind oder beides.

Davon haben nicht nur die Kinder Vorteil, man selbst hat es auch.

Gruß
Gregor
Gruß
Gregor

Andree

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Re: Erfahrungen mit Kindern zum Thema "Rock am Mann"
« Antwort #43 am: 15.07.2010 16:14 »
Hallo zusammen.

Tine hat es in Ihrem abschliessenden Satz wohl so ziemlich auf den Punkt gebracht.

Für die eigenen Kinder ist es das beste, wenn man in ihrem Umfeld sehr behutsam mit dem Thema umgeht.
Dazu zählt für mich auch ggf. der totale Verzicht auf eigene Interessen.

Natürlich kann Mann sich auf den Standpunkt stellen: "Ich habe das Recht Rock zu tragen und keiner kann mich davon abbringen".
Aber dann muss ich mich im Gegenzug darauf einstellen, dass sich die Kinder von mir abwenden.
Der soziale Schaden, der daraus resultiert, ist aber unabdingbar.

Ich kann jetzt jedenfalls wieder einen Rock anziehen, ohne dass mein Sohn Angst haben muss. Das kann ich aber nur, weil ich ihm die Angst durch mein besonnenes Handeln nehmen konnte.

Ich wünschte, viele andere Eltern und Erwachsene würden ebenso verantwortungbewusst handeln. 
Ich denke dann hätten wir diese Probleme nicht, oder zumindest erheblich weniger.

Gruß Andree

Offline Rockio

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Re: Erfahrungen mit Kindern zum Thema "Rock am Mann"
« Antwort #44 am: 15.07.2010 23:20 »



Nein, ich bin Stolz auf mein selbstbestimmtes Handeln, auf die Fähigkeit eigene Entscheidungen zu treffen; gerade das sehe ich als Männlichkeit, nicht die Unterwürfigkeit unfreiwilliger Hosenträger. Darauf bin ich stolz!

Hallo, Jürgen,

Deine Posts zu diesem Thema habe ich gerne gelesen und gratuliere Dir zu Deiner positiven Sicht und der nicht auf den Mund gefallenen Tochter.

Nur das obige bedarf noch der Klärung.
Wenn Frauen selbstbestimmt handeln, und (natürlich) die Fähigkeit haben, eigene Entscheidungen zu treffen, ist das dann auch männlich, nach Deiner obigen Definition.
Ich glaube, Du meinst wohl etwas anderes als die unglücklich formulierte "Männlichkeitshypothese", aber was?

Beste Grüße
Rockio


 

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