Hallo Wolfgang,
Danke für's Ausgraben dieser Seite. Ich komme ja gerade von einem Treffen dieser unserer angeblich nicht vorhandenen Spezies, wo wir ja auch einen weiteren potentiellen Rockträger trafen, der bald ins aktive Stadium übertreten könnte... Beim Lesen des Artikels ging mir also schon der Hut hoch, auch bei der hier wieder praktizierten 'Alles-In-Einen-Topf-Werferei' -- also WIEDER EINMAL wird Interesse für Mode oder das Tragen von unüblicher Kleidung als PAUSCHAL FEMININES Verhalten verwässert...
Ich zitiere von der Eins-Live-Webseite:
(Zitat) [...] Mehr feminine Männer:
Bestimmt wird es in Zukunft vermehrt Männer geben, die Wert auf Mode, Wellness und Körperpflege legen. Männer allerdings, die Nagellack oder Kajal auftragen, werden die Ausnahme bleiben. Und auch Kleider- oder Röcke tragende Männer sind in Zukunft nicht zu erwarten, meint Trendforscher Uli Reinhardt vom Freizeitforschungsinstitut Hamburg. Auch nicht, wenn es Promis vorleben: "Daraus kann man jetzt nicht schließen, dass die Masse der Männer überhaupt den Mut hätte, einen Rock anzuziehen. Das ist die Ausnahme. Und das wird in Zukunft ganz genauso sein." Trotzdem ist insgesamt eine Feminisierung der Männerwelt erkennbar. Im Business zum Beispiel ist es längst normal, dass auch die Herren der Schöpfung auf den passenden Schick und Stil achtet, darauf eine gute Figur zu machen.
[...] (Zitat Ende)
Der gute Herr Reinhardt hat anscheinend keinen Internetanschluss oder ist der Benutzung von Suchmaschinen nicht mächtig oder seine 'Zukunft' besteht nur aus dem nächsten Geschäfts-Quartal... Sein Satz "Und auch Kleider- oder Röcke tragende Männer sind in Zukunft nicht zu erwarten" beweist, dass sein 'Institut' nicht zu einer seriösen Studie in der Lage ist. Hätte er geschrieben "Und auch MEHR Kleider- oder Röcke tragende Männer...", könnte man es noch durchgehen lassen, nämlich als zwar immer noch falsche Behauptung (denn es werden ja mehr), die aber wenigstens unsere Existenz (als Mitglieder des gemeinen Volkes) nicht völlig totschweigen würde.
Interessant: Die Mehrheit der mir bekannten Rockträger sind meines Wissens Nichtraucher, während dieses 'Freizeitforschungsinstitut Hamburg' ja eigentlich die Marktforschungs-Abteilung eines Wirtschafts-Konzerns ist: nämlich die von BAT (= British American Tobaccos) ...
Und auch die Autorin des Eins-Live-Artikels, Christjane Höck, hatte als überlastete Journalistin wohl nicht die Möglichkeit, über das Thema zu reflektieren oder gar selbst etwas rumzugooglen -- stattdessen wird wieder der Unterton deutlich, der beim Röcketragen gleich feminines oder gar tendenziell transvestitisches Verhalten INSGESAMT unterstellt -- dabei ist dies nur ein kleiner und spezieller Aspekt der Sache, der sicher nicht bei der Mehrheit zutrifft, soweit ich das durch mein bisheriges Studium der Foreninhalte und durch meine Treffen mit Genossen beurteilen kann.
Auch die Verwendung der Begriffe 'Metrosexuell' und 'Retrosexuell' nervt mich, denn diese 'Unworte' haben ja beide NICHT DAS GERINGSTE mit irgendwelchen sexuellen Ausrichtungen zu tun, werden aber von Otto-Nomalo so interpretiert, als ob das so wäre. Speziell gilt 'Metrosexuell' gemeinhin als abgemilderte Form von 'Homosexuell', was aber volkommener Unfug ist.
Ich werde, nach etwas Abkühlung, den Herrn und die Dame kontaktieren, und höflich versuchen, ihre Horizonte etwas zu erweitern...
Etwas erregte Grüsse,
El Buitre