Autor Thema: Tatort: Killer in Frauenkleidern  (Gelesen 6738 mal)

Offline MAS

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Antw:Tatort: Killer in Frauenkleidern
« Antwort #15 am: 29.03.2021 22:04 »
Und wenn ein Täter im Tatort KFZ-Mechaniker ist, werden Millionen Fernsehzuschauer in Zukunft KFZ-Mechaniker mit Mörder assoziieren. Meine Güte, die Leute wissen schon, dass es eine fiktive Geschichte ist.

Ui, ich als Rockträger und gelernter KfZ-Mechaniker und -meister wecke ja dann gleich doppelt und dreifach Assoziationen ...
 ;D
 
Aber diese Totart-Gehirnwäsche tue ich mir nicht an, fand das schon immer furchtbar.
 
Viele Grüße,
Lars

Seit Reinhard Meys berühmtem Lied assoziiert man doch immer eine andere Berufsgruppe mit Mördern. Neulich sahen wir einen Krimi, da stimmte dieses Bild mal wieder.  ;D

LG, Micha
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culture skirt

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Antw:Tatort: Killer in Frauenkleidern
« Antwort #16 am: 30.03.2021 00:10 »
Und wenn ein Täter im Tatort KFZ-Mechaniker ist, werden Millionen Fernsehzuschauer in Zukunft KFZ-Mechaniker mit Mörder assoziieren. Meine Güte, die Leute wissen schon, dass es eine fiktive Geschichte ist.
So einfach funktionieren Assoziationsketten nicht. Der KfZ Mechaniker ist nicht mit Perversion aufgeladen, wie Männer in Frauensachen. Und weil das dubios auf Menschen wirkt, lassen sich solche Dinge anknüpfen. Die Menschen fühlen sich damit in ihren Befürchtungen eher bestätigt als dass es für eine Fiktion halten.

Gruß
Jule

culture skirt

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Antw:Tatort: Killer in Frauenkleidern
« Antwort #17 am: 30.03.2021 00:20 »
Zitat
Für die deutsche feministische Sprachwissenschaftlerin Luise Pusch ist dies jedoch auch keine Lösung: „Erst kommt der Platz für die Männer, der Wortstamm, dann kommen die Intersexuellen mit Unterstrich oder Sternchen, und für die Frauen bleibt noch die Endung.
Sprachlich ist der Mann nicht mehr existent. Das ist auch das Ziel. Sprich mal Ärztin oder Ärztinnen, Lehrerinnen laut aus und überleg mal, ob du männliche Personen damit verbindest. Eine Frau kann Lehrer und Lehrerin sein, aber ein Mann keine Lehrerin. Daran ändert auch das Lehrer bis zum Binnen I nichts.
Es klingt auch fürchterlich mit diesen Asterix Aussetzern, die keinen irgendwie helfen oder weiterbringen. Wenn es ein total verkorster Satz mit Außenbereich und Innenbereichen im Tehma ist, kann man mit innen schon mal durcheinander kommen, was die Sprecherin eigentlich genau meint, ob es jetzt um Leute geht, die sich gerade im inneren befinden. Oder ganz irrwitzig ist, wenn über Bergarbeiterinnen gesprochen wird, obwohl 100% der Bergleute Männer sind. Das gleiche bei der Feuerwehr. Mag sein, dass es Feuerwehrfrauen in homöopathischen Dosen bei der Feuerwehr gibt, aber 99% sind Männer, die ich sehe, wenn die Feuerwehr ausrückt.

Gruß
Jule

Offline Matthias

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Antw:Tatort: Killer in Frauenkleidern
« Antwort #18 am: 30.03.2021 00:53 »
Liebe Leute,

manchmal verstehe die Beiträge hier wirklich nicht!
Wir sind hier eine Gemeinschaft -ok, Gemeinschaft ist übertrieben- , die ein Ziel hat.
Haben wir eigentlich ein gemeinsames Ziel oder zerpflücken wir uns nur gegenseitig...!?

Wenn wir uns nur immer gegenseitig zerpflücken und immer alles besser wissen als alle anderen und überhaupt im Allgemeinen und im grossen Ganzen...
Jede/r von und weiss es immer nochmal ein bisschen besser und noch genauer im Detail...

Mal ehrlich!?
Merken die Protagonisten hier nicht mal mehr selber, dass die ausgefahrenen Krallen immer dicker und resistenter gegen sich selber werden.

Macht euch bitte darüber grundlegend Gedanken!
Wenn ihr das gemacht habt und danach im Sinne des Ziels imstande seit, geht es hier weiter!
Politische und kritische Themen haben im befreundeten Forum viel mehr Platz als hier...
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Offline MAS

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Antw:Tatort: Killer in Frauenkleidern
« Antwort #19 am: 30.03.2021 08:14 »
Lasst uns nochmal zurück zu Albis Vorschlag kommen, die ARD zu koontaktieren.

Albis, hast Du sie oder den ORF deswegen mal angeschrieben?

LG, Micha
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Offline steffish

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Antw:Tatort: Killer in Frauenkleidern
« Antwort #20 am: 30.03.2021 11:25 »

Ich habe den Tatort gesehen und stimme dem zu.


Das hat mit den meisten von uns hier im Forum nicht das Geringste zu tun. 


Gruß
Duke-Edward
das sehe ich ebenso.
Aber ob das Andere auch so sehe und sie nur ihren Stereotyp (Männer in Frauenkleidern=abartig) bestätigt sehen ?
Egal, jeden kann man es nicht recht machen und deswegen sollte man solche Sachen als Unterhaltungskrimi nicht ausklammern.

Offline Albis

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Antw:Tatort: Killer in Frauenkleidern
« Antwort #21 am: 30.03.2021 19:10 »
Gestern Abend habe ich den Film gesehen, fand ihn aber so langweilig, dass ich etwa nach zwei Dritteln kurz weggenickt bin. Aber das Grundproblem besteht: Männer (im konkreten Fall der Singular), die Rock tragen, ob nun queer oder nicht, werden als Problem bzw. als krank dargestellt. Jule schreibt ja auch von entsprechenden Erfahrungen. Der Kleidungsstil der Figur im Film ist alles andere als mein Kleidungsstil, aber es geht ums Prinzip: Dieser Film nährt Ressentiments gegenüber nicht mainstreamkonform gekleideten Menschen.

@ikm: Danke für die Links! Demnach bin ich nicht der einzige, der diesen Tatort kritisch sieht.

So einfach funktionieren Assoziationsketten nicht. Der KfZ Mechaniker ist nicht mit Perversion aufgeladen, wie Männer in Frauensachen. Und weil das dubios auf Menschen wirkt, lassen sich solche Dinge anknüpfen. Die Menschen fühlen sich damit in ihren Befürchtungen eher bestätigt als dass es für eine Fiktion halten.

Das sehe ich genauso. Eine ähnliche Diskussion hatte ich gerade mit meiner Frau.

Noch habe ich der ARD nicht geschrieben, weil ich zunächst den Film sehen und dann auch lesen wollte, was Ihr dazu meint. Dadurch, dass sich schon andere Akteure kritisch zum Film geäußert haben, halte ich meine/unsere Wortmeldung dazu für nicht mehr ganz so dringend. Im Sinne unserer Wahrnehmung wäre ein Schreiben allerdings schon sinnvoll. Das wäre eine klassische Aufgaben für einen Verein, falls es ihn denn dann eines Tages geben sollte.

Wenn ich schreiben sollte, dürfte ich dann im Namen des Forums schreiben, z.B. "Wir sind ein loser Zusammenschluss von Männern, die gerne Röcke und Kleider tragen..."?

Offline conne

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Antw:Tatort: Killer in Frauenkleidern
« Antwort #22 am: 30.03.2021 19:32 »
Aus meiner Sicht solltest du nicht im Namen des Forums schreiben, denn nicht jeder teilt deine Meinung zu dem Film.

Grüße
Conne

chris-s

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Antw:Tatort: Killer in Frauenkleidern
« Antwort #23 am: 31.03.2021 11:20 »
Heute in der Stuttgarter Zeitung:

Immer die alten Klischees

Im Wiener „Tatort“ mordet ein Mann in Frauenkleidung. Nun gibt es Kritik – und das zu Recht. Katrin Maier-Sohn

Stuttgart. Ein Mann in Frauenkleidern als eiskalter Mörder. Thriller-Fans wird die Inszenierung des am Sonntagabend ausgestrahlten Wiener „Tatorts“ bekannt vorgekommen sein. In dem durchaus spannenden und düsteren Film „Die Amme“ ermordete ein drogensüchtiger Psychopath (Max Mayer) zwei Gelegenheitsprostituierte und entführte ihre kleinen Söhne, um ihnen eine bessere Mutter zu sein. Dabei trug der Täter Frauenkleider, Perücke und roten Lippenstift.

Bereits in „Das Schweigen der Lämmer“ von 1991 war es der Psychopath in Frauenkleidern alias Buffalo Bill (Ted Levine), der reihenweise Frauen ermordete und aus ihrer Haut sein Gewand nähte. Fünf Oscars erhielt der Film bei den Verleihungen 1992 und dazu reichlich Kritik von Schwulenverbänden. Die Darstellung des Serienkillers als Mann in Frauenkleidung sei eine Beleidigung für transidente Menschen.

Nun, 30 Jahre später, erinnern die Handlung des Wiener Krimis und die Reaktionen darauf an die Diskussion von damals. „Dieser ‚Tatort‘ ist ein Schlag ins Gesicht jeder Transfrau“, heißt es beispielsweise auf Twitter. „Danke, ARD, dass ihr unser Leben schwerer macht und unsere Akzeptanz in weite Ferne rückt.“ Und die Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität protestierte mit einem öffentlichen Schreiben. Der Sender antwortet und versucht, sich in ein besseres Licht zu rücken: „Im Frankfurter ‚Tatort‘ ist zum Beispiel seit Jahren die Mitbewohnerin des Kommissars eine Transfrau, die sehr bewusst nicht in die von Ihnen angesprochenen Klischeekategorien ‚Opfer oder Täter‘ gesetzt wird.“

Der Wiener „Tatort“ wäre weniger Aufreger, wenn die Film- und Medienlandschaft divers genug wäre. Schätzungsweise 500 000 Deutsche sind trans. Doch genauso wie viele andere Minderheiten kommen transidente Menschen verhältnismäßig selten in deutschen Filmen und Serien vor. Wenn die wenigen Rollen, die es gibt, Kinderschänder und Psychopathen darstellen, vermittelt dies eine falsche Vorstellung der Realität. Als beliebtestes deutsches Fernsehformat sollte der „Tatort“ mit einem besseren Beispiel vorangehen und keine Vorurteile schüren – wir schreiben 2021.

Offline Skirtedman

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Antw:Tatort: Killer in Frauenkleidern
« Antwort #24 am: 31.03.2021 12:01 »
Danke für die Teilhabe am Inhalt dieses Artikels.

Den Aufschrei verstehe ich. Es ist, egal um was es geht, wahrscheinlich so, dass man immer irgendjemanden trifft mit Klischeebildern, Verstärkung von Vorurteilen oder man jemandem nicht gerecht wird, der sich mit irgendeinem Charakter oder einer Handlung in gewisser Weise identifizieren kann.

Mal sind es die Angler, mal die Amateurfunker, mal Spiritisten, mal Lesben, mal die Saarländer, mal Zeitungsleser. (Dieser Satz ist ungegendert.)

Ganz ohne Klischeebedienungen funktionieren die meisten Geschichten nicht.

Aber natürlich darf jeder sich melden, der sich getroffen fühlt.

Offline steffish

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Antw:Tatort: Killer in Frauenkleidern
« Antwort #25 am: 31.03.2021 12:07 »
Es ist, egal um was es geht, wahrscheinlich so, dass man immer irgendjemanden trifft ...
eben, deswegen darf man meiner Meinung nach nicht jeden Kommentar auf die Goldwaage legen.

culture skirt

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Antw:Tatort: Killer in Frauenkleidern
« Antwort #26 am: 31.03.2021 14:49 »
Mal sind es die Angler, mal die Amateurfunker, mal Spiritisten, mal Lesben, mal die Saarländer, mal Zeitungsleser.
Das ist Unsinn.

Offline Skirtedman

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Antw:Tatort: Killer in Frauenkleidern
« Antwort #27 am: 31.03.2021 15:32 »
Mal sind es die Angler, mal die Amateurfunker, mal Spiritisten, mal Lesben, mal die Saarländer, mal Zeitungsleser.
Das ist Unsinn.

Wenn Du noch sagst, warum Du es als Unsinn empfindest, dann macht Deine Aussage eventuell tatsächlich noch Sinn. 😀

culture skirt

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Antw:Tatort: Killer in Frauenkleidern
« Antwort #28 am: 31.03.2021 17:51 »
Mal sind es die Angler, mal die Amateurfunker, mal Spiritisten, mal Lesben, mal die Saarländer, mal Zeitungsleser.
Das ist Unsinn.

Wenn Du noch sagst, warum Du es als Unsinn empfindest, dann macht Deine Aussage eventuell tatsächlich noch Sinn. 😀
Weil ich noch nie gehört habe , dass irgendwelche negativen Klischees mit CP Funkern, Anglern oder Saarländern verbunden wird.

wg84

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Antw:Tatort: Killer in Frauenkleidern
« Antwort #29 am: 31.03.2021 18:10 »
Du warst noch nicht oft im echten Leben draußen, oder? Es gibt z.B. tonnenweise negative Klischees betreffend Amateurfunker, die übrigens mal gar nix mit CB-Funkern zu tun haben. Sobald irgendwo eine Antenne steht, springen ja schon die Ersten mit Strahlenschäden zum Bürgermeister.


 

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