Autor Thema: Lechzen nach Frauenkleidung  (Gelesen 959 mal)

Offline Skirtedman

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Lechzen nach Frauenkleidung
« am: 08.01.2024 20:42 »
Einleitung:

Nein, ich lechze nicht nach Frauenkleidung. Ich wählte diesen Titel eher, um eventuell die passende Zielgruppe hier innerhalb des Forums zu erreichen. Und wie ich auf "Lechzen" komme, erklärt sich gleich.

Vorab: Nein, mein Rocktragen entstand nicht aus dem Verlangen, Frauenkleidung zu tragen.
Dass Frauenkleidung durchaus eine Vorbildfunktion für mich erreicht hat, ergab sich aus vielen einzelnen Facetten, die sich in der Folgezeit seit meinem Rocktragen hinzu ergeben haben. Auch "der Wunsch nach mehr Weiblichkeit" ist bei mir nicht, allenfalls marginal vorhanden.

Das nun hier gestartete Thema ist für alle bestimmt,
die in puncto ihres Rocktragens kein Problem (mehr) damit haben, wenn jemand behauptet,
man würde "Frauenkleidung" tragen.

Bezüglich dieser Bezeichnung habe ich mich nach langer Zeit inzwischen "emanzipiert".

Zum Thema:

Durch Nachforschen kam ich bei dem ggf. zweifelhaften Inhalteanbieter "lechzen.de" auf folgende Begriffserläuterung:

https://www.lechzen.de/Lexikon/Eonismus

Daraus kurz folgender Auszug:
"Der Begriff  (Eonismus) wurde während der Blütezeit der Psychologie geprägt. Damals gab es viele Versuche, den Wunsch nach mehr Weiblichkeit bei manchen Männern von der gewöhnlichen Homosexualität abzugrenzen. Dabei wurden Begriffe wie "Intersexualität", "psychischer Hermaphrodismus" und dergleichen benutzt."

Danach gegoogelt habe ich, weil ich zuvor durch Zufall auf folgende Textpassage gestoßen bin:
(Quelle: Wikipedia über Chevalier d´Éon, *1728 †1810)

Nach dem Tod Ludwigs XV. im Jahr 1774 bemühte sich d’Éon um eine Rückkehr nach Frankreich. König Ludwig XVI. stimmte dem zu und setzte ihm ... eine hohe Pension aus, machte aber ausdrücklich zur Bedingung, dass d’Éon Frauenkleider tragen müsse. 1777 kehrte Chevalier d’Éon ... nach Frankreich zurück. ... Als er 1779 diese Rolle satt hatte..., wurde er vom König inhaftiert und erst wieder freigelassen, als er zustimmte, weiterhin Frauenkleider zu tragen. (siehe Wikipedia)

Ganz gleich, aus welchen Gründen wir Röcke tragen,
wer mental kein Problem hat, seine Bekleidungsvorlieben
von der Volkszunge mit "Frauenkleidern" in Verbindung gebracht zu bekommen,
dem mögen die oben fett dargestellten Fakten womöglich wie ein Traum vorkommen,
wenn man das allgemeine Bekleidungsverhalten heutiger Männer dem gegenüberstellt.

Und dieser Information, auch seien dies nur neudeutsch Fun-Facts, widme ich diesen neuen Thread.

Viel Spaß weiterhin!
Wolfgang

Offline Yoshi

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Antw:Lechzen nach Frauenkleidung
« Antwort #1 am: 08.01.2024 22:02 »
Erstmal zum Titel: Das ist ja reines Clickbaiting. Jetzt fängt das auch schon hier im Forum an. :D

Ich bekomme auch oft zu hören, dass ich mich "feminin" kleide oder "Frauenkleidung" trage. Für mich klingt das mehr nach Drag Queen oder Crossdresser und ich würde meinen Style eher als "genderfluid" bezeichnen. Mich stört es aber auch nicht, wenn man "Frauenkleidung" sagt, denn prinzipiell trifft es ja zu, weil der Großteil meiner Röcke aus der Damenabteilung sind. Wenn etwas "weiblich" für den Betrachter wirkt, dann geht man bei mir automatisch davon aus, dass es aus der Damenabteilung stammen muss. Die kommen nicht auf die Idee, dass ein rosa Pullover oder ein Einhorn-Shirt auch bei den Herren hängen kann und von Männerröcken brauchen wir da gar nicht erst reden. Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt, dass Erwachsene von "Frauenkleidung" und Kinder von "Mädchensachen" bei mir reden.

Offline cephalus

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Antw:Lechzen nach Frauenkleidung
« Antwort #2 am: 08.01.2024 22:17 »
Erstmal zum Titel: Das ist ja reines Clickbaiting. Jetzt fängt das auch schon hier im Forum an. :D

Schön formuliert, ich hätte es nicht so gut in Worte fassen können  ;D

Online Zwurg

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Antw:Lechzen nach Frauenkleidung
« Antwort #3 am: 08.01.2024 22:28 »
Ich habe vor ein paar Jahren schon mal von Chevalier d’Éon gehört, es gab eine kleine Dokumentation über ihn glaub ich beim ZDF. Und dort wurde erwähnt, das der Chevalier schon als sehr junger Mann immer wieder geren in die Frauenrolle geschlüpft sei. Dabei soll er auch als schöne Frau sein Umfeld von sich überzeugt haben. Und auch das er zu der russischen Zarin als Frau reiste, und ihr auch so vorgestellt wurde. Auch dass er eine Zeitlang auch ihr Liebhaber war. Danach war er aber auch in seiner männlichen Offiziersrolle sehr erfolgreich und sicher anerkannt.

Warum man von ihm verlangte als Frau zu leben verstehe ich nicht ganz. An anderer Stelle habe ich einmal gelesen das man im damaligen Frankreich als Frau nicht publizieren konnte. Auf diese Weise war er praktisch Mundtot. Dennoch hätter ja praktisch als Ghostwriter schreiben können. Warum er aber nach der französischen Revolution, ohne königliches Gebot immer noch 20 Jahre lang durchgehend als Frau lebte, kannn ich nicht ganz verstehen. Er war dannja schon über 60 jahre alt. Vielleicht hatte er sich an die Rolle gewöhnt oder es war von jeher sein eigentlicher Wunsch.
Eine spannende Geschichte ist es allemal. Vielleicht wird sie einmal verfilmt.
Den größten Mut erfordert es den eigenen Weg zu gehen


Offline JoHa

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Antw:Lechzen nach Frauenkleidung
« Antwort #4 am: 08.01.2024 22:36 »
Platt aber lustig:
Hosen: !würg!.
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Offline GregorM

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Antw:Lechzen nach Frauenkleidung
« Antwort #5 am: 09.01.2024 06:15 »

Warum man von ihm verlangte als Frau zu leben verstehe ich nicht ganz. An anderer Stelle habe ich einmal gelesen das man im damaligen Frankreich als Frau nicht publizieren konnte. Auf diese Weise war er praktisch Mundtot.

Das mit dem Schreibverbot klingt plausibel.
Denn nichts deutet ja daran, dass er es als eine Strafe betrachtete, sich wie eine Frau zu kleiden, hatte er ja schon früher und auch später freiwillig getan. Ein Grund könnte aber sein, dass viele Transvestiten nicht stets verkleidet sein möchten.

Unter allen Umständen hatte Chevalier(e) d’Éon Glück, dass er wieder nach England umsiedelte. Das kann sehr wohl sein Leben mit rund 20 Jahren verlängert haben.
Gruß
Gregor


 

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