Wenn es mal so normal ist, das es keinem mehr auffällt, dass da ein Mann einen Rock trägt, wird es solche Nachfragen nicht mehr geben. Sie gibt es auch heute schon seltener als vor zehn Jahren oder vor zwanzig. Aber wenn mich jemand fragt und ich ihm antworten kann, ist das ein Schritt in Richtung der Normalisierung. Besser, als wenn er:sie sich nicht traut zu fragen, sich aber seine:ihre Gedanken macht. Insofern freue mich mich, wenn mich jemand fragt oder anspricht. Wenn man das höflich macht, empfinde ich das nicht als aufdringlich.

LG, Micha

Und ICH möchte auch nicht dem Herren am Bahnhof oder dem Mädel im Supermarkt erklären wieso ich einen Rock oder ein Kleid trage. Es soll einfach normal sein. So, wie es für die Damen heute normal ist Hosen zu tragen!

Diese Erklärungen passieren, zumindest mir, faktisch nie.

Ganz selten und nur zu besonderen Anlässen oder in speziellen Situationen erhalte ich merkliche Reaktionen. Meistens habe ich tatsächlich das Gefühl, es wäre genauso normal wie Frauen in Hosen.

Besser eigentlich wie Frauen in Röcken:
An Tagen an denen viele Frauen Röcke und Kleider tragen bemerke ich definitiv noch weniger Reaktionen wie an Hosentagen.
Einröhriges an kühleren Tagen fällt eher auf, unabhängig vom Geschlecht.

Also ICH brauche die Gespräche die sich wegen meiner Kleidung ergeben nicht! Ich frage ja bei Anderen auch nicht nach ob sie hetero sind weil sie dies oder jenes tragen. Oder Frauen die Hosen tragen ob sie lesbisch sind. Meine Erziehung verbietet es mir anderen Menschen solche Gespräche aufzuzwingen. Und ICH möchte auch nicht dem Herren am Bahnhof oder dem Mädel im Supermarkt erklären wieso ich einen Rock oder ein Kleid trage. Es soll einfach normal sein. So, wie es für die Damen heute normal ist Hosen zu tragen!

Durch Zufall sah ich beim Deutschlandfunk, dass ein Musiker mit einem Preis letztens ausgezeichnet wurde.

Das Bild hatte mich dann doch etwas neugierig gemacht, da der Saxophonist auf dem Foto ganz augenscheinlich einen Rock trägt.

https://www.deutschlandfunk.de/der-deutsche-jazzpreis-wurde-in-koeln-vergeben-dlf-8343af86-100.html

Nach einer kurzen Bildersuche hab ich dann herausbekommen, dass er häufig Röcke oder Kleider und manch andere ausgefallene Sachen trägt. Er ist wohl schwul und versteht sich als queerer Künstler. Er lebt in Neukölln.

Falls wer ein paar Eindrücke sammeln möchte, kann ja ebenso nach Bildmaterial von ihm suchen.
Sein Name: Bendik Giske.

Hier gleich noch ein paar ausgewählte Bilder u.ä.:

https://coastcontemporary.no/archive/2022/bendik-giske
https://cdn.sanity.io/images/e1i1ex1t/production/4630c70f4332a19c81efbd1607f0109893ac2876-1080x1080.jpg?w=640&h=640&fit=crop&auto=format
https://fragmente-deutschland.com/photographien-beitraege/bendikgiske
https://crackmagazine.net/article/profiles/bendik-giske-is-embracing-flow-states/

Hallo MarkM hat einen Volltreffer gelandet, ich stehe bei der Albertina der Oper in Wien gegenüber. LG Ludwig

Aha. Da war ich noch nie, außer dass ich mal im Bus vom Flughafen zum Bahnhof und später wieder zurück gefahren bin. Daher kannte ich diese Gebäude nicht. Wieder was gelernt!

LG, Micha