Autor Thema: Jacobite Reenactment Gruppe im Aufbau  (Gelesen 22103 mal)

Keagan MacDonald

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Jacobite Reenactment Gruppe im Aufbau
« am: 10.08.2010 12:14 »
Hallo Kiltträger,

an alle die es interessiert. Es bestehen Planungen zum Aufbau einer Reenactment Gruppe zum Thema Jacobite Risings.
Sowohl Highlander, als auch Lowlander und auch Redcoats sind willkommen.
Getragen wird die Landesübliche wie auch Zeitgenössische Kleidung jener Epoche, wozu neben dem Feileadh Beag (little Kilt) auch der Feileadh Mhor (Belted Plaid) gehört.
Ebenso die Bewaffnung sollte jener Epoche entsprechen, was Schwert, Reiterpalasch, Musketen, Steinschlosspistolen, Lochaber-Äxte etc beinhaltet.
Das Hobby bzw die Gruppe ist offen für Familien. Wir stellen das Lagerleben der Jakobiten im 18. Jhd nach, es sind auch Gefechtsdarstellungen geplant.

Ich möchte betonen, dass es sich bei der Darstellung um authenzität bemüht wird und wir uns klar vom Fantasy-Mittelalter und anderem Histoainment distanzieren.
Die Gewandung beruht auf zeitgenössischen Abbildungen und Aufzeichnungen.
Blaubemalte Braveheart-Hollywood-Schotten wird man nicht finden.

Achtung: Es werden keine modernen Kilts getragen, sondern entweder die "early kilts", oder die Großen Kilt-Plaids. Ebenso wie Kniebundhosen etc.

Bei weiteren Fortschritten werde ich hier wieder posten.

Sweety

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Re: Jacobite Reenactment Gruppe im Aufbau
« Antwort #1 am: 10.08.2010 14:10 »
Alba go`brath

Keagan MacDonald

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Re: Jacobite Reenactment Gruppe im Aufbau
« Antwort #2 am: 10.08.2010 20:32 »
Alba gu brath

McMorghey

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Re: Jacobite Reenactment Gruppe im Aufbau
« Antwort #3 am: 13.08.2010 08:47 »
hoi zäme
das interessiert mcih sehr und bin gespannt auf weitere infos!

ich mache mich nun auf den weg nach burgdorf um meine mobile schmitte aufzubauen für den mittelaltermarkt.

gruess us dr schwiz
McMorghey

Ps: der box-pleated-kilt kann auch dazu, beim aufbau, getragen werden  ;)


Keagan MacDonald

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Re: Jacobite Reenactment Gruppe im Aufbau
« Antwort #4 am: 10.02.2011 19:37 »
Nun ist auch endlich eine HP in Planung.

Offline Wachkatze

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Re: Jacobite Reenactment Gruppe im Aufbau
« Antwort #5 am: 15.05.2011 18:36 »
Hallo Kiltträger,

an alle die es interessiert. Es bestehen Planungen zum Aufbau einer Reenactment Gruppe zum Thema Jacobite Risings.
Sowohl Highlander, als auch Lowlander und auch Redcoats sind willkommen.
Getragen wird die Landesübliche wie auch Zeitgenössische Kleidung jener Epoche, wozu neben dem Feileadh Beag (little Kilt) auch der Feileadh Mhor (Belted Plaid) gehört.
Ebenso die Bewaffnung sollte jener Epoche entsprechen, was Schwert, Reiterpalasch, Musketen, Steinschlosspistolen, Lochaber-Äxte etc beinhaltet.
Das Hobby bzw die Gruppe ist offen für Familien. Wir stellen das Lagerleben der Jakobiten im 18. Jhd nach, es sind auch Gefechtsdarstellungen geplant.

Ich möchte betonen, dass es sich bei der Darstellung um authenzität bemüht wird und wir uns klar vom Fantasy-Mittelalter und anderem Histoainment distanzieren.
Die Gewandung beruht auf zeitgenössischen Abbildungen und Aufzeichnungen.
Blaubemalte Braveheart-Hollywood-Schotten wird man nicht finden.

Achtung: Es werden keine modernen Kilts getragen, sondern entweder die "early kilts", oder die Großen Kilt-Plaids. Ebenso wie Kniebundhosen etc.

Bei weiteren Fortschritten werde ich hier wieder posten.


Klingt Prima!

Historisch korrekte Schottendarstellung egal welches Jahrhundert können wir verdammt gut gebrauchen um von diesen "Omas Schmusedecke Braverhart Schöttchen" wegzukommen!

Schade das ihr am anderen Ende von Deutschland hockt.
Sonst hätte man sich gut zum "Stich and Bitch" treffen können.

Bin zwar mit dem 12.jhd Irland ein gutes Stück früher und einmal über die See hinweg angesiedelt.
Aber klönen und anfertigen kennt keine Zeit und Gegend!

Bei der Quellenlage beneide ich euch schon mal.
Originalklamotten die nicht als Fetzen aus dem Boden kommen und jede Menge Bilder!
*seufz*

^^
Das Leben ist zu kurz für langweilige Klamotten!

Birgit

Keagan MacDonald

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Re: Jacobite Reenactment Gruppe im Aufbau
« Antwort #6 am: 13.06.2011 21:34 »
Nun es hat sich eine kleine Änderung aufgetan. Aufgrund des mangelnden Interesses hier im Norden, hat sich die Gruppe zerstreut. Dennoch gibt es Jakobiten, die sich auf Events des 18. Jhds treffen.

Eine Seite wäre jacobite-history.de

Wie gesagt, wir distanzieren uns in aller Form von Fantasyschotten und Leuten, die meinen, nach Braveheart und Gabaldon alles zu wissen.

Offline GregorM

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Re: Jacobite Reenactment Gruppe im Aufbau
« Antwort #7 am: 14.06.2011 09:23 »

Historisch korrekte Schottendarstellung egal welches Jahrhundert können wir verdammt gut gebrauchen um von diesen "Omas Schmusedecke Braverhart Schöttchen" wegzukommen!

Hallo Birgit,

es könnte interessant sein, zu wissen, was du bei "Omas Schmusedecke Braverhart Schöttchen" vertstehst.

Gruß
Gregor
Gruß
Gregor

Offline Wachkatze

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Re: Jacobite Reenactment Gruppe im Aufbau
« Antwort #8 am: 14.06.2011 13:41 »
http://www.youtube.com/watch?v=9p6pOEpqbHI
Bei 3.09 als alles den Lachflash bekommt auf den Mann mit Hund achten der vorbeiläuft.

Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.

Man beachte die Fellstiefel zum modernen Kilt.

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Das Bild stammt zwar von einer Larpveranstaltung.
Aber genau diese Sorte nur mit Metallschwertern flitzte erst dieses Wochenende auf dem Mittelalterfest zu Sandizell rum.

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Omas Schmusedecke...

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Das Vorbild an dem sich orientiert wird.
Und in diesem Szenenbild sind noch nicht einmal die Eisenhüte der Wachen für das angebliche 13 jhd passend.
 
http://www.thecelticcroft.com/braveheart_stuff.html
Eine Einkaufsquelle...

Reicht das an Beispielen?

Und wenn die Leute auch nur einen Blick in ein Buch zur historischen schottischen Kleidung getan hätten.
Hätten sie für die hälfte des ausgebenen Geldes einen historisch korrekten Schotten des 13.jhds(zu diesem Zeitpunkt soll der Film spielen) darstellen können.
Mit dem sie bei jeden Hobbyisten hochwillkommen wären.

Kleine Detailfehler sind ja nun wirklich nicht das Thema.
Passiert jeden mal. Kommt auf die Verbesserungsliste, und gut.

Ich habe erst dieses Wochenende eine wunderbare Unterhaltung mit einer Hobbyeinsteigerin gehabt.
Noch läuft sie im Leonardo Carbone Kleidchen rum.
Fängt aber schon mit dem Nailbinden an.
Und hat mir wahre Löcher in den Bauch gefragt.(Prima! Weiter so!)
Wollen wir wetten?
Egal für welches Jahrhundert sie sich entscheiden wird, nächstes Jahr taucht sie mit einer schönen Grundklamotte nach Abbildung auf.

Das Leben ist zu kurz für langweilige Klamotten!

Birgit

Offline George_MacGregor

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Re: Jacobite Reenactment Gruppe im Aufbau
« Antwort #9 am: 14.06.2011 23:32 »
Hallo Birgit!

Daß es zu William Wallace's Zeiten noch keinen Kilt gab, sollte eigentlich inzwischen längst bekannt sein, aber die Bravehearts informieren sich eben nach wie vor nur an Filmen, ohne zu berücksichtigen, daß es Hollywood mehr oder weniger egal ist, ob die im Film gezeigte Kleidung historisch authentisch ist, oder nicht. Das trifft auch auf die völlig unsinnige Blau/Weiß Gesichtsbemalung zu, denn bemalt waren nur die Pikten und das war viele Jahrhunderte früher.  Einen Kilt, wie ihn Gibson und Kampfgefährten tragen, hat es nie gegeben, der ist eine Hollywood -Schöpfung. Daß Celtic Croft.Com ihn trotzdem anbietet, ist mehr oder weniger nur Liebhaberei, weil es halt Braveheart Fans gibt, die unbedingt diesen Filmkilt haben wollen.
Ok, der Piper trägt zum modernen Kilt kniehohe Fellstiefel, das paßt nicht ganz, aber ich kenne einen, der zum Belted Plaid auch glattlederne, kniehohe Schaftstiefel trägt, wie es die Highlander ganz sicher nie taten, derjenige, den ich meine, weiß schon, daß ich ihn meine ;o).  Wenn schon kniehoch, dann trugen die Highlander nur Cuarans, die waren aber aus ungegerbtem Leder und wurden mit vielen Zungen, ähnlich der Bundschuhe, geschnürt. Meistens trugen sie aber die Highland Brogues, das schottische Pendant zum Festland-Bundschuh. Nur hatten die Brogues keine Zungen, sondern das Leder wurde vorne bei den Zehen einfach nur mit dem Riemen in Falten zugezogen. Ab dem Rist lief der Riemen dann links und rechts durch aufgenähte Schlaufen, wurde hinten über der Ferse überkreuzt und dann vorne geschnürt.
Nun zu der LARPer Gruppe. Die sind als Beispiel eher gar nicht geeignet, denn die Gruppe auf dem Bild macht nur LARP und da herrscht nunmal kein Authentizitätszwang, es sind ja Fantasy-Schotten. Die Jungs tragen alle korrekt angelegte Belted Plaids und der Bursche im Vordergrund trägt weder einen Braveheart Kilt, noch Belted Plaid, auch keinen modernen Kilt, sondern den Early Kilt, der ab 1695 bezeugt ist. Falls jemand sich auf Thomas Rawlinson berufen will, weder er , noch sein Schneider waren die Erfinder des kleinen Kilt, den hatte der Schneider nur bei den Highlandern abgekupfert. Als Rawlinson nach Schottland kam, trugen die Highlander schon längst neben dem Belted Plaid auch den kleinen Kilt mit großem Schulterplaid. Daß das Arbeiten im Belted Plaid etwas unbequem ist, stellten die Bewohner der Highlands schon Jahrzehnte früher fest und trennten einfach den angenähten Oberteil des Belted Plaid wieder ab. Dann wurde dieser Teil nochmal halbiert und wieder an den Längsseiten zusammengenäht. So entstand ein Plaid, der wieder 1,5 m breit und immer noch ca 2,5 m lang war und so weiterhin auch als Decke verwendet werden konnte.
Der Early Kilt den du auf dem Bild siehst, kostete den Träger einen Bruchteil von dem, was man für MA Kleidung, oder irgendeinen Kilt ausgeben müßte.  Um den Preis bekommst du im normalen Textilladen nichtmal das Material, denn das würde ungefähr das fünffache kosten ;o).

Den Typ im Video sieht man ja leider nur ganz kurz, könnte aber entweder ein Braveheart Kilt, oder aber ein moderner sein, zu dem der Bursche diese übliche Pseudo Braveheartschärpe trägt.
Na gut, der Junge im Kuscheldeckchen-Kilt ist ja sowieso der totale Witz, das Bild kenne ich schon seit Jahren. An diesem Outfit ist ja absolut gar nichts authentisch *gg*.

Liebe Grüße,
George
'S RIOGHAL MO DHREAM

Offline Wachkatze

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Re: Jacobite Reenactment Gruppe im Aufbau
« Antwort #10 am: 15.06.2011 01:17 »

Hallo Birgit!

Daß es zu William Wallace's Zeiten noch keinen Kilt gab, sollte eigentlich inzwischen längst bekannt sein, aber die Bravehearts informieren sich eben nach wie vor nur an Filmen, ohne zu berücksichtigen, daß es Hollywood mehr oder weniger egal ist, ob die im Film gezeigte Kleidung historisch authentisch ist, oder nicht. Das trifft auch auf die völlig unsinnige Blau/Weiß Gesichtsbemalung zu, denn bemalt waren nur die Pikten und das war viele Jahrhunderte früher.  Einen Kilt, wie ihn Gibson und Kampfgefährten tragen, hat es nie gegeben, der ist eine Hollywood -Schöpfung. Daß Celtic Croft.Com ihn trotzdem anbietet, ist mehr oder weniger nur Liebhaberei, weil es halt Braveheart Fans gibt, die unbedingt diesen Filmkilt haben wollen.

Als Fantasyfilm gefällt mir Bravehart auch sehr gut.
Die Sprüche sind nun mal göttlich trocken.

Allerdings ziehe ich nun mal eine scharfe Trennlinie zwischen Fantasy und historischer Wirklichkeit.
Und wenn man in Klamotte vor dem Publikum rumturnt.
Sei es nun als Lagernder oder Besucher.
Dann steht man in der Verantwortung das man ein geschichtlich korrektes Bild abgibt.
Schliesslich steht bei einer Mittelalterveranstaltung, Mittelalter drauf.
Und da sollte auch Mittelalter drin sein.
Ok, der Piper trägt zum modernen Kilt kniehohe Fellstiefel, das paßt nicht ganz, aber ich kenne einen, der zum Belted Plaid auch glattlederne, kniehohe Schaftstiefel trägt, wie es die Highlander ganz sicher nie taten, derjenige, den ich meine, weiß schon, daß ich ihn meine ;o). 
Wenn er seinen Kilt als moderne Straßenkleidung tragen würde, hätte ich auch kein Problem mit seinen Stiefeln.(Ich ziehe ja auch je nach Lust und Laune entweder 20Loch Springer oder Ballerinas zum Kilt an.)
Hier ist nur wieder das Problem, wenn er das als mittelalterliche Kleidung tragen will.
Ob es seine Sackpfeife schon im Mittelalter gab, weiss ich nicht.
Bei Musikinstrumenten sind andere die Experten.
Ist einfach nicht meine Baustelle.

Wenn schon kniehoch, dann trugen die Highlander nur Cuarans, die waren aber aus ungegerbtem Leder und wurden mit vielen Zungen, ähnlich der Bundschuhe, geschnürt. Meistens trugen sie aber die Highland Brogues, das schottische Pendant zum Festland-Bundschuh. Nur hatten die Brogues keine Zungen, sondern das Leder wurde vorne bei den Zehen einfach nur mit dem Riemen in Falten zugezogen. Ab dem Rist lief der Riemen dann links und rechts durch aufgenähte Schlaufen, wurde hinten über der Ferse überkreuzt und dann vorne geschnürt.
Danke,
so hab ich das Schuhwerk auch in Erinnerung.
Nun zu der LARPer Gruppe. Die sind als Beispiel eher gar nicht geeignet, denn die Gruppe auf dem Bild macht nur LARP und da herrscht nunmal kein Authentizitätszwang, es sind ja Fantasy-Schotten.
Deswegen schrieb ich auch hin das ich mir das Foto von einer Larpveranstaltung ausgeliehen habe.
Auf Larp hab ich auch kein Problem damit.
Nur tauchte eine Gruppe so ähnlich Gewandeter auf Sandizell auf.
Und das war eindeutig ein Mittelalterfest.
Ich hatte nur zu Sandizell die Kamera zu Hause gelassen weil ich selber als Besucher ohne Lager unterwegs war.
Und meine Kiepe war mit Spinnzeugs, Wasser und Cuculle schon schwer genug.

Den fetten blauen Fleck der mir der besoffene Touri verpasst hatte, der mal wieder unbedingt in die Kiepe des "Kräuterweibleins" reinglotzen wollte, wird mir noch ein paar Tage erhalten bleiben.
Anstelle höflich zu fragen musste der mir beinahe das Kreuz brechen, weil der Schrumpfgermane mal wieder zu klein war um reingucken zu können.
Na gut, der Intelligenzallergiker wirds nach der Faltung wohl nie wieder machen.
Der Anpfiff hatte Schlafsacklänge.

Die Jungs tragen alle korrekt angelegte Belted Plaids und der Bursche im Vordergrund trägt weder einen Braveheart Kilt, noch Belted Plaid, auch keinen modernen Kilt, sondern den Early Kilt, der ab 1695 bezeugt ist. Falls jemand sich auf Thomas Rawlinson berufen will, weder er , noch sein Schneider waren die Erfinder des kleinen Kilt, den hatte der Schneider nur bei den Highlandern abgekupfert. Als Rawlinson nach Schottland kam, trugen die Highlander schon längst neben dem Belted Plaid auch den kleinen Kilt mit großem Schulterplaid. Daß das Arbeiten im Belted Plaid etwas unbequem ist, stellten die Bewohner der Highlands schon Jahrzehnte früher fest und trennten einfach den angenähten Oberteil des Belted Plaid wieder ab. Dann wurde dieser Teil nochmal halbiert und wieder an den Längsseiten zusammengenäht. So entstand ein Plaid, der wieder 1,5 m breit und immer noch ca 2,5 m lang war und so weiterhin auch als Decke verwendet werden konnte.
Der Early Kilt den du auf dem Bild siehst, kostete den Träger einen Bruchteil von dem, was man für MA Kleidung, oder irgendeinen Kilt ausgeben müßte.  Um den Preis bekommst du im normalen Textilladen nichtmal das Material, denn das würde ungefähr das fünffache kosten ;o).
Kommt drauf an, ich rechne für eine einfach Grundklamotte des 13.jhds für Leinentunika(Unterhemd), Wollcotte knielang, Leinenbruche, Beinlinge etwa 100 Eus bei günstiger Einkaufsquelle.
Selber nähen muss man so oder so.
Gut, die Wendeschuhe schlagen noch einmal mit etwa 100Eus zu Buche.
Aber wenn ich daran denke, das die "Braveharthelden" alleine schon für das obligatorische Claymore etwa 200 bis 300 Eus ausgeben.
Dann ist der Grundstock alleine schon mit der Kohle fürs Schwert bezahlt.

Und gute Woll und Leinenstoffe in fürs Ma tauglicher Qualität kann man schon ab ungefähr 10 Eus der Meter bekommen.
Entweder man kauft bei einem Händler auf Veranstaltung oder man guckt einfach mal zum Winterschlussverkauf in nem  Laden oder Werksverkauf rein.

Early Kilt oder Belted Plaid wären ja auch kein Problem.
Wenn es eine Veranstaltung ist die auch diese Zeiten zum Thema hat.

Ich kann ja auch nicht mit meiner 12.jhd Klamotte auf einer Römer und oder Keltenveranstaltung auflaufen.
Da bin ich genauso falsch egal wie korrekt meine Klamotte fürs 12.jhd ist.
 
Den Typ im Video sieht man ja leider nur ganz kurz, könnte aber entweder ein Braveheart Kilt, oder aber ein moderner sein, zu dem der Bursche diese übliche Pseudo Braveheartschärpe trägt.
Na gut, der Junge im Kuscheldeckchen-Kilt ist ja sowieso der totale Witz, das Bild kenne ich schon seit Jahren. An diesem Outfit ist ja absolut gar nichts authentisch *gg*.

Liebe Grüße,
George


Der trägt die Schärpe.

Ansonsten wäre der Stoffwulst an seinem Rücken im Übergang Gürtel zu Hemd dicker.

Für uns die wir unsere Darstellung und die Wissensvermittlung an das Publikum im Mittelalterbereich(500 bis 1500 nach Christus) ernst nehmen.
Ist es nun mal ein großes Problem das so viele Menschen entweder mit ner Filmklamotte oder ner Fantasyklamotte auftauchen.
Einfach weil das Publikum mangels Wissen, einfach nicht unterscheiden kann was nun Geschichte ist oder Fasching.
Und gerade viele von den Bravehartschotten sagen nicht ehrlich "Och mir hat der Film so gut gefallen.".
Sondern stellen sich hin und verkaufen das als historische Realität.

Ich mache ja auch eine Exotendarstellung.
Irland, niederer Adel, 12jhd ist ziemlich selten.
Nach meinem Kenntnisstand bin ich Deutschlandweit so ziemlich die Einzigste.
Gerade darum muss ich alles was ich erzähle, anziehe und tue, dreimal abklopfen das ich kein falsches Bild vermittele.
Einfach weil es für die Zuhörer wesentlich schwieriger ist, meine Aussagen nach zu prüfen.(Wenn ich mit Lager da bin, hab ich meine Kiste mit den wichtigsten Büchern zu meiner Darstellung dabei.)

Frag nicht, was ich mir schon den Mund fusselig geredet habe um dieses Gabaldon(schreibt historische Romane zu meiner Zeit und Gegend. An denen absolut nichts stimmt, aber heisse Sexszenen drin sind.) Bild und das Bild der Iren das durch Bravehart durch den "Quoteniren" in die Köpfe der Menschen transportiert worden ist.
Wieder auf die historische Realität zu bringen.
Und die war ehrlich gesagt schon spannend genug!
Schliesslich beginnt mit der Eroberung Irlands 1170 unter Richard de Clare, Earl of Pembroke, Lord of Strigoil http://irlandlexikon.de/s/strongbows+invasion+1170/ die ganzen "Schwierigkeiten" zwischen Iren und Engländern.

Wenn jemand mit Belted Plaid und stimmiger Klamotte auf einer 16.jhd Veranstaltung auftaucht.
Kein Problem!
Wenn er sich dann auch noch prima mit seiner Zeit, der politischen und gesellschaftlichen Lage auskennt.
Klasse!
Dem höre ich gerne zu und lerne auch gerne von ihm!

Aber bitte nicht, auf einer Veranstaltung die eine andere Zeit behandelt.

LG
Das Leben ist zu kurz für langweilige Klamotten!

Birgit

McMorghey

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Re: Jacobite Reenactment Gruppe im Aufbau
« Antwort #11 am: 15.06.2011 09:17 »
hoi zäme

Diese Diskussion hatte ich auch schon in einem MA-Forum.
Ich gebs zu und bekenne mich schuldig... Ich trage Kilt an MA-Märkten und bin erst noch "handelnder Darsteller" (ich betreibe eine Schmiede und lasse Kinder ihre Glückshufeisen selber schmieden... und lasse mich dafür bezahlen *pssssst..... hüstel*)
Ich weise jedoch das Publikum darauf hin, das weder der Kilt noch die Esse (der Ventilator wird mit einem Riemenantrieb per Fuss betrieben, statt eines Blasebalges) in dieses Zeitalter gehört.

Ich störe mich nicht wirklich an den Schmusedecken - ich finde solche Farbkleckse unter den BESUCHERN braucht es doch. Die sind mir lieber als die 3/4-Hose mit weissen Socken in Sandalen.
oder die Kreuzritter mit Jeans und Turnschuhen unter dem Waffenrock.
Und die die Mädels tragen endlich mal wieder Kleider auch wenn der Hersteller Leo Carbone heisst...
Die meisten wissen, dass sie nicht Original "A" sondern bestenfalls "GNI" sind. Sei es auch nur im Herzen.

Gruess us dr Schwiz
McMorghey

Offline Asterix

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Re: Jacobite Reenactment Gruppe im Aufbau
« Antwort #12 am: 15.06.2011 13:40 »
Den Typ im Video sieht man ja leider nur ganz kurz, könnte aber entweder ein Braveheart Kilt, oder aber ein moderner sein, zu dem der Bursche diese übliche Pseudo Braveheartschärpe trägt.
Na gut, der Junge im Kuscheldeckchen-Kilt ist ja sowieso der totale Witz, das Bild kenne ich schon seit Jahren. An diesem Outfit ist ja absolut gar nichts authentisch *gg*.

Liebe Grüße,
George


Da ist vielleicht wenig authentisch, aber toll sehen die Sachen und die gezeigten Personen aus. Und das sind gute Beispiele für alternative Männerkleidung und -schuhe...

Gruß, Asterix
"Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen" (Giovanni Bosco)

Offline George_MacGregor

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Re: Jacobite Reenactment Gruppe im Aufbau
« Antwort #13 am: 15.06.2011 18:39 »
Hallo zusammen!

@Asterix: Naja, darum geht es hier aber auch nicht, sondern, daß auf MA Märkten eben Darsteller in Kleidung auftauchen, die nicht authentisch ist. Allerdings sollte man halt nicht zu streng sein, denn McMorghey zB. klärt die Besucher ja sowieso darüber auf, daß sein Outfit nicht MA ist. Dann gibt es noch die Besucher, die in diverser Kleidung unterwegs sind, die nicht MA ist. Wenn es darum geht, dürften auch keine Besucher in moderner Kleidung einen MA Markt besuchen, denn die passen dann dort schon gar nicht hin ;).

Bei uns sehen die Veranstalter von MA Märkten und Festen überhaupt nicht so eng. Da geht es einfach darum, daß den Leuten die Möglichkeit gegeben wird, auch mal anders gekleidet zu sein, als in den üblichen, langweiligen Alltagsklamotten.

In Österreich gibt es außerdem kaum die Möglichkeit, wirklich zu den passenden Veranstaltungen zu kommen. Es gibt nur Highland Games und eben MA Feste und Märkte. Vom Schottland des 16. - 18. Jhdt. und den Jacobiten Aufständen hat da kaum einer eine Ahnung. Die Außenstehenden freuen sich einfach, wenn da plötzlich Kiltträger auftauchen, überhaupt wenn diese den alten Highland Dress tragen. Davon gibt es allerdings außer mir nur relativ wenige ;).

Liebe Grüße,
George
'S RIOGHAL MO DHREAM

Offline Wachkatze

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Re: Jacobite Reenactment Gruppe im Aufbau
« Antwort #14 am: 16.06.2011 01:33 »


Hallo zusammen!

@Asterix: Naja, darum geht es hier aber auch nicht, sondern, daß auf MA Märkten eben Darsteller in Kleidung auftauchen, die nicht authentisch ist. Allerdings sollte man halt nicht zu streng sein, denn McMorghey zB. klärt die Besucher ja sowieso darüber auf, daß sein Outfit nicht MA ist. Dann gibt es noch die Besucher, die in diverser Kleidung unterwegs sind, die nicht MA ist. Wenn es darum geht, dürften auch keine Besucher in moderner Kleidung einen MA Markt besuchen, denn die passen dann dort schon gar nicht hin ;).
*seufz*
Anscheinend finde ich nicht die richtigen Worte.

Wir machen doch das Ganze um den Besuchern ein Bild von einer sehr interessanten Zeit zu vermitteln.
Im Geschichtsunterricht wird ja an dieser Zeit in der sich unser heutiges Europa mit seinen Sitten und Gebräuchen bildete nur vorbeigalloppiert.
Aber wir möchten den Leuten zeigen wie es wirklich war und nicht die ganzen Klischees wie wir sie in Hollywoodfilmen und miesen Dokumentationen sehen.

Mac Morghey macht eine Handwerksvorführung.
Da ist klar das sein Fokus auf dem Schmiedehandwerk liegt.
Er muss sich in seiner Recherche darauf konzentrieren und auch die Techniken erlernen und üben.
Er hat schlichtweg einfach keine Kapazitäten mehr für die Klamottenseite frei.
Auch für uns hat der Tag nur 24h.

Der modern gekleidete Besucher sei es nun Normalo, Punk, Hopper, Gothic oder auch Rockträger ist für jeden klar und ersichtlich Modern!
Und somit für jeden von dem geschichtsvermittelnden Darsteller unterscheidbar.

Als kleines Beispiel:
Ich bin stark kurzsichtig und kann keine Kontaktlinsen tragen.(Staub, Feuerrauch + Kontaktlinse = schmerzende Augen und wenn man die dann nicht ganz flott rausmacht. Kaputte  Hornhaut)
Da es im 12.jhd nur Lesesteine(Art Lupe) für Weitsichtige gab. Gibt es schlichtweg keine Möglichkeit eine zeitgerechte Brille zu tragen.
Also trage ich zu meiner Klamotte meine klar und deutlich als modern erkennbare Brille.(So wie andere Hobbyisten ihre Hörgeräte tragen.)
Die Besucher erkennen meine Brille als modern.
Es gibt zwar mal die Frage warum ich den jetzt ne moderne Brille trage.
Auf die ich kurz erzähle wie sich die optischen Hilfsmittel für Sehbehinderungen im Laufe der Geschichte entwickelt haben.

Interessanterweise kommen die "Im Middelalder gabs aber noch keine Brillen!" und andere noch unnettere Schmähsprüche gerade von der GNI, "1000Jahre + Trinkhorn an einem Leib", Bravehartschotten und Faschingskostüm Fraktion.
Und gerade diese Fraktion erlebe ich oft genug, wie sie diese ganzen Klischees von "Im Middelalder hams die Hexen verbrannt"(Falsch, das ging erst mit Beginn der Renaissance los) bis hin zum "saufenden raufenden Ridder Kunibert" im Brustton der Überzeugung den interessierten Besucher erzählen.


Bei uns sehen die Veranstalter von MA Märkten und Festen überhaupt nicht so eng. Da geht es einfach darum, daß den Leuten die Möglichkeit gegeben wird, auch mal anders gekleidet zu sein, als in den üblichen, langweiligen Alltagsklamotten.
Warum eigentlich immer auf den Mittelalterveranstaltungen?
Für die Besucher der  napoleonischen Veranstaltungen ist es kein Problem die Faschingskostüme im Schrank zu lassen.
Auch die anderen Epochen haben zwar ab und zu mal irgendeinen Kostümhelden.
Aber eher selten und nur als Ausnahme.
Im Mittelalterbereich muss ich auf fast jeder Veranstaltung erst einmal suchen bis ich überhaupt mal jemanden finde, bei dem ich zumindest das Jahrhundert erkennen kann.

In Österreich gibt es außerdem kaum die Möglichkeit, wirklich zu den passenden Veranstaltungen zu kommen. Es gibt nur Highland Games und eben MA Feste und Märkte. Vom Schottland des 16. - 18. Jhdt. und den Jacobiten Aufständen hat da kaum einer eine Ahnung. Die Außenstehenden freuen sich einfach, wenn da plötzlich Kiltträger auftauchen, überhaupt wenn diese den alten Highland Dress tragen. Davon gibt es allerdings außer mir nur relativ wenige ;).

Liebe Grüße,
George


Highland Game würde ja für die Bravehartschotten ja noch ein bisschen passen.
Wäre zumindest schon mal die Gegend.

Und selbst auf einer Mittelalterveranstaltung könnte ich mir ein Lager schön mit Erklärungsschild und Erklärbär(scherzhafter Ausdruck für denjenigen der am Lagerzaun steht, den interessierten Besucher in Empfang nimmt und die Fragen beantwortet) gut vorstellen.
Ich erinner mich nur an ein Freienfels(lang ists her) auf dem die Gruppe Takeshi mit Lager zu Gast war.
Takeshi ist zwar zeitmässig im Mittelalter angesiedelt aber ne gaaaaanz andere Weltgegend.
Sie stellen das japanische Mittelalter dar.
Aber auf ganz hohen Niveau!
Jedes Ausrüstungstück nach Vorbild angefertigt, jeder konnte detailiert erklären was er anhatte, was er da tut und welches seine gesellschaftliche Stellung war.
Ich habe in diesen zwei Tagen mehr über die japanische Kultur und Geschichte gelernt als jemals zuvor.

So etwas würde ich auch gerne für den schottischen Bereich auf Veranstaltungen sehen!
Das Leben ist zu kurz für langweilige Klamotten!

Birgit

McMorghey

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Re: Jacobite Reenactment Gruppe im Aufbau
« Antwort #15 am: 16.06.2011 11:17 »
Madainn Mhath, wertes Volk aller Stände  ;)

Mac Morghey macht eine Handwerksvorführung.
Da ist klar das sein Fokus auf dem Schmiedehandwerk liegt.
Er muss sich in seiner Recherche darauf konzentrieren und auch die Techniken erlernen und üben.
Er hat schlichtweg einfach keine Kapazitäten mehr für die Klamottenseite frei.
Auch für uns hat der Tag nur 24h.

Takeshi ist zwar zeitmässig im Mittelalter angesiedelt aber ne gaaaaanz andere Weltgegend.
So etwas würde ich auch gerne für den schottischen Bereich auf Veranstaltungen sehen!

Nun, für mich ist ja einfach... das Handwerk ist "bekannt" (nun, ja... es gibt Leute die schreibens richtig  ;))  - auch im Mittelalter ist ein Hammer ein Hammer und hatte schon die Form welche er jetzt hat.
Ob ich wohl wirklich mal noch ein Hinweis-Schild machen sollte, was nicht mittelalterlich ist in unserer Schmiede?

Um ehrlich zu sein, hätte ich ja im Winter die Zeit schon um auch an den Klamotten zu feilen...ääääh zu nähen. Doch ich bin lieber im Kilt unterwegs als in Hosen  ;D - somit beschränke ich mich also auf das Schild. Ihr mögt verzeihen, wertes Volke...

Wow! Takeshi.... und schottischer Bereich
Am Castle-Fest in Holland gibt es einen Bereich, mehrere Bereiche,  welche die Völker, Epochen und so weiter darstellen und betreiben. Kelten, Schotten, Mittelalter....
Klar getrennt und doch klar zum Fest gehörend.
Das klappt also. Vielleicht sollte mann und frau mal den Veranstaltern Hinweise auf solche Sachen geben.

Ich bin mal gespannt ob das http://www.zeitstrasse.ch/ klappt. Die Homepage ist jedenfalls so aufgebaut....

Hier in der Schweiz haben wir es einfacher.... diejenigen mit Halbwissen, dem ganz gefährlichen Halbwissen, sind klar ersichtlich in 3/4Hose, weissen Socken, Pnöööö-sandale-mit-spanngurt (verzeih, Teerpirat, der Asudruck ist einfach zu gut um den nicht zu verwenden  ;))
Dann kommen die wilden Fell-Barbaren, in Jeans, Miltärschuhen und Trinkhorn und einem IKEA-Schaffell über den Schultern. Die saufen einfach rum.
und die Interessierten in Leo Carbone... doch eben sehr interessiert!

Die Medien wiederum zeigen das was sie sehen - es sei denn du gibst Ihnen etwas, etwas was DU zeigen willst. Medien sind faul. GIB  ihnen also das entsprechende Material und lass die ansonsten nicht unbeaufsichtigt!

Seyd gegrüsset
McMorghey


Offline George_MacGregor

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Re: Jacobite Reenactment Gruppe im Aufbau
« Antwort #16 am: 19.06.2011 05:30 »
Hallo Birgit!

Wieso glaubst du, daß du nicht die richtigen Worte findest? Ich hab dich schon richtig verstanden ;). Das ändert ja trotzdem nichts an der Tatsache, daß man es bei uns nicht so streng nimmt. Bei euch in Deutschland ist, was MA betrifft, ja viel mehr los, das kannst du bei uns vergessen. Klar gibt es auch ganz korrekte Darstellungen, aber den Veranstaltern selbst geht es hier ja nur darum, auch den Besuchern mal die Möglichkeit zu geben, nicht immer nur die langweiligen Alltagsklamotten zu tragen. Aber das sind und bleiben eben immer noch Besucher und was die dann tragen ist ja trotz allem ihre Sache. Wichtig ist ja nur, daß die Darsteller selbst korrekt gekleidet sind, was ja der Fall ist. Braveheart Schotten sind da nicht dabei. Schottisches MA wirst du bei uns schwer finden, weil es den Schottland Fans ja hauptsächlich darum geht, Kilts zu tragen und die gab es im MA aber nicht.

Mir käme jedenfalls nie in den Sinn, eine Brillenträgerin dumm anzumachen, mit dem Hinweis, es habe damals keine Brillen gegeben ;).

Liebe Grüße,
George
'S RIOGHAL MO DHREAM

Offline Wachkatze

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Re: Jacobite Reenactment Gruppe im Aufbau
« Antwort #17 am: 21.06.2011 03:27 »


Hallo Birgit!

Wieso glaubst du, daß du nicht die richtigen Worte findest? Ich hab dich schon richtig verstanden ;). Das ändert ja trotzdem nichts an der Tatsache, daß man es bei uns nicht so streng nimmt. Bei euch in Deutschland ist, was MA betrifft, ja viel mehr los, das kannst du bei uns vergessen.
Naja es kommt drauf an was man unter MA versteht.
Es gibt zwar viele Feste die sich mit der Bezeichnung Mittelalter oder Historisch schmücken.
Nur leider steckt bei näherer Betrachtung kein Mittelalter drin.
Mich ärgert das, weil ich es für Beschi... halte.
*achselzuck*
Wenn ich ein Bier kaufe, will ich auch das in der Flasche nen Bier ist und keine Milch.

Klar gibt es auch ganz korrekte Darstellungen, aber den Veranstaltern selbst geht es hier ja nur darum, auch den Besuchern mal die Möglichkeit zu geben, nicht immer nur die langweiligen Alltagsklamotten zu tragen.
Viele Veranstalter sind leider Eventagenturen die auf den urigen Middelalderzug aufgesprungen sind und einfach nur Kohle machen wollen.
Da sucht man sich ne billige Musiktruppe die drei Lieder auf der Sackpfeife können und schön wild mit Lederstrapszeug einen auf Corvus Corax machen.
Ne billige tschechische Schaukampftruppe die mit drei oben, drei oben auf die Blechschilde eindengeln.
Und noch ein paar Sitzritter mit Burgfrolleins die mit Emailtöppen und Bierbänken das urige middelalderliche Söldnerleben darstellen.
Und fertig ist der orischinal Middelaldermarkt...

Und die Kinder nehmen dieses Bild mit.

Aber das sind und bleiben eben immer noch Besucher und was die dann tragen ist ja trotz allem ihre Sache. Wichtig ist ja nur, daß die Darsteller selbst korrekt gekleidet sind, was ja der Fall ist. Braveheart Schotten sind da nicht dabei. Schottisches MA wirst du bei uns schwer finden, weil es den Schottland Fans ja hauptsächlich darum geht, Kilts zu tragen und die gab es im MA aber nicht.

Mir käme jedenfalls nie in den Sinn, eine Brillenträgerin dumm anzumachen, mit dem Hinweis, es habe damals keine Brillen gegeben ;).

Liebe Grüße,
George


Das Problem ist halt das man dem Besucher kein Schild"Ich bin auch ein Besucher und will nur Spaß haben." umhängen kann.

Jeder von uns gönnt ja den Besuchern ihren Spaß und wir wollen ja auch das sie mit Freuden die Veranstaltung besuchen.
Schliesslich wissen wir alle:
"Ohne Besucher, keine Veranstaltung!"

Aber in dieser Hinsicht beneide ich die britische Szene.
Dadurch das dort von Anfang an der National Trust die Schirmherrschaft über die Veranstaltungen übernommen hatte und Museen und Hobbyisten sehr eng zusammenarbeiten.
Sind die Spielregeln für Aktive und Besucher von Anfang an klar geregelt.

Solche Sachen, wie in Pseudoklamotte aufzuschlagen ist dort undenkbar.

Viele Museen haben dort auch ihre First Person Interpreter.
Das ist meistens ein Hobbyist der dort im Museum fest angestellt ist.
Und dem Besucher in Kleidung und Ausrüstung seiner Zeit das Alltagsleben näherbringt.
Das kann eine Magd sein, die in einer Burgküche sitzt und spinnt und dabei erzählt was so der Koch alles angestellt hat, damit das letzte Festbankett auch wirklich der Knaller wurde.

Hier in Deutschland haben wir das Problem, das wir Anfang der 80er wirklich bei Null anfangen mussten und erst sehr mühsam Fundberichte, Forschungsergebnisse, Buchabbildungen aus dem Elfenbeinturm herausarbeiten mussten.
Einfach so als Hobbyist ohne Forschungsauftrag in ne Bibliothek reinlatschen "Ich möchte mir mal gerne die Manesseabbildungen angucken."?
Da hat die Leute erst mal der Schlag getroffen.

Heute liegen sehr viele von den alten Handschriften in digitalisierter Form im Inet vor.
Es sind vernetzte Datenbanken der Museen im Netz auf denen man nach Realien(Wie sieht den eine Lampe im 12.jhd aus?) suchen kann.

Die ersten KzK Mittelaltermärkte waren noch richtiggehende "Helden in Strumpfhosen" mit quasi Lutherdeutsch als Marktsprache Veranstaltungen.
Klaro, aus Mangel an Informationen orientierte man sich an den Hollywoodfilmen.

Und da ging der Teufelskreis los.
Die Forschung hatte Angst das man ihre Ergebnisse ins Lächerliche zieht.
Die Hobbyisten kamen an die Informationen nicht ran und konnten nur sehr schwer besser werden.

Inzwischen ist die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Hobby wesentlich besser geworden.
Aber diese Altlasten hängen halt noch nach.

Der oben gepostete Link zur Zeitstraße Basel ist ein gutes Beispiel wie eine richtig gute Veranstaltung aussehen sollte.
Es gibt auch hier in Deutschland einige gute Veranstaltungen die das Zeitstraßen oder Zeitinsel Konzept nutzen.
Eine wunderbare Methode um dem Besucher zu zeigen wie sich die Mode und die Ausrüstung im Laufe der Jahrhunderte gewandelt hatte.
Ich wünsche mir mehr Veranstaltungen in dieser Art und weniger Kaltenberger Sauffeste.

LG  
  
Das Leben ist zu kurz für langweilige Klamotten!

Birgit

Sweety

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Re: Jacobite Reenactment Gruppe im Aufbau
« Antwort #18 am: 21.06.2011 09:05 »
Hi zusammen,
eine schöne Diskusion, mit viel Fachwissen.
Aber genau diese Art von Diskusion hat mich dazu gebracht, lieber zu MPS Veranstalltungen zu gehen.
Nicht schimpfen, ich mag den Hiller auch nicht, genau wie der gute Barde.  :D
Aber wenn ich auf einem MA-Markt als Besucher angemault werde, weil mein Kilt nicht 16. sondern 17. Jarhundert darstellt, oder (weil es halt gräulich geseicht hat) ich die falschen Schuhe anhatte, geht mir das als einfacher Kiltträger nur auf den S...  Ähm.. Nerv!
Ein solches Lager interessiert mich dann nicht mehr. Da frag ich auch nicht nach, was evtl. richtiger wäre, oder warum Sie eine bestimmte Zeitspanne darstellen. Da geh ich einfach weiter.
Wenn das dann auch noch ein Händler mit Stand ist, da juckt mich doch sein Angebot nicht mehr.
Ich bewundere alle, die um "A" Darstellung bemüht sind, aber bitte, das kann doch nicht von allen erwartet werden!
Und wenn ich zu einer solchen Veranstalltung gehe, und mich "einigermassen" passend kleide, dann tue ich das um Spaß zu haben.
Das wollt ich nur mal loswerden.
@McMorghey,
Ich finde, du siehst klasse aus mit deinem Kilt an der Esse!
Gruß,
Jürgen

Offline Wachkatze

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Re: Jacobite Reenactment Gruppe im Aufbau
« Antwort #19 am: 21.06.2011 15:03 »


Hi zusammen,
eine schöne Diskusion, mit viel Fachwissen.
Aber genau diese Art von Diskusion hat mich dazu gebracht, lieber zu MPS Veranstalltungen zu gehen.
Keiner führt diese Diskussionen gerne.
Aber sie müssen sein.
Ohne diesen Austausch kann man nicht reflektieren wo es hakt und wo wir mit den Verbesserungen ansetzen müssen.

Ein Ergebniss dieser Diskussionen ist ja das Hiller seine Veranstaltungen nicht mehr Mittelalterfest nennt sondern Mittelalterlich Phantastik Spektakulum.
Der hat schlichtweg von der Szene so einen auf den Deckel bekommen, das umbenannt hat.

Nicht schimpfen, ich mag den Hiller auch nicht, genau wie der gute Barde.  :D
Ich frage mich ob es überhaupt jemanden gibt, ausser seiner Mutter, der ihn mag.
Aber wenn ich auf einem MA-Markt als Besucher angemault werde, weil mein Kilt nicht 16. sondern 17. Jarhundert darstellt, oder (weil es halt gräulich geseicht hat) ich die falschen Schuhe anhatte, geht mir das als einfacher Kiltträger nur auf den S...  Ähm.. Nerv!
Ein solches Lager interessiert mich dann nicht mehr. Da frag ich auch nicht nach, was evtl. richtiger wäre, oder warum Sie eine bestimmte Zeitspanne darstellen. Da geh ich einfach weiter.
Weisst du noch wer das war?

Ok, ich gebe zu, wenn ich einen laut rum pöhlenden Bravehartschotten vor mir habe.
Kann ich mir das "Mähhh" auch nicht verkneifen.

Aber wenn ich einen interessierten Besucher vor mir habe, der anscheinend nur auf eine Hollywoodlegende reingefallen ist.
Steht erst mal das freundliche Gespräch im Vordergrund.
Klar frage ich ihn worauf seine Kleidung beruht.

Aber blöde anmachen käme mir nicht in den Sinn.
Jeder von uns hat mal klein angefangen und oft genug waren es dann die Hinweise von den erfahreneren Aktiven die uns dazu brachten unsere Klamotte nochmal zu überdenken.

Wenn das dann auch noch ein Händler mit Stand ist, da juckt mich doch sein Angebot nicht mehr.
Ich bewundere alle, die um "A" Darstellung bemüht sind, aber bitte, das kann doch nicht von allen erwartet werden!
Ich kenne nur sehr wenige Händler die tatsächlich mittelalterliche Ausrüstung und Kleidung anbieten.

Mich würde es wirklich sehr interessieren von wem du die Sprüche kassiert hast.

Ich bin jetzt wirklich schon ziemlich lange im Hobby unterwegs.(Langsam zähle ich schon zu den "Alten".)
Und nach meiner Erfahrung nach, sind die lautesten Schreier und Pöhler die Fuzzis.
Und wenn man da sich mal Lager und Klamotten ansieht, ist die "Nicht historisch korrekt" Liste deutlich länger als die "Haste richtig gemacht" Liste.

Und die Sorte bekommen wir "Wir wollens richtig machen" Leute genauso auf den Sack.
Das sind dann die "Öh, ein A-Pabst! Der geht doch zum Lachen in den Keller. Blöde Spaßbremse!"
"Guck mal! Sieht doch voll schei... aus." etc. und was noch so an Nettigkeiten fliegt...
Brüller.
Oft mit dem Trinkhorn in der Hand vom afrikanischen Gebärstuhl(Diese Steckstühle) aus, zugebrüllt.

Für mich wäre es wirklich sehr wichtig zu wissen, von wem die Sprüche kamen.
Ich möchte gerne nachvollziehen, wie und warum.
Vielleicht waren es sogar Gruppen die ich kenne, dann werde ich das Thema beim nächsten Treffen mal auf den Tisch bringen.
Keiner von uns ist perfekt und gerade in der Öffentlichkeitsarbeit mit Besuchern müssen wir immer dazulernen.
Die wenigsten kommen aus Berufen mit Kundenkontakt.
Und sind dementsprechend erstmal nicht so im Menschenumgang geübt.

Da brauchen wir das Besucher Feedback um dazu zu lernen und uns selber zu verbessern.

LG
Das Leben ist zu kurz für langweilige Klamotten!

Birgit

Sweety

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Re: Jacobite Reenactment Gruppe im Aufbau
« Antwort #20 am: 21.06.2011 15:50 »
Hallo Birgit,
das war in Bückeburg, als es noch nicht vom Hiller regiert wurde.
Ein Stand mit Bögen, Pfeilen und Zubehör, der mich ansich schon interessiert hätte.
Bin dann einige Male nicht hingefahren. Als ich dann doch wieder hin bin, mit Bike und "Zweiröhrig", hies es dann "MPS".
Ich habe den Stand aber auch nicht mehr gesehen.
Meine Bögen und das Zubehör habe ich mittlerweile anderweitig beschafft.
Im Club stört es auch niemanden, dass ich zum Earlykilt meine Mokasinartigen Raulederstiefel trage.
Ähnliche habe ich übrigens gerade in Edinburgh an einer Figur in einer Ausstellung gesehen.
Anders geschnürt, aber doch sehr ähnlich. Leider durfte man dort nicht fotografieren. :-\
Meine Freundin machte mich drauf aufmerksam: Schau mal, deine Stiefel.
Keine Angst, ich gehe auch wieder zu MA-Märkten.
Aber dann in Jeans/Leder, oder erkennbar in "modernem Kilt"
Zum MPS fahren wir auch gern, vor allem Abends.
Dann sind die meißten "Bewacher" weg. ;D Dann wird es schön! ;D
Gruß,
Jürgen

Offline Highlander

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Re: Jacobite Reenactment Gruppe im Aufbau
« Antwort #21 am: 21.06.2011 18:31 »
oh Mann oh Mann
ihr habt aber Probleme ;D
sollte mich wirklich mal einer/eine auf einem MA wegen meinem modernen Kilt
"anmachen" geht für diese Person garantiert dieser Schuss nach hinten los. Grundsätzlich geht mir zwar sowas am Allerwehrtesten vor bei, und doch ist es eine Prinziepsache:
Es geht von meiner Seite ganz einfach eine Beschwerde über diese Person an den Veranstaller raus,
das ich es mir als "Kunde/Besucher" nicht bieten lasse, und das er in Zukunft dafür zu sorgen hat,
das sowas nicht mehr vor kommt.
Aber ansonsten brauche ich keine Veranstalltungen um Kilt zu tragen.
Muss aber sagen, das ich in  letzer Zeit relativ wenig Kilt trage, da ich viel zum Fotografiren unterwegs bin,
und wenn man auf Motivsuche ein paar KG Fotogerösel mitschleppt ist eine Jeans und Turnschuhe einfach Zweckmäßiger
LG
Highlander

Offline Wachkatze

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Re: Jacobite Reenactment Gruppe im Aufbau
« Antwort #22 am: 22.06.2011 01:01 »
sweety:
Hmm, Bückeburg vor Hiller.
Das ist schon ne Weile her.
Ziemlich wenig Information. Du weisst wieviele Bogenstände es gibt...
Viele!
Ich nehme es auf jeden Fall als Gesprächsanregung mit.

Highländer:
Wer sich mit historischer Kleidung wirklich auskennt.
Macht niemanden an, der einen modernen Kilt trägt.
Der ist genauso klar und eindeutig ein Kleidungsstück des 21.jhds wie die Jeans.

Sei froh das du als Besucher dich beim Veranstalter beschweren kannst.

Ich als Aktiver muss oft genug abwägen ob ich den Klopper nicht lieber schlucke.

Ich erinnere mich noch gut an die Pflaume der ich die mal kurz das Handgelenk verdrehen durfte, weil der Kerl mir den Rock bis über die Scham hochheben wollte.
(Hatte Ober und Unterkleid mit einem Griff erwischt. Wir erinnern uns. Damenunterwäsche des 12.jhds sind dein Unterkleid + Strümpfe. Mehr is nicht...)
Frag nicht, was der die Welle gemacht hatte.
Ich hatte nur Glück das die Orga mich schon seit ein paar Jahren kennt...

Höflicher und Respektvoller Umgang sollte für beide Seiten gelten.

LG
Das Leben ist zu kurz für langweilige Klamotten!

Birgit

Offline Peterjo

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Re: Jacobite Reenactment Gruppe im Aufbau
« Antwort #23 am: 05.10.2011 17:53 »
Als ich heute in der Berliner Innenstadt mit Kilt herumlief, waren drei junge Frauen vor mir. Ein entgegenkommender Mann rief herüber: zieh die Hose aus!

Die Mädchen bezogen das auf sich, weil alle Hosen anhatten (mich hatten sie nicht gesehen): was will der? der spinnt ja! und noch anderes


 

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