Autor Thema: komische Blicke  (Gelesen 27228 mal)

silixflox

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Re: komische Blicke
« Antwort #15 am: 10.12.2010 17:43 »
Die brauchen das!
Wünsche allen ein schönes WE (Leider leider ohne Kilt)

Offline franco

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Re: komische Blicke
« Antwort #16 am: 10.12.2010 22:46 »
Zitat

Wer sagt denn, dass Männer keine Röcke anziehen dürfen? Gibt es ein Gesetz oder Verordnung, die das verbietet?

Die Hose war für die Frauen ein politisches Symbol. Die "Freiheit" Hosen zu tragen, war die "Freiheit" gleiche Rechte ein zu fordern. Heute ist die politische Aussage schon längst verloren gegangen. Die Dinge haben eine Eigendynamik.

Du hast die Anführungszeichen zwischen dem Wort "dürfen" entweder nicht gesehen oder du hast sie nicht sehen wollen.

Wenn die Hose für die Frau ein politisches Symbol war - was ist dann der Rock für den Mann? Muss ich als Mann gleich politisch aktiv werden, um Rock zu tragen? Ich glaube nicht! Wahrscheinlich auch deshalb nicht, weil sich kaum jemand heute noch leidenschaftlich für Politik begeistert.
 ;)

Zitat
Wer untersagt den Männer die Emanzipation?

Niemand!

Wir haben verstanden, dass Frauen die gleichen "Rechte" zustehen sollen wie Männer. Und der umgekehrte Fall? Der wird einfach nicht diskutiert - aus welchen Gründen auch immer! Dafür verantwortlich sind übrigens im Wesentlichen die Männer - aber die interessieren sich überwiegend gar nicht für das Thema.

Zitat
Dass Männer wie Frauen die Ziele der Emanzipation der Frau immer wieder neu erklärt werden müssen, liegt weniger an denen, die Wissen worüber sie reden, als an den Leuten, die auf der Basis von Fehlinformationen und Halbwissen, Annahmen und Auslegungen eine Menge dummes Zeug erzählen.

Das ist erklärungsbedürftig! Hälst Du dich jetzt für allwissend? Welche Voraussetzungen muss ich denn mitbringen, um mitreden zu dürfen?

Zitat
Meine Hoffnung, hier sei das Gejammer über die bösen Emanzen und das nicht-dürfen als Mann überwunden, bestätigt sich leider nicht. Schade.

Ich verstehe nicht, was das hier soll. Mir ist nicht bewusst, über welche "bösen Emanzen" hier gejammert wurde.
Wäre schön, wenn du sachlich argumentieren könntest, anstatt dich in Polemik zu flüchten. Das hast du nämlich gar nicht nötig.
"Ja, ich kann! - sogar im Rock!"

Offline MasinAD

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Re: komische Blicke
« Antwort #17 am: 11.12.2010 00:43 »
Hi Franco!

Zitat
Dass Männer wie Frauen die Ziele der Emanzipation der Frau immer wieder neu erklärt werden müssen, liegt weniger an denen, die Wissen worüber sie reden, als an den Leuten, die auf der Basis von Fehlinformationen und Halbwissen, Annahmen und Auslegungen eine Menge dummes Zeug erzählen.

Das ist erklärungsbedürftig! Hälst Du dich jetzt für allwissend? Welche Voraussetzungen muss ich denn mitbringen, um mitreden zu dürfen?

Du bist durchaus vorbereitet. Jedenfalls nicht weniger als alle anderen hier und draußen.

Was Susan meinen mag, wenn sie dasselbe meint wie ich, ist, dass Emanzipation kein erreichbarer Zustand sondern eine Art zu leben ist. Wie ich schon andernstrangs hier schrieb, ist Emanzipation nicht nur, über das eigene Leben zu bestimmen, sondern auch die Entscheidungen anderer zu akzeptieren. Alles unter der Prämisse, dass niemanden geschadet wird und dass niemand in seiner Freiheit beschränkt wird.

Viele Frauen sind nicht emanzipiert, sie imitieren einfach nur das Verhalten ihrer Geschlechtsgenossinnen und diese das der emanzipatorischen Vorgängerinnen. Da ist kein Verständnis, oder nur wenig, vorhanden über die Bedeutung der Errungenschaften, die sie heute genießen können.

Männer habe eine solche Emanzipation nicht mitgemacht, da ihre gesellschaftlich vorgesehene Rolle ihnen sowieso einige Vorteile einbrachte, die in den vergangenen Jahrzehnten aber erodierten: beruflich, rechtlich, finanziell -- die ganze Ökonomie und Politik war männlich, nicht nur dominiert, sondern fast ausnahmslos aus Männern bestehend.

Aus Warte der Männer damals und größtenteils noch heute besteht auch weiter kein Grund, die eigene Rolle zu überdenken. Wobei ich zumindest das Gefühl habe, das da eine Bewegung stattfindet, wonach sich die Rolle des Mannes durch die mediale Vermittlung und durch die um sich greifende erzieherische Einfältigkeit auf einen 'männlichen' Kern konzentriert, also reduziert wird. Schwierig auszudrücken. Aber vielleicht kommt ja an, was ich meine.

Wie auch immer, es gibt zwei Entwicklungen: Die Vereinfachung der Männerrolle einerseits und die zeitlich parallel verlaufende Erweiterung der Frauenrolle um Bereiche, die vormals von Männern besetzt waren (na, wieviele Figaros kennen wir noch?).

Hallo Susan!

Meine Hoffnung, hier sei das Gejammer über die bösen Emanzen und das nicht-dürfen als Mann überwunden, bestätigt sich leider nicht. Schade.

Es ist leider nur menschlich, die eigene Verantwortung abzuwälzen. Ist ja auch besser für die eigene geistige Hygiene. Zumindest kurzfristig und oberflächlich. Aber Franco hat es sicher anders gemeint, als Du es verstanden hast. Natürlich untersagen nicht Frauen den Männern ihre Emanzipation, das machen Männer schon alleine zur Genüge. Und nicht nur Männern Männern, sondern oftmals Männer auch sich selber. Dass es Frauen gibt, die ihren Teil dazu beitragen, ist nur allzu klar. Wer begrüßt hier oder in Eurem persönlichen Umfeld denn, wenn jemand ankündigt, er wolle heute mal was gänzlich anders machen? Und gerade dann, wenn es das eigene Verständnis vom Verhältnis zwischen Menschen und das Selbstverständnis berührt?

Heteronormativität beinhaltet, dass a) Heterosexualität eine Norm darstellt, dass b) Geschlechtsdualität eine Norm darstellt, und dass c) alle Menschen der eigenen Gesellschaft a) und b) alltäglich befolgen. C) äußert sich u.a. darin, dass Männer und Frauen sich modisch zu unterscheiden haben. Solche gesellschaftlichen Erwartungen stehen aber immer in Konflikt mit einer wie auch immer gearteten Emanzipation.

LG
Masin

Offline franco

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Re: komische Blicke
« Antwort #18 am: 11.12.2010 07:05 »
MasinAD,

Deine Ausführungen waren sehr hilfreich. Vielen Dank dafür!

Zitat
Viele Frauen sind nicht emanzipiert, sie imitieren einfach nur das Verhalten ihrer Geschlechtsgenossinnen und diese das der emanzipatorischen Vorgängerinnen. Da ist kein Verständnis, oder nur wenig, vorhanden über die Bedeutung der Errungenschaften, die sie heute genießen können.

Ich gebe noch einen drauf!

Simple Imitation von Verhaltensweisen ist der Grund des Übels. Denn dadurch wird die Auseinandersetzung mit der Thematik gerade unterbunden. Es ist für die Frauen von heute selbstverständlich, Hosen zu tragen. Sie können auch wieder Röcke tragen, wenn sie wollen, diese Entscheidungsfreiheit steht ihnen jeden Tag offen, ohne dass sie über die Ursache dieser Entscheidungsfreiheit nachdenken müssen. Das haben andere Generationen von Frauen vor ihnen für sie erledigt. Und das ist ohne jede Frage gut so!

Zitat
Männer habe eine solche Emanzipation nicht mitgemacht, da ihre gesellschaftlich vorgesehene Rolle ihnen sowieso einige Vorteile einbrachte, die in den vergangenen Jahrzehnten aber erodierten: beruflich, rechtlich, finanziell -- die ganze Ökonomie und Politik war männlich, nicht nur dominiert, sondern fast ausnahmslos aus Männern bestehend.

Aus Warte der Männer damals und größtenteils noch heute besteht auch weiter kein Grund, die eigene Rolle zu überdenken. Wobei ich zumindest das Gefühl habe, das da eine Bewegung stattfindet, wonach sich die Rolle des Mannes durch die mediale Vermittlung und durch die um sich greifende erzieherische Einfältigkeit auf einen 'männlichen' Kern konzentriert, also reduziert wird. Schwierig auszudrücken. Aber vielleicht kommt ja an, was ich meine.

Doch, ich verstehe sehr gut, was du meinst. Es wird zumindest den Männern vermittelt, dass sie aufgrund der weiteren Fortschreitung der Emanzipation der Frau jetzt im Moment gerade mal "nicht dran" sind. Das heisst: Wandlungsfähigkeit in der gesellschaftlichen Rolle ist momentan bei den Frauen konzentriert. Die Männer müssen sich da reinfügen und das tun sie erstmal, in dem sie klar stellen, dass sie "Männer" sind. Und das tut man nicht unbedingt dadurch, dass man einen Rock anzieht!

Im Moment erkennen die Männer also noch nicht, dass sie durch die gesellschaftlichen Veränderungen selbst in eine neue Rolle gedrückt werden, die dem früheren Weltbild nicht mehr überein stimmt. Dieser Prozess wird aber noch kommen.

Und dann können wir einige überraschende Neuentwicklungen erwarten.
"Ja, ich kann! - sogar im Rock!"


Tine

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Re: komische Blicke
« Antwort #19 am: 11.12.2010 09:31 »
Was Susan meinen mag, wenn sie dasselbe meint wie ich, ist, dass Emanzipation kein erreichbarer Zustand sondern eine Art zu leben ist. Wie ich schon andernstrangs hier schrieb, ist Emanzipation nicht nur, über das eigene Leben zu bestimmen, sondern auch die Entscheidungen anderer zu akzeptieren. Alles unter der Prämisse, dass niemanden geschadet wird und dass niemand in seiner Freiheit beschränkt wird.

Viele Frauen sind nicht emanzipiert, sie imitieren einfach nur das Verhalten ihrer Geschlechtsgenossinnen und diese das der emanzipatorischen Vorgängerinnen. Da ist kein Verständnis, oder nur wenig, vorhanden über die Bedeutung der Errungenschaften, die sie heute genießen können.

Hallo Masin,

vielen Dank für Deinen Beitrag. Ich denke der Nagel ist versenkt, da mittig und kräfig auf dem Kopf getroffen!
Als erreichbaren Zustand kann man Emanzipation erst dann ansehen, wenn genug (also die überwiegende Mehrheit) diese Art zu leben gewählt hat. Und bis dahin ist noch ein weiter Weg!
Aber auch die längste Reise beginnt mit einem ersten Schritt... Wer kommt mit? :)

Viele Grüße
Tine

Susan

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Re: komische Blicke
« Antwort #20 am: 11.12.2010 13:45 »
Masin und Tine, es freut mich, dass ihr in der Lage seit, meinen Gedanken zu folgen.

Nein, ich weiß bei weitem nicht alles. Doch die Begriffe, mit denen ich hantieren, kenne ich recht gut. Ich bin auch nicht unfehlbar und gerade wenn es darum geht, Männer zu verstehen, habe ich erhebliche Schwierigkeiten. Daran haben auch fast ein halbes Jahrhundert Leben in der männlichen Rolle nichts geändert. Ich kenne meine Limitierungen. Wer sich über mich aufregt, nimmt entweder mich oder sich selbst zu wichtig.

HenryGo

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Re: komische Blicke
« Antwort #21 am: 25.01.2011 06:17 »
Na klar.
Man muss sich nur nichts aus den dummen Blicken machen.
Irgendwann, wenn mehr kommen und so rum laufen interessierts keinen mehr.

Jörg HH

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Re: komische Blicke
« Antwort #22 am: 25.01.2011 17:16 »
Hallo.

Ich für meinen Teil übersehe meist nach nunmehr über 3-jähriger Rockpraxis die Blicke, wenn dann mal welche gucken. Ich habe damit kein Problem. Wenn ich etwas ungewöhnliches sehe, schaue ich auch zweimal hin und damit es sich dann.

Insgesamt kann ich auch feststellen, dass hier in HH das Rocktragen im allgemein doch recht entspannt durchzuführen ist. Aber es liegt vermutlich auch daran, wie schon sehr oft hier zitiert, wie man auftritt = Selbstbewustsein. Das ist und bleibt das A und O.

Gruß Jörg

McMorghey

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Re: komische Blicke
« Antwort #23 am: 27.01.2011 09:08 »
hoi zäme

geguckt wird doch immer:
ich rauche pfeiffe
ich trage dr.martens
ich trage einen hhut
ich trage einen langen mantel

geguckt wird immer und somit kann ich zurückgucken und das gegenüber auch mustern....
so ergeben sich auch schon mal gespräche  :D

gruess us dr schwiz
McMorghey

HenryGo

  • Gast
Re: komische Blicke
« Antwort #24 am: 29.01.2011 01:32 »
hoi zäme

geguckt wird doch immer:
ich rauche pfeiffe
ich trage dr.martens
ich trage einen hhut
ich trage einen langen mantel

geguckt wird immer und somit kann ich zurückgucken und das gegenüber auch mustern....
so ergeben sich auch schon mal gespräche  :D

gruess us dr schwiz
McMorghey

Oh, bisch us dr Schwyz....
Na mit dem langen Mantel an kann man den Rock bestimmt nicht sehen.
.
.
.
Hey, wen ide Schwiz öppis verbote isch, dörf ichs aunöd importiere, gell?

AsiaHarry

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Re: komische Blicke
« Antwort #25 am: 29.01.2011 09:56 »
Hallo

...mit dem Roadster im Winter bei geöffneten Verdeck
...mit dem IPad im Café
...mit einem alten Stahlrahmen Rennrad
... Und,und und, die Liste kann man ewig fortsetzen ;D ;D ;D

Manchmal frag ich mich wie langweilig muss doch deren Leben sein...

HenryGo

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Re: komische Blicke
« Antwort #26 am: 30.01.2011 02:01 »
Hallo

...mit dem Roadster im Winter bei geöffneten Verdeck
...mit dem IPad im Café
...mit einem alten Stahlrahmen Rennrad
... Und,und und, die Liste kann man ewig fortsetzen ;D ;D ;D

Manchmal frag ich mich wie langweilig muss doch deren Leben sein...
Genau,
die Leute haben nichts anderes zu tun.

Offline Rockmusiker

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Re: komische Blicke
« Antwort #27 am: 30.01.2011 17:40 »
Ich habe in meiner bislang eher kurzen Rockkarriere bemerkenswert wenig erlebt, eigentlich richtig langweilig. Da trägt man als Mann öffentlich einen Rock, und keinen scheint es zu interessieren. Mit Akzeptanz hat das natürlich nicht viel zu tun, es wird einfach toleriert, vermutlich wandert man - jedenfalls hier in Hamburg - bequem im Windschatten von größeren Extremen (obwohl die kaum zu sehen sind). Das ist eigentlich schade, denn dadurch erfährt die Idee vom Rock in der Herrenmode überhaupt keine Förderung.

Offline tirkk

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Re: komische Blicke
« Antwort #28 am: 30.01.2011 18:24 »
Ich gebe Dir vollkommen Recht. Ausser ein paar heimlichen, komischen Blicken wirst du keine Aufmerksamkeit ernten. Ich selbst war gestern im kurzen, fast knielangen Rock in einem großen Möbelhaus. Alles völlig normal, als hätte ich eine Hose an. Aber ehrlich gesagt, so ist es mir auch am Liebsten.

Gruß aus Bayern

smart-rocker

 
Männlich ist, sich auch im Rock wohl zu fühlen. Ich nehme mir die Freiheit, ANDERS zu sein!

Jörg HH

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Re: komische Blicke
« Antwort #29 am: 30.01.2011 18:59 »
Hallo zusammen.

Es ist doch erfreulich, wenn es toleriert wird, besser, als an jeder Straßenecke "schlaue" Sprüche zu hören.

Gruß Jörg


 

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