Ich finde die Zuordnung von Röcken zu Frauen und anderen Röcken zu Männern überflüssig. Wenn ich einen Rock anziehe, dann ist es mir egal, für wen der beworben wurde. Wenn er mir gefällt und mir meiner Meinung nach steht, dann ziehe ich ihn an. Ob das in Summe bei mir eine weibliche oder männliche Note hat, liegt sowieso im Auge des Betrachters und ob der mich dann in seinem Kopf in irgendwelche Schubladen steckt, ist mir egal.
Hallo Joe,
ich glaube, wir haben drei wesentliche Segmente von Männern.
Segment 1Männer, denen es von Bedeutung ist, der Mehrheit der Umwelt „normal männlich“ vorzukommen. Das Segment dürfte fast alle Männer umfassen.
Die allermeisten tragen Hosen, eine absolute Minderheit versucht sich aber mit alternativer Bekleidung, die doch dann „noch männlich“ empfunden werden muss. Sind Röcke ein Teil der Bekleidung, kommen vor allem Kilts infrage, aber auch Männerröcke und für die Mutigsten auch Röcke, die zwar für Frauen konzipiert sind, aber doch im Schnitt und Material als generell „maskulin“ gelten können. Mit dem Zubehör sind sie etwas zurückhaltend, damit sie nicht die Grenze überschreiten.
Segment 2Männer, denen es egal ist, ob sie der Umwelt männlich oder weiblich oder auch wie vorkommen. Es ist zu vermuten, dass entweder interessiert ihnen das eigene Aussehen überhaupt nicht, oder mehr wahrscheinlich, sie kleiden sich bewusst so weiblich, wie sie es nun gerne möchten.
Das Segment total ist vermutlich sehr klein, aber ein großer Teil davon könnte Frauenkleidung nachfragen. Einige werden zweifelslos für „noch männlich“ gehalten, besonders wenn ihre persönliche Ausstrahlung der Umwelt maskulin vorkommt, viele werden aber in Schubläden wie „Crossdresser“ oder „Transvestit“ landen (die Gesellschaft kennt vermutlich nicht die vielen Variante, die es gibt). Da die Betroffenen aber erklären, dass es ihnen egal ist, haben sie ja kein Problem damit. Und gut so.
Segment 3Männer, die auf ein weibliches Erscheinungsbild Wert legen.Eine Minderheit aller Männer. Sie wollen keine Männerröcke und finden natürlich Männerkleidung „unmöglich“. Für einige ist Frauenbekleidung an sich nicht genug; sie möchten (oder müssen) wie Frauen aussehen.
Das Problem hier ist doch, dass es vielleicht diesen Männern nicht egal ist, wie man sie betrachtet. Nur ist zu hoffen, dass sie bald und überall von der Gesellschaft völlig akzeptiert werden können.
Sollten wir mehr Männer im Rock werden, liegt das weitaus größte Potential – meiner Meinung nach – im Segment 1. Für die meisten dort sind Männerröcke eine Voraussetzung.Gruß
Gregor