Ich frage mich, wie viele extremistische orthodoxe Juden in Westeuropa leben und ob diese eine Bedrohung für Deutschland und Dänemark darstellen.
Und ob möglicherweise Vorurteile bedient werden, wenn diese Leute mit dem Begriff "Extremismus" in Zusammenhang gebracht werden.
Mit dem Begriff "Extremismus" oder "Fundamantalismus" werden auch Christen in Verbindung gebracht, die sich für den Schutz des ungeborenen Lebens einsetzen, in dem sie vom Demonstrationsrecht Gebrauch machen.
In Europa gibt es nicht so viele orthodoxe Juden. Der Staat Israel bzw. die nichtorthodoxen israelischen Staatsbürger haben schon eher Probleme mit ihnen, weil sie zum Teil sehr viel Einfluss auf den Staat haben und von ihm die Einhaltung ihrer religiösen Gesetze verlangen. So fäht am Sabbat im ganz Israel kein Zug und kein staatlicher Bus. Manche Orthodoxe beziehen vom Staat Geld, damit sie sich ungestört ihren religiösen Studien widmen können und nicht arbeiten müssen. D.h. in diesen Familien verdienen zudem die Frauen das Geld, damit ihre Männer studieren können. Wie groß dann der staatliche Anteil ist weiß ich nicht. Das Problem sehe ich eher darin, dass diese Männer vom Staat Leistungen erwarten, aber keine Gegenleistungen für den Staat, den sie eigentlich ablehnen, da er von Menschen und nicht von Gott gemacht sei, erbingen.
Und ja, auch christliche Fundamentalisten, also Evangelikale, können extremistisch sein. Gegen Abtreibung zu sein fällt meines Erachtens nicht darunter, aber, wie in USA vorgekommen, Ärzte und Frauen, die Abtreibung vornehmen, mit Gewalt zu bedrohen oder gar anzugreifen, schon. Die Stellung von ungeborenem Leben wird verschieden gesehen, genau wie die Stellung von tierischem Leben. Schlachthöfe abzulehnen ist meines Erachtens auch nciht extremistisch, aber Metzger anzugreifen schon. Kommt alles vor im Eifer der Überzeugungen.
Das ist ja ein Grundsatzfrage: Wieviel Gewalt darf man einsetzen, um Gewalt zu verhindern?
Ich bin dabei ganz klar für die Einhaltung des Gewaltmonopols des demokratischen Staates, sofern keine Notwehrsituation vorliegt. Wann diese Vorliegt, ist juristisch geregelt. Juristische Vorstellungen kann man kritisieren, sollte das aber wiederum friedlich tun.
Sein Demonstrationsrecht wahrzunehmen ist jedenfalls legal und legitim und nicht extremistisch, sofern man bei dieser Demonstration nicht dazu aufruft, extremistisch zu werden.
Das sind so meine Überlegungen dazu.
LG,
Michel