Autor Thema: Ich, Nr. 519 - aber hinter der Nummer steht ein Individuum  (Gelesen 51986 mal)

Offline Stanley McLeod

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Gratuliere dir zu diesem erfreulichen Erlebnis, bin echt neidisch grad :)

Aber Spitze bzw. Rüschen etc. werde ich in ca. 2 Wochen auch testen, mal sehen wie das bei mir ankommt im Umfeld.

Viel Erfolg weiterhin.

LG Metalstanley
Mutige Menschen können etwas verändern....dann fange ich mal bei mir selbst an ;)

Kilt nicht nur daheim, das ist das Ziel, das ich vor Augen habe!

Offline Piper

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Gratuliere dir zu diesem erfreulichen Erlebnis, bin echt neidisch grad :)

Aber Spitze bzw. Rüschen etc. werde ich in ca. 2 Wochen auch testen, mal sehen wie das bei mir ankommt im Umfeld.

Viel Erfolg weiterhin.

LG Metalstanley

Toll! Es gibt also abgesehen von mir mindestens noch jemanden hier im Forum, dem Spitze gefällt. Find ich super  :)
Darf man fragen, was denn so deine Vorlieben in dieser Richtung sind, und was genau du für in zwei Wochen planst? Hast du einen speziellen Anlass dazu? Ich bin richtig neugierig, mehr zu erfahren. Gerne auch per PN, wenn du willst.

Offline GregorM

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Hallo Piper

Respekt!

Gruss
Gregor
Gruß
Gregor

Offline Piper

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Ich habe hier in diesem Thread schon so viel über meine Erfahrungen berichtet, dass ich es an der Zeit fand, nun auch Bilder davon in der Gallerie einzustellen. Darauf bin ich in Mammutrock und Mustangstiefeln zu sehen, aber auch in Overknees, Faltenmini und Spitzenkragen unter dem Kapuzenpulli.
Ich freue mich über Kommentare in der Gallerie und hier, und bin natürlich auch immer dankbar um konstruktive Kritik und Verbesserungsvorschläge  :)


Offline cephalus

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Hallo Piper,
ich finde alles ganz ansprechned und tragbar, auch wenn mir selbst die Rocklänge zu kurz wäre.

Das einziege, was nicht in mein (gewohntes?) Bild passt ist der Kragen. Abgesehen davon, dass er nicht im geringsten in seinem verspielten Stil zu der eher sachlich nüchternen sonstigen Kleidung passt, ereinnert er mich entweder an irgendwelche geistlichen Ämter, alte Gemälde oder am ehesten an Fasching - vielleicht bin ich auch einfach nicht flexibel genug...

LG
Cephalus

Offline Stanley McLeod

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Hallöle Piper,

grundsätzlich nicht schlecht, aber ich muss cephalus recht geben, entweder du willst verspielt und feminin rüberkommen oder eher sachlich, das ist irgendwie beides in einem :)

LG Metalstanley
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Offline Piper

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Hallo allerseits!

Endlich finde ich wieder mal Zeit, hier vorbei zu schauen. In den letzten drei Monaten bin ich fast in der Arbeit ertrunken, und die wenige Freizeit habe ich lieber damit zugebracht, Röcke zu tragen, als darüber zu schreiben. ;)  Doch nun habe ich endlich Ferien und somit Zeit, hier niederzuschreiben, was ich in den vergangenen drei Monaten rocktechnisch erlebt habe:


In der eben vergangenen Woche hatte ich meinen alljährlichen Zivilschutzeinsatz. Abends war ich immer im Rock unterwegs, sei dies  beim Feierabendbier mit der Mannschaft auf der Terrasse, beim Abendessen, Pingpongspiel, Jassen oder schwatzen... Da ich mich dabei so locker und natürlich wie unter Tag bei der Arbeit gegeben habe, sind kaum dumme Sprüche gefallen. Eigentlich kaum erwähnenswert, so normal ist diese Woche verlaufen.


Viel erwähnenswerter hingegen ist das Ranchfest vom 25. Juni: Perta und Fredy veranstalten jährlich im Frühsommer ein Fest auf ihrem umgebauten Bauernhof, wo meine Freundin ihr Pferd hat. Zur Auffrischung für die unbedarfte Leserschaft nochmals die Leute, die sich regelmässig auf dem Hof / der Ranch "herumtreiben":

Hofbesitzerpaar: Petra und Fredy
Reitbeteiligung: Alex(andra) (reitet ein Pferd von Petra)
Pensionärin: Joschika
Meine Freundin: Anna (ist ebenfalls Pensionärin)
Thor: Mein/Annas Dalmatiner

Anna musste während des Festes am Abend noch den Stalldienst machen, weshalb ich längere Zeit alleine an einem Tisch gesessen bin, hundemüde von der Arbeit, in Jeans, da ich keine Zeit zum Beine rasieren gehabt hatte. Kurz bevor ich am Tisch eingeschlafen bin, hat sich Alex zu mir gesetzt und wir haben etwas geplaudert.

Hier muss ich einen kleinen Exkurs einfügen: Mit Alex hatte ich bis dahin abgesehen von einem mehr oder weniger gehaltvollen "hallo" und "tschüss" kaum je nennenswerten Kontakt. Sie ist generell eher zurückhaltend. Wir beide sind eher selten am Stall und sehen uns bloss etwa ein- bis zweimal im Monat. Zwei Begegnungen möchte ich jedoch hervorheben.
1.: Als sie mich zum ersten mal mit grauen Overknees über den Stiefeln bei der Stallarbeit gesehen hat, hat sie "hey, coole Schuhe!" zu mir gesagt.
2.: Als ich beim Weihnachtsessen mit Mammutrock und Mustangstiefeln aufgekreuzt bin, hat sie mich erst kurz mit grossen Augen gemustert. Wir haben dann am Tisch nebeneinander gesessen, und ich habe bemerkt, dass sie ab und zu zwischen zwei Sätzen einen verstohlenen Blick auf Rock und Stiefel geworfen hat.
Exkurs Ende.

Zurück zur Plauderei mit Alex am Ranchfest: Ich habe sie da zum ersten Mal überhaupt in einem Rock gesehen, und der stand ihr wirklich ausgezeichnet. Folglich habe ich ihr ein Kompliment für ihren Rock (bodenlang, schwarz mit etwas blau) ausgesprochen. Mit einem breiten Grinsen und leuchtenden Augen hat sie sich bedankt und dann sofort beim Thema "Rock" eingehängt: "Bei uns auf der Arbeit (Psychiatrie) trägt nie jemand einen Rock. Manchmal werden die Patienten agressiv und müssen dann teils medikamentös wieder beruhigt werden. Dabei ist man als Pflegeperson bewegungstechnisch etwas im Vorteil, wenn man Hose trägt. Trotzdem habe ich vor einigen Tagen erstmals beschlossen, diesen Rock zur Arbeit anzuziehen - und habe von den Kollegen und Kolleginnen auf der Station wirklich viele Komplimente bekommen!" An diesem Punkt habe ich dann auch beim Thema eingehängt. Mit leicht bitterem Unterton habe ich angemerkt: "Tja, soweit wie du bin ich noch nicht, dass ich im Rock zur Arbeit (Tiefbauingenieur) gehe..." Sie: "Du trägst sehr gerne Röcke, nicht wahr?" Ich: "Ja, sehr!"

Aus diesem Anfang hat sich ein ganz tolles Gespräch zwischen uns beiden entwickelt. Sie war total interessiert zu erfahren, wie ich zum Rocktragen gekommen bin, welches häufige Reaktionen sind, ob es Mut brauche, als Mann im Rock in der Öffentlichkeit sich zu bewegen, ... Im Verlauf des Gesprächs hat sie dann auch Bezug auf das Weihnachtsessen genommen (Exkurs Punkt 2): "Dieser Rock und die Stiefel dazu, die du damals getragen hast, das sah total gut aus. Diese Kombination steht dir echt super! Ich find das toll von dir, dass du dich traust, sowas zu tragen. Woher hast du eigentlich diesen Mammutrock?" Daraufhin musste ich ihr erklären, dass dies eine Einzelstück aus einer Sonderkollektion gewesen sei, und man den Rock nicht mehr kaufen könne. Sie war sichtlich enttäuscht.  ;)
Ich habe ihr dann noch von meinen letzten Rockkäufen erzählt. Sie war sehr interessiert und hat sofort nach Schnitten, Farben und Stoffen gefragt. Von meinem neu gekauften roten Pareo mit den schwarz-braun-weissen Eidechesen drauf war sie rein schon ab der Beschreibung hell begeistert.
Es war unheimlich wohltuend, mal mit einer Frau auf Augenhöhe über Röcke im Allgemeinen und Rock am Mann im speziellen diskutieren zu können, denn Anna trägt kaum je einen Rock, wenn sie nicht unbedingt muss...  :'(

Zum Abschluss noch die Fortsetzung vom heutigen Tag:
Heute habe ich Anna am Stall von einem externen Reitkurs abgeholt. Ich bin extra etwas zu früh gegangen, damit sich Thor noch etwas auf der Wiese austoben kann. Zu Hause habe ich mir untenrum den roten Pareo umgewickelt, mit dem Hintergedanke, dass vielleicht Alex am Stall sei, und es sie sicher interessieren würde, wie es aussieht...
Ich hatte Glück, denn sie war da. Ich bin aus dem Wagen ausgestiegen, und Alex hat meine bodenlange Beinbekleidung mit einem breiten Lachen im Gesicht und einem "cooool!" quittiert. "Super, diese Beinfreiheit, was?" Und dann hat sie mit einem Augenzwinkern nachgeschoben: "Ich habe mir den bodenlangen Rock schon bereitgelegt für die kommende Nachtschicht...  :)" Ich glaube, da hat wer ganz schön Gefallen am Rock gefunden.  ;)  8)


ps: Am Montag werde ich für einen Monat nach Skandinavien in den Urlaub fahren. Ich werde garantiert mehr Röcke als Hosen mitnehmen...  :)  :D

Offline GregorM

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Hallo Piper,

danke für deinen Bericht. Schön zu erfahren, dass es dir noch gut geht. Du trägst deine Röcke nicht zur Arbeit, schreibst du, aber wissen deine Kollegen/Kolleginnen davon, dass du privat Röcke trägst, und falls ja, was meinen sie davon?

Und ist Anna noch positiv deinem Rocktragen gegenüber?

Gruß
Gregor
Gruß
Gregor

Offline M.L.

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Ich begrüsse Dich erstmal
Nur wer wagt der gewinnt
Da hast du volkommen Recht
Grüsse M.L.

Andree

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Ein schöner erfrischender Bericht ist das.

Meine Frau reitet auch, aber ich ürde im Stall nicht mit einem Rock erscheinen. Nicht weil ich da irgendwelche Ängste hätte, sondern weil es mir dor zu schmuddelig ist, und mir meine Röcke dafür zu schade sind.

Wenn ich meine Frau dort schon mal besuche, dann lieber in Jeans oder Lederhose. Die können von mir aus dreckig werden.

Gruß Andree
(heute mit wadenlamgem Jeansrock, dunkelbraunen Stiefeln und hellem Pullover im Büro.) 

Offline Piper

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Irgendwie fühl ich mich auch "neu" ;)

Daher hab ich diesen alten Thread wieder mal hochgeholt. Vielleicht interessiert sich ja das eine oder andere neuere Mitglied dieser Seite dafür, was ein (mittlerweile langjähriger) Rockträger alles mitgemacht hat, bist er da steht wo er soll/will.

Der Weg ist aber nie zu Ende. Vor einem halben Jahr ist in meiner aktuellen WG jemand neues eingezogen. Sie heisst Fabienne. Eine Frau um die 20, also rund 10 Jahre jünger als ich. Irgendwann im Sommer hat sie bemerkt, dass ich einen Rock trage. Dass hat natürlich ne Diskussion ausgelöst - in der sie aber recht schnell recht Argumentationslos dastand. Das ist nun schon ne weile her. Heute hab ich den ganzen Tag über nen Minirock angehabt (für Entsorgungsrunde, Einkauf und zwei Brockenhausbesuche, anschliessend für ein paar Whiskey-Cola auf dem Balkon, alles mit Ulle der anderen Mitbewohnerin in meinem Alter). Als Fabienne nach Hause kam, war ihr mein Mini lange keine Reaktion wert. Irgendwan merkte sie aber an: "Da wohnt man mit einer Frau und einem Mann in der WG, und alle tragen einen Rock!". Ulles unaufgeregte Reaktion: "na klar".
Der Weg besteht in meinen Augen primär aus Erziehung der anderen... ;)

Offline JJSW

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Hallo Piper
Jetzt noch nen Gruß von mir, ich bin der letzte, der sich Ende Juli 2015 hier angemeldet hat.
Juli und August hab ich fast ständig (nach Feierabend, WE und Urlaub) Sarongs (ähnlich deinen Pareos), Lungis und Wickelröcke getragen. Gibt nichts bequemeres.
Auch in den letzten 2 Sommern davor.
Nun werde ich aber auch im Herbst öfter mal Rock tragen.
Grüßle aus Pforzheim
Jürgen
Laßt Euch nicht von Zweifeln plagen
und genießt das Röcketragen

Offline Dr.Heizer

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Der Weg besteht in meinen Augen primär aus Erziehung der anderen... ;)

Ich habe mich nun ein bisschen durch Deinen Satz erinnert gefühlt an die Aussage: wir ändern die Sehgewohnheiten unserer Mitbürger durch unser Rocktragen. Es ist vielleicht in einen hosegewohnten Umfeld erstmal anders, wenn ein Mann im Rock auftaucht. Doch wenn wir uns eben normal wie immer Verhalten und so wie Du auch noch ganz offen darüber sprechen und Mitmenschen zum Nachdenken anregen, ändert sich ihre Sichtweise in ihren Gedanken und durch das "immer-wieder-sehen" auch das gewohnte Bild (Sehgewohnheit): Der Typ im Rock ist ein ganz normaler Kerl. :)
 Das ist, so wie Du es beschreibst, tatsächlich eine Art "Erziehung" und macht wirklich Freude, wenn man auch noch anschließend Unterstützung und Komplimente erntet.

Der Weg ist nie zu Ende. Welch schöner Gedanke. Man kann angekommen sein, obwohl man nicht einen geografischen Zielpunkt erreicht hat. Man kann angekommen sein in einer heutigen Zufriedenheit mit sich und seiner Umwelt und geht seinen Weg. Wie lautet doch ein Auszug eines bekannten Liedes: "Ich geh meine eigenen Wege. Ein Ende ist nicht abzusehn, eigene Wege sind schwer zu beschreiben, sie entstehn ja erst beim Gehn."
Es ist nicht vorhersehbar, wo der Weg im einzelnen entlangführt, doch wenn man sein Ziel im Geiste kennt, wird man ihn gehen. Gibt es viele schöne Begebenheiten und Orte, die man passiert auf seinem Weg, ist der Weg erst wirklich gehenswert und der Zeitdruck, das Ziel endlich zu erreichen, schwindet mit jedem schönen Erlebnis, mit dem man dem Ziel etwas näher kommt.

So finde ich es nicht entscheidend, ob jeder, dem ich begegne, den Rock an mir akzeptiert (dieses Ziel hat mancher Rockträger), doch ich erfreue mich an den Begegnungen mit Menschen, die es tun (Weg zum Ziel). Der Rest, der es nicht akzeptiert, war eben nur ein Strauch am Wegesrand, an dem ich vorüberging. Dieser Strauch kann auch im nächsten Frühjahr  oder Sommer eine lohnenswerte Begegnung bieten, doch heute vielleicht nicht. Ich lasse ihn einfach unbeindruckt hinter mir und gehe auf die nächsten schönen Dinge und Begegnungen zu. Es kann auch gut sein, dass der Strauch tolle Früchte trägt im Herbst, um mich doch wieder mit einer Begenung zu erfreuen. Alles kann sich entwickeln, auch ein nutzlos und hinderlich geglaubter Dornenbusch kann Gutes tun.

Mein Ziel ist es lediglich, dass ich ohne Probleme einen Rock tragen kann wie auch eine Hose und dass dieser Umstand Menschen die Augen öffnet, sie bisherige Seh- und Verhaltensmuster in Frage stellen und weiterentwickeln. Zwingen möchte und werde ich niemanden, denn ich möchte auch nicht von anderen bedrängt werden, etwas anders zu tun oder zu denken, als ich aus tiefster Überzeugung bereit bin.

Rock on, denn Probleme hat Mann im Rock keine, es sei denn, man hat vergessen, ihn anzuziehen und geht ohne aus dem Haus! ;)
Viele Grüße aus dem Vogtland, Dr.Heizer

Offline MAS

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Der Weg besteht in meinen Augen primär aus Erziehung der anderen... ;)

Ich habe mich nun ein bisschen durch Deinen Satz erinnert gefühlt an die Aussage: wir ändern die Sehgewohnheiten unserer Mitbürger durch unser Rocktragen. Es ist vielleicht in einen hosegewohnten Umfeld erstmal anders, wenn ein Mann im Rock auftaucht. Doch wenn wir uns eben normal wie immer Verhalten und so wie Du auch noch ganz offen darüber sprechen und Mitmenschen zum Nachdenken anregen, ändert sich ihre Sichtweise in ihren Gedanken und durch das "immer-wieder-sehen" auch das gewohnte Bild (Sehgewohnheit): Der Typ im Rock ist ein ganz normaler Kerl. :)
 Das ist, so wie Du es beschreibst, tatsächlich eine Art "Erziehung" und macht wirklich Freude, wenn man auch noch anschließend Unterstützung und Komplimente erntet.

Der Weg ist nie zu Ende. Welch schöner Gedanke. Man kann angekommen sein, obwohl man nicht einen geografischen Zielpunkt erreicht hat. Man kann angekommen sein in einer heutigen Zufriedenheit mit sich und seiner Umwelt und geht seinen Weg. Wie lautet doch ein Auszug eines bekannten Liedes: "Ich geh meine eigenen Wege. Ein Ende ist nicht abzusehn, eigene Wege sind schwer zu beschreiben, sie entstehn ja erst beim Gehn."
Es ist nicht vorhersehbar, wo der Weg im einzelnen entlangführt, doch wenn man sein Ziel im Geiste kennt, wird man ihn gehen. Gibt es viele schöne Begebenheiten und Orte, die man passiert auf seinem Weg, ist der Weg erst wirklich gehenswert und der Zeitdruck, das Ziel endlich zu erreichen, schwindet mit jedem schönen Erlebnis, mit dem man dem Ziel etwas näher kommt.

So finde ich es nicht entscheidend, ob jeder, dem ich begegne, den Rock an mir akzeptiert (dieses Ziel hat mancher Rockträger), doch ich erfreue mich an den Begegnungen mit Menschen, die es tun (Weg zum Ziel). Der Rest, der es nicht akzeptiert, war eben nur ein Strauch am Wegesrand, an dem ich vorüberging. Dieser Strauch kann auch im nächsten Frühjahr  oder Sommer eine lohnenswerte Begegnung bieten, doch heute vielleicht nicht. Ich lasse ihn einfach unbeindruckt hinter mir und gehe auf die nächsten schönen Dinge und Begegnungen zu. Es kann auch gut sein, dass der Strauch tolle Früchte trägt im Herbst, um mich doch wieder mit einer Begenung zu erfreuen. Alles kann sich entwickeln, auch ein nutzlos und hinderlich geglaubter Dornenbusch kann Gutes tun.

Mein Ziel ist es lediglich, dass ich ohne Probleme einen Rock tragen kann wie auch eine Hose und dass dieser Umstand Menschen die Augen öffnet, sie bisherige Seh- und Verhaltensmuster in Frage stellen und weiterentwickeln. Zwingen möchte und werde ich niemanden, denn ich möchte auch nicht von anderen bedrängt werden, etwas anders zu tun oder zu denken, als ich aus tiefster Überzeugung bereit bin.

Rock on, denn Probleme hat Mann im Rock keine, es sei denn, man hat vergessen, ihn anzuziehen und geht ohne aus dem Haus! ;)


Vielleicht lieber Marcel und lieber Piper,

haben wir ja auch schon die Seh- und Denkgewohheiten der Hannoverander beeinflusst, so dass sie jetzt auf den Rock als Dienstkleidung für ÖPNV-Fahrer kamen. Also zumindest die unter uns, die sich öfter in Hannover aufhalten.

LG, Michael
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

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