Gude zusammen!
Ein Problem scheint also zu sein, dass einige Leute sich bevormundet fühlen. Geht das nach dem Motto: "Ich würde es ja genau so tun, wenn man es mir nicht vorschreiben würde?"
Ich empfinde es übrigens gar nicht als Vorschrift von oben, sondern als ein Endlich-mal-gehört-werden eines Teils der Bevölkerung, der Jahrhunderte keine Stimme hatte. Und zugleich frage ich mich, warum es in Deutschland und anderen Ländern so lange dauerte, während die Dänen da viel früher hinhörten und entsprechende Änderungen vornahmen. Ich denke, das hat alles seine historischen Gründe, die auch dain zu suchen sind, dass Deutschland als Ganzes so spät demokratisch wurde und die östlichen Nachbarn ebenso.
Was aber nicht so recht ins Bild der Vorschriften-Ablehnung passt, ist der neidische Blick auf die Franzosen, wo doch von oben herab das sog. Gendern der Sprache verboten wird.
Geht es also doch nicht nur um eine Ablehnung vom Sich-was-vorschreiben-lassen, sondern geht es doch ehr darum, Menschen, die sich geschlechtlich anders als man selbst verorten, keine Rechte zusprechen zu wollen, die von einem selbst eine Änderung mit sich bringen würden?
Steckt vielleicht einfach purer Egoismus dahinter? Will man einfach keine Rücksicht auf andere nehmen?
Ich meine, dass es ja Paralleln zur Kilmadebatte gibt: Wer das sog. Gendern ablehnt, lehnt oft auch den Klimaschutz ab. Und die Corona-Bekämpfung. Und vielleicht alles, was von einem selbst verlangt, sich zu ändern.
Also worin liegen die Gründe, weder die eigene Sprache zugunsten von durch sie Benachteiligten, noch das eigene Mitwelt-Verhalten zugunsten einer gesunden Mitwelt, noch das eigene Hygiene-Verhalten zugunsten der Gesundheit anderer ändern zu wollen?
Oder anders ausgedrückt: Warum macht man das nicht alles freiwillig, so dass Vorschriften gar nicht notwendig würden? Wir nehmen doch für uns in Anspruch, vernünftige Menschen zu sein.
LG, Micha