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Röcke und mehr... => Rund um den Kilt => Thema gestartet von: Ferdi am 13.11.2003 12:31

Titel: Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: Ferdi am 13.11.2003 12:31
Hallo Rock-Freunde!

Durch TomC in KtV´s Männerrockforum bin ich auf einen Artikel aufmerksam gemacht worden, der aufzeigt wie tief das Vorurteil "Rock=Frauenkleidung" sitzt. "Eurostat" hat in einem Fragebogen den Kilt als Frauenkleidung eingestuft und damit heftigste Protestreaktionen in Schottland ausgelöst. Fragt sich nur, ob sie auch die Hose als "Frauenkleidung" einordnen. Angesichts der über 90% hosentragenden Frauen müsste das der Fall sein.

Wann ist endlich Schluss mit dieser blödsinnigen Einteilung der Kleidungsstücke in "Männerkleidung" und "Frauenkleidung"?

http://www.netzeitung.de/entertainment/style/261357.html (http://www.netzeitung.de/entertainment/style/261357.html)

Gruss,
Ferdi
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: Wolfgang am 22.11.2003 13:04
Hallo,

die Klischees sitzen eben zu tief. Ãœbrigens habe ich in dieser Woche wieder zwei interessante Erfahrungen gemacht:

1. Bei einem Kunden von mir kam ich in das Zimmer der Einkaufschefin - und - was trug sie? Dunkler Anzug, Weste, Hemd, Krawatte ..... mehr brauche ich wohl nicht zu sagen. Nur an ihren weiblichen Gesichtzügen und natürlich Ihrer Stimme konnte man erkennen, dass es sich um eine Frau handelt (alles ohne Wertung, soll jede/jeder so machen, wie es ihr/ihm passt).

Ab und zu denke ich auch über meinen eigenen Werdegang und meiner Erziehung nach. Wir waren vier Kinder (zwei Jungs, zwei Mädchen), und uns wurde früher öfter folgendes gesagt: "Das macht man aber nicht." Dieser Satz zog sich durch unsere gesamte Kinder- und Jugendzeit, nur der Unterschied war nun folgender: Bei Mädchen fängt der Prozess mit ca. 8 Jahren an und hört mit ca. 14 auf: Natürlich trifft der Satz "Das macht man aber nicht" auch für die Mädels zu. Sie übernehmen diesen Satz in ihren Sprachgebrauch, aber mit einer kleinen und trotzdem wesentlichen Nuance: Sie sagen "Das macht mann aber nicht". Da sie aber kein Mann sind, dürfen Frauen alles machen und Männer eben nicht ("Das macht Mann aber nicht"). Alles Klar?


2. Gestern war ich mit meiner Frau Stiefel kaufen. Wenn man(n) einen etwas längeren Schaft haben möchte, braucht man(n) in der Herrenabteilung erst gar nicht zu suchen. Außer Gummistiefel für Hochwasser, Motorradstiefel und Schneestiefel fällt den Modedesigner für Männerstiefel anscheinend überhaupt nichts Neues mehr ein.

In einem anderen Geschäft hat die Verkäuferin gesagt: Hohe Stiefelschäfte werden nicht verlangt. Da fällt mir die ungeklärte Hühnerfrage ein: Was war zuerst da, das Huhn oder das EI?

Vielleicht gäbe es ja Männer, die höhere Stiefel kaufen würden, aber wenn man(n) sie nicht angeboten bekommt, kann man(n) sie auch nicht kaufen.

Viele Grüße aus Bayern wünscht

Wolfgang


Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: Aryaman Stefan am 30.06.2004 10:45
- war dieser Tage (Juni 2004) in Schwerin in einer netten, etwas alternativen Kneipe, wie immer und dort bekannt im Rock. Fragte die Wirtin ob sie hier noch andere Männer im Rock gesehen hätte, Antwort: "nur einen, der sitzt da gerade" - das war ich.

Das Männerklo war gerade nicht benutzbar, da meinte sie freundlich, "du kannst aufs Damenklo gehen, du trägst ja einen Rock, da ist das ok so  ;)". Wäre das auch unter Klischee einzureihen? Ich denke kaum, es war einfach ein fröhlicher Scherz.

Aryaman Stefan
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: triks am 30.06.2004 19:52
Im Verlauf eines Gesprächs wendete sich meine Schwägerin nach eine Äußerung (ich weiß nicht mehr um was es ging) meines Schwagers zu mir um und meinte, "Typisch Mann ...".  Und dann: "... bist ja auch einer!". Das hatte sie beim Blick auf meinen Rock wohl zwischenzeitlich vergessen. Rock = Frau - Diese Lektion sitzt wie's Kleine Einmaleins.
::)

Ich fand's putzig. Und ihr war's glaub ich ein bischen peinlich.

Wolfgang
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: Ferdi am 30.06.2004 20:20
Im Verlauf eines Gesprächs wendete sich meine Schwägerin nach eine Äußerung (ich weiß nicht mehr um was es ging) meines Schwagers zu mir um und meinte, "Typisch Mann ...".  Und dann: "... bist ja auch einer!". Das hatte sie beim Blick auf meinen Rock wohl zwischenzeitlich vergessen. Rock = Frau - Diese Lektion sitzt wie's Kleine Einmaleins.


Hallo Wolfgang!

Und Deine Schwägerin trug bestimmt eine Hose, oder? Kannst ja zurückschiessen: "Typisch Frau! Bist ja auch eine, trägst Hosen". Nun ja, ich nehme an, Deine Schwägerin hat das nicht so ernst gemeint.

Die allermeisten Frauen tragen heute Hosen. Selbst bei dem derzeitigen prima Sommerwetter. Wer angesichts dieser Tatsache immer noch behauptet, Röcke seien (exklusive) Frauenkleidungsstücke, der hat Knöppe auf den Augen und Weihnachten verpennt.

Röcke sind heutzutage Unisex-Kleidungsstücke, genau so wie Hosen. Das einzige exklusive Frauenkleidungsstück ist der BH, weil er einen Körperteil bekleidet, den nur Frauen haben (und selbst da gibt es Frauen, die haben nicht einmal das und sind vorne so flach wie 'ne frisch geteerte Bundesautobahn)  :D

Schöne Grüsse,
Ferdi
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: triks am 30.06.2004 20:56
... Nun ja, ich nehme an, Deine Schwägerin hat das nicht so ernst gemeint. ...

Ne', das war wohl eher sowas wie ein Freud'scher Fehler. Ich verstehe mich ganz gut mit ihr.

Cidre
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: Aryaman Stefan am 18.08.2004 20:14
... habe dieser Tage eine junge (ca 30, also im Vergleich zu mir junge) Frau kennen gelernt, eher etwas unauffällig alternativ. Sie trug einen wadenlangen Rock, und ich machte eine zustimmende Bemerkung dazu. Sie: "ja das ist doch in allem viel bequemer. Hosen sind doch recht unbequem." Ich werde sie wieder treffen und weiter mit ihr darüber reden, denn interessant finde ich das schon.

Es ist ja auffällig, daß fast jede Frau und fast jedes Mädchen bei guter Gelegenheit kein Problem hat, sich in einen Rock zu kleiden, aber Männer haben, Jungen noch mehr.

Wenn aber - Ihr lieben Rock-Männer - Rock nicht als "Frauenkleidung" verstanden würde, wo wäre dann noch der besondere Reiz für uns? Frag mal in Ländern, wo Männer und Jungen ebenso oft Rock tragen wie Frauen (also fast immer), zum Beispiel in Südindien oder in etlichen arabischen Ländern. Bei uns ist Rocktragen ein gesellschaftliches Symbol, anderswo nicht.

Das hat bei uns sogar die Folge, daß rocktragende Männer als abnorm empfunden werden wie schwul oder sowas. Ok, abnorm sind wir ja (also = abseits der Norm), aber die Zuordnungen müssen ja nicht stimmen.

Ich selbst bin so frei, alle diese Zuordnungen gelegentlich in meiner Seele zu empfinden, als Gefühle, mal dieses, mal jenes, doch leben tue ich´s nur als Mann und mit Frauen, das ist mir das Liebste und Stärkste. Und da stehen meine Röcke gar nicht im Weg, oh nein.

Aryaman Stefan

Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: karber am 19.08.2004 10:39
weiblich und rock

ägypter (m/w) unterscheiden sich nur an den verzielungen ihrer gabaja, der schnitt und das material ist ident. nur die gesellschaftliche stellung greift in das material ein. da funktioniert es einwandfrei.

bei uns ist es unmöglich in einem zitronengelben seidenkleid mit bunten blumen und schmetteringen gekleidet auf die straße zu gehen (muss gestehen kann ich mir selbst auch nicht vorstellen!) aber was spricht eigentlich dagegen? es gibt ja genug 'frauen' mit anzug und krawatte! ist schon ein normalbild. warum dürfen eigentlich männer in ausnahmefällen nur einfach geschnittene röcke in gedeckten farben tragen? wer schreibt es eigentlich vor? oder wollen männer keine frischen, fröhlichen farben, mögen sie es nicht bunt?

unsere gesellschaft ist sehr engstirnig und wenn du aus der reihe tanzt bist du sofort als tunte oder ähnliches abgestempelt. vielleicht erleben wir noch andere zeiten! lasst uns die hoffnung nicht aufgeben! das ist nicht nur bei der überbekleidung so, auch die unterwäsche ist für uns eine mittlere katastrofe!

lg karl
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: JuergenB am 20.08.2004 10:52
Hallo Karl,

bei uns ist es unmöglich in einem zitronengelben seidenkleid mit bunten blumen und schmetteringen gekleidet auf die straße zu gehen (muss gestehen kann ich mir selbst auch nicht vorstellen!) aber was spricht eigentlich dagegen?

Ist es tatsächlich unmöglich? Oder nur ungewohnt? Dagegen spricht meiner Meinung nach nur in Einzelfällen, daß die Farbe nicht zum Typ paßt oder aber das Kleidungsstück stilistisch nicht zum Anlaß.

es gibt ja genug 'frauen' mit anzug und krawatte! ist schon ein normalbild. warum dürfen eigentlich männer in ausnahmefällen nur einfach geschnittene röcke in gedeckten farben tragen? wer schreibt es eigentlich vor? oder wollen männer keine frischen, fröhlichen farben, mögen sie es nicht bunt?

Schön, Du gibst Dir die Antwort beinahe selber! Verboten ist lediglich die Geschlechtsteile unverhüllt zu präsentieren. Wie man(n) sie verhüllen muß oder darf, steht nirgendwo geschrieben. Die meisten Männer sind sich tatsächlich selber im Weg.

unsere gesellschaft ist sehr engstirnig und wenn du aus der reihe tanzt bist du sofort als tunte oder ähnliches abgestempelt. vielleicht erleben wir noch andere zeiten! lasst uns die hoffnung nicht aufgeben! das ist nicht nur bei der überbekleidung so, auch die unterwäsche ist für uns eine mittlere katastrofe!

Nein, "die Gesellschaft" ist nicht engstirnig. Das sind nur einzelne Ausnahmen, die dieses schlechte Licht auf andere übertragen. Seit über 4 Jahren erlaube ich mir, meine Kleidungsfreiheit auszunutzen. Aus dieser Erfahrung kann ich sagen, daß es nur ganz wenige negative Reaktionen, aber viele positive gegeben hat.

Erst vor wenigen Wochen erlebte ich was ganz interessantes: In einem Kaffee mokierten sich leise 2 ältere Herren über mein Erscheinungsbild (schwarzes T-Shirt, rosa Mini, hautfarbene dünne FSH und Sandaletten mit ca. 8 cm Absatz). Kurz darauf standen 2 fremde Ehepaare auf, kamen zu mir und baten bei mir um Entschuldigung für das unmöglich intolerante Verhalten dieser Menschen!

Gruß
JürgenB
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: karber am 20.08.2004 16:24
Hi lucky Jürgen!

Du bist um deine Umwelt zu beneiden! Ich habe hier in Wien völlig andere Erfahrung gemacht!

Natürlich gibt es keine 'Kleidungsvorschrift'! Aber leider sind wir hier in Mitteleuropa total vernagelt und intolerant. Auch die verschiedensten Versuche sich ausser der Norm zu kleiden, wird nur scheinbar von der Umwelt akzeptiert. Wenn es an das 'Eingemachte' geht sieht die Sache völlig anders aus. Vielleicht hast du Glück und die Ablehnung wird nicht offen ausgesprochen, aber sei dir sicher du SPÃœRST sie.

Es ist richtig, dass sich Gleichgesinnte an verschiedenen Orten treffen können, wenn diese Orte isoliert genug sind, bekommst du auch Anerkennung. Aber in Wirklichkeit sind wir eine Art Paradiesvögel und sind einfach Aussenseiter. Das kannst du drehen und wenden wie du willst. Die Zeit ist einfach noch nicht reif!

Grüsse Karl
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: Ferdi am 20.08.2004 18:27
Hi lucky Jürgen!

Du bist um deine Umwelt zu beneiden! Ich habe hier in Wien völlig andere Erfahrung gemacht!

Natürlich gibt es keine 'Kleidungsvorschrift'! Aber leider sind wir hier in Mitteleuropa total vernagelt und intolerant. Auch die verschiedensten Versuche sich ausser der Norm zu kleiden, wird nur scheinbar von der Umwelt akzeptiert. Wenn es an das 'Eingemachte' geht sieht die Sache völlig anders aus. Vielleicht hast du Glück und die Ablehnung wird nicht offen ausgesprochen, aber sei dir sicher du SPÃœRST sie.

Es ist richtig, dass sich Gleichgesinnte an verschiedenen Orten treffen können, wenn diese Orte isoliert genug sind, bekommst du auch Anerkennung. Aber in Wirklichkeit sind wir eine Art Paradiesvögel und sind einfach Aussenseiter. Das kannst du drehen und wenden wie du willst. Die Zeit ist einfach noch nicht reif!

Grüsse Karl

Hallo Karl!

Du magst unangenehme Erlebnisse gehabt haben, die hatten wir alle irgendwann mal, ich auch. Auch ich wurde von besoffenen Asis schon mal angemacht, aber ich bin nicht darauf angesprungen und habe das kaltlächelnd ignoriert. Ja, kaltlächelnd! Damit will ich sagen, dass ich denen nicht etwa ausgewichen bin sondern sie mit den Augen fixiert habe und sie erst mal auspöbeln lassen. Das hat sie schon mal enorm verunsichert. Und dann habe ich ihnen nur immer noch festen Blickes gesagt, dass sie keine Ahnung haben und hier über etwas reden, das sie noch nie ausprobiert haben. Und habe ihnen gesagt, dass sie zu feige sind, ein so harmloses Kleidungsstück wie einen Rock zu tragen. Das sollten sie erst mal bringen, dann würde ich ihnen Respekt zollen. Die waren absolut ruhig und haben nichts mehr gesagt, von wegen "schwul" und ähnliches.

Ich trage jetzt seit nahezu 6 Jahren Röcke und solche Erlebnisse in dieser Form hatte ich nur zweimal, in der ganzen Zeit. Aber gleichzeitig unzählige Komplimente und tonnenweise Zustimmung, das wiegt solche Erlebnisse mehr als auf. Mir sind solche Pöbeleien, egal in welcher Form, einfach egal, ich mache mir nichts daraus, auch wenn ich in der oben beschriebenen Weise darauf reagiere. ich weiss, wer ich bin, was ich bin und dass mein Weg richtig ist und dann gehe ich ihn. Wer mich so nicht mag der soll mir aus dem Weg gehen, es ist genug Platz auf der Welt. Und ich sage Dir, ich spüre schon sehr genau, ob ich scheinbar oder tatsächlich akzeptiert werde. Wenn ich keinerlei Reaktionen feststelle, und das ist in über 99% der Fälle so, dann mache ich mir auch keine Gedanken darüber, wie die Leute in meiner Abwesenheit darüber reden. Das ist mir sch****egal, das geht mich nichts an. Ich kann doch mein Verhalten und meine Lebensführung nicht von den Ansichten und Meinungen mir wildfremder Menschen abhängig machen. Wo käme ich denn da hin? Dann müsste ich wohl eine Armee von Gartenzwergen auf der Wiese vorm Haus stehen haben, denn das ist in Germaniens Gefilden ja wohl Mainstream. Frag' Dich doch mal, was Dir die anderen Leute dafür geben, dass Du Dich nach deren Ansichten und Weltbildern richtest. Sie geben Dir garnichts dafür, nehmen Dir aber Deine persönliche Freiheit und Individualität.

Lass Dich doch von so bescheuerten Reaktionen nicht einschüchtern, Du bringst Dich doch nur selbst um was Schönes, um Deinen Genuss. Sehr viele, die so reagieren, sind doch nur neidisch darauf, dass Du das bringst und sie selbst würden auch gerne mal schöne Röcke tragen und das einmalige Gefühl geniessen. Aber sie ärgern sich schwarz über sich selbst und über ihre Feigheit, die sie daran hindert, und deswegen wollen sie Dir das damit vermiesen. Ich spüre diese Neidgefühle bei anderen Männern oft sehr genau, auch bei Männern, die sich anständig benehmen. Ãœbrigens auch bei einigen wenigen Frauen, die von der Natur etwas benachteiligt wurden.

Stehe einfach weit darüber, schaue von oben auf sie herab, was juckt es den Mond, wenn ein Strassenköter ihn ankläfft. Solche Leute sind nur noch zu bedauern, sie haben überhaupt keine Lebensfreude, sie wissen absolut nicht, was das ist. Für die zählt nur Bier, Schnaps und Schnee. Und so sehen sie dann auch oft aus. Wirklich arme Leute sind das.

Aufmunternden Gruss,
Ferdi
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: ElBuitre am 21.08.2004 00:23
Hallo Karl,

(mist, sehe grade der forsche Ferdi war mal wieder schneller *grins*, trotzdem:)

Zitat karber: "bei uns ist es unmöglich in einem zitronengelben seidenkleid mit bunten blumen und schmetteringen gekleidet auf die straße zu gehen (muss gestehen kann ich mir selbst auch nicht vorstellen!) aber was spricht eigentlich dagegen? es gibt ja genug 'frauen' mit anzug und krawatte! ist schon ein normalbild. warum dürfen eigentlich männer in ausnahmefällen nur einfach geschnittene röcke in gedeckten farben tragen? wer schreibt es eigentlich vor? oder wollen männer keine frischen, fröhlichen farben, mögen sie es nicht bunt?"

Oh, dieser Gedankengang kommt mir sehr bekannt vor, ich hatte ihn etwa vor einem Jahr. Damals wusste ich noch von keinen Foren über das Thema, wo ich mich hätte mitteilen können. Kurz gesagt, nahm ich eine kleinen aber aufwändigen 'Umweg' als Transvestit, um endlich solche Sachen anziehen zu dürfen (wie ich damals dachte). War natürlich nicht das richtige, schliesslich wollte und will ich Mann sein, wie ein solcher aussehen und leben, und nicht als schlechte Atrappe einer Frau!
    Nun, heute lebe ich seit einem guten halben Jahr als Mann ohne Hosen, und ich werde immer mutiger, denn es ist tatsächlich bei weitem nicht so schlimm wie wir es uns ausmalen: Mann kann durchaus ohne Probleme in einem roten Abendkleid oder einem schwarzen Cocktailkleid oder ähnlichem auf die Strasse gehen! Und kräftige Farben sind kein Problem, wenn man sie so wählt, dass sie zum Typ passen (Teint und Haarfarbe).

Bei der Art wie Du hier schreibst, denke ich dass Du bald (oder zumindest irgendwann) das alles auch tun wirst, denn Blockade im Kopf scheint ja schon bei Dir gefallen zu sein. Bravo! Aber ich sehe auch, dass Du Dir selber Steine in den Weg wirfst:
Zitat karber: "Hi lucky Jürgen! Du bist um deine Umwelt zu beneiden! Ich habe hier in Wien völlig andere Erfahrung gemacht!"
    ... aber folglich nicht mit Röcken, wenn Du bisher noch nicht damit draussen warst, wie Du selbst schreibst. Das verstehe ich also nicht.

Zitat karber: "Natürlich gibt es keine 'Kleidungsvorschrift'! Aber leider sind wir hier in Mitteleuropa total vernagelt und intolerant."
    Ja schliesst Du Dich bei diesem "wir" denn selbst mit ein? Laut dem ersten Zitat denkst Du doch nicht so engstrirnig...

Zitat karber: "Es ist richtig, dass sich Gleichgesinnte an verschiedenen Orten treffen können, wenn diese Orte isoliert genug sind, bekommst du auch Anerkennung. Aber in Wirklichkeit sind wir eine Art Paradiesvögel und sind einfach Aussenseiter. Das kannst du drehen und wenden wie du willst. Die Zeit ist einfach noch nicht reif!"
    Auch das kann ich so absolut nicht gelten lassen: Je normaler und je öffentlicher man den Rock macht, umso mehr Anerkennung bekommt man von Passanten, ist nun definitv meine Erfahrung. Wenn wir so tun als wären wir Kinderschänder auf der Flucht, die sich nur geheim im dunklen Wald treffen, ja genau dann brauchen wir uns nicht wundern, dass uns irgerndwelche Idioten auch dafür halten! Wir sind wirklich keine Pardiesvögel oder abstrusen Sonderlinge, sondern halt die Männer, die bereits im dritten Jahrtausend der Herrenmode angekommen sind. Normale Mode entsteht nie 'von selbst' in den Ateliers der Designer, sondern immer zuerst auf der Strasse (das sagen alle Insider).
>>> Reifer wird die Zeit nicht mehr! Sie ist bereits vom Baum gefallen, und wir sind die Würmer, die sie verspeisen. <<<
Und da bin ich ganz Ferdi, sozusagen: Wem das nicht passt, der soll halt weggucken, ich lasse mich nicht von Nörglern runterbuttern (die bloss mit sich selbst unzufrieden oder einfach neidisch sind). Echte Verachtung habe ich auch noch nie gespürt, eher Neugier, Verwirrtheit, Neid, echte Dummheit...

Nun denn, die Blockaden... die andere Blockade in der Optik, die Konfrontation mit dem Spiegelbild kann zwar etwas dauern, aber auch sie weicht auf -- ganz verschwinden tut sie allerdings nicht so schnell: In sehr bunten Kleidern mit Blumenmustern komme ich mir schon noch etwas seltsam vor (geschweige denn den Kunden, die mich im Second-Hand-Shop beobachten), und deswegen lasse ich das bisher. Aber ein Kleid im Qipao-Stil (chinesische 'Damen'-Trachtenmode: sehr edel, sehr bunt und selbstredend aus Seide) ist irgendwann fällig...
    Genauso wie manche Frauen ihre Rundungen durch betont gerade Schnitte und weite Hosen kaschieren, behalte ich mir das Recht vor, mein naturgemäss schlichtere Körperform durch taillierte Schnitte, enge Oberteile und unten weit ausgestellte Röcke etwas aufzupeppeln. Und warum sollte Mann im Rock keine nachhelfenden kleinen Hüftpolster verwenden dürfen, wenn doch in jeder Anzugjacke für Damen Schulterpolster eingenäht sind, um die runderen Frauenschultern kantiger, männlicher zu machen?!?

Ich denke, es ist dabei wichtig, bei 'gewagteren' Outfits das Umfeld zu beachten, was wir uns von den Frauen mit Grips und Stil durchaus abschauen können: Also nicht im Glitzer-Abendkleid verpennt zum Bäcker, nicht im Minirock zum Arbeitsamt, nicht im Schlabber-Strandkleid zur Cocktailparty... und auch nicht knülle(!) auf dem Nachhauseweg von letzterer im falschen Viertel den falschen Leuten in die Arme laufen, die nur auf jeden x-beliebigen Anlass warten, aus Langeweile jemanden zu attackieren (verbal oder handfest). Seitdem ich das so handhabe, und mit echtem Selbstvertauen auftrete, habe wie Ferdi keinerlei Schwierigkeiten mit Anmache etc. mehr (Schon allein festes in die Augen sehen hilft echt so gut wie immer). Stattdessen häufen sich die Komplimente, sogar von Männern (denen ich -- wie auch den Frauen -- im übrigen schnell zu verstehen gebe, dass ich leider nicht schwul bin, dazu reichen ein paar Blicke).

Genau wie Du sehe ich bei Herrenunterwäsche totales 'Land Unter', aber das diskutieren wir ja schon anderwo...

Und noch was, als ex-Transvestit: ein 'tuntiges' Aussehen ist etwas, was es nach meiner Meinung gar nicht gibt -- so man sich darauf einigt, dass unter einer Tunte ein homosexueller Transvestit zu verstehen sei: einen guten Transvestiten erkennt man ja im Normalfall nicht als solchen, und Homosexualität ist sowieso unsichtbar... allerdings muss Mann schon darauf achten, eben NICHT auszusehen und zu agieren(!) wie ein Transvestit, der nicht merkt, dass er gerade seine Perücke gar nicht auf hat...

Also ich denke, dass wichtigste ist, dass man sich erst mal selbst einbläut, dass Röcke und Kleider verdammt ganz normale x-beliebige Kleidungstücke sind. Erst wenn es daran für Dich keinen Zweifel mehr gibt, dann Dich niemand mehr aufhalten. Bei mir hat das wunderbar funktioniert, und bei vielen anderen auch, glaube ich.

Grüsse aus Berlin an die Donau,
  El Buitre
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: karber am 27.08.2004 13:48
Hallo El Buitre!

Phu, eine lange und inhaltlich brisante Stellungnahme! Herzlichen Dank dafür!

Natürlich bin ich im Kopf schon lange bereit dazu, nicht nur im Kopf! Habs ja auch schon (wenn auch ein halbherzig) versucht! Kann mich aber - auch für mich unverständlich - nicht richtig dazu überwinden. Vielleicht hängt es auch mit meinem Umfeld zusammen. Ich bin viel in der Öffentlichkeit tätig und arbeite häufig mit Behörden und Institutionen zusammen. Ausserdem bin ich noch Vortragender bei diversen Stellen, so auch Schulen. Da ist es ein klein wenig schwieriger zu diesem Outfit zu stehen.

Freizeit ist auch so eine Sache, da mich durch diese Tätigkeit viele Menschen kennen. Die Gesellschaft kann durch entsprechende Reaktionen meine Existenz beeinflussen und auch schaden. Klarerweise stehe ich zu meiner Meinung, aber ich habe auch Verantwortung gegenüber meiner Familie. Das ist eine Gratwanderung und daher habe ich auch so meine Zweifel.

Am liebsten würde ich alles über Bord werfen und einfach das tun, was mir Spass macht. Nur ist es die Sache wirklich wert?

Grüsse Karl
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: Ferdi am 04.09.2004 21:29
Hallo Karl!

Aus meiner Sicht: Ja, die Sache ist es wert. Du kannst nicht wissen, welch eine positive Veränderung mit mir eingetreten ist, als ich anfing Röcke zu tragen. Ich hatte das Gefühl, ich bin aus einem viel zu engen Raum hinauskatapultiert worden in ein schier unendliches Universum, angefüllt mit neuer Lebensfreude, mit Freiheit, mit persönlichem Stolz und Wohlgefallen an meiner Erscheinung und meinem Aussehen. Der Wunsch kam aus meiner tiefsten Seele heraus und ich nehme an, dass das der Grund meines persönlichen Erfolges damit ist. Viele glauben mir das einfach nicht, aber die Röcke sind zu sowas Alltäglichem und Stinknormalem geworden und sie haben dennoch nicht die Faszination des Tragens verloren. Ich bin sehr stolz darauf, Röcke zu tragen, ich bin sehr stolz darauf, von anderen angeschaut und begutachtet zu werden und gehe dann stolz und - ich gebe es zu - auch ein wenig hochnäsig an den "Zuschauern" vorbei. Das ist es vielleicht, was mir diese Ausstrahlung verleiht, die unangreifbar und unwiderlegbar erscheint, und das ist es vielleicht auch, was dazu führt, dass die anderen Menschen meine Ãœberzeugung spüren. Es scheint sie sehr zu beeindrucken. In meinem Falle hat diese Ausstrahlung der festen Ãœberzeugung bisher jeden eingenommen, auch meine Chefs.

Eine solche Ausstrahlung kann man nicht erschauspielern oder aufsetzen oder vorspiegeln, sie ist nur da, wenn man eisenhart und felsenfest zu seiner Sache steht. Dann allerdings kommt sie fast schon von selbst und man braucht nichts dafür zu tun, man ist einfach überzeugend und braucht das nicht mehr oder weniger schlecht vorzuspielen.

Ich bin saumässig stolz auf mich, wenn ich von Frauen Komplimente wegen meiner Röcke, meiner Beine und meiner Gesamterscheinung bekomme. Das ist eine positive Rückkopplung, die das eigene Selbstvertrauen nochmal mit einem gehärteten Stahlmantel verstärkt.

Das alles tritt fast zwangsläufig von selbst ein, wenn man nur aus tiefstem Inneren von sich selbst überzeugt ist. Das allerdings ist die unbedingt notwendige Voraussetzung für all das, was ich eben geschildert habe, und um die zu schaffen muss man diesem "Inneren Schweinehund" den Hals umdrehen, der einem immer eintrichtern will: "Röcke sind Frauenkleidung, und die darfst Du als Mann nicht tragen, das ist unmännlich, dann bist Du kein richtiger Mann mehr...". Das ist für viele, vielleicht sogar für die meisten, eine ungeheure Kraftanstrengung, ich weiss das, aber diese Kraftanstrengung muss man nur einmal, am Anfang, erbringen, und dann öffnen sich neue Dimensionen, unendliche Räume des Glücksgefühls und des Stolzes auf sich selbst.

In einer Zeit, in der weit über 90% der Frauen Hosen tragen, kann man nun wirklich nicht mehr ernsthaft behaupten, Röcke seien "Frauenkleidung". Die Frauen haben die Hose zur Frauenkleidung gemacht, demnach tragen heutzutage 99,999999Periode Prozent aller Männer Frauenkleidung.

Schöne Grüsse,

Ferdi (der sehr stolz darauf ist, heute wieder einen sehr kurzen, frechen Minirock getragen zu haben, geierig-gierige Blicke auf sich gezogen hat und seine Beine nicht zu verstecken braucht)
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: hirti am 06.09.2004 13:40
Hallo auch!

Aus meiner Sicht: Nein, die Sache ist es niemals wert.
Ich kann mir nicht vorstellen dass ich noch ein Fünkchen Freude an meinen Röcken hätte wenn sie der Grund wären, dass ich z.B. meinen Arbeitsplatz einbüßen würde oder dort ernsthaft mit Problemen zu rechnen hätte, oder wenn meine Familie dadurch Probleme bekommen würde oder ich dann Probleme mit meiner Familie hätte.

Wenn Karber schreibt, es wäre für ihn nötig und wichtig, bei diversen Stellen und bei seinen Vorträgen ernstgenommen zu werden dann kann man ihm doch wohl nicht ernsthaft raten wollen, er solle auf alles pfeifen. Natürlich soll man sich einerseits die Freude und Freiheit an den Röcken nicht nehmen lassen, andererseits denke ich aber auch, man sollte sich nicht durch Röcke andere Freuden und Freiheiten nehmen lassen.

Für mich bleiben Röcke meine Freiheit in der Freizeit aber im Beruf passe ich mich den Gegebenheiten an und achte auf meinen Ruf und meine Autorität und darauf dass man mich ernst nimmt. Das geht in manchen Berufen einfach nicht im Rock.

In meiner Freizeit hingegen kleide ich mich so wie es mir gefällt und wenn mich ein Kunde oder ein Kollege im Rock sieht, dann nehme ich das eben in Kauf, sehe es aber als meine Freiheit an.
Mit einer eigenen Familie habe ich weder Probleme noch Verantwortung da ledig und meine Freunde und Nachbarn bleiben auch meine Freunde und Nachbarn wenn ich einen Rock trage.

Es grüßt
hirti
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: MAS am 06.09.2004 20:34
Ich meine auch, dass das Röcketragen weniger wertvoll ist als eine glückliche Familie und ein gut funktionierendes Berufsleben.

Allerdings glaube ich auch, dass sich diese drei Dinge keineswegs ausschließen müssen. Ob man das Recht auf den Rock im Berufsleben knallhart durchesezten kann oder muss, ist eine Farge der konkreten Umstände. Ich mache es mal so mal so, im Grunde aber langsam und freundlich. Ein Chef, vor dem ich Achtung und Respekt haben soll, wird nichts gegen mein Röcketragen einzuwenden haben, ein Kunde (ich habe keine Kunden, daher ist das rein spekulativ) auch nicht. Denn wenn Chef oder Kunde es einfach nicht in ihre Schädel kriegen sollten, würde ich den Respekt verlieren, was einem konstruktiven zusammenarbeiten nciht förderlich wäre.

Meine Frau, die mich liebt, hat auch nichts dagegen einzuwenden, wie anderso schon erörtert.

Aber viele Menschen brauchen Zeit, den Mann im Rock in ihre Weltbild zu integrieren. Die Zeit - solange das nicht Jahre sind - sollte man ihnen lassen.

Ich denke aber auch, dass es nciht einfach nur darum gehen darf, seinen Spaß zu haben, sondern es geht um das, was ich "sozialverantwortlichen Eigensinn" nenne (vgl. http://www.f6.parsimony.net/forum6585/messages/21836.htm). Ein so verstandener Eigensinn ist kein Hedonismus, sondern nützt letztlich den Anderen und der Gesellschaft als Ganzer.

Liebe Grüße,

Michael
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: Gatito am 10.09.2004 21:28
Hola,

ich bin etwas verwundert, alle Beiträge drücken zwar aus "Wie toll es ist Rock zu tragen....", aber sofort wird nachgeschoben, aber nur wenn es für meinen Beruf, Familie etc. keine Einschränkung darstellt.

Also erkenne ich, dass sofort wieder in das klassische Rollenklischee gesprungen wird, wenn Probleme auftauchen (Beispiel (nur eins) "meine Frau will das nicht, also gehorche ich".)

Kein Beispiel für eine gleichberechtigte Partnerschaft, wenn so devot reagiert wird.

An anderer Stelle stutze ich ebenfalls: Im Beruf gehe ich artig im Anzug (denn im Rock kann ich ja nicht autoritär rüberkommen...), also bin ich artig und erscheine nur im dunklen Anzug und Schlips. aber in meiner Freizeit.......

Irgendwie kann ich das nicht nachvollziehen, ist das wirklich nur das soziale Umfeld??

adios, Gatito
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: Günter am 10.09.2004 21:57
An anderer Stelle stutze ich ebenfalls: Im Beruf gehe ich artig im Anzug (denn im Rock kann ich ja nicht autoritär rüberkommen...), also bin ich artig und erscheine nur im dunklen Anzug und Schlips. aber in meiner Freizeit.......

Irgendwie kann ich das nicht nachvollziehen, ist das wirklich nur das soziale Umfeld??

Hallo Gatito,
dazu kann ich Dir nur sagen:
2 Kinder, 1 Frau, und Haus und Hof bedeuten mir pers. mehr als alle Röcke .
Ond obiges will finanziert werden und dazu benötige ich einen gut bezahlten Job !
Und wenn ich im Job einen guten Job mache sollte es eigentlich egal sein wie ich mich kleide !
Doch leider ist dem nicht immer so , die Regeln werden meist von Leuten gemacht die in Punkto Kleidung nicht mehr kennen als ihren dunkelgrauen Anzug.
Mir sagte dereins ein Vorgesetzter bei ca 30Grad im Schatten : Was bilden sie sich eigentlich ein hier in Sandalen und Kurzarmhemd herzukommen ! ( Er trug den bewußten grauen mit Weste und Anzugjacke ! wie gesagt bei 30 Grad Celsius !)
Solche flexiblen Leute bilden häufig noch immer die Mehrzahl der Chefs !
Und selbst jeder Chef hat einen Chef , eine Beurteilung deiner Arbeit erfolgt  oft weniger nach deiner Leistung als nach deinem Eindruck den du in einem Beurteilungsgespräch hinterläßt !
Als fügst du dich oder du nimmst wirtschaftlichen Schaden.
Ich jedenfalls richte mich im Job nach dem Sruch : "Wessen Brot du ißt dessen Lied du singst "
Wäre ich wirtschaftlich unabhängig, und wäre da nicht die Verantwortung auch für Andere , würde ich sicherlich einen anderen Weg einschlagen!
Gruß
Günter
Und abschließend noch eine Frage : Für wieviel Personen bist du jobmäßig so verantwortlich ?
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: Ferdi am 10.09.2004 23:04
Hallo zusammen!

Das ist eine typisch politische Reaktion. Wenn man Politikern Fragen stellt, die bohrend sind und nicht schlüssig nachvollziehbar beantwortet werden können, dann reden sie immer von "Sachzwängen" wie bei der Beantwortung dieser Frage:
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Ich finde es bedrückend, dass Menschen nicht nach beruflichen Fähigkeiten und Leistungen beurteilt werden. Gerade Männer haben darunter zu leiden. Sie wollen Leistungen bringen, ja, aber man lässt sie nur, wenn sie aussehen wie Pinguine. Frauen werden dagegen ohne Rücksicht auf Verluste in alle möglichen und unmöglichen Jobs gequotet wobei es schietegal ist, was sie anhaben, und wenn sie aussehen wie 'ne St.Pauli-Nutte, Hauptsache Frau, dann ist alles paletti.

Ich habe heute morgen einen erschütternden Bericht in meiner Morgenzeitung gefunden: "Alle 47 Minuten ein Selbstmord in Deutschland" stand darüber. Und dann im Text dies: "In der Geschlechterverteilung bringen sich WHO-Angaben zufolge mehr Männer als Frauen um. In Deutschland waren es 2002 rund 8 100 Männer und 3000 Frauen". Woran mag das wohl liegen? Ein glücklicher, mit seinem Leben zufriedener Mann bringt sich doch nicht um. Sind die Frauen zufriedener als die Männer? Wohl doch schon, denn sie werden gepampert wo es nur geht, natürlich von Männern, von wem denn sonst? Sie dürfen machen was sie wollen, dürfen im Job anziehen was sie wollen und wenn ihnen der Job zu stressig wird, dann rennen sie entweder zur nächsten Frauenbeauftragten oder flüchten sich in die Hausfrauen- und Mutterrolle. Sie brauchen nicht für Haus, Hof und Familie geradezustehen, das macht ja der Mann! Dafür muss er sich von engstirnigen Chefs seiner Lebens- und Berufsfreude berauben lassen, muss sich seine an sich selbstverständlichen Freiheiten nehmen lassen und findet sich letztendlich in einer Art Sklavenrolle wieder. Das macht so viele Männer krank! Deshalb sterben Männer im Durchschnitt 7 Jahre früher als Frauen und deshalb nehmen sich meiner Meinung nach ungefähr dreimal so viele Männer wie Frauen das Leben.

Das ist doch kein Männerleben, nicht einmal ein Hundeleben, das ist ein jämmerliches vor-sich-hinvegetieren. Wie der Hamster im Laufrad strampeln sich Männer ab, bis sie ausgelaugt und erschöpft in der Kiste liegen.

Ich habe kein Haus und keine Familie, aber eine gemütliche Mietwohnung, die ich bezahlen kann und ein Einkommen, von dem ich leben kann ohne mich total verbiegen und verleugnen zu müssen. Aber wenn ich eines Tages den Löffel abgebe, dann steht auf meinem Grabstein: "Er hat gelebt - als glücklicher Mensch und nicht als unglücklicher Pinguin".

Aber ehe jetzt wieder eine Riesengrundsatzdiskussion losgeht: Das ist meine höchstpersönliche Einstellung, die mir aber verdammt gut getan hat. Es muss und soll jeder seine Prioritäten selber setzen. Ich habe mir jetzt nur mal von der Seele geschrieben, was mich an diesem Scheissplaneten wahnsinnig stört.

Das war's!

Gruss,
Ferdi

Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: Gatito am 11.09.2004 08:15
Guten Morgen,

gleich vorab: War keine gute Idee, igleich am Morgen ins Forum zu schauen.

Aber ersteinmal: Lieber Ferdi, danke das du vor mir gepostet hast! :-)
Ich glaube ich würde wieder altbekannt antworten.

Also bitte ich (polemisch) zn Ebtschuldigung für mein gestriges Posting. Wie konnte ich nur nicht bemerken, welchen harten Zwängen hier viele Männer unterworfen sind. Kaum sagt Chef, Frau, Freundin "kusch kusch" oder es gibt Scheidung, Kündigung etc. wird wird devot und mit gesenkten Haupt der dunkelblaue Anzug angezogen und mit adrett geknöpften Windsorknoten weitergeschwitzt.

Es geht mir doch garnicht darum, dass man mit aller Kraft aufmucken soll. Aber es gibt für jede Situation einen Weg.

Konkretes Beispiel: In meiner letzten Firma habe ich wochenlang geschwitzt "oh Gott, wenn ich jetzt hier mal im Rock antrete", dann werde ich gefeuert, duie Kirchenagelt mich as Kreuz und meine Freundin verläßt mich sofort....

Meine Idee: Ich habe meinen Arzt gefragt, ob er mir diesbezüglich was  attestiert: Hat er getan. Und da Deutschland ja Göttern in weiß alles glaubt. Habe ich es dann mit den Attest riskiert. Es gab KEINE PRobleme. Kleine Erklärung, die Firma erstellt unter anderen Software im medizinischen Bereich. Also sagte ich mir: Wie kann ein solches Unternehmen Atteste anzweifeln? Aber wie gesagt, es passierte nichts negatives.

Kleine Frage Günter: Du fragtest nach Personalführung? Verstehe ich nicht so ganz. Heißt das, dass man erst ab einer gewissen ANzahl von Untergebenen einen Rock tragen darf??

(Ferdi, poste mal das spanische Bild, wenn dieser Chef einen Rock tragen darf, ist doch alles klar) :-)

adios, Gatito

sorry, gehe jetzt einkaufen, im Rock und warum weiß ich, dass die Dame an der Kasse auch von mir das Geld abkassieren wird??
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: MAS am 13.09.2004 18:56
Hi Folks,

meines Erachtens ist es nicht das selbe, ob man devot oder rücksichtsvoll ist. Letzteres sollte nämlich gegenseitig sein.

Ich habe mir Zeit gelassen, meine Mitmenschen an mein Rocktragen zu gewöhnen: 1999 nur in der Freizeit, 2000 auch in der Uni, aber nicht im Dienst, 2001 auch im Dienst, aber nicht auf Tagungen, 2002 auch auf wissenschaftlichen u.a. Tagungen, aber nicht im Dorf, in dem meine Schwiegereltern ein Häuschen haben, 2003 auch in diesem Dorf.

Mein jetziger Chef hat ja schon Probleme damit, ist aber sehr kameradschaftlich und fair. Je weiter ich das Rock-Terrain ausweite, desto sicherer begegne ich eventuellen Kritiken, und desto mehr kann ich weniger Rücksicht nehmen, da ich auf viele Menschen verweisen kann, die keine Problem damit haben.

Also devot bin ich nicht, aber angemessen rücksichtsvoll versuche ich zu sein. Und nach und nach erreiche ich dadurch mein Ziel, ohne gegen jemanden arbeiten zu müssen. Etwas Geduld brauche ich dazu aber schon.

Liebe Grüße,

Michael
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: Gatito am 13.09.2004 23:04
@MAS:
Vollkommen richtige und gute Taktik: Steter Tropfen hölt den Stein. So kann man sich an alles gew#hnen. Und etwaige Schocks entfallen.

adios, Gatito
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: girlieskirt am 27.09.2004 17:58
So - und nun die Rici wieder mit ihrer harten Kritik:

Ich bin absolut dafür, dass Männer Röcke tragen. Allerdings sollte der Mann dann immer noch männlich aussehen, nach unseren jetzt gültigen gesellschaftlichen Normen. Wir leben nicht im Mittelalter und nicht in der Antike, es gelten auch nicht die Kleiderordnungen aus der damaligen Zeit.

Während es in der Antike in Ägypten, Rom und Griechenland ausschliesslich den Männern vorbehalten war, Miniröcke zu tragen, tun es heute bei uns ausschliesslich die Frauen. Die Frauen durften damals nur lange Röcke und Kleider, die mindestens die Knöchel bedecken mussten, tragen. Das galt sogar noch im Mittelalter bei uns. Jedoch war immer eines strikt eingehalten worden: Die weibliche bzw. die männliche Silouhette musste sich widerspiegeln. Und genau da gibt es heute ein Problem:
Wenn Ihr wollt, dass der Männerrock in der Gesellschaft akzeptiert wird (und nicht nur Ihr als Individuum!) und sich weiter verbreitet, dann müsst Ihr dieser Konvention Rechnung zollen. Allzu weibliche Stile wirken abstossend. Wer es dennoch an der Öffentlichkeit ausleben möchte, wirkt dieser Bewegung kontraproduktiv entgegen. Das lässt sich auch nicht wegdiskutieren. Wir haben einige Markforschungen in Auftrag gegeben, die das bestätigen. Ich habe kein Problem damit, dass sich jeder selbst verwirklicht. Aber Ihr müsst Euch im Klaren sein, dass dies u. U. der Gesamtbewegung Männerrock entgegenstehen könnte. Es ist klar, dass die Männerrockbewegung im Augenblick gegen Klischees und Vorurteile ankämpfen muss. Aber genau deshalb sollte nicht übertrieben werden! Es kann dem also durchaus förderlich sein, verschiedene Stile eher mal nur zu Hause zu tragen.

Und zur allgemeinen Kritik an uns Modemachern:
Ob Männerröcke in die Läden kommen oder nicht, hängt von Eurem Kaufverhalten ab. Denn der Grundsatz - Angebot und Nachfrage - gilt uneingeschränkt. Aber "Nachfrage" ist nicht wörtlich zu verstehen, sondern mit Kauf zu difinieren. Irgendwo in einem Thread hab ich gelesen: Eine Schwalbe macht noch keinen Frühling.

Ihr braucht Euch auch nicht wundern, dass Eure Wünsche nicht in Erfüllung gehen: So schleppend, wie unser Männerrockverkauf gelaufen ist, da ist selbst die Bezeichnung Flopp noch geschönt. Und macht Euch bitte auch klar: Mit der Konsumentenmentalität kommt Ihr nicht weiter. Ich habs versucht. Hab sogar eigens für Euch die Herrenröcke von den Damenröcken getrennt. Und in dem Trendmacher Ebay habe ich in einem halben Jahr nicht einmal 7 Bewertungen geschafft. Das ist kein Armutszeugnis für mich, sondern für all diejenigen, die danach geschriehen und sich dann nur im Sessel zurückgelehnt haben.

Warum bin ich so knallhart? Damit Ihr endlich aufwacht! Ihr sollt Röcke tragen, aber als Vorbilder, so wie Ferdi!
Die Herrenröcke kommen unaufhaltsam. Aber wie schnell, das hängt mit von Euch ab. Wacht endlich auf und stellt Euch der Realität. Ferdi sieht es richtig. Aber wenn Ihr in Euren Röcken weiblich wirkt, braucht Ihr Euch nicht über entsprechende Bemerkungen aus der Umgebung wundern. Ihr sollt Eure Stile gerne tragen, aber alles zu seiner Zeit! Und die ist im Augenblick noch nicht dafür reif.

So - und jetzt zerreisst mich in der Luft! Ring frei!

Eure Rici
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: JuergenB am 27.09.2004 18:45
Hallo Ricarda,

schön, nach so langer Zeit mal wieder von Dir zu lesen. Warum sollten wir Dich in der Luft zerreißen? Gegen konstruktive Kritik hatte zumindest ich noch nie etwas einzuwenden.

Anziehen muß ich mir den Schuh, auf Deinen ebay-Seiten nichts gemacht zu haben, kein Kauf, keine Bewertung, ... ich war noch nie auf ebay, da ich Versand im Allgemeinen und Internetversand im Speziellen strikt ablehne. Ich kaufe lieber im Geschäft. Die jüngsten Berichte über Sicherheitslücken in ebay bestärken mich nur in dieser Einstellung.

Die Aussagen zum Stil sind Deine Meinung, vielleicht sogar die Meinung der Mehrheit, ich weiß es nicht. Ich persönlich bin da etwas anderer Meinung: Wir brauchen beides, den gemäßigten Stil für diejenigen, die sensibel und zögerlich sind, und den Holzhammer für diejenigen (wie mich), die genau den brauchen um ein bißchen wach zu werden. Erst die gelungene Mischung aus maskulinem Erscheinungsbild mit Rock und Mann sein trotz diverser Details aus der Damenabteilung wird meiner Meinung nach mehr Menschen als nur eine ganz kleine Zielgruppe erreichen. Vielleicht zerstöre ich mit meiner Holzhammer-Methode ein junges Pflänzchen, das ein anderer gesetzt hat? Vielleicht denkt der auch nur "So muß ich es schließlich nicht machen! Nur Rock gefällt mir besser!", wer weiß? Aber ich glaube nicht, damit allzuviel Schaden anrichten zu können, erst recht nicht wenn ich die vielen Komplimente vor allem junger Frauen betrachte. Diese Komplimente gefallen auch den Männern an ihrer Seite, sie ärgern sich nur daß ich sie bekomme!

Dazu kommt, daß mir persönlich die meisten bislang gesehenen "maskulinen Kombinationen" irgendwie nicht gefallen haben. Sorry, aber mit etwas was mir nicht gefällt vermag ich nicht überzeugend aufzutreten, was jedoch meines Ermessens ein ganz wichtiger Faktor ist.

Gut, daß in einem solchen Forum auch verschiedene Meinungen nicht nur aufeinandertreffen, sondern auch ausdiskutiert werden können. Noch besser, daß niemand versucht dem anderen seine Meinung aufzunötigen, sondern begründet und zu überzeugen versucht. So können wir miteinander ungehen, ohne uns in der Luft zu zerreißen.

Schöne Grüße nach Italien,
JürgenB
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: triks am 27.09.2004 20:36
Aua, jetzt hast Du es uns aber gegeben,  Ricarda . Man könnte meinen, Du warst lange genug selbst ein Mann, so gut kennst du unsere (männlichen) Bekleidungswünsche.

Ich teile Deine Ansicht, das Männer sich nicht als kleine Mädchen verkleiden sollten (es sei denn, sie wollen wie Frauen aussehen). Aber angesichts der damals bei ebay  angebotenen Modelle stellt sich mir nicht mehr die Frage, ob Du nun eine tragische Figur der sogenannten Männerrockbewegung bist oder unsere Wünsche und Vorstellungen doch nicht so genau kennst. Das waren klasse Röcke - für Frauen!

Auch dieser Jahr habe ich einige Röcke gekauft, die ich nahezu täglich trage. Mich schrecken selbst höhere Preise oder der Kauf im Ausland nicht, wenn die Qualität stimmt und das Design sich mit meiner Intension verträgt. Wenn Du entsprechende Modelle zu bieten hast, lasse es mich wissen. Mein Bekleidungsbudget 2005 ist noch nicht fest verplant.

Wolfgang
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: girlieskirt am 28.09.2004 08:59
Hallo JürgenB, Hallo Wolfgang,

endlich mal konstruktive Konterer!

Zu Ebay:
Sicherheitslücken gibt es im ganzen Internet. Viel gefährlicher als die von Neidern Ebays inzenierten und von den Medien hochgepielten Sicherheitslücken ist die Verwendung von Outlook, Internet Explorer und Netscape Communicator (wenn den noch einer hat). Viele denken, das Internet sei anonym, das ist der grösste Trugschluss. Habt Ihr schon mal Quelltexte oder Header von Mails zerpflückt? Was glaubt Ihr, was in der Modebranche spionagemässig alles abgeht? Unser Server ist ständig damit beschäftigt, Sniffer, perfekt getarnte Trojanische Pferde und andere Schmutzbuckeleien der Konkurrenz zu erkennen und abzuwehren. Da gehts richtig zur Sache!

Warum verkaufe ich Männerröcke nur Online? Weil das die billigste Methode ist. Vielleicht habt Ihr es mitbekommen, dass das Karstadt-Quelle-Imerium bröckelt. Die grösste Kostenlast sind die Kaufhäuser. Ausser H & M schreibt in dieser Branche keiner mehr Zuwachsraten.

Auch wenn Ihr noch so konsequent den Online- und Versandhandel ablehnt, der Kostendruck und damit der Abbau der konventionellen Verkaufsstellen wird Euch keine andere Möglichkeit mehr lassen. Ich kann es mir nicht leisten, eine Boutique in bester Lage einer Grossstadt nur mit Männerröcken zu bestücken. Ich und meine Mitarbeiter lebe vom Gewinn, das unser Unternehmen abwirft, nicht vom Verlust. Wenn es eine Rocksteuer gäbe, könnte ich Euch den Gefallen auch erfüllen.

Mode ist kein Hobby und keine Spielerei, sondern knallharter Verdrängungswettbewerb. Wenn ich nicht ständig darauf achte, dass wir gut sind, sind wir weg vom Fenster. Dann ist der Name Ricarda Luzziana Geschichte. Und das geht verdammt schnell. Ich denke, auch Robert wird Euch das bestätigen können.

So - und nun zu den Modellen. Wir werden einen neuen Stil präsentieren. Der geht mehr in Richtung Cargo Unisex, damit lässt sich auch voll der Wunsch nach Hosentaschen integrieren. Dabei ist angedacht, den bisher nur für feminine Röcke verwendeten Account mit Herrenröcken zu Unisex zu verschmelzen und den reinen Männerrockaccount bei Ebay aufzugeben. Hintergrund ist, dass der Männerrockaccount bisher nur Verluste gebracht hat und wir durch Synergien Kosten in Verwaltung und Werbung sparen können. Dafür würde der vorhandene Shop, den wir ebenfalls mangels Rentabilität aufgeben wollten, nochmals eine Chance erhalten.

Wolfgang, ich brauche kein Mann zu sein, um Männerbekleidungswünsche zu kennen. Es ist mein Metier. Ich freue mich aber über Dein Lob!

Es ist immer gefährlich, seine eigene Meinung zu verallgemeinern, deshalb habe ich im Verband eine Studie angeregt, an der eine italienische Modeschule und eine Uni beteiligt sind zum Thema Männerröcke. Da ich wesentlich mitwirke, kann ich auch die Richtung steuern. Ich will zum einen eine ziemlich repräsentative Meinung der Allgemeinheit haben und zum zweiten, mit welchen Stilen wir die besten Chancen haben. Insgesamt hat sich bisher gezeigt, dass die Männer aufgeschlossener sind (es aber nicht zugeben trauen) als die Frauen. Vorallem ist die Akzeptanz der Frauen, wenn der eigene Mann/Freund einen Rock tragen würde, relativ gering, solange mann damit auffallen würde.

Als Problem hat sich folgendes herauskristallisiert:
Die Hose ist ein Unisex-Kleidungsstück geworden. Die Frau von heute hat ein Problem, sich mit ihrer Fraulichkeit zu identifizieren. Deshalb gibt es sogar unter den Frauen neidische oder böse Blicke und Kommentare, wenn eine einen Rock trägt und andere nur Hosen. Ihr glaubt nicht, wieviele Frauen es gibt, die nicht einen einzigen Rock besitzen! Wenn bei so einem "exotischen" Kleidungsstück wie dem Rock dann auch noch die Männer kommen und das haben wollen, das packen dann einige nicht. Mit logischen Argumenten braucht man da nicht kommen.

Damit der Männerrock eine grössere Verbreitung findet, bietet sich im Augenblick am ehesten der Gothik-Bereich an und die Schotten-Kilts. Auch im Hardrock- und Undergroundsegment sind Männerröcke akzeptiert. Erinnern wir uns: Wie haben die Ohrringe für Männer ihren Siegeszug angetreten? (Auch wenn die Experten den Kilt nicht als Rock bezeichnen wollen, für die grosse Allgemeinheit ist er einer.) Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist auch Kaya Yanar mit "Was guckst Du", das von Harald Schmidt produziert wird. Wenn er als Sirtaki-Mann im Griechen-Mini auftritt, hilft das durchaus zur Verbreitung der Männerröcke bei. Ferdi, in wie weit kann Dein Freund beim Fernsehen da Einfluss nehmen?

Euer Auftritt auf der Wies'n (Oktoberfest darf man nicht sagen, klärte mich ein Münchner auf) ist ebenfalls ein nicht zu unterschätzender Beitrag und trägt zu dringend notwendigen Öffentlichkeitsarbeit bei! Ihr solltet Euch dort eigentlich täglich sehen lassen. Ich kann Euch das nicht abnehmen.

Liebe Grüsse
Rici
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: JuergenB am 28.09.2004 11:10
Hallo Ricarda,

hast Du von uns etwas anderes als etwas konstruktives erwartet? :o Wird doch nicht wahr sein! ;)

Spaß beiseite, daß das Internet unsicher ist ist bekannt, und genau deshalb laufen auf dem Rechner, der am Internet hängt, keine empfindlichen Daten: keine Bankverbindung, keine Kreditkarte, keine persönlichen Daten, ... alles was auf dem Rechner ist darf jede/r wissen. Das ist meines Ermessens die beste Absicherung, und genau aus diesem Grunde bestelle ich auch nichts über diesen Rechner.

Zur Einstellung Versandhandel kontra Ladengeschäft:
Die Arbeitsplätze im Handelshaus vor Ort sind fast die einzigen, die nicht ins Ausland verlagert werden können. Ricarda, ich bin Verkäufer und ab 1. Oktober betriebsbedingt arbeitslos (1/3 der Vertriebsmannschaft wurden gekündigt)! Glaubst Du im Ernst, ich würde mir einen Gefallen damit tun wenn ich den Arbeitsplatzabbau auf diese Weise noch forciere? Sorry, als gelernter Industriekaufmann und Betriebswirt verstehe ich Deine wirtschaftliche Situation sehr gut, aber meine liegt mir einfach näher!!! Dennoch, ich neide Dir nicht Dein Brot und wünsche Dir richtig viel Erfolg, von Herzen!

So, und nun noch zu den Modellen: ich würde mich an Deiner Stelle nicht zu sehr auf einen Stil fixieren, die Geschmäcker sind doch zu unterschiedlich. Wenn Du viele erreichen willst, mußt Du auch viele ansprechen. Natürlich kannst Du Marktanalysen erstellen und feststellen, daß von den sagen wir mal 5 Stilen die Du anbietest die Mehrheit Stil B favorisiert. Diese Mehrheit sind dann 27,.. %! (Musterbeispiel, gerade ausgedacht, aber vermutlich realitätsnah)

In der Damenmode findest Du von Landhaus über sportlich, elegant, bis hin zu flippig einfach alles, und für jeden Stil gibt es eine Zielgruppe. Wenn Du eh auf unisex zielst, was ich persönlich absolut befürworte (weil ich die Trennung Damen-/Herrenmode nur bei Funktionsbekleidung wie BH oder Slip für sinnvoll erachte), dann biete doch aus vorhandenen verschiedenen Bereichen die Modelle sowohl Damen als auch Herren an. Anstelle von Anpassungen im Schnitt und damit verbundenen Mehrkosten reicht im Angebotstext ein Hinweis, wie das Kleidungsstück geschnitten ist; hat zusätzlich den Vorteil, daß die Masse der Frauen mit Figuren außerhalb der Norm auch ihre Größe findet. Dann kannst Du den Männern nicht nur den Cargostil (der mir persönlich zu derb ist), sondern auch Deine Plissee-Minis und andere Modelle anbieten.

Viel wichtiger als das Produkt selber finde ich das Marketing: ein Rock für Männer von einer Frau präsentiert - an dem Erfolg habe ich meine begründeten Zweifel. Ich glaube da wäre ein einfaches Selfmade-Foto, wo ein Mann von der Straße das Modell präsentiert, sinnvoller. Es muß ja nicht gleich die Hochglanz-Aufnahme vom Profi für horrende Summen sein. Ich bin überzeugt, daß kein Mann (Ausnahmen wie ich bestätigen die Regel ;-) ) Dir glaubt das das ein Männerrock sein soll, wenn eine Frau ihn präsentiert - und ihn dann auch nicht kauft. Wenn aber ein Mann einen Rock präsentiert, hat kaum eine Frau ein Problem damit sich diesen (den Rock natürlich) zu kaufen, wenn er ihr gefällt.

Zum Erfolg der "Männerrock-Bewegung": Daß in den Bereichen Gothic und Kilt der Rock etabliert ist, sollte zu Ãœberlegungen führen, auch auf diesem Weg den Rock als männliches Kleidungsstück einzuführen. Welche anderen Gruppen gibt es noch, wo man dies mit relativ einfachen Mitteln erreichen kann? Was ist zum Beispiel mit Trendlabels aus dem HipHop-Bereich oder ähnlichen (bitte eigene Ideen aller Leser/innen)? Ich hab da leider keine Ahnung von, aber ich könnte mir vorstellen das es einfacher ist, immer wieder kleine Zielgruppen  anzusprechen und so Stück für Stück die Masse zu erreichen. Wenn mehr Männer mit Rock gesehen werden, egal aus welcher "Randgruppe", gewöhnt sich das menschliche Auge vielleicht eher an das Bild. Dann wird es auch einfacher, den Rock allgemein als Herrenkleidung zu vermarkten. Ich habe selber schon erlebt, daß Leute beim ersten Mal als sie mich sahen sich fürchterlich aufregten, beim 5. Mal mich ansprachen, beim 10. Mal sich gar nicht mehr dafür interessierten, und beim 20. Mal fragten wo ich den schönen Rock her habe, und ob es den auch in größeren Größen gibt. Genauso denke ich kann es funktionieren!?

Tja, und dann haben wir da noch die Promis, die sicherlich als Trendsetter und Multiplikator taugen. Wer das ist, spielt sicherlich eine untergeordnete Rolle, jeder von denen hat seine Fans. Die Frage ist nur wen wir davon mit einfachen Mitteln (ohne Kohle) überzeugen können, in seiner Sendung den Rock als männliches Kleidungsstück positiv zu präsentieren? Wie kann man diese Menschen erreichen? Hat eine/r der Forumsteilnehmer/innen Kontakte, die er/sie zu nutzen bereit wäre?

Was mich ein wenig stutzig macht, ist Deine Aussage zum Erfolg der Shops: Wenn weder bei dem Herren- noch bei dem Damenshop sich ein ausreichender Erfolg einstellt, würde ich mir Gedanken machen ob ein anderer Vertriebsweg, auch wenn er mehr kostet, vielleicht doch sinnvoller ist. Ich kenne allerdings nicht Deine Kapitaldecke und andere Vorraussetzungen, um die Realisierbarkeit und die Erfolgsaussichten wirklich beurteilen zu können.

Gruß
JürgenB
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: TomC am 28.09.2004 13:18
Moin, Moin !

Na, endlich sind wir mal wieder beim Thema   ;D

Was mir fehlt sind die Stil-Vorbilder. Sehe ich mich bei "Robert", "Sandra" oder "Rici" um, dann finde ich nichts mit mir vergleichbares. Ich bin weder in der Gothic-Szene, noch Hip-Hopper, noch laufe ich mit freiem Oberkörper durch die Straßen. Trachten trage ich auch nicht - obwohl, Friesenhemd mit Rock, wäre vielleicht auch etwas ;D.  .

Also sind wir alle auf Experimente angewiesen. Dem einen glückt es dem anderen nicht. Und auffallen will auch nicht jeder - sieht man ja auf den Straßen.

Hier in Bremen tauchen inzwischen gelegendlich Männer im Rock auf, nicht nur zur Vision-Parade. Sie bleiben weitgehend unbeachtet. Selbst Werder-Fans in der Straßenbahn beachten einen nicht. Höchstens kurzer Blick "oh, ein Rock" - that's it.

@ Rici: Cargo-Stil finde ich gut. Und zu "Flopp noch geschönt": nimm dir ein Beispiel an deutschen Politikern, die machen aus den schlimmsten Verlusten Gewinne  ;D Allerdings würde ich dir raten den Fotografen zu wechseln. Den Bildern fehlt jegliches Flair, jede Atmosphäre und Ausstrahlung - du verkaufst nicht Produkte, sondern Gefühle.

Gruß Tom C.
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: girlieskirt am 28.09.2004 13:30
Hallo JürgenB,

es tut mir leid, wenn ich Dir mit den Arbeitsplätzen auf den Zeh getreten bin. Es ist klar, dass der Arbeitsplatzverlust ein einschneidentes Erlebnis mit gravierenden Konsequenzen ist. Genau aus dem Grund fühle ich mich meinen Mitarbeitern auch verpflichtet und vermeide es, unkalkulierbare Risiken auf mich zu nehmen. Ich nehme es Dir auch nicht übel, jedem von uns ist das Hemd näher als die Hose. Das ist einfach menschlich und natürlich.

Dein Marketingvorschlag kam bei uns auch schon auf den Tisch. Wenn Du es genauso siehst, dann werden wir zukünftig unter einer Adresse alle Röcke anbieten. Es stimmt, Frauen kaufen einfach alles, egal wer es präsentiert. Männer zicken da mehr rum und haben Angst, ihr männliches Ego könnte angekratzt werden.

Den Punkt mit den Randgruppen möchte ich weiter ausbauen. Wie gesagt, mir sind als Rockträger Kilt, Gothik, Hardrock und Underground bekannt. Frage an alle: Was kennt Ihr noch für Bereiche? Wie kann man diese Bereiche fördern? Ich gebe Dir vollkommen recht, JürgenB, wenn sich das Auge der Allgemeinheit an den Anblick gewöhnt hat, ist es nur noch ein kleiner Schritt zum allgemeinen Männerrock.

Mit den Promis ist das so eine Sache: Was die vor der Kamera tragen, entscheidet das Management. Und da kommt es darauf an, mit wem welche Verträge abgeschlossen wurden.

Mit den Shops muss ich mir noch was einfallen lassen, da ist noch nicht das letzte Wort gesprochen.

Wo bleibt der Rest mit seinen Beiträgen????
Auf geht's Jungs!!!

Liebe Grüsse
Rici
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: Ferdi am 28.09.2004 14:31
 Hallo Rici!

Ich bin gestern erst vom Münchner Treffen zurückgekehrt und finde es schade, Dass Du gehindert wurdest, auch  mal dahin zu kommen. Denn im persönlichen Gespräch am Tisch kann man doch vieles besser erörtern. Dazu ein Vorschlag: Wir haben auf http://www.maennertrends.de einen Voice-Chat laufen (Team Speak), über den man sich prima mit Lautsprecher/Mikrofon bzw. Headset akustisch unterhalten kann. Hättest Du Lust, den mal zu benutzen? Setzt natürlich eine Flatrate voraus.

Ich muss mir noch viele Gedanken über das machen, was Du jetzt alles geschrieben hast. Grundsätzlich sehe ich, dass die Interessen der hier versammelten Männer sehr verschieden sind. Röcke tragen wollen sie alle, aber das Wie unterscheidet sich doch sehr. Und deswegen ist es auch so schwer für Geschäftsleute, die Massenware verkaufen wollen, hier zu wirtschaftlich befriedigenden Ergebnissen zu kommen.

Leute wie ich, für die ein Rock wirklich 08/15-Alltags- und Standardkleidung geworden ist, und die daher auch die meisten Röcke kaufen wie andere die Hosen, die brauchen das Etikett "Männer"-Rock nicht. Wenn ich Röcke brauche, dann gehe ich dahin, wo die Röcke hängen, das ist leider in der Damenabteilung. Mir ist das egal, wo sie hängen, ich kaufe sie wenn sie mir stehen und gefallen. Ich behandele die Röcke in dieser Hinsicht wie andere die Hosen. Der Preis spielt da schon eine wichtige Rolle. Ich bin z. B. bereit, für einen Kilt oder für ein edles Designerstück von andersLandinger grössere Beträge auszugeben, das ist aber dann Kleidung für "gut", also Konzert- oder Theaterbesuche,, Feierlichkeiten wie Hochzeiten, Geburtstage oder ähnliches. Zum Stadtbummel oder Einkaufen brauche ich solche edlen Teile nicht, und dafür kaufe ich Röcke aus dem Angebot billiger Massenware wie bei H&M oder C&A. Die meisten meiner Alltagsröcke stammen daher.

Diesen Weg wollen aber viele aus Angst nicht gehen. Die brauchen das Etikett "Männerrock" gewissermassen als Alibi und Rechtfertigung für sich selbst. Sie stören sich daran, dass die Rock-Massenangebote für Frauen vorgesehen sind und halten sie daher fälschlicherweise für "Frauenkleidung", die sie als Mann nicht tragen dürfen. Es ist wahnsinnig schwer, selbst für mich, der das allen täglich vorlebt, den Männern das auszureden.

Was gebraucht wird, das sind alltagstaugliche Röcke als Massenware, etwa so in dem Stil wie die meisten Jeansröcke, mit 2 oder 4 Taschen (wichtig, taschenlose Röcke kommen bei den Männern nicht an). Auch Röcke, die Stilelemente vom Kilt adaptiert haben, wie z. B. meine letzte Neuerwerbung, einen schwarzen, knielangen, ausgestellten Baumwollrock, der vorne und hinten je drei grosse Falten hat, könnte ich mir vorstellen. Ich habe schon so oft in Kaufhäusern, wo ich Röcke gekauft habe, vorgeschlagen, Röcke mit passendem Schnitt und Design einfach auszusortieren und in die Herrenabteilung rüberzuhängen, einfach ein Schild dran: "Röcke für Ihn", oder "Neu! Der Unisex-Rock für Sie und Ihn". Bei Schlaghosen habe ich das in Bonn schon mal gesehen, ebenso bei Pullovern "für Sie und Ihn". Warum geht das nicht bei Röcken? Ich bekomme dann regelmässig zu hören, "Gute Idee, aber das dürfen wir nicht! Und das in einem Land, in dem jeder das Wort "Marktwirtschaft und Wettbewerb" ständig laut im Mund führt. Manchmal kommt mir das so vor, als ob die sozialistische Plan- und Mangelwirtschaft wieder eingeführt werden sollte. So etwas kostet nicht viel, nur ein Kleiderständer an der richtigen Stelle und ein ansprechend und werbend gestaltetes kleines Schild dran, das jeder mit einer guten Software selbst produzieren könnte. Ich erinnere nur an die Aktion im MTZ Frankfurt, wo wir das so gemacht haben und wodurch auch prompt schon Röcke an Männer verkauft wurden, und das gleich an diesem einen Tag!

Es braucht keine extra teure Produktionslinie nur für "Männerröcke" zu sein, man muss sich nur die Mühen machen, aus den -zig Containern importierter Massenware die hierfür geeigneten Stücke auszusuchen und entsprechend zu präsentieren. In Köln gibt es etliche Kaufhäuser für Klamotten, die Einzelpersonen oder kleinen GmbH's oder KG's gehören, wo also die Chefs vor Ort sind, sich mit der Materie auskennen und wissen, wie man sowas macht. Die haben schon längst keine getrennten Räume für Damen und Herren mehr, ist ja auch viel zu teuer. Die haben einen grossen Verkaufsraum, wo alle Klamotten, für Damen und Herren, in friedlicher Koexistenz nebeneinander hängen. Da steht nicht dran "Damenrock", da steht nur z. B. "Jeansrock im Cargo-Stil, 4 Taschen, Grösse sowieso und dann der Preis. Die verkaufen Röcke an Männer, ich habe mich erkundigt, ich frage jedesmal das Personal danach. Hier fehlt nämlich schon mal eine Hemmschwelle, nämlich die, eine Damenabteilung betreten zu müssen.

So, ich muss jetzt erstmal weg, mein Kühlschrank muss aufgefüllt werden. Ich werde mich aber auch noch per Privatmitteilung bei Dir melden.

Liebe Grüsse,
Ferdi
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: hirti am 28.09.2004 16:10
Hallo Rici!

Ich würde auch einen einzigen Shop für Männer- und Frauenröcke empfehlen. Von der Präsentation aller Röcke nur durch männliche Models würde ich eher absehen.

Wenn es denn die Möglichkeiten erlauben würde ich Männerröcke an Männern und Damenröcke an Damen abbilden. Notfalls halt Deko und Qualität der Bilder etwas verringern um Kosten zu sparen.

Sonst könnte das doch die eine oder andere Frau abhalten. Außerdem sind Männer ja bekanntlich leicht zu ködern und angelockt durch ein Galeriebildchen von einem schönen Mädel in einem kurzen Röckchen (eben so wie du sie ja jetzt auch schon in deinem Shop gehabt hast) verirrt sich sicher der eine oder andere Mann auch in den Shop in dem er dann ganz automatisch die Männerröcke findet.


Gruß von
hirti
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: TomC am 28.09.2004 19:45
Moin, Moin !

Die Shop-Diskussion ist doch der zweite vor dem ersten Schritt. Egal ob "man only" oder "unisex"-Shop, wenn ihn keiner kennt, kommt auch keine Kundschaft. Wenn ich bei google nach Socken suche werden mir keine Shops mit Männer-FSH angezeigt. Warum ? Und warum sollten mir bei der Suche nach Herrenhosen nicht auch Männerröcke empfohlen werden. Ein Produkt muß beworben werden. "Wer nicht wirbt, stirbt !", sagt eine alte Weisheit. anders/landinger geht auf Tour im Fernsehen (MDR, tvm, NDR...). Sandra Kuratle beteiligt sich an Modenschauen und betreibt einen Laden. Das keine Kohle für die große Werbung da ist, ist leider eine andere Tatsache. Da muß man eben kreativ werden ... an dieser Stelle schreibe ich nicht im Forum weiter, da ich sonst mein eigens kleines neues Geschäft schädigen würde. Vorschläge hätte ich schon, aber halt nicht auf diesem Wege. Ich schreibe das ausdrücklich, weil es immer Leute gibt, die dann meckern. Naja wahrscheinlich meckern jetzt auch wieder welche ...
So richtig klar ist mir allerdings nicht, welche Männer ihr erreichen wollt. Also die gothic-Szene kauft nicht bei "Karstadt"

Gruß Tom C.
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: Ferdi am 28.09.2004 20:28
Hi Tom!

Also ich habe die Hoffnung inzwischen aufgegeben, dass man eine so grosse Anzahl Männer erreichen kann, dass daraus ein Selbstläufer wird. Frauen und Männer sind eben nicht gleich. Während die Frauen die Hose zum Selbstläufer gemacht haben und damit echt Dynamik in die Mode gebracht haben, verharren die Männer in einem "Wie-es-war-in-alter-Zeit-so-bleibe-es-in-Ewigkeit"-Erstarrungszustand. Ich kann damit nix anfangen und bin froh darüber, dass ich mein Traumziel erreicht habe.

Gruss,
Ferdi
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: Günter am 28.09.2004 20:37
Hallo Ferdi,
nicht gleich so pessimistisch!
Ich habe  den Eindruck das es mehr werden!
Wenn selbst in Städten wie Bremen Rockträger gesichtet werden. Und zwar welche die hier nicht aktiv sind!
Und auch zufällig bei ganz seltenen Besuchen.
So müssen sich öfter welche dort rumtreiben!

Lass uns hoffen.
Wie sagt man so schön: Der stete Tropfen holt den Rock?
oder hieß das anders?
Gruß
Günter
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: TomC am 28.09.2004 20:50
Moin, Moin !

Ich kann Ferdi schon verstehen, eine Schwalbe macht keinen Frühling. Die Frage ist doch wie manche Dinge "besetzt" sind. Make up für Männer ist mit "schwul" besetzt. Nun seht euch mal in der neusten "Max" die Bilder von Boris Becker an. Da ist er offensichtlich geschminkt. leider fehlt im Heft sicher wieder die Werbung "Mascara for men"  :(  Doch bei Boris' Frauengeschichten denkt niemand er sei jetzt schwul. Möglichkeiten gibt es und eben - richig Günter - steter Tropfen höhlt den Stein. Selbst die Stammzuschauer der NDR-"Schaubude" (Zielgruppe 60+) wissen inzwischen das es Röcke für Männer gibt und das Carlo von Thiedemann gut drin aussah. Also nicht stehen bleiben, weiter gehen...

Gruß Tom C.
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: JuergenB am 28.09.2004 22:14
Hallo Ricarda,

es ehrt Dich, daß Du zu den wenigen Unternehmern in der harten Geschäftswelt gehörst, die Ihre soziale Verantwortung ernst nehmen. Das ist bei den vielen angestellten Geschäftsführern in der heutigen Wirtschaft leider nicht mehr der Fall.

Zum Thema "Frauen kaufen alles, Männer sind empfindlich" eine eigene Erfahrung:

Im September 2002 haben wir in einem großen EKZ bei Frankfurt im dortigen s.oliver-Store erreicht, dass die Filialleiterin einen knielangen Jeansrock und einen knielangen Cordrock aus der Damenabteilung an 2 männlichen Schaufensterpuppen dekorierte und die Warenständer in die Herrenabteilung schob; einen Samstag lang. Das Ergebnis war selbst für diese erfahrene Geschäftsfrau verblüffend:

1. Frauen
Die weibliche Kundschaft betrachtete die Puppe und kaufte sich die Oberteile aus der Herrenabteilung! Die Röcke gingen teilweise mit weg, teilweise wollten sie die Oberteile nur zu ihrer vorhandenen Garderobe ergänzen.

2. Männer
Die stutzen beim Anblick, waren nur seeeehr selten und zögerlich dazu zu bewegen, wenigstens mal einen Rock anzuprobieren (selbst wenn die weibliche Begleitung dazu aufmunterte!). Aber in den darauffolgenden 3 Wochen, als die Röcke längst wieder in der Damenabteilung hingen, verkaufte sie insgesamt 14 Röcke an Männer. Etliche weitere fragten danach, drehten aber wieder um als sie sahen daß die Röcke Damenmodelle waren.

Vielleicht nützt diese Erfahrung auch für Eure Planung etwas?

Gruß
JürgenB
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: Gatito am 29.09.2004 00:37
Hola TomC,

nur weil eine Nische "negativ" besetzt ist, sollte man sich davon sich abschrecken lassen. So wie es ein harter Weg ist, Männerröcke alltäglich zu machen, versuche ich das für das Thema Männerkosmetik!

adios, Gatito
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: Ben am 29.09.2004 02:55
Hallo,

ich greife jetzt einfach mal eine Aussage heraus, weil sie m.E. den Kern unabhängig von unserem Anliegen ganz gut trifft:
Ich habe schon so oft in Kaufhäusern, wo ich Röcke gekauft habe, vorgeschlagen, Röcke mit passendem Schnitt und Design einfach auszusortieren und in die Herrenabteilung rüberzuhängen, einfach ein Schild dran: "Röcke für Ihn", oder "Neu! Der Unisex-Rock für Sie und Ihn". Bei Schlaghosen habe ich das in Bonn schon mal gesehen, ebenso bei Pullovern "für Sie und Ihn". Warum geht das nicht bei Röcken? Ich bekomme dann regelmässig zu hören, "Gute Idee, aber das dürfen wir nicht! Und das in einem Land, in dem jeder das Wort "Marktwirtschaft und Wettbewerb" ständig laut im Mund führt. Manchmal kommt mir das so vor, als ob die sozialistische Plan- und Mangelwirtschaft wieder eingeführt werden sollte.
Das sehe ich im Prinzip ähnlich und erklärt für mich auch in Ansätzen (sicher nicht ausschließlich) das Bröckeln des Karstadt-Quelle-Imperiums. Man kommt in aufgeblähte Kaufhäuser, die ständig die Flächen vergrößern, wo aber die Auswahl immer geringer wird.
Und den Vergleich mit der verpönten Planwirtschaft finde ich ziemlich treffend (und das trifft beiweitem nicht nur auf die Mode zu).

Ich sehe ein, daß es ein wirtschaftliches Risiko ist, eine Männerrock-Linie für Männer zu entwerfen, auf den Markt zu werfen, zu bewerben und zum Schluß an den Mann zu bringen.
Aber das Risiko, alles so zu belassen, wie es ist, scheint, wenn man sich Karstadt anschaut, nicht wesentlich geringer zu sein. In einer Nachrichtensendung wurden Passanten auf der Straße dazu befragt: Und das Gros sagte, daß sie dieses Kaufhaus nicht ansprechen würde, weil es ihnen zu hausbacken sei, und ihnen nur Einerlei biete. Diese Befragung war sicher nicht repräsentativ, aber sie kann schon eine Tendenz aufzeigen, woran es hapert.
Ich glaube auch, daß speziell Deutschland ein schwieriges Pflaster ist, Neues unters Volk zu bringen und es auch dafür zu begeistern.
Und häufig sind es die sogenannten Kleinen, die bereit sind, andere Wege zu gehen, weil die Großen wohl zu schwerfällig und zu weit von der Basis (Verkäuferinnen und Kundschaft) sind, um zu begreigfen, was eigentlich abläuft.
Und hier sehe ich einen Weg, Männern die Röcke schmackhaft zu machen.

Und es mag vielleicht nur ein Strohfeuer sein, aber wie das Thema Männer in Röcken seit einem Vierteljahr in den verschiedenen Medien rumgeistert, stimmt mich positiv.

Gruß
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 (http://www.collantix.de)
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: henri am 29.09.2004 07:25
Hallo zusammen

Ich habe schon so oft in Kaufhäusern, wo ich Röcke gekauft habe, vorgeschlagen, Röcke mit passendem Schnitt und Design einfach auszusortieren und in die Herrenabteilung rüberzuhängen, einfach ein Schild dran: "Röcke für Ihn", oder "Neu! Der Unisex-Rock für Sie und Ihn". Bei Schlaghosen habe ich das in Bonn schon mal gesehen, ebenso bei Pullovern "für Sie und Ihn". Warum geht das nicht bei Röcken? Ich bekomme dann regelmässig zu hören, "Gute Idee, aber das dürfen wir nicht! Und das in einem Land, in dem jeder das Wort "Marktwirtschaft und Wettbewerb" ständig laut im Mund führt. Manchmal kommt mir das so vor, als ob die sozialistische Plan- und Mangelwirtschaft wieder eingeführt werden sollte.

Genau das habe ich auch schon öfters an Versandhäuser geschrieben oder in Kleiderläden vorgeschlagen. Ich bekomme dann auch meistens die Antwort: Das geht leider nicht, die Geschäftsführung kann das nicht machen!

WARUM??????????

Das sind doch alles blöde, naive Ausreden!

Meine Röcke sind fast ausschliesslich aus der Damenabteilung ( ca. 3 Amok Röcke! aber etwa 60 andere!). Den da habe ich von Tom Taylor:

Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.


auf der Seite hatte er mit der Zeit (habe abgenommen!)ein bisschen zu viel Stoff (Hüfte!). Für ca 12 EUR habe ich den abändern lassen (im gleichen Geschäft, wo ich ihn gekauft habe!). Nun passt das "Stück" super!

Von mir aus gesehn braucht es gar keine extra-Tour bzw. Produktion von Männerröcken. Das ist doch "pinkelig". Wie Ferdi sagt, es gibt genug Röcke in der Damenbateilung, die ev. mit ein bisschen Abänderung auch im Herrenabteil angeboten werden könnten (auch ohne Abänderung!). Dann wären zwei Fliegen auf einen Schlag getroffen: Die Röcke würden endlich im Herrenabteil hängen und der Preis wäre für Jedermann!

Nur so nebenbei: Es hat nicht jeder Mann eine Gladiatorenfigur, wo  die derben Männerröcke meines Erachtens gut passen. Ich habe eher "feine" Eigenschaften, da passen diese klobigen, derben Röcke weniger zum Gesamtaussehen!

Grüsse
heinz
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: girlieskirt am 29.09.2004 10:02
Hallo zusammen,

eines finde ich schon mal super:
Während letztes Jahr an dieser Stelle noch intensiv für eine reine Männerlinie gestimmt wurde, sind jetzt die meisten Stimmen für unisex.
Damit steht es bei uns fest, dass wir den Account ricarda_luzziana_collection angebotsmässig schliessen werden. Wir wollen aber noch die MICH-Seite halten und darauf wird dann ein Link verweisen (innerhalb Ebay ist das ja erlaubt).

Dass viele Läden ein Problem damit haben, Röcke in die Herrenabteilung zu hängen, liegt auch an den sehr mächtigen und teilweise erzkonservativen Vorgaben der beherrschenden Marken. Wenn man eine namhafte Marke in seiner eigenen Boutique führen möchte, dann schreiben die tatsächlich vor, wie der Laden auszusehen hat, wann und wie und wie oft die Ware im Schaufenster präsentiert werden muss und und und. Hält sich der Boutiquebetreiber nicht daran, bekommt er die Ware nicht mehr. Besser bekannt ist dieses Verhalten von Spielwarenläden. Kein Spielwarenladen kann es sich erlauben, ohne Lego und Playmobil auszukommen. Wer Lego verkaufen will, unterwirft sich bedingungslos deren Diktat. Das gleiche bei den Modelleisenbahnen. Marktbeherrscher ist Märklin. Da aber Märklin ein exotisches System anbietet, fällt es hier den Läden leichter, auf Märklin zu verzichten. Dann gibt es eben nur Modellbahnen für Gleichstromer. Beispiel Märklin: Der Händler muss für einen fast 6stelligen Betrag jedes Jahr völlig unverkäufliche Anfangspackungen abnehmen, damit er die begehrten Neuheiten bekommt. Auf diese Weise hat sich die Modellbahnbranche nahezu selbst getötet. Viele Modellbahnhändler sind hochverschuldet oder insolvent. In den 80ern hat sich die italienische Firma Lima von den Modellen in Quelle-Qualität abgewandt und eine völlig neue Linie von Fahrzeugen in zeitgemässer Qualität angeboten. Dann hat sie andere Firmen geschluckt wie den Franzosen Jouef, die italienische Nobelmarke Rivarossi und auch den Nürnberger Trix. Lima bekam dann Verdauungsprobleme und meldete Konkurs an. Dazu muss man wissen, dass die Werkzeuge für eine (!) neue Modelllok fast 1 Million Euro kosten, wenn man nicht in ein Billiglohnland ausweicht. Märklin dagegen kann nicht kaputt gehen, weil es ein Prestige-Objekt des Landes Baden-Würtemberg ist, das Hauptgesellschafter ist.

Die Frage ist immer, wieviel Kapital steckt hinter einer Marke und wer sind dessen Gesellschafter und Aktionäre. Je internationaler sowas läuft, desto weniger interessieren nationale Gesetze. Je mehr Macht ein Marke hat, desto weniger interessiert sie irgendwelche Restriktionen bzgl. Sittenwidrigkeit. Das beste Beispiel sind die Ölgesellschaften. Täglich mehrere Preisänderungen, natürlich alle untereinander abgesprochen und was machen die nationalen Kartellämter? Kaffeetrinken. Und die Staaten springen auf den Zug mit auf und holen sich als Trittbrettfahrer die Kraftstoffsteuern.

Kein Ladenbesitzer traut sich heute mehr Experimente machen, dafür ist seine Existenzangst viel zu gross. Seit Aldi und Lidl in den Textilmarkt eingestiegen sind, hat es vielen Läden Kopf und Kragen gekostet. Auch wenn die Ware aus China kommt und gerade bis zu nächsten Aktion hält. Beim Verbraucher ist sparen angesagt, da kommen Angebote wie Kinderhosen für 3 Euro doch gerade recht. Eine Edelmarke wie z. B. Schöffel für Extremoutdoorbekleidung tut sich da auch schon schwer. Eine Schöffeljacke hat eine minimale Lebenserwartung von 30 Jahren, die von Aldi hält höchstens 2. Dass die Aldijacken über 30 Jahre teurer kommen, interessiert niemand. Die momentane Investition ist geringer und kommt dem eigenen Budget entgegen. Sonst würde ja auch Leasing nicht so florieren.
Den Ladenbetreibern sitzt die Existenzangst so sehr im Nacken, dass sie zu keinen Experimenten mehr bereit sind. Die schmeissen lieber kleine, unbekannte Marken raus und klammern sich an marktbeherrschende Diktatoren.

Um wieder den Bogen zu den Röcken zurück zubekommen - als Marke kann ich es dem Ladenbetreiber verbieten, meine Röcke in die Herrenabteilung zu hängen. Er könnte dann aber (rechtlich fragwürdig) meine Labels herausschneiden und versuchen, den Rock trotzdem in die Herrenabteilung zu hängen. Frage: Wie gut verkauft sich ein Miss Sixty-Rock ohne Label? Antwort: So schlecht wie ein NoName-Rock. Also wird es keiner wagen.

Ich sehe aber gute Chancen, wie Ihr es ja auch schon befürwortet, wenn die klassische Männer/Frauen-Abteilung aufgegeben wird. Das Selektieren der Röcke, wie Ihr vorgeschlagen habt, ist nicht in der Absicht der Manager. Wenn von einem Kleidungsstück z. B. 100.000 Stück in China produziert wurden, wer soll das aussortieren? Das wäre reine Handarbeit. Das Selektieren von Bauteilen in der Elektronik ist zum grössten Teil automatisiert und dennoch kosten selektierte Bauteile einen zig-fachen Betrag von unselektrierten.

Ich will Euch nicht frustrieren, aber ich denke, auf diese Weise können wir echte konstruktive Vorschläge finden, wenn alle bei dem Brainstorming mitmachen.

Ich könnte mir vorstellen, dass Boutiquen es versuchen könnten, wenn sie darauf achten, dass ihre Lieferanten nichts von den Männerrockaktionen mitbekommen. So wie die Modellbahnhändler die Märklin-Anfangspackungen zerstückeln und das Zeug einzeln über Ebay verhökern, was aber seitens Märklin strikt untersagt ist.

Die Hose ist unisex, also soll es der Rock auch werden! Ferdi, Du sprichst mir mit Deinem Beitrag aus der Seele.

Liebe Grüsse
Rici
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: girlieskirt am 29.09.2004 10:19
Hallo JürgenB,

ich nehme meine soziale Verantwortung sehr ernst. Mich unterscheidet von den Standard-Managern, dass ich ein Unternehmer mit Herz und Seele bin und meine Firma als eine Art Lebenswerk sehe. Meine Mitarbeiter sind mein wertvollstes Kapital, die besitzen Know-How, Engagement und sind mit der gleichen Leidenschaft bei der Sache wie ich. Solche Leute bekomme ich nicht vom Arbeitsamt. Und sie haben Familien, deren Existenz von meinem Unternehmen abhängt. Wir alle, meine Mitarbeiter und ich, sind das Unternehmen, ich bin der Kapitän auf diesem Schiff und der Kunde - also auch Ihr - seid unsere Arbeitgeber. Auch wenn das Unternehmen auf dem Papier mit gehört, moralisch hat jeder einzelne Mitarbeiter ein Recht daran. Keiner von uns tut hier nur seinen Job. Jeder identifiziert sich mit dem Unternehmen und ist ein Teil dessen. Deshalb hat auch niemand ein Problem damit, dass hier nach 8 Stunden nicht der Hammer fällt. Bevor ich eine zweifelhafte Aktion starte, lade ich z. B. lieber alle meine Leute zu einem Wochenende in New York ein oder solche Sachen. Da ist das Geld besser angelegt.

Soviel zu meiner Unternehmensphilosophie.
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: JuergenB am 29.09.2004 10:35
Hallo Collantix,

Deinem Beitrag kann ich nur zustimmen. Ein Unternehmer muß ein gewisses Risiko eingehen, wenn er weiterhin bestehen will. Sicherlich, dieses Risiko muß kalkulierbar bleiben, man versucht es richtigerweise mit geringstem Aufwand. Aber ich frage mich immer wieder, welchen finanziellen Aufwand es darstellt, vorhandene Röcke, evtl. mit amerkanischen Größenbezeichnungen (S-M-L-XL) durch vorhandenes Personal an vorhandenen männlichen Puppen darzustellen und den vorhandenen Ständer mit der Ware in die vorhandene Herrenabteilung zu schieben? Ist es so teuer, das Schild "Damenröcke" durch ein neues Schild mit der Aufschrift Herrenröcke zu ersetzen? Wenn es darauf ankommt, dann beginne ich sofort zu drucken, unentgeltlich!

Stillstand ist Rückschritt! Diesen Satz hat gestern abend im Interview einer der Karstadt-Manager als großen Fehler unter anderem von sich selber zugegeben. Als Verkäufer lernte ich eine Grundregel: Um Dein Geschäft zu erhalten, mußt Du jedes Jahr 10 % Deiner Kunden erneuern! Das bedeutet, daß der alte Kunde nicht mehr kauft, aus verschiedensten Gründen; von verärgert über pleite bis tot umgefallen. Für diesen Kunden muß ich einen neuen finden, wenn ich weiterhin exisiteren will. Diesen neuen Kunden aber muß ich auch anders ansprechen, sonst hätte ich ihn schon vorher als Kunden gehabt. "Never change a running system!" Wenn das System aber immer schlechter läuft, muß ich rechtzeitig und schnell reagieren.

Vielleicht sollte man Karstadt und allen anderen dieser Unternehmen, die Schwierigkeiten haben, einfach den nächsten Merksatz um die Ohren hauen: "Ich weiß nicht, ob es anders besser wird. Aber ich weiß, daß es nicht besser wird, wenn es nicht anders wird!" Sorry, Risiko hin oder her, aber wenn es mir so besch... geht, dann kann ich nicht anders als alle kostengünstigen Lichtblicke zu versuchen, auch wenn sie noch so schwach scheinen. Einer der hellsten Lichtblicke jedoch ist, wenn die Zielgruppe Frau immer weniger Geld daläßt, auf jeden Fall die ungefähr gleich starke Zielgruppe Mann! Deswegen verstehe ich nicht, daß Karstadt die Levee WoMan nur in einigen Häusern und auch dort nur stiefmütterlich verkauft hat (war selbst auf mehrfache explizite Nachfrage, durch die Abteilungsleiterin in meinem Beisein weitergegeben, im Karstadt Main-Taunus-Zentrum bei Frankfurt nicht zu bekommen), warum in der Parfümerieabteilung nicht die Herren-Kosmetikserie zu finden ist, und warum man nicht einfach den oben beschriebenen kostenlosen Weg versucht, dem Mann einen Rock zu verkaufen?

Sorry, aber solch Mißmanagement muß bestraft werden. Schade nur, daß die kleinen Angestellten diese Strafe aushalten müssen, während die Verantwortlichen noch dicke Kohle für die Kündigungen der Unschuldigen bekommen!

Gruß
JürgenB
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: JuergenB am 29.09.2004 10:40
Hallo Ricarda,

da hast Du geantwortet während ich den letzten Beitrag verfaßte. Und Du hast mit Deinem Beitrag meine Einschätzung Deiner Person bestätigt - das genaue Gegenteil von dem gerade geschilderten Fall Karstadt! Weiter so!!!

Zitat
Wir alle, meine Mitarbeiter und ich, sind das Unternehmen, ich bin der Kapitän auf diesem Schiff und der Kunde - also auch Ihr - seid unsere Arbeitgeber.

Der Satz ist gut, den muß ich mir merken.

Gruß
JürgenB
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: TomC am 29.09.2004 10:51
Moin, Moin !

Jetzt weiß ich es: Rioci liegt nachts heimlich unter dem Bett und spielt mit der Modellbahn  ;) Willkommen im Klub ! Allerdings hat Lima nicht Trix sondern Arnold geschluckt - Trix verschwand im Rachen von Märklin. Doch auch in dieser Branche gibt es kleine Rebellen. Piko bietet hervorragnede Einsteigermodelle unter 100,- EUR und das digital. Der Clou: Piko in Sonneberg war vor dem Krieg Märklin.   ;D
back to the skirts:
Rebellen gibt es auch in der Modebranche. In GB scheint es mir eine ausgeprägte Modesubkultur zu geben, die auch Touristen magisch "anzieht". Kann man da was lernen ? Auch in D'land sind nicht alle Städte völlig markenbeherrscht. Während sich in Bremen nur die Standartmarken tummeln, bietet Oldenburg - gleich um'me Ecke - eine herrliche Vielfalt an kleinen Läden und viel weniger Leerstände. Die frage ist doch nicht wo toben die Konzerne, sondern wo tobt das Leben. Konzerne sind ab einer bestimmten Größe nicht mehr steuerbar - leider begreifen das unsere Manager nicht. Und dann kommen die "KarstadtQuelle"-Katastrophen. Die reagieren dann wie ein Containerschiff, nämlich erstmal gar nicht und dann ganz langsam und notfalls Ladung über Bord. Aber der kleine Segler, der kann.

Gruß Tom C.
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: JuergenB am 29.09.2004 10:56
Dass viele Läden ein Problem damit haben, Röcke in die Herrenabteilung zu hängen, liegt auch an den sehr mächtigen und teilweise erzkonservativen Vorgaben der beherrschenden Marken. Wenn man eine namhafte Marke in seiner eigenen Boutique führen möchte, dann schreiben die tatsächlich vor, wie der Laden auszusehen hat, wann und wie und wie oft die Ware im Schaufenster präsentiert werden muss und und und.  ... als Marke kann ich es dem Ladenbetreiber verbieten, meine Röcke in die Herrenabteilung zu hängen.

Hallo Ricarda,

ganz so einfach ist es auch nicht, auch wenn es Praxis ist: Ein mir bekannter Fernseh-Händler machte die gleiche Erfahrung mit xxx. Als er deren Vorgaben nicht erfüllte, kam der Außendienstler und machte Druck. "Entweder Du bist brav, oder Du bekommst kein xxx mehr!" Leider waren bei diesem Gespräch zwei Mitarbeiter in Hörweite. xxx muß für die letzten 5 Jahre die Sozialversicherungen nachzahlen; Scheinselbständigkeit!!! (Name unkenntlich gemacht, da Revision läuft)

Eine Lücke für den solventen Unternehmer wäre vielleicht ein zweiter Laden, der die Ware ohne Wissen der Marke vom ersten Laden bezieht. Dort kann er dann machen was er will.

Dennoch, die Idee der offenen Abteilungen gefällt auch mir besser. Herausforderung ist dann alerdings, dem männlichen Kunden klarzumachen, daß er den Rock auch tragen kann. Hängt das Teil in der Herrenabteilung, ist das schon wesentlich einfacher und bringt vermutlich mehr als alle Schilder. Einzige Chance, wenn auch die Ausstattung der Puppen vorgeschrieben ist, wäre die Mitarbeiter entsprechend einzukleiden. Das aber ist auch wieder ein Kostenfaktor für den Unternehmer.

Gruß
JürgenB

p.s.: und viel Spaß mit Deiner Modelleisenbahn ;)
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: TomC am 29.09.2004 11:08
Moin, JürgenB,
hier noch einer für deine Sprüche Sammlung:
Das sagte gestern ein Ver.di-Sprecher: "Wer eine Sanierung mit dem Zollstock betreibt, zeigt, dass er das Geschäft nicht versteht."

Gruß Tom C.
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: Ferdi am 29.09.2004 13:08
Hallo Rici, hallo Gemeinde!

Rici, mit Deiner Unternehmensphilosophie sprichst Du mir auch aus dem Herzen. Ich glaube, solche Unternehmer sind heute verdammt rar geworden. Vor 40, 50 Jahren gab es davon viel mehr, und die hatten damals einen soliden Geschäftserfolg. Das, was sich heute "Manager" nennt, sind in Wirklichkeit die Totengräber der Wirtschaftsbetriebe. Während ein Kaufmann alter Schule noch eine kaufmännische Berufsausbildung von A bis Z machen musste, werden die Leistungen der "Manager" heute nach der Anzahl der rausgeschmissenen Leute pro Zeiteinheit und an der Anzahl der plattgemachten Betriebe gemessen. Je mehr die auf diesem Gebiet leisten, desto höher sind die Gehälter dieser Leute. Der Betriebserfolg interessiert die nicht, sie haben nur eines im Blickfeld, und das sind die Dividenten der Aktionäre. Als ob das der Betriebszweck sei. Es ist kein Wunder, dass solche immer grösser werdenden Mammutfirmen an ihrem eigenen Ãœbergewicht zugrunde gehen wie ein Wal, der auf den Strand gespült wurde. Manager und Aktionäre haben längst ihr Schäfchen im Trockenen, den letzten, die Arbeitnehmer, beissen die Hunde.

Ricarda, ich kann es voll nachvollziehen, dass Du vor längerer Zeit schriebst, Du könntest als verantwortungsbewusste Unternehmerin ein solches unkalkulierbares Risiko wie eine Männerrocklinie aus sozialer Verantwortung heraus nicht anpacken. Aber ich freue mich sehr, dass wir in Dir eine so engagierte Mitstreiterin für den Rock am Mann gefunden haben. Dafür vielen Dank.

Ich sehe zwei Schwierigkeiten: Erstens die Angst der meisten Männer vor dem Rock, verbunden mit weitgehendem Desinteresse an Kleidung überhaupt. Daher gibt es viel zu wenig Nachfragemacht. Und zweitens die Unfähigkeit anonymer, grauer Manager-Eminenzen, die fernab jeder Praxis glauben, Wirtschaftsbetriebe leiten zu können, die was verkaufen müssen, um zu überleben und einen Geschäftserfolg zu erhalten. Daher gibt es zuwenig interessante Angebote, die etliche Männer zum Rock als Kleidungsstück auch für ihn hinführen könnten.

Die von mir angeführten Lösungswege könnten diese Handicaps wenigstens umgehen. Dafür brauchen aber die Geschäftsleitungen vor Ort mehr Handlungsfreiheit, denn nur sie wissen, wie der Markt an ihrem Standort aussieht, was er hergibt und wie man Umsätze erweitern kann. Da darf einfach kein weltfremder und weit entfernter "Manager" mitreden dürfen. Die in diesen grossen Betrieben üblichen Praktiken erinnern mich wirklich an die sozialistische Planwirtschaft der früheren DDR, wo Fünfjahrespläne den Betrieben bis zur letzten Schraube vorgeschrieben haben, was sie zu produzieren haben und was nicht. Das Ergebnis dieser Planwirtschaft haben wir ja alle mitbekommen.

Zwar reden hier alle von freier Marktwirtschaft, aber in Wirklichkeit haben wir es mit Manager-Misswirtschaft zu tun. Ich bin jetzt mal gespannt, wie das ausgeht. Sieht m. E. nicht gut aus.

Aber wir lassen den Kopf nicht hängen und arbeiten weiter an der Verbreitung des Männerrocks. Ich jedenfalls.

Liebe Grüsse,
Ferdi
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: TomC am 29.09.2004 14:34
Moin Ferdi !

Man muß den Managern zeigen, daß es auch ohne sie geht. In der Werbebranche lehren derzeit Netzwerke Freier Werber den großen das Fürchten.  Also nicht den Kopf in den Kilt stecken  ;D

Gruß Tom C.
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: Günter am 29.09.2004 15:02
Hallo JürgenB,

ich nehme meine soziale Verantwortung sehr ernst. Mich unterscheidet von den Standard-Managern, dass ich ein Unternehmer mit Herz und Seele bin und meine Firma als eine Art Lebenswerk sehe. Meine Mitarbeiter sind mein wertvollstes Kapital, die besitzen Know-How, Engagement und sind mit der gleichen Leidenschaft bei der Sache wie ich. Solche Leute bekomme ich nicht vom Arbeitsamt. Und sie haben Familien, deren Existenz von meinem Unternehmen abhängt. Wir alle, meine Mitarbeiter und ich, sind das Unternehmen, ich bin der Kapitän auf diesem Schiff und der Kunde - also auch Ihr - seid unsere Arbeitgeber. Auch wenn das Unternehmen auf dem Papier mit gehört, moralisch hat jeder einzelne Mitarbeiter ein Recht daran. Keiner von uns tut hier nur seinen Job. Jeder identifiziert sich mit dem Unternehmen und ist ein Teil dessen. Deshalb hat auch niemand ein Problem damit, dass hier nach 8 Stunden nicht der Hammer fällt. Bevor ich eine zweifelhafte Aktion starte, lade ich z. B. lieber alle meine Leute zu einem Wochenende in New York ein oder solche Sachen. Da ist das Geld besser angelegt.

Soviel zu meiner Unternehmensphilosophie.

Hallo Ricarda,
als Mitarbeiter in einem auch privat geführten Unternehmen erlebe ich bei meinem Chef ebensolche Philosophie. Das unterscheidet halt den Unternehmer vom Manager. Der eine managed = verwaltet der andere unternimmt etwas.
Aber leider vermiesen gerade diejenigen die angeblich die Arbeiter vertreten denjenigen die wirklich für Arbeit sorgen den Spaß an der Sache. Dann Verkauft der Unternehmer an irgendeinen Konzern und von da ab wird's "gemanaged" bis es irgendwann den Bach hinunter geht und der Verantwortliche zieht sich dann noch mal eben ein paar Milliönchen rein und dann zurück. Der Unternehmer hat aber im Falle falscher Entscheidungen auch die kostenmäßigen Folgen zu tragen.

Ich hoffe Dein Unternehmergeist führt unter Anderem zu einem Efolg in Sachen Männerröcke.
Gruß
Günter
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: JuergenB am 29.09.2004 16:08
Hallo Ferdi,

der Unterschied zwischen Ricardas Unternehmen und einem durch angestellte geleiteten Unternehmen:

Ricarda ist auch in 10 oder 20 Jahren noch Chefin des Unternehmens, wenn es dann noch existiert. Das ist auch ihre Motivation: Sie will sich etwas solide aufbauen. Das war im Deutschland der Nachkriegszeit genauso.

Ein "Manager" hat einen Vertrag auf 3-5 Jahre. Was er in diesem Zeitraum erwirtschaftet, das wird gemessen. Kann er dort mit tollen Zahlen glänzen, findet er schnell den nächsten Betrieb, wo er noch höher bezahlt das Gleiche machen kann. Das schnelle Geld aber, das erreichst Du am ehesten durch Kostenreduktion: im Personal, in der Qualität, ... Deswegen sucht der Manager sich auch nach den 3 - 5 Jahren etwas neues, weil er hier so viel Schaden mit dem schnellen Geld angerichtet hat, daß er nicht noch eine Periode glänzen kann. So aber kann er sagen: Was ich erreicht habe, macht die Niete nach mir wieder kaputt! ... und er glänzt noch mehr!

Gruß
JürgenB
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: girlieskirt am 29.09.2004 17:38
Hi zusammen,

also ich spiele nicht mit der Modellbahn, das tut Rudi. Ich interessiere mich für das wirtschaftliche Geschehen. Zu Piko möchte ich mich nicht äussern, bei deren Geschäftspolitik platzt mit der Kragen.

Habt Ihr schon mal das Wort Manager zerlegt? Auf deutsch passt da nämlich noch eine 2. Bedeutung: Mann-Nager! Einer, der die Leute wegfrisst.
Die heutigen Manager kommen von der Schule. Studiert bis zum Umfallen, lebensuntüchtig, voll mit schwachsinniger Theorie. Fragt heute doch mal einen Studenten, der nicht weiss, was er mal machen will! "Ich studier erst mal BWL". Ein Modefach. Wer BWL hat, darf über Köpfe und Unternehmen entscheiden. Während ein Handwerker eine mehrjährige Lehre machen muss, wird ein BWLer einfach so auf die Leute losgelassen. Wo haben die ihr Wissen erworben? Von Dozenten, die sich aus der Wirtschaft zurückgezogen haben, weil sie wahrscheinlich nicht gut genug waren. Wir hatten bei uns mal einen Student als Ferienjobber hier, hat in München BWL studiert und erklärte mir, dass ich auf meine Rechnungen frühestens nach der 2. Mahnung reagieren sollte. Und zwar sollte ich erstmal pauschal reklamieren. Damit würde ich die Zahlungsziele hinauszögern. Der Student kann nichts für den Schwachsinn, den er von sich gegeben hat. Er war jung und ohne Erfahrung. Den Mist hat er von irgendwelchen Vollidioten eingetrichtert bekommen, ohne Blick für den Schaden, der damit anrichtet wird. Um bei der Eisenbahn zu bleiben: Genau diese Mentalität hat der Karlsdorfer Eisenbahngesellschaft das Genick gebrochen. Deren Kunden haben die Zahlungsziele überschritten, und um gegen die übermächtige DB konkurrieren zu können, wurde extrem knapp kalkuliert. Zu knapp. Die Mitarbeiter verzichteten auf ihre Gehälter, aber als die Energie für die Loks nicht bezahlt werden konnte, war es aus.

Und genau hier knöpfe ich an. Ich hätte schon die Kohle für eine entsprechende Werbeaktion, aber das Geld steht nicht für Werbezwecke zur Verfügung, sondern sind Sicherheiten, wenn Kunden aus irgendwelchen Gründen nicht bezahlen oder nicht mehr zahlen können. Denn ein oder anderen zahlungsunfähigen Kunden muss ein gesundes Unternehmen verkraften können. Aber das wird nicht in den BWL-Kursen gelehrt.

JürgenB: Das Beispiel mit xxx geht immer dann, wenn Du die besseren Argumente hast. Die besseren Argumente sind mehr Geld als der andere und Du musst wissen, bei welchen Gruppierungen er sich erforderlichenfals Verstärkung holen kann. Ich glaube, dafür ist mein Land mit einer langen Tradition bekannt. Die Idee mit dem 2. Laden ist gefährlich, wird aber praktiziert. Zu dem Vorschlag in Deinem 3. Absatz machen es andere Boutique-Ketten-Betreiber recht einfach: Der Mitarbeiter hat nur Kleidung des eigenen Hauses zu tragen. Das muss er sich aber selber kaufen. Das wird auch praktiziert.

Ferdi: Frag doch heute mal einen Manager nach dem Produktportfolio des von ihm gemanagten Unternehmens. Ich garantiere Dir, dass das einige nicht auf die Reihe kriegen! Was macht denn unser Management heutzutage? Es steht nur Wachstum auf dem Programm. Und seit Urzeiten ist bekannt, dass Mammutorganisationen zerfallen. Das römische Reich ist zerfallen, die Sowjetunion gibt es nicht mehr, Daimler-Crysler hat gerade noch rechtzeitig verkauft - auch die sind zu gross geworden. Karstadt-Quelle ist der nächste Dinosaurier. Und unsere Manager begreifen es trotzdem nicht. Was glaubst Du, wieviele dieser Manager und ihrer schleimigen Sockenhalter mir schon erklärten, ich hätte keine Ahnung vom Geschäft. Der Unterschied ist, mich gibt es noch. In Deutschland ist es ohnehin krass. Ganz Europa ist im Aufwind und Deutschland ist das einzige Land, in dem es immer noch bergab geht.

Und nun zur Markenfreiheit: Ich begrüsse jeden Platz, wo sich echte Kleinunternehmer etablieren können. In München z. B. wurde am alten Flughafen in Riem "die Arkaden" eröffnet. Ich bin einmal durchgelaufen und war schockiert! Lauter Kleinstläden, die nur von grossen Vertriebsketten belegt waren. Z. B. sind Orsay, Pimkie und H&M über mehrere Läden verteilt. Das soll dem Kunden kleine Läden suggerieren. Die kleinen können sich in solchen Centern gar nicht die Miete leisten.

Liebe Grüsse
Rici
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: Wolfgang am 29.09.2004 17:55
Hi Rici,

zunächst zur Ehrenrettung: Es soll auch gute Manager geben, aber die sind in den Beiträgen nicht gemeint. Ansonsten gilt: Wer seine Mitarbeiter/innen nur als Nummer betrachtet, braucht sich nicht zu wundern, wenn sich die Mitarbeiter/innen dann irgendwann nur noch als Nummer verhalten. Mit ein Grund, weshalb ich mich 98 selbständig gemacht habe (seit dem arbeite ich selbst, und das ständig  :D).

Also, wenn`s nur am Geld liegt, dass keine Werbung gemacht wird, dem könnte man abhelfen. Vielleicht läßt sich ja mal ein Arbeitsessen organisieren. So`n paar Ideen hätte ich schon.

Liebe Grüße aus Bayern

Wolfgang.
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: JuergenB am 29.09.2004 18:49
Hallo Ricarda,

Wir hatten bei uns mal einen Student als Ferienjobber hier, hat in München BWL studiert und erklärte mir, dass ich auf meine Rechnungen frühestens nach der 2. Mahnung reagieren sollte. Und zwar sollte ich erstmal pauschal reklamieren. Damit würde ich die Zahlungsziele hinauszögern.

da ist Deine Moral auch direkt für Dich besser. Wenn ich als Außendienstler mitbekomme, daß ein Kunde schleppend zahlt, wird das auf seine Konditionen umgelegt. Dazu muß ich nicht 3 Mal auf seine Zahlung warten, es reicht die Information beim Außendienstlertreff. Im Gegenzug erhalten gute Zahler auch gute Preise.

Und nun zur Markenfreiheit: Ich begrüsse jeden Platz, wo sich echte Kleinunternehmer etablieren können. In München z. B. wurde am alten Flughafen in Riem "die Arkaden" eröffnet. Ich bin einmal durchgelaufen und war schockiert! Lauter Kleinstläden, die nur von grossen Vertriebsketten belegt waren. Z. B. sind Orsay, Pimkie und H&M über mehrere Läden verteilt. Das soll dem Kunden kleine Läden suggerieren. Die kleinen können sich in solchen Centern gar nicht die Miete leisten.

Das ist auch in allen Häusern der ECE-Gruppe (www.ece.de) so. Und ECE, das weiß ich zufällig, gehört Otto. Bis Karstadt ist das gar nicht soo weit.

Gruß
JürgenB
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: TomC am 29.09.2004 19:28
Moin, Moin !

Manager, Märklin, Eikaufzentren hin oder her: Wat is den nu mit die Röcke ? Was nicht geht wissen wir jetzt, wußten wir auch vorher. Viel spannender finde ich Beispiele bei denen es offenbar klappt. Liest man die Serie "Mode aus Bremen" im Weser Kurier, dann finden sich gerade hier viele kleine Ansätze die teilweise in ganz D'land beachtet werden. Sarah Connor's "Skandal-Kleid" bei "Wetten dass...?" kam auch von einer "kleinen" Designerin von der Weser. Zwei andere Frauen setzen auf Hüte: http://www.weser-kurier.de/20040929/btag_454_32303034303932393030373030.php (http://www.weser-kurier.de/20040929/btag_454_32303034303932393030373030.php)
Es kann also etwas bewegt werden, aber nicht indem wir über die Geschäftspolitik und Zahlungsmoral anderer jammern. Damit rechnen muß man allerdings schon.

Gruß Tom C.
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: JuergenB am 29.09.2004 21:36
Hallo Tom,

dann zeig doch mal wie ideenreich Deine Heimat ist, fang selber an! ;)

Gruß
JürgenB
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: TomC am 29.09.2004 22:39
Moin JürgenB !

Also so ganz verstehe ich Deine Anmerkung nicht. Ich wollte mit meinem Posting vom "Gejammer" zurück zu den Möglichkeiten und lieferte konkrete Beispiele mit. Die kommen, weil es nahe liegt aus der Region. darüber könnte man diskutieren, aber es scheint kein Interesse da zu sein.
Und genauso wenig, wie du hier einen Marketingplan ins Forum stellen wirst, werde ich hier PR- und Werbestrategien posten. Job ist Job. Und ich bin zudem noch selbständig.

Gruß Tom C.
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: Günter am 29.09.2004 22:59
Hallo Hallo,
bitte nicht streiten hilft keinem so richtig.
Doch Vorschläge zu machen ist das Eine , realistische Umsetzung eine Ganz andere Schiene.

Man kann hier recht viel diskutieren einen Männerrockruck werden wir alle nicht erleben!
Und ein echtes wirtschaftliches Unternehmen wird auf Basis nur einer einzigen Produktgruppe kaum zu betreiben sein.
Seien es Röcke oder Hosen oder sonstwas.
Ich glaube für einen Idealisten ist es vielleicht möglich ähnlich wie utitlikilt in USA über ein Tingeln auf Festivals und Flohmärkten einiges an den Mann zu bringen.
Aber  sollten da wirklich 10000 Stück ( ist doch vermutlich mehr als der komplette jetzige Bestand an Männerröcken )
im nächste Jahr verkauft werden egal ob bei e-bay oder sonst-wo so ist das prozentual am Anteil unserer Bevölkerung von über 80.000.000 fast nichts.

Trotzdem werde ich weiter wo immer es geht Röcke tragen.
Gruß
Günter
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: girlieskirt am 30.09.2004 08:22
Hallo zusammen!

Also ich sehe das nicht so, dass wir hier rumjammern. Ich will einfach nur die Realität aufzeigen und mit Euch durchführbare Konzepte erarbeiten. Der Idealismus muss mit Realismus kombiniert werden, sonst fallen wir auf die Nase. Seifenblasen nützen niemand.

In diesem Forum sind genügend Spezialisten aus den verschiedensten Bereichen. Ich bin zwar Unternehmer (jeder Selbständige weiss, was das bedeutet) aber kein Verkaufsprofi. Deshalb hoffe ich auch, das Wissen zusammen getragen wird.

Ich bin auch dem Konkurrenzdenken relativ abgeneigt, sonst müsste ich ja andersLandinger, Sandra Kurratle, und utiliti-skirt bekämpfen. Und das ist meiner Ansicht nach genau der falsche Weg. Ich denke, dass wir uns ergänzen und gemeinsam stärker sind. Wir haben noch nicht einmal 1 % des Marktes eröffnet, der sich uns bietet. Da wäre jeder Kampf verschwendete Energie. (Ich weiss, in BWL lernt man das anders. Aber genau das ist der Unterschied zwischen Theorie und Praxis.)

Ich halte es übrigends auch so, dass ich meine Rechnungen pünktlichst bezahle, deshalb habe ich auch ein sehr gutes Verhältnis zu meinen Lieferanten. Und wenns mal hart auf hart kommt, bekomme ich eher meine Ware als ein Schlechtzahler. *grins*

Nochwas: Ich hab immer wieder gelesen, dass der ein oder andere von Euch Stiefel sucht. In meinen Ebay-Angeboten habe ich immer wieder geschrieben, dass wir "demnächst" welche anbieten. Immerhin waren sie schon auf ein paar Bildern zu sehen. Sind Gabor-Schuhe, hab mit denen einen Deal gemacht... Mich verwundert nur, dass bisher nicht eine einzige Anfrage bisher kam. Das sind auch so Punkte, die nachdenklich stimmen.

Als allgemeinen Trend beobachte ich auch, dass immer mehr Männer den Mut zum Rock beweisen. Das gibt Hoffnung.

Gestern war ich auf der Wies'n, aber ohne Wohmobil. (Die Münchner wissen, wovon ich spreche). Nachdem ich ohnehin in der Münchner Umgebung zu tun hatte, hat mich dorthin ein Geschäftspartner eingeladen. Jetzt bin ich aber leider schon wieder auf dem Weg zurück.

Die Trends der Wies'n-Mode sind interessant. Zum einen scheinen sie nicht steuerbar zu sein. Während Landhaus allgemein wieder out ist, freut er sich auf der grösster Beliebtheit. Interessant ist auch die "Wies'n-Uniform", also Dirndl-Kleider im Zenzi-auf-der-Alm-Stil, wie sie in den alten Heimatfilmen getragen wurden. Bei den Männern ist die Lederhose ein Pflichtkleidungsstück (bei den Frauen hat das Gott sei Dank nachgelassen, ich fand es grausam). Wer keine Alpentracht trägt, ist in anderen Trachten und ausgefallenen Outfits ebenfalls angesagt. Mir sind auch relativ viele Kiltträger aufgefallen. Sogar normale Rockträger trifft man an - also was soll das Gejammer! (kein Fetisch oder Kitsch wie auf der Loveparade). Auffallen tut nur noch der, der in Jeans auf die Wies'n geht. Japaner tragen die teuersten Anzüge - aber das muss wohl so sein. Sie essen bei uns ja auch Erdbeerkuchen mit Fisch. Ich habe auch gelernt, dass ich, obwohl geborene Südtirolerin und damit eindeutig eine Alpenlandlerin, "a Preiss, a italienischa" bin. Frage an die Bayern: Im Norden ist die Donau die Grenze, wo ist sie aber im Süden? Und noch was: Im 3. Reich war sogar mal kurzzeitig Tirol deutsch! (Und Bayern lag irgendwo in der Mitte Deutschlands, so kurz vor Hamburg, von uns aus gesehen - HA! *megagrins* Diese Foppereien sind auf der Wies'n scheinbar üblich, ich musste mich dem die ganze Zeit stellen. Meine Geschäftspartner meinten, dass sie mir die bayrische Ehrenstaatsbürgerschaft verleihen würden, weil ich aus den Bergen bin und eine gute bayrische Gesinnung an den Tag legen würde. Und ich solle das hier unbedingt schreiben, zum Preiss'n-Tratza. Zur Ehrenrettung: Die bayerische Hymne kann ich noch nicht, aber dafür den Holzmichl. :-))) Ferdi: Wie oft ist der bei Euch gestorben? Bist Du auch so akurat über die bayerischen Sitten und Gebräuche aufgeklärt worden? Es ist schon ein sehr strenges Volk, besonders was die Traditionen betrifft, aber ich durfte sogar ohne Visum im Pass einreisen!!! Ich hatte übrigends auch standesgemäss was rockiges an: Ein Dirndl.

Ein Zelt hatte einen interessanten Namen: Schottenhammel. Ich hab allerdings nirgendwo einen Hammel im Schottenkilt entdecken können. Nicht mal der Wirt trug einen....

Da hab ich noch ne Frage: Ist das immer so, dass der Tag nach einem Wies'n-Besuch so hart anfängt?

Liebe Grüsse
Rici
 
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: TomC am 30.09.2004 09:18
Moin Rici !

Keine Ahnung ob der Tag danach immer so schwer ist. Hast etwa die Biere in Massen statt in Maßen genossen ?  ;D
Ãœbrigens auf dem Bremer Freimarkt, Deutschlands ältestem Volksfest (seit 1035), wird keiner als Preiss' bezeichnet. Dafür entpuppen sich die Hanseaten als die Spanier des Nordens - zumindest besoffen  ::)
http://www.freimarkt.de (http://www.freimarkt.de)
Und Werder hat gestern gezeigt, daß die Hanseaten besser sind als die Spaghetti-Spanier von Valencia   8)

Gruß Tom C.
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: Gatito am 30.09.2004 11:12
Hola,

und wieder wird der Trend erkennbar, dass ein wesentliches Thema wieder in Stellungskampf ausartet.

Was spricht eigentlich dagegen, sowohl über BWL ALS auch Rock-iges zu sprechen??

Ãœbrigens, ich bin bis Mitternacht noch BWL-Student. Und danach noch was schlimmeres! :-)

adios, Gatito
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: Wolfgang am 30.09.2004 11:49
Hi Rici,

mit den Stiefel bei Ebay gibt es für mich eine ganz simple Erklärung:

1. Ich kaufe grundsätzlich keine Katze im Sack, das bedeutet, ich muss die Stiefel anziehen, anfühlen, kurz drin laufen. Was ich gar nicht leiden kann: wieder alles einpacken und zurückschicken.  :-\

2. Ein bedeutender Mann (war`s Goethe?) soll mal gesagt haben:

"Wenn du willst, dass die Leute ein Schiff bauen, musst du Ihnen nicht Material und Pläne zur Verfügung stellen, sondern Sie davon überzeugen, wie schön es in der Ferne ist. "

Alles andere kommt dann von selbst. Bezogen auf den Rock: Man muss die Vorteile des Rockes (und anderer Kleidung) glaubhaft rüberbringen, so dass jemand das Gefühl bekommt, wenn er den Rock nicht ausprobiert, hat er was verpasst.

Vielleicht auch mal "Probelaufen" lassen oder so!

Liebe Grüße aus Bayern

Wolfgang
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: Günter am 30.09.2004 12:05
Hola,

und wieder wird der Trend erkennbar, dass ein wesentliches Thema wieder in Stellungskampf ausartet.

Was spricht eigentlich dagegen, sowohl über BWL ALS auch Rock-iges zu sprechen??

Ãœbrigens, ich bin bis Mitternacht noch BWL-Student. Und danach noch was schlimmeres! :-)
adios, Gatito

Hallo Gatito,
was gibt es denn schlimmeres als BWL ?
Bei uns sagte man zu den Kollegen aus den Wirtschaftsstudiengängen: Wer nichts wird , wird Wirt, wer dann noch nichts wird wird Betriebs...
wegduckend flüchtend ;D  ;)
Günter
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: Gatito am 30.09.2004 20:07
Hola Günter,

ich zitieren von meinen Studentenausweis (gültig ab 5.10.04):
Studiengang: Rechtswissenschaft

...............mit den Schönfelder werfend (Dickes rotes Sammelwerk wichtiger dt. Gesetze).

adios, Gatito
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: JuergenB am 01.10.2004 01:38
Moin Tom,

wahr ist nicht, was A sagt, sondern wahr ist, was B versteht! Sorry, das war mein Fehler.

Einerseits wollte ich schon konkreteres hören, also wie Du Dir vorstellst diese Ideen auf das Projekt "Männerrock" zu übertragen, andererseits wäre es nicht nur zu viel verlangt, sondern auch im jetztigen Stadium zu früh, konkrete Marketingpläne und Werbestrategien aufzustellen.

Ein ganz gewöhnliches Brainstorming, aber schon mit dem Bezugspunkt Männerrock, das war das wozu ich damit nicht nur Dich, sondern alle motivieren wollte. Was die Unternehmerin daraus macht, das muß sie dann schon selber entscheiden; ist schließlich ihr Geld!



Hallo Ricarda,

Deine Denkweise über Konkurrenz ist meiner Meinung nach absolut richtig. Jeder Mann im Rock auf der Straße, egal ob die Textilie nun von Dir oder von einem anderen Anbieter ist, jeder Bericht über AndersLandinger oder andere Anbieter und Träger, hilft das Umfeld an das Bild zu gewöhnen. Interesse wird erzeugt und damit auch Nachfrage - nicht zuletzt bei Dir. Wie heißt es doch so schön: Konkurrenz belebt das Geschäft!

Gruß
JürgenB
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: TomC am 01.10.2004 12:56
Moin, JürgenB !

Ja, ja die Sache mit der Kommunikation. Vor allem im Netz muß man echt nachfragen, weil Ton, Mimik und Gestik fehlen.

Gruß Tom C.
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: girlieskirt am 01.10.2004 13:52
Ich glaube, ich halte mich jetzt besser zurück. Sonst bekomme ich noch Haue von den BWLern :-)))))

Wolfgang:
Das ist heute Mentalität, dass man sich 20 Sachen schicken lässt und mindestens genauso viel wieder zurückschickt. Aber natürlich benutzt.
Sehr löblich, dass Du diese Einstellung nicht hast.


Ich würde den Männern ja gerne zeigen, wie schön das Rocktragen ist. Ich tu es ja. Aber ich als Frau bin da nicht so überzeugend. Auch wenn es den Männern gefällt.

Probelaufen ist gut. Tragen muss der Mann seinen Rock schon selbst, ich werde ihn sicher nicht für ihn anziehen :-)

Viele Grüsse
Rici
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: karber am 01.10.2004 18:28
Hossen sind soooo bequem!

Diesen Ausspruch höre ich immer wieder von der Damenwelt! Nagefragt heisst es dann: du brauchst nicht aufpassen wie du sitzt, gehst und wind und ...
Eigentlich alles Quatsch! Aber HOSEN sind eigentlich Frauenkleider! Seht euch doch einmal um.

Wer trägt nun eigentlich noch (oder in unserem Fall wieder) Röcke? Es ist doch eine verschwiendende Minderheit!
In den Kaufläden sind auch die Hoses in der Ãœberzahl (egal in welcher Abteilung auch immer).

In welcher Welt leben wir eigentlich?

Fragt sich Karl
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: JuergenB am 01.10.2004 21:43
... In welcher Welt leben wir eigentlich?

Fragt sich Karl

Hallo Karl,

in der richtigen! Gönne den Frauen doch ihre Hosen und genieße einfach Deine Röcke. Das Leben kann sooo einfach sein ...!

Gruß
JürgenB
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: antares am 01.10.2004 23:53

In welcher Welt leben wir eigentlich?

Fragt sich Karl

Hallo,

leider leben wir immer noch in der Welt, in der derjenige, der "die Hosen anhat", auch das Sagen hat.  Ich denke, dass die überwiegende Zahl der Männer auch deswegen vor den Röcken zurückschreckt. Sie sehen es als Herabsetzung ihrer Autorität.  Ein Mann im Rock ist nämlich in ihren Augen ein "Pantoffelheld".  Solange dieses Klischee nicht ausgeräumt ist, wird der Mann im Rock einen Seltenheitswert auf den Straßen haben.  Aber dagegen etwas tun können nur die Männer selbst!

Schöne Grüße

antares
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: Ferdi am 02.10.2004 09:10

leider leben wir immer noch in der Welt, in der derjenige, der "die Hosen anhat", auch das Sagen hat.  Ich denke, dass die überwiegende Zahl der Männer auch deswegen vor den Röcken zurückschreckt. Sie sehen es als Herabsetzung ihrer Autorität.  Ein Mann im Rock ist nämlich in ihren Augen ein "Pantoffelheld".  Solange dieses Klischee nicht ausgeräumt ist, wird der Mann im Rock einen Seltenheitswert auf den Straßen haben.  Aber dagegen etwas tun können nur die Männer selbst!


Hallo antares!

Ich glaube, das ist nicht der Grund. Der Grund ist m.E. vielmehr die Angst vorm Auffallen. Und als Mann im Rock fällt man auf, man zieht alle Blicke auf sich. Nur wer zu sich selbst steht hat keine Angst vorm Auffallen. Das Klischee vom "die Hosen anhaben" haben die Frauen ja schon längst ad absurdum geführt - oder bestätigt, wie man es sieht. Dass die Frauen heute nicht nur tatsächlich, sondern auch im übertragenen Sinne die Hosen anhaben, dafür haben Emanzipation und Feminismus erfolgreich gesorgt. Ich drücke es mal ganz klar aus: Ich halte die meisten Männer für zu feige. Hinzu kommt das weitverbreitete Desinteresse an Kleidung und Mode.

Gruss,
Ferdi
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: karber am 02.10.2004 09:17
Auffallen und Auffallen
Ferdi meint sicher das Richtige.
Aber wie sieht es mit der Bekleidung allgemein aus? Viele Menschen kleiden sich doch extrem auffällig! Kleidung dient unter anderem ja auch sich aus der Masse hervor zu heben und eben aufzufallen. Es kann also das Auffällige nicht allein die Ursache der wenigen Rockträger sein.

Grüsse Karl
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: Ferdi am 02.10.2004 09:33
Auffallen und Auffallen
Ferdi meint sicher das Richtige.
Aber wie sieht es mit der Bekleidung allgemein aus? Viele Menschen kleiden sich doch extrem auffällig! Kleidung dient unter anderem ja auch sich aus der Masse hervor zu heben und eben aufzufallen. Es kann also das Auffällige nicht allein die Ursache der wenigen Rockträger sein.

Grüsse Karl

Hallo Karl!

Das gilt aber nicht für Männer. Schau Dich doch um, wie laufen denn die meisten Männer rum? Jeanshosen, Hemd oder T-Shirt, wenn's kalt ist, Pullover, Jacke oder Mantel. Das war's. Die Frauen nutzen Kleidung viel mehr, um ihre Individualität hervorzuheben. Hast Du schon mal erlebt, was passiert, wenn auf einem gesellschaftlichen Ereignis zwei Frauen dasselbe Kleid anhaben? Eine mittlere Katastrophe fast schon kosmischen Ausmaßes. Aber die Männer erscheinen bei einem solchen Ereignis fast ausnahmslos im Pinguin-Einheitslook.

Nein, ich kann mich wirklich nicht des Eindrucks erwehren, dass Männer einfach eine panische Angst davor haben, in irgendeiner Form aus der anonymen Masse hervorzutreten. Dazu gehört Selbstbewusstsein und eine gewisse Portion Stolz auf sich selbst. Leider haben diese Eigenschaften viel zu wenig Männer.

Es scheint so, als ob dieser Hang zur Uniformität auch die Frauen erfasst hat. Mir fällt auf, dass insbesondere jüngere Frauen versuchen, in einem Einheitslook herumzulaufen. Alle sehen sie irgendwie gleich aus. Jeanshosen, bauchfrei, lange Haare, von weitem zum Verwechseln ähnlich. Alle versuchen sie, irgendwelche Popstars nachzuahmen. Eigentlich schade!

Gruss,
Ferdi
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: JuergenB am 02.10.2004 11:36
Hallo Ferdi,

ich glaube nicht, daß es den Grund gibt, warum so wenige Männer Rock tragen! Die Vielfalt der Gründe, auch für die von Dir erwähnte Feigheit, wird so groß sein wie die Vielfalt der Menschen.

Spontan fallen mir folgende mögliche Gründe ein:
Weitestgehend die gleichen Ängste sind meiner Meinung nach auch die Ängste der Ehefrauen, die ihren Männern das Rocktragen verbieten wollen. Da muß ich allerdings sagen: SCHADE! Schade um die Ehe, die dann zur Diktatur wird, und schade um die Ehemänner, die sich so behandeln lassen! Das sind wirklich Feiglinge. Eine Ehe kann auf Dauer nur funktionieren, wenn der eine den anderen so liebt wie er ist und zu ihm steht. Man kann sich für einen mehr oder weniger begrenzten Zeitraum verbiegen, ja, aber irgendwann zerbricht der Mensch und die Partnerschaft!

Daß diese Ängste weitestgehend unbegründet sind, da die Reaktionen weit häufiger positiv als negativ sind, können diese Menschen nicht erfahren, weil sie es nicht versuchen. Diese erste Hemmschwelle zu überwinden helfen sehe ich als meine Aufgabe.

Gruß
JürgenB
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: rock_luke am 02.10.2004 12:30
Hallo JürgenB!

Mein Problem ist nicht mehr die Allgemeinheit. An die Blicke gewöhnt man sich sehr schnell.
Zu deinen Gründen, warum ein Mann keinen Rock trägt kommt noch ein viel schwierigerer dazu:

*) Weill man(n) keine Unterstützung des eigenen Partners bekommt
*) Weil man(n) von der eigenen Partnerin gleich als schwul abgestempelt wird - mir selber passiert, als ich es ihr sagte.

Nach meinen Erfahrungen finden es fremde Frauen interessant und sind offener, aber die Eigene glaubt dann immer man sei schwach, schwul, ....

Das kann eine lange Beziehung auf lange Zeit sehr belasten.
Ich und hirti wissen warum, wieso.

Luke
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: karber am 02.10.2004 13:44
Ferdi hat recht!

Alle Gründe sind entweder konstruiert oder bei näherer Betrachtung nicht haltbar! Willst du einen Rock tragen und bist im Inneren wirklich dazu bereit, dann trägst du ihn auch - und das mit Stolz.

Natürlich gehört dazu große innere Stärke dazu, ich trag eben Röcke zu Hause und hab's bis jetzt (arbeite noch dran!) nur zweimal geschafft es outdoor durch zu ziehen. Beide Male aber mit schlechten Erfahrungen (habs schon mal hier geschrieben). Vielleicht kommt auch noch dazu, dass unsere aktiven Rockträger eben Glück hatten, oder ein entsprechendes Umfeld. Ich weiss es nicht.

Ich jedenfalls arbeite an mir und geb einfach nicht auf.

Grüsse Karl
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: Ferdi am 02.10.2004 13:50

*) Weill man(n) keine Unterstützung des eigenen Partners bekommt
*) Weil man(n) von der eigenen Partnerin gleich als schwul abgestempelt wird - mir selber passiert, als ich es ihr sagte.

Nach meinen Erfahrungen finden es fremde Frauen interessant und sind offener, aber die Eigene glaubt dann immer man sei schwach, schwul, ....

Das kann eine lange Beziehung auf lange Zeit sehr belasten.
Ich und hirti wissen warum, wieso.


Hallo Luke!

Gerade das verstehe ich nicht. Denn die eigene langjährige Partnerin müsste einen eigentlich so gut kennen, dass sie das besser wissen müsste. Homosexualität hätte sie längst bemerkt haben müssen. Denn ein Mann wird nicht so von heute auf morgen homosexuell.

Ist es nicht doch vielleicht eine verkappte Eifersucht, weil man als gutgekleideter Mann im Rock bei anderen Frauen so gut ankommt? Ich vermute mal, dass das der wahre Grund ist. Viele Frauen scheinen äussere Attraktivität (und ein richtig getragener Rock ist beim Mann attraktiv) als weibliche Exklusivdomäne zu betrachten, vergessen aber dabei, dass sie als Frauen längst in  alle möglichen männlichen Domänen eingedrungen sind.

Wenn es um wahre, wirkliche und ehrliche Gleichberechtigung geht, dann verhalten sich manche Frauen äusserst zurückhaltend. Wahre Gleichberechtigung ist aber keine Einbahnstrasse.

Gruss,
Ferdi
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: Ben am 03.10.2004 00:19
Hallo karber,

Aber wie sieht es mit der Bekleidung allgemein aus? Viele Menschen kleiden sich doch extrem auffällig!
Hm, ich weiß ja nicht, was Du unter auffällig verstehst, aber ich kann Deinen Eindruck nicht teilen.
Auch wenn sich Frauen mehr Möglichkeiten bieten, weil die Auswahl größer ist, stechen auch hier nur wenige in bezug auf ihre Kleidung optisch hervor.

Kleidung dient unter anderem ja auch sich aus der Masse hervor zu heben und eben aufzufallen.
Für viele dient Kleidung einfach auch nur dazu, bekleidet zu sein. Oder etwas krasser, um eben nicht aufzufallen.

Es kann also das Auffällige nicht allein die Ursache der wenigen Rockträger sein.
Ursachen können auch mangelndes Interesse an Mode, mangelnde Phantasie oder einfach auch nur Ignoranz sein.

Gruß
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Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: Wolfgang am 03.10.2004 11:32
Du hast geschrieben: "Das ist heute Mentalität, dass man sich 20 Sachen schicken lässt und mindestens genauso viel wieder zurückschickt. Aber natürlich benutzt."

Hi Rici,

bin ich von einem anderen Stern oder ist das so? Das darf ja wohl nicht wahr sein. Wo bleiben da die menschlichen Grundwerte wie
- Ehrlichkeit,
- Fairnis,
- Verständnis?

Zurückschicken geht ja noch, schließlich wird damit ja geworben. Aber getragen? :-\

Zum Probelaufen. Damit meinte ich natürlich nicht Dich. Denkbar wäre, dass man im Rahmen einer Veranstaltung den anwesenden Männern einen Rock zum Probieren gibt und ihn dann z.B. 30 Minuten testen läßt, wie es sich anfühlt.  Als Belohnung gibt`s dann die Möglichkeit, etwas zu gewinnen oder "Mann" hat für einen guten Zweck gespendet oder so, ich schreib einfach mal vor mich hin.

Ãœbrigens, vorgestern auf dem Oktoberfest habe ich wieder zwei Männer in Röcken gesehen.  :D
Na bitte, es tut sich was.

Liebe Grüße aus Bayern

Wolfgang
 
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: cephalus am 04.10.2004 09:15

Nein, ich kann mich wirklich nicht des Eindrucks erwehren, dass Männer einfach eine panische Angst davor haben, in irgendeiner Form aus der anonymen Masse hervorzutreten. Dazu gehört Selbstbewusstsein und eine gewisse Portion Stolz auf sich selbst. Leider haben diese Eigenschaften viel zu wenig Männer.

Hallo Ferdi,
mangelnden Stolz und Selbstbewusstsein mit "nicht Rocktragen" zu assoziieren finde ich sehr verkürzt. Selbst glaube ich nicht, dass es mir grundsätzlich an Selbstbewußtsein mangelt, ich habe aber durchaus Probleme damit durch den Rock optisch aus der Masse hervor zu treten. OPTISCH wie gesagt, nicht durch meine Leistungen oder Fähigkeiten. Ich denke diese Einstellung ist nicht so selten und basiert darauf, dass sich Männer, gesellschaftlich bedingt, in der Regel deutlich weniger als Frauen über ihr Aussehen definieren. Ganz persönlich finde ich es auch bedenklich und traurig, wenn Menschen, ich meine hier bewußt sowohl männliche als auch weibliche, Selbstbewußtsein über ihre optische Erscheinung beziehen.
Cephalus
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: JuergenB am 04.10.2004 11:04
Hallo Cephalus,

mangelnden Stolz und Selbstbewusstsein mit "nicht Rocktragen" zu assoziieren finde ich sehr verkürzt.

Sicherlich nicht als einziges und einzig mögliches Kriterium, aber als auch mögliches Kriterium auch nicht von der Hand zu weisen. Nicht anders habe ich Ferdi verstanden und kann ihm da nur zustimmen. Oft genug haben mir Männer schon gesagt, daß sie auch gerne würden, ihnen aber genau dieses Selbstbewußtsein fehlt.

Selbst glaube ich nicht, dass es mir grundsätzlich an Selbstbewußtsein mangelt, ich habe aber durchaus Probleme damit durch den Rock optisch aus der Masse hervor zu treten. OPTISCH wie gesagt, nicht durch meine Leistungen oder Fähigkeiten.

Und worin liegt das Problem?

Ich denke diese Einstellung ist nicht so selten und basiert darauf, dass sich Männer, gesellschaftlich bedingt, in der Regel deutlich weniger als Frauen über ihr Aussehen definieren.

Oh doch!!! Nur halt eben anders als die meisten Frauen: Während Frau sich von ihren Mitbewerberinnen abzuheben versucht, hat Mann panische Angst davor nicht dem vermuteten Bild zu entsprechen. Jungs, die nicht die Jeans mit dem Label XY tragen, haben Angst von ihren Mitschülern nicht akzeptiert zu werden. Business-Typen, die nicht im dunkelgrauen Pinguin erscheinen, haben Angst in ihrem geschäftlichen Umfeld nicht ernst genommen zu werden. ... Gerade diese Männer sind dann absolut baff, wenn ich im Rock daherkomme und mindestens genauso akzeptiert werde wie sie im Anzug. Zusätzlich habe ich es noch leichter in Kontakt zu treten, da für den Smalltalk bei anderen genügend Fragen aufkommen.

Ganz persönlich finde ich es auch bedenklich und traurig, wenn Menschen, ich meine hier bewußt sowohl männliche als auch weibliche, Selbstbewußtsein über ihre optische Erscheinung beziehen.

Selbstbewußtsein ist vorhanden - mehr oder weniger. Beziehen kann man es nicht über irgendwelche äußeren Attribute, durchaus aber darüber demonstrieren; aber nicht über das Erscheinungsbild, sondern nur durch das zeitgleich mehr oder weniger vorhanden selbstsichere Auftreten. Das Erscheinungsbild wirkt in der Kombination als Verstärker, auch in der Unsicherheit (!), da es Aufmerksamkeit auf einen lenkt.

Gruß
JürgenB
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: Revolucion am 05.10.2004 16:01
@karber

Welche schlechten Erfahrungen hast du denn genau gemacht, bei deinen bisherigen beiden Outdoor-Ausflügen?
Wo warst du unterwegs? alleine? wielange? und wie waren die allgemeinen Reaktionen so?

Saludos de Graz - Viva la revolucion!!!
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: karber am 22.10.2004 11:40
Warum nur uni?

Kleidung kann ein Ausdruck der eigenen Stimmung und Persönlichkeit sein, aber auch reine Provokation. Frauen beherrschen beide Varianten und können sie auch zeigen. Bei männer sieht das ein wenig anders aus.

Wenn sie mit der Kleidung Experimente wagen, werden sie sofort in eine Ecke gestellt und als nicht normal abgestempelt. Es ist einfach nicht denkbar, z.B. bei einer Vorstandssitzung mit einem weissen Jacket und einem Hawaiihemd zu erscheinen. Wenn doch, dann musst du alleiniger Besitzer des Unternehmens sein, oder schon gekündigt haben.

Warum müssen Männerröcke (Rock am Mann) immer uni oder mit gedeckten Farben und unauffälligen Mustern sein?  Müssen sich Männer bei der Farb- oder Musterwahl auf das 'Darunter' beschränken, oder ist sowas überhaupt verboten? Gerade die Wäsche zeigt ja die Armut der Männer. Wenn du einmal die Auswahl bei Frauen und Männer vergleichst, steigen dir die Tränen in die Augen. Sowohl bei den Materialien, Farben, Ausführungen usw. bleibt bei Frauen kein Wunsch offen. Bei uns sieht es wirklich trist aus. wenn mal ein schönes Stück dabei ist, kannst du es dir kaum leisten.

Liebe Grüsse Karl
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: Ben am 27.10.2004 00:39
Hallo Karl,

Warum müssen Männerröcke (Rock am Mann) immer uni oder mit gedeckten Farben und unauffälligen Mustern sein?
Einspruch...

Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.

Aber sicherlich eine der enigen rühmlichen Ausnahmen...

Gruß
Collantix Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.
 (http://www.collantix.de)
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: karber am 28.10.2004 21:52
Erfahrungen
@Revolucion
Vielleicht ist Wien in den Aussenbezirken etwas anders, als in der Innenstadt oder in anderen grossen Städten. Jedenfalls bin ich nicht besonders weit gekommen. Da hab ich bereits die ersten Unmutsäusserungen (schwule Schweine gehören vergst und so ähnlich), ziemlich lautstark gehört, immerhin so laut, dass auch entsprechendes Publikum sich gemüssigt gefühlt hat, den Branntweiner zu verlasse und 'nach dem Rechten' zu sehen.

Kleidung war ein wadenlanger Jeansrock in klassischen Blau. Begleitet wurde ich an diesem Sonntagnachmittag (etwa 15.00 Uhr) von meiner Frau. Auch ihr wurden 'Vorschläge und Angebote' unterbreitet, was so alles mit diesem Publikum möglich wäre-
Dazu muss ich noch erwähnen, dass ich mit meinem Vollbart und 110 kg nicht sehr weiblich aussehe. Da dies aber nicht mein erstes negatives Erlebnis war, bin ich wieder etwas feiger geworden.

Natürlich weiss ich, dass es wahrscheinlich wieder einmal eine einzelne, negative Erfahrung war. Nur ich ziehe dies wahrscheinlich irgenwie an.

Grüsse Karl
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: ANAP am 29.10.2004 11:36
Zitat
Natürlich weiss ich, dass es wahrscheinlich wieder einmal eine einzelne, negative Erfahrung war. Nur ich ziehe dies wahrscheinlich irgenwie an.

Hallo Karl,

zunächst möchte ich Dir sagen, dass es  mir sehr leid tut, dass Du/Ihr so negative Erfahrungen gemacht hast/habt.

Nur möchte ich zu o.g. Zitat folgendes anmerken: Wenn  Du selbst davon überzeugt bist, dass Du die schlechten Erfahrungen anziehst, dann wird es garantiert auch so sein.

Deshalb empfehle ich Dir/Euch folgende "Vorübung": Nimm Dir in einer ruhigen Minute die Zeit, schließe Deine Augen und stelle Dir folgendes vor: Du gehst im Rock durch die Stadt (von mir aus durch Wien oder welche Stadt Du auch immer am liebsten magst). Stelle Dir vor, die Menschen reagieren positiv auf Dein outfit: Sie sprechen Dich an, sie loben Dich,  sie drücken ihre Bewunderung für Deinen Mut aus, so zu Deiner Induvidualität zu stehen, etc., etc..
Es müssen nicht die von mir als Beispiele genannten Reaktionen sein, es müssen solche sein, die Du persönlich als positiv empfindest! (Vielleicht wäre für Dich ja die positivste Reaktion, wenn garkeiner davon Notiz nähme).

Außerdem würde ich mir für den Fall der Fälle, dass es doch wieder negative Reaktionen gibt, ein paar schlagkräftige (freche, witzige, ironische - was immer Du bevorzugst) Argumente zulegen. Eine "ordentliche" Reaktion hat schon manchem "Hohlkopf" die Sprache bzw. den Wind aus den Segeln genommen.

Ãœbe beides so oft als möglich (in Deiner Vorstellung) , so dass es Dir bis zum Tage X, an dem Du/Ihr Deinen/Euren nächsten Versuch starten wirst/werdet in der Öffentlichkeit im Rock aufzutreten, wie man so schön sagt, "in Fleisch und Blut übergegangen ist".

Die eigene Erwartung ist nämlich nicht unerheblich für das Ergebnis.
Nur Mut Karl! Ich bin überzeugt davon, dass Du das schaffst!

Liebe Grüße von

ANAP
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: JuergenB am 30.10.2004 12:51
Hallo Karl,

Warum müssen Männerröcke (Rock am Mann) immer uni oder mit gedeckten Farben und unauffälligen Mustern sein?
Noch ein Einspruch...

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Gruß
JürgenB
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: hirti am 02.11.2004 13:32
Hallo Karl!

Ist ja wirklich saublöd was dir da passiert ist!
Mir ist so etwas Extremes wirklich noch nie passiert, und das obwohl ich schon in fast allen Gegenden von A und D im Rock unterwegs war. Klar finden viele das nicht gut, aber etwas Schlimmeres als ein Raunen "der is sicher schwul" ist mir noch nie passiert.

Dafür will meine Partnerin niemals mit mir im Rock ausgehen - da hast du mir also wieder etwas voraus. Ich hoffe du bringst den Mut auf, es bald wieder einmal in einer etwas anderen Gegend zu probieren.

Es gruesst
hirti
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: karber am 02.11.2004 14:55
Frauenkleidung

@hirti
Keine Sorge, ich geb nicht auf.

@JürgenB
Komliment! Sieht toll aus, dein Outfit. Gut dass es solche bekennende Rockträger gibt!

Grüsse aus Wien Karl
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: Ferdi am 28.11.2007 13:24
Hallo zusammen!

Zu diesem Thema hat triks im Parsimonyforum auf eine sehr interessante Seite hingewiesen, die sich sehr ausführlich mit den sogenannten "Gender Codes" beschäftigt. Demnach ist nicht das Kleidungsstück Rock die Ursache der Schwierigkeiten, die rockwillige Männer haben, sondern diese Gender-codes, die sogar auch bei Hosen eine Rolle spielen. Diese Arbeit stellt auch sehr eindrucksvoll dar, wie wenig der Grundsatz der Gleichbehandlung der Geschlechter in der Realität beachtet wird. Deutlich wird auch das einnehmende Wesen der Frauen sichtbar, die sich sofort jede Form von Mode aneignen, was dazu geführt hat, dass es praktisch keine Exklusivkleidung für Männer mehr gibt. Andererseits sind viele Frauen nicht bereit, den Männern dieselbe Vielfalt zuzugestehen (siehe "Rock oder Beziehung"),  die sie selbst genießen. Das Erpressungspotential gegen die rockwilligen Männer wird rücksichtslos eingesetzt.

Aber lest selbst diesen hochaktuellen Artikel. (http://freenet-homepage.de/Jula.Me/gendercodes.htm)

Gruss,
Ferdi
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: cephalus am 28.11.2007 14:25
Hallo Ferdi,

Deutlich wird auch das einnehmende Wesen der Frauen sichtbar, die sich sofort jede Form von Mode aneignen, was dazu geführt hat, dass es praktisch keine Exklusivkleidung für Männer mehr gibt.

Ich sehe keinen Grund das Verhalten der Frauen gleich mit negativen Assotiationen zu belegen, man könnte ebenso gut sagen, sie besitzen mehr Kreativität bzw. mehr Mut ihre Kreativität aus zu leben und Ihre Vorstellungen auch wenn sie gerade mal nicht, oder noch nicht, in den Mainstream passen.
Dass Männer nicht aus dem Schema ausbrechen kannst Du nicht den Frauen anlasten, viele Frauen setzen sich nämlich auch dann durch, wenn es ihren Männern nicht gefällt.

Ausserdem - haben Männer eine Exklisivkleidung nötig?

Grüße
Cephalus
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: Ferdi am 28.11.2007 19:58
Hallo cephalus!

Die negativen Assoziationen kommen bei mir auch deswegen auf, weil ich es nicht gut finde, wie manche Frauen mit ihren Ehemännern, aber auch mit anderen Männern umgehen. Ausserdem spreche ich aus eigener Erfahrung, mich hat eine Frau mal ordentlich über den Tisch gezogen, und in Männerforen, die sich mit diesen Problemen befassen, kann man viele tragische Berichte von anderen Männern lesen.

Sicher, mir ist klar, dass die meisten Frauen nicht nur nichts gegen rocktragende Männer haben, sondern das sogar chic finden (ist mir heute nachmittag erst wieder so ergangen). Aber bei hirti kann man sehr gut sehen, wie stark das Manipulationspotential von Frauen ist. Das kann man einfach nicht wegdiskutieren, das ist einfach so. Und die meisten Männer haben einfach nicht die Kraft und auch nicht den Willen, hier für eine Änderung zu sorgen und ihre berechtigten Interessen anzumelden.

Daher bin ich heilfroh dass ich Single bin und tun und lassen kann was ich will. Ich brauch auch keine nervigen Kompromisse machen und "Beziehungsarbeit" leisten. Ideal für mich: ich habe eine ganz liebe Freundin, die aber 10 km entfernt wohnt. Und ganz wichtig: Sie mag mich in Röcken.

Gruss,
Ferdi
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: cephalus am 28.11.2007 20:35
Ach ja Ferdi,
es ist mir schon klar, dass viele Frauen den Männern übel mitspielen, aber umgekehrt ist das nicht anders. Die Themen mögen andere sein, aber Methoden und Resultate nähern sich schon mehr an.

Trotzdem gehören imme Zwei dazu, ein Täter und ein Opfer und Opfer wird in einer Beziehung meist nur der Mensch, der, aus welchen Gründen auch immer mit sich machen lässt, was er nicht will.
Das ist alles ein recht breites Gebiet und ich bleibe daher lieber im Modebereich.

Und hier ist der derzeitige Zustand primär durch die Interesse- Phantasie- und Mutlosigkeit der Männer bestimmt.

Guß
Cephalus
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: Libertarian am 28.11.2007 21:34
@cephalus

Fragt sich nur, seit wann das Täter/Opfer-Verhältnis (sofern ein echtes) ein 'gleichberechtigtes' ist, zu dem 'zweie' gehören. Des basst hier ned.

Ich bin auch mal von einer Frau verarscht worden. Dann hab ich den Spieß umgedreht. War auch nicht richtig, geb ich zu.

Heute bin ich glücklich (siehe meinen Fotobeitrag im anderen Baum ;-))

Gruß
L., der aber doch niemanden bekehren will (heißt: was Frauen oder generell andere Menschen über meinen Rock denken oder auch sagen, iss mir pumpel - sehr wohl ich jedoch Rücksicht nehme. Auf mich.)
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: Highlander am 29.11.2007 08:36
Hallo Zusammen
sehe es auch wie Cephalus , das zu einer Täter/Opfer-Beziehung immer zwei gehören, es sei denn das Opfer kann sich wirklich nicht wehren wie z.B. Kinder.
Auch lasse ich mal die Opfer von Gewaltverbrechen außeracht.
Aber lieber Ferdi, was mir bei deinen Beiträgen öfter auffällt:
warum diese Frauenfreindlichkeit, ja manchmal fast schon Frauenhaß??
Und dann wieder dieses schwären, das die Frauen hin und weg sind bei deinen Auftritten? Passt für mich nicht so richtig zusammen.
Ist so ein stückchen Stoff es wirklich wehrt ?
O.K. ich habe vielleicht gut reden, da meine Freundin aus den Highlands kommt, und es für sie selbstverständlich ist das ein Mann einen Kilt trägt.
Grüße
Highlander
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: Ferdi am 01.12.2007 13:09

Aber lieber Ferdi, was mir bei deinen Beiträgen öfter auffällt:
warum diese Frauenfreindlichkeit, ja manchmal fast schon Frauenhaß??

Hallo Highlander!

Dazu möchte ich kurz Stellung nehmen. Ich hasse keine Frauen, um Gottes willen, sonst hätte ich keine Freundin. Allerdings kritisiere ich die allgemeine Frauenbevorzugung. Frauen hier, Frauen da, dann kommt ganz lange nichts und dann erinnert sich vielleicht einer, dass es auch Männer gibt. Frauenquoten, Frauenstatute bei einigen Parteien, Frauen brauchen in manchen Lokalitäten keine Getränke zahlen, dafür sind sie für Männer umso teurer. Getoppt wird das ganze noch von der typisch "dämlichen" Erfindung der "positiven Diskriminierung", also der bewußten, unverhohlenen und grundgesetzwidrigen Benachteiligung von Männern. Und hinterlistig sind sie auch noch, davon kann ein 17jähriger Junge in der Türkei ganze Arien singen.

Diese Entwicklungen in der Gesellschaft kritisiere ich, und das führt automatisch dazu, dass man den Stempel "frauenfeindlich" aufgedrückt bekommt. Dabei bin ich garnicht frauenfeindlich, denn 99,9% der Frauen sind ganz in Ordnung.

Zitat
Und dann wieder dieses schwären, das die Frauen hin und weg sind bei deinen Auftritten? Passt für mich nicht so richtig zusammen.

Da übertreibst Du aber gewaltig. Wenn ich ab und zu ein Kompliment von einer Frau wegen meiner Röcke oder Beine bekomme (und dann noch wenn ich Kilt trage), dann kann man ja nicht von "hin und wegseienden" Frauen reden, die einem scharenweise zu Füßen liegen.

Maßlose Ãœbertreibung!

Gruss,
Ferdi
Titel: Re:Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: Highlander am 01.12.2007 13:31
Hi Ferdi

o.k.  hatte aber wirklich den Eindruck---das du  nicht gut auf Frauen zu sperchen bis---
aber nach deiner ausführlichen Antwort ist es klar wie du es meinst, und da enrdecke ich auch bei mir eine Tendenz dir zuzustimmen.
naja vielleicht war es ein wenig übertrieben, mit hin und weg, aber warum  nicht auch mal ein bisschen auf die " kacke hauen".

Wünsche euch ein schönes Siegburg-Wochenende.
Grüße
Highlander
Titel: Re: Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: cryptoman am 17.08.2013 01:18
Zitat
Dazu möchte ich kurz Stellung nehmen. Ich hasse keine Frauen, um Gottes willen, sonst hätte ich keine Freundin. Allerdings kritisiere ich die allgemeine Frauenbevorzugung. Frauen hier, Frauen da, dann kommt ganz lange nichts und dann erinnert sich vielleicht einer, dass es auch Männer gibt. Frauenquoten, Frauenstatute bei einigen Parteien, Frauen brauchen in manchen Lokalitäten keine Getränke zahlen, dafür sind sie für Männer umso teurer. Getoppt wird das ganze noch von der typisch "dämlichen" Erfindung der "positiven Diskriminierung", also der bewußten, unverhohlenen und grundgesetzwidrigen Benachteiligung von Männern. Und hinterlistig sind sie auch noch, davon kann ein 17jähriger Junge in der Türkei ganze Arien singen.

Diese Entwicklungen in der Gesellschaft kritisiere ich, und das führt automatisch dazu, dass man den Stempel "frauenfeindlich" aufgedrückt bekommt. Dabei bin ich garnicht frauenfeindlich, denn 99,9% der Frauen sind ganz in Ordnung.

Wenn man sich mit den Hohlräumen mancher Kreaturen beschäftigt, die den Pejorativ "frauenfeindlich" allen aufdrücken, die es wagen, die feministische Ideologie als Ganzes oder gar "modernes," weibliches Fehlverhalten zu kritisieren, das duzende Männer in den Suizid getrieben hat, weil sie keinen Ausweg sahen, hat man wirklich Zeit verschwendet. Ich hätte wirklich Ferdi gerne kennengelernt.  :-\
Titel: Re: Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: cryptoman am 21.08.2013 18:09
Zitat
Von mir aus gesehn braucht es gar keine extra-Tour bzw. Produktion von Männerröcken. Das ist doch "pinkelig". Wie Ferdi sagt, es gibt genug Röcke in der Damenbateilung, die ev. mit ein bisschen Abänderung auch im Herrenabteil angeboten werden könnten (auch ohne Abänderung!). Dann wären zwei Fliegen auf einen Schlag getroffen: Die Röcke würden endlich im Herrenabteil hängen und der Preis wäre für Jedermann!

Du hast nun mal keine Babydoll Figur und nicht jeder Mann steht auf unpraktische Röcke mit Phantasieangaben, mit denen Frauen ihre Sexualität betonen. Solange ihr fleißig die Frauenabteilung unsicher macht, wird sich an den Preisen für konfektionierte Männerröcke nichts ändern.

Mittlerweile gibt es allerhand bezahlbare Kilt- und Männerrockvarianten im Preisbereich von 70,00€ oder 100,00€. Natürlich, wenn man diese mit der extrem billigen China-Massenware vergleicht, wirken sie wieder teuer, aber angesichts des Marktes sind sie es nicht.

Zitat
mit den Stiefel bei Ebay gibt es für mich eine ganz simple Erklärung:

1. Ich kaufe grundsätzlich keine Katze im Sack, das bedeutet, ich muss die Stiefel anziehen, anfühlen, kurz drin laufen. Was ich gar nicht leiden kann: wieder alles einpacken und zurückschicken.  Undecided

2. Ein bedeutender Mann (war`s Goethe?) soll mal gesagt haben:

"Wenn du willst, dass die Leute ein Schiff bauen, musst du Ihnen nicht Material und Pläne zur Verfügung stellen, sondern Sie davon überzeugen, wie schön es in der Ferne ist. "

Alles andere kommt dann von selbst. Bezogen auf den Rock: Man muss die Vorteile des Rockes (und anderer Kleidung) glaubhaft rüberbringen, so dass jemand das Gefühl bekommt, wenn er den Rock nicht ausprobiert, hat er was verpasst
.

Wer nichts wagt, der nichts gewinnt. Bei konfektionierten Männerröcken musst du nicht raten und zurückschicken, da zählen harte Fakten in Form von echten Werten. Wer richtig misst, braucht nichts zurückschicken. Reviews decken das Restrisiko ab Das einzige, was ich da fühlen muss, ist die Vorfreude, wenn der Kurier an der Tür klingelt.  ;D

Solange es bei Stiefeln ein Rückgaberecht gibt, muss du nur wissen, dass spanische Größen kleiner ausfallen und wie es um die englischen Größen bestellt ist. Man kann nicht alles haben im Leben. Kaufhausflair mit Staffellauf und günstige Preise schließen sich manchmal aus. Ich bin da keineswegs pingelig. Solange ich mich vorher anständig informiert habe, ist das Restrisiko überschaubar. :)
Titel: Re: Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: Saari am 24.08.2013 17:09
Ich weiß nicht um die Schwierigkeiten, die bei einer Rock-Beschaffung für so manche bestehen.
Ich kenne meine Größe (= 44) und sie paßte bisher immer.
Die Auswahl ist dabei so rießig, daß es immer schwer ist, den Rock nicht nur in bezug auf die Größe, sondern nach dem individuellen Geschmack (Farbe, Form oder auch dem Muster des Stoffes) aus der Vielzahl der angebotenen Kleidung auszusuchen.
Die Vorhaltung einer eigenen Herren-Rockabteilung in den Geschäften ist für mich zweitrangig, wenn die Damenabteilung dieses auch bietet, da sie sicherlich insgesamt einen größeren Kundenkreis hat.
Hinzu kommt noch das Internet mit seinem riesigen Angebot.
Titel: Re: Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: cryptoman am 24.08.2013 23:17
Ich weiß nicht um die Schwierigkeiten, die bei einer Rock-Beschaffung für so manche bestehen.
Ich kenne meine Größe (= 44) und sie paßte bisher immer.
Die Auswahl ist dabei so rießig, daß es immer schwer ist, den Rock nicht nur in bezug auf die Größe, sondern nach dem individuellen Geschmack (Farbe, Form oder auch dem Muster des Stoffes) aus der Vielzahl der angebotenen Kleidung auszusuchen.

Solange du nicht raten musst und echte Werte gegeben sind, gibt es auch kein Problem. Das Verhältnis von Hüfte zur Taillie ist bei Frauen anders (hip flare) und über die Länge werden i. d. R. keine Angaben gemacht, das musst du als Damenrockträger berücksichtigen. Außerdem sind sie nicht praktisch, weil sie eher dekorativen Zwecken dienen.

Du hast zufällig die gleiche Taillie wie ich. Bspw. hat der Elkommando Kilt von Moutain Hardwear in XXL eine 44" Bundweite, 50" Hüfte und Länge von 21,5", da weiß ich ganz genau, dass er bei mir etwas oberhalb der Kniehscheibe enden wird.
Titel: Re: Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: Asterix am 29.08.2013 12:34
Ich weiß nicht um die Schwierigkeiten, die bei einer Rock-Beschaffung für so manche bestehen.
Ich kenne meine Größe (= 44) und sie paßte bisher immer.
Die Auswahl ist dabei so rießig, daß es immer schwer ist, den Rock nicht nur in bezug auf die Größe, sondern nach dem individuellen Geschmack (Farbe, Form oder auch dem Muster des Stoffes) aus der Vielzahl der angebotenen Kleidung auszusuchen.

Solange du nicht raten musst und echte Werte gegeben sind, gibt es auch kein Problem. Das Verhältnis von Hüfte zur Taillie ist bei Frauen anders (hip flare) und über die Länge werden i. d. R. keine Angaben gemacht, das musst du als Damenrockträger berücksichtigen. Außerdem sind sie nicht praktisch, weil sie eher dekorativen Zwecken dienen.

Du hast zufällig die gleiche Taillie wie ich. Bspw. hat der Elkommando Kilt von Moutain Hardwear in XXL eine 44" Bundweite, 50" Hüfte und Länge von 21,5", da weiß ich ganz genau, dass er bei mir etwas oberhalb der Kniehscheibe enden wird.

Am besten hilft - in die Geschäfte gehen und probieren. Da sieht man dann am besten, was zum eigenen Körper und er eigenen Person passt. Die theoretischen Diskussionen helfen in der Regel nicht weiter, auch deshalb weil jeder Mensch einen andern Körper hat - und die Größen und Schnitte nicht so standardisiert sind, wie man oft meint. Deshalb selber Augen auf!
Titel: Re: Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: cryptoman am 29.08.2013 17:50
Zitat
Am besten hilft - in die Geschäfte gehen und probieren. Da sieht man dann am besten, was zum eigenen Körper und er eigenen Person passt. Die theoretischen Diskussionen helfen in der Regel nicht weiter, auch deshalb weil jeder Mensch einen andern Körper hat - und die Größen und Schnitte nicht so standardisiert sind, wie man oft meint. Deshalb selber Augen auf!

Am Besten hilft, dort zu bestellen, wo es das gewünschte Produkt gibt, vernünftig zu messen und sich über den Schnitt zu erkundigen. Kilts sind nicht wie Jeans und Damenröcke, hier wird nicht gemogelt, deshalb kann man sie auch so gut online bestellen.
Titel: Re: Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: MAS am 29.08.2013 20:55
Also ich finde es bemerkenswert, dass hier ein Diskussionsstrang von 2003 bis 2013 über 10 Jahre ! durchläuft und immer wieder aufgegriffen und fortgeführt wird. Da kann man sogar noch Ferdis Beiträge lesen.

LG, Michael
Titel: Re: Und immer wieder: Rock="Frauenkleidung"
Beitrag von: cryptoman am 29.08.2013 21:50
Also ich finde es bemerkenswert, dass hier ein Diskussionsstrang von 2003 bis 2013 über 10 Jahre ! durchläuft und immer wieder aufgegriffen und fortgeführt wird. Da kann man sogar noch Ferdis Beiträge lesen.

LG, Michael

Menschen mögen zu Staub zerfallen, Argumente nicht. Es ist gut, dass man alte Fäden noch strecken kann, anstatt immer neue, überflüssige Threads zu eröffnen.  8)