Autor Thema: Kilt in Deutschland  (Gelesen 19368 mal)

Keagan MacDonald

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Kilt in Deutschland
« am: 28.12.2011 11:55 »
Mal wieder hatte ich eine sehr lebhafte Diskussion am Heiligabend. Es ging mal wieder um den Kilt, den ich trug. Unter anderem wurde gesagt, dass man mich nicht mehr im Kilt an so einem Abend sehen will, bzw. es soll nicht mehr vorkommen, dass ich im Kilt auftauche.
Man sei schließlich in Deutschland und nicht in Schottland.

Ich bin über dieses Verhalten mehr als erbost. Für mich ist der Kilt für besondere Anlässe. Und Weihnachten wie Silvester gehören dazu.
Offenbar schämen sich einige Leute für mich, nur weil ich einen Kilt trage und das Schlimme ist, dass sie zu meiner Familie gehören. Zu Menschen, die mich eigentlich so nehmen sollten, wie ich bin.

Offenbar ist das Kopftuch angesehener als der Kilt, obwohl das Kopftuch für Unterdrückung der Frau steht.
Ich überlege, mich künftig von Familientreffen fernzuhalten.

Mal wieder ist bewiesen, dass viele Deutsche keinen Stock sondern einen Pfahl im Arsch haben. Sie plädieren für Toleranz gegenüber anderen, sind aber nicht bereit es selbst einzuhalten.

Schande.

Offline kalotto

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Re: Kilt in Deutschland
« Antwort #1 am: 28.12.2011 12:08 »
Vom Asperger gestreift, halte ich Treffen mit Familienmitgliedern eher rar, jeder freut sich, wenn er mich doch einmal sieht und dann ist es recht gleichgültig, was ich anhabe, kommentiert wird natürlich...
Öffentlich falle ich in Rock und Kilt eher positiv auf, das schliesse ich zumindest aus den Reaktionen, auch wenn ich etwas ins Androgyne abrutsche und eher durch meine Körpermasse gebremst werde...
Liebe Grüsse aus Kärnten, kalotto
Unisex=Einbahnstraße? Dann bin ich Geisterfahrer ;)
Er kam sich underdressed vor und nähte sich Röcke

silixflox

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Re: Kilt in Deutschland
« Antwort #2 am: 28.12.2011 12:45 »
Och ja....meine meinte sie müsse gestern auch Scheisse von sich geben, als mich ein guter Kollege mit "was heute nicht im Kilt?" begrüsste.

Ach ich habe diese intoleranten Besserwisser langsam so was von satt.
Das ewige Mainstreamdenken und handeln ist zum...............eben!
Alle diese High Tech Krawattenärsche, bringen uns nur noch an den Rand des Abgrundes.
Siehe EU, siehe, USA und so.
Das Ferkel tut ihr übriges, total nix gscheites, wie unsere oberdoofen Politier auch.
Keagan, ich kann dich ja so was von verstehen.

Wenn bei uns nicht auch noch Kinder zugegen wären, dann würde man mich nicht mehr an einem Familienfest sehen.
Das verlogene heuchlerische Pack!

Offline MasinAD

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Re: Kilt in Deutschland
« Antwort #3 am: 28.12.2011 12:49 »
Offenbar ist das Kopftuch angesehener als der Kilt, obwohl das Kopftuch für Unterdrückung der Frau steht.

Das Kopftuch wird eher fälschlicherweise als Ausdruck der Glaubensausübung aufgefasst und deswegen 'toleriert'. Abgesehen davon, sind die Schnittmengen zwischen Kopftuchträgerinnen und der Mehrheitsgesellschaft geringer als die zwischen Kiltträgern und besagter Mehrheitsgesellschaft. Dementsprechend ist der Kilt häufiger einer kritischen Auseinandersetzung ausgesetzt. Beim Kopftuch darf man ja nichts sagen, man outet sich ja dann als fremdenfeindlich.

LG
Masin


Offline Jürgen64

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Re: Kilt in Deutschland
« Antwort #4 am: 28.12.2011 14:03 »
Tja, Verwandte sind halt Freunde, die man sich nicht aussuchen kann! :-X

Mal ganz ehrlich: wenn mich jemand einlädt, kann er zwar von mir erwarten dass ich mich dem Anlass entsprechend kleide, aber ob das ein Rock oder eine Hose ist? Pardon, aber die Entscheidung treffe ich selber. Die kommen auch nicht im Rock, selbst wenn ich das auf die Einladung schreibe! Warum sollen die von mir mehr erwarten können als ich von denen?

Gruß
Jürgen
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Ingo_ZS

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Re: Kilt in Deutschland
« Antwort #5 am: 28.12.2011 15:05 »
Wo ich definitiv eine Hose tragen würde, ist bei einer

Beerdigung. Denn das ist Anstand.

Ingo

Offline Asterix

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Re: Kilt in Deutschland
« Antwort #6 am: 28.12.2011 15:22 »
Wo ich definitiv eine Hose tragen würde, ist bei einer

Beerdigung. Denn das ist Anstand.

Ingo

Wenn das Anstand sein soll, dann darfst Du woanders auch nur Hosen tragen, wenn Du anständig sein willst...

Gruß, Asterix
"Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen" (Giovanni Bosco)

Offline GregorM

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Re: Kilt in Deutschland
« Antwort #7 am: 28.12.2011 15:45 »
Hallo Keagan,

deiner Beschreibung nach hast du dir eine Familie mit einem außergewöhnlich eingeschränkten Horizont „zugelegt“, und noch dazu scheint sie ohne Bildung zu sein.

Deine Verwandten können deine Kleidungsweise für verrückt halten, das gibt ihnen aber auch nicht das geringste Recht dazu, dir diesbezüglich etwas zu diktieren.

Gruß
Gregor

Gruß
Gregor

Offline skirty19

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Re: Kilt in Deutschland
« Antwort #8 am: 28.12.2011 17:42 »
Zitat
Man sei schließlich in Deutschland und nicht in Schottland.

Ein schönes Beispiel das Kilt in Deutschland bei Otto Normalo eben doch Rock ist und dann halt ein Alibi fürs "Auftransen".

Jetzt kommts drauf an wie nahe dir diese geistigen Tiefflieger stehen.
Ist es z.B. der alte Herr wie bei mir wirds halt schwierig. Ich beiß da regelmäßig auf Granit  - sprich löse immer Vulkanausbrüche aus - was dann halt solche Zusammenkünfte ausschließt.

Aber Familienmitglieder nehmen meist kein Blatt vor den Mund - im Gegensatz zu Dritten - das Ergebnis ist aber meist das Gleiche - totale Ablehnung - unter Umständen wenn sie Dir auch Komplimente machen - lachen sie hinterrum.

Übrigens - wenn ich aber das Bedürfnis habe Frau zu sein - würde man dies aktzeptieren so der Tenor. Aber als Mann Rock ist doch spinnert und unaktzeptabel.
Scheinbar haben Transgender mittlerweilen eine Aktzeptanz.



Tja - so ist das halt.  ::)- total behämmert!

Offline Ce_Jäger

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Re: Kilt in Deutschland
« Antwort #9 am: 28.12.2011 19:56 »
hm. da bin ich dann doch gut gesegnet :)

in meiner Familie ist Kilt und Rocktragen nur noch Randnotiz. Sowohl in engerem als auch erweiterten Familienkreis.

Mittlerweile treff ich immer weniger Bekannte die noch nie einen Mann im Rock gesehen haben :)

keine Ahnung was ich machen würde, wenn der Rock nur auf unverständnis stoßen würde. Verstehen kann ich eine solche Haltung nicht.

gruß
Ce.
...ob Hose oder Rock - was sollte es denn für einen Unterschied für mich machen?

Offline George_MacGregor

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Re: Kilt in Deutschland
« Antwort #10 am: 29.12.2011 03:03 »
Also im Familienkreis ist der Kilt überhaupt kein Problem, ich habe keine Verwndten, die am Kilt etwas auszusetzen hätten.

Was Beerdigungen betrifft, darf man auch da Kilt tragen, nicht nur das, es gibt ja sogar Mourning Tartans, (Trauer) und gerade zu so einem leider traurigen Anlaß tragen die Männer den Kilt. Auch in die Kirche darf man unangefochten im Kilt gehen. Wir gingen vor ein paar Jahren im Kilt am 24. zur Mitternachtsmette und das in einer sehr ländlichen Gegend. Da uns aber die Bewohner samt dem Pfarrer nur im Kilt kannten, war es sowieso selbstverständlich, daß wir so kamen.

LG George
'S RIOGHAL MO DHREAM

silixflox

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Re: Kilt in Deutschland
« Antwort #11 am: 29.12.2011 06:25 »
Meine Familie (Leider nur noch Vater und seine Freundin) sahen mich im Kilt und es hagelte Komplimente.
Meine Frau sah mich im Kilt und erschrank, danach kam die Beschimpfung u.s.w. Den Rest möchte ich euch ersparen.
Vor meinen Schwiegereltern möchte ich ich mich demnach nicht so präsentieren. Die können nur eine noch konservativere Einstellung als meine Frau haben!

Sorry, ich bekomme von ausserstehenden guten Freunden sehr gute Randnotizen auf mein Erscheinen im Kilt.
Bis auf eine, die das aber sehr nett ausgedeutscht hat, finden das alle lässig und trendy.

Dadurch dass ich aber den Kiltvirus nun in mir habe, gehört der Kilt nun zu mir wie das Wasser in meinem Glas und die Luft zum atmen.

Ingo_ZS

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Re: Kilt in Deutschland
« Antwort #12 am: 29.12.2011 09:34 »
Wo ich definitiv eine Hose tragen würde, ist bei einer

Beerdigung. Denn das ist Anstand.

Ingo

Wenn das Anstand sein soll, dann darfst Du woanders auch nur Hosen tragen, wenn Du anständig sein willst...

Gruß, Asterix

Das ist  und wäre pietätlos gegenüber den Trauerden. Aber hier dürfte wohl auch etwas mehr Anstand gefragt sein, wenn man versteht wie ich es meine. Aber scheinbar bist du in Besitz eines Schaumlöffels.

Ingo

Offline GregorM

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Re: Kilt in Deutschland
« Antwort #13 am: 29.12.2011 09:45 »
Aber Familienmitglieder nehmen meist kein Blatt vor den Mund - im Gegensatz zu Dritten - das Ergebnis ist aber meist das Gleiche - totale Ablehnung - unter Umständen wenn sie Dir auch Komplimente machen - lachen sie hinterrum.

Hallo Skirty,

hier bist du doch viel zu negativ, finde ich.

Gruss
Gregor

Gruß
Gregor

Offline Stanley McLeod

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Re: Kilt in Deutschland
« Antwort #14 am: 29.12.2011 21:52 »
Hmm das sind ja insgesamt nicht so positive Erlebnisse, meine Familie hat mich noch nicht im Kilt gesehen, daher kann ich aus eigener Sache nichts sagen, aber ich kann mir da auch nicht so wahnsinnig positives erhoffen so wie ich die kenne.

Es ist einfach schlimm, wie weit es mittlerweile gekommen ist.

Als Kerl hast du echt wenig zu lachen, wenn du "anders" bist.

Ich hab zurzeit Ruhe, weil ich mich in Diskussionen zum Bekleidungsthema im Allgemeinen zurückhalte, meine Meinung ist da nicht erwünscht, ich mein wie kann ich auch nur so seltsame Ansichten haben :)

Aber Keagan, ich kanns irgendwo nachvollziehen, auch wenn du manchmal recht "konsequent" bist, um es mal so auszudrücken, ich weis nicht, ob ich das so durchziehen könnte.

LG
Stanley
Mutige Menschen können etwas verändern....dann fange ich mal bei mir selbst an ;)

Kilt nicht nur daheim, das ist das Ziel, das ich vor Augen habe!


 

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