Hallo Cephalus!
Da hat MAS im Parsimony-Forum eine meiner Meinung nach plausible Erklärung gefunden. Frauen haben durch Tragen von Hosen nicht nur die Bandbreite ihrer Mode erweitert, sondern sich auch noch einen höheren gesellschaftlichen Status verschafft. Weil nämlich unberechtigerweise alles Männliche als höherwertig gegenüber dem Weiblichen angesehen wird. Im Umkehrschluß ergibt sich daraus, dass Männer sich in ihrem Status abgewertet fühlen, wenn sie sich weibliche Gewohnheiten zu eigen machen. Daher sind alle weiblichen Gewohnheiten (weinen, Gefühle und Empathie zeigen, Kosmetik aller Art, weiblich konnotierte Kleidung [Röcke, Kleider, Feinstrumpfhosen]) für Männer tabuisiert. Frauen haben jedoch dafür nicht nur Verständnis, sie finden manches an Männern auch attraktiv. Aber wenn der eigene Mann sich so verhält, dann wollen sie das nicht, weil auch sie als Frauen meinen, ihr Mann/Partner würde geringgeschätzt deswegen. Sie merken dabei garnicht, dass sie dadurch ihr eigenes Geschlecht mitdiskriminieren. Frauen sind sehr auf einen möglichst hohen Sozialstatus ihrer Männer erpicht. Das ist auch der Grund dafür, dass Frauen fast immer (Ausnahmen gibt es natürlich) "nach oben heiraten", d. h. bei der Partnerwahl spielt der soziale Status des Auserwählten eine entscheidende Rolle.
Ein weiteres Indiz für diese Theorie ist die Verwendung des Wortes "weibisch" für bestimmte Verhaltensweisen von Männern. "Weibisch" ist ein diskriminierendes Schimpfwort für weibliche Verhaltensweisen und es wird sogar von Frauen selbst angewendet, wobei sie sich wie die von Jürgen beschriebene Hosenkäuferin selbst herabwürdigen, ohne es zu bemerken. Im Gegensatz dazu habe ich noch kein Wort gefunden, das männliche Verhaltensweisen in dem gleichen Sinne herabwürdigt. Selbst Worte wie "Kerl", "Chauvi" oder "Macho" haben nicht annähernd eine solche diskriminierende Bedeutung wie das Wort "weibisch". Um diese Betonmauer zu durchbrechen ist nach wie vor eine gehörige Portion Standfestigkeit und Selbstbewußtsein erforderlich.
Gruss,
Ferdi