Autor Thema: Kleidung und Job - und Arbeitsamt / SA  (Gelesen 4776 mal)

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Kleidung und Job - und Arbeitsamt / SA
« am: 21.02.2005 02:11 »
http://www.arbeitsrecht.de/arbeitsrecht/nachgefragt/Rechtsprechung/2003/2003_03_07_1.php

In diesem Link geht es um eine Frau, die wg. ihrer Vollverschleierung keine Arbeit bekommt. Bitte komplett lesen, da auch eigenes Verschulden der Frau.

Hier ein paar Auszüge davon.

"da sie - auch nach Einschätzung des Arbeitsamtes - mit ihrer derzeitigen Kleidung schwerlich eine Arbeitsstelle finden werde."

"Es ist zudem zweifelhaft, ob sie überhaupt bereit ist, sich in eine Arbeitsstelle vermitteln zu lassen. Dagegen spricht ihre Vollverschleierung, die ein Hindernis bei der Arbeitsvermittlung darstellt."

"Schließlich stellte das Sozialamt die Sozialhilfezahlungen ein. Die Antragstellerin habe ihre Hilfebedürftigkeit selbst herbeigeführt, indem sie an ihrer Vollverschleierung festhalte und infolge dessen auf dem Arbeitsmarkt nicht vermittelbar sei. "

Ãœberlegt mal, ob und wie diese Aussagen auch im Bezug auf männl. Stellenbewerber oder Stelleninhaber im Männerrock gegen die/gegen uns eingesetzt werden könnten ?

Gruß

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Offline MAS

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Re:Kleidung und Job - und Arbeitsamt / SA
« Antwort #1 am: 21.02.2005 11:23 »
Ganz gelesen habe ich es jetzt noch nicht. Es ist auch sehr schwierig, das zu beurteilen.

Irgendwei muss man sich wohl an die Sehgewohnheiten der Leute anpassen, die Arbeitsplätze vergeben, so wie der australische Bankangestellte, der, so wie er es von Australien gewöhnt war, in kurzer Hose zur Arbeit erschien, aber eben in Deutschland. Oder der Deutsche, der bei einer irischen Firma unterschreiben musste, dass er zur Arbeit nicht in Jeans erscheint und kein Piercing trägt.

Es muss also unser Ziel sein, in Bezug auf den Rock die Sehgewohnheiten der Leute zu verändern.

Beste Grüße,
Michael
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Offline Ferdi

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Re:Kleidung und Job - und Arbeitsamt / SA
« Antwort #2 am: 21.02.2005 22:53 »
Hi!

Sehgewohnheiten kann man aber nur ändern, indem man sein Ding durchzieht und in Wunschkleidung arbeiten geht.

Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.


Ich habe das einfach mal angefangen und habe ganz normal meine Arbeit gemacht. Und alle haben gesehen, dass meine Arbeitsleistung nicht von der Kleidung abhing, dass meine Arbeitsfreude in meinen geliebten Röcken sogar zunahm.

Es geht einfach nicht, dass Männer überall nur kuschen und den Schwanz einziehen und ihn in Hosen einsperren. Das ist Freiheitsberaubung! ;D

Gruss,
Ferdi
Freiheit heißt, sich von anderen unterscheiden zu dürfen.

JuergenB

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Re:Kleidung und Job - und Arbeitsamt / SA
« Antwort #3 am: 22.02.2005 09:32 »
Hallo Skirttrender,

niemand hat hier gesagt, daß Mann jetzt immer und überall auf den Rock bestehen muß.

Wenn in einem Unternehmen zwecks Corporate Identity Dienstkleidung verlangt wird, trage ich die wenn ich den Job haben will. Besteht allerdings für Frauen Wahlmöglichkeit der Dienstkleidung zwischen Rock oder Hose, dann will ich die auch!

Wenn, wie das bei Ferde gewesen ist, der Sicherheitsbeauftragte bestimmte Röcke in Abhängigkeit von der Tätigkeit ablehnt (in diesem Fall lange Röcke beim Begehen von Leitern und steilen Treppen wegen der Gefahr damit über den Rock zu stolpern), dann ist auch dies ein nachvollziehbarer Grund und nicht geschlechtlich different behandelt.

Wenn die Dame im von Dir aufgezeigten Fall nicht vollverschleiert am Arbeitsplatz erwünscht ist, so hat dies vermutlich auch nichts mit dem Geschlecht zu tun. Ein verschleierter männlicher Bewerber würde in unserem Kulturkreis genauso abgelehnt.

Insofern sind diese Fälle absolut nicht vergleichbar. Schließlich bestehe ich nicht auf dem Rock, egal unter welchen Voraussetzungen. Ich sage lediglich, daß ich auch da die Möglichkeit haben will Rock zu tragen, wo Frau diese Möglichkeit auch hat. Und genau in diesem Falle hätten auch die deutschen Behörden arge Probleme!

Gruß
JürgenB


Offline Skirttrender

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Re:Kleidung und Job - und Arbeitsamt / SA
« Antwort #4 am: 22.02.2005 10:54 »
Hallo JürgenB,

niemand hat hier gesagt, daß Mann jetzt immer und überall auf den Rock bestehen muß.
Richtig, ich auch nicht.

>Wenn in einem Unternehmen zwecks Corporate Identity Dienstkleidung verlangt wird, trage ich die wenn ich den Job haben will.

Ja, da gibts auch entsprechende Urteile, z.B. Baseball-Mützen bei der Lufthansa (SOnder-Aktion), mußten getragen werden.
Oder z.B. die Uniformen bei UPS oder McDonalds, usw.

> Besteht allerdings für Frauen Wahlmöglichkeit der Dienstkleidung zwischen Rock oder Hose, dann will ich die auch!

Tja, und was machst Du, wenn Du die Wahlmöglichkeit ausnutzt, Dich die Firma deswegen feuert, und mit den von mir genannten Passagen, Dir das AA dann für drei Monate das Arbeitslosengeld sperrt ? Begründung: Selbstverschuldete Kündigung wg. (Frauen-?)-Kleidung am Arbeitsplatz ?

>der Sicherheitsbeauftragte bestimmte Röcke in Abhängigkeit von der Tätigkeit ablehnt
dann ist auch dies ein nachvollziehbarer Grund und nicht geschlechtlich different behandelt.

Selbstverständlich. Sachliche und objektive Begründungen. Und geschlechter-unabhängig, gilt ebenso für Frauen.

>Wenn die Dame im von Dir aufgezeigten Fall nicht vollverschleiert am Arbeitsplatz erwünscht ist, so hat dies vermutlich auch nichts mit dem Geschlecht zu tun.

Ich meine auch gar nicht Geschlecht, sondern die Benachteiligung wg. der Kleidung.

Ich hätte die Frau vollverschleiert eingestellt, und abgewartet, wann ihr die Puste darunter ausgeht, und sie den Gesichtsschleier ablegt. Ich vermute hier die Vollverschleierung als Absicht der Frau, um nicht eingestellt zu werden.

> Ein verschleierter männlicher Bewerber würde in unserem Kulturkreis genauso abgelehnt.

Und ein Rock tragender männlicher Bewerber höchstwahrscheinlich auch ?  Oder nicht ?


>Ich sage lediglich, daß ich auch da die Möglichkeit haben will Rock zu tragen, wo Frau diese Möglichkeit auch hat. Und genau in diesem Falle hätten auch die deutschen Behörden arge Probleme!

Zuerst hätte der Betroffene die Probleme, wg. Sperre etc.
Und dagegen klagen dauert 6-12 Monate. Aber man braucht sich nicht alles gefallen zu lassen. Wehret den Anfängen, gerade auf den Ämtern.

Aber allgemein gebe ich Dir und Deiner Aussage Recht. Wo der Rock die Arbeit und Sicherheit nicht beeinträchtigt, z.B. im Büro, wo die Anderen auch Rock tragen dürfen, dann gleiches Recht für Alle.

Wo schon VORHER spez. Kleidung/Uniform vorgeschrieben ist, kann man auch rechtlich den Rock nicht durchsetzen.
Wenn man dort arbeiten will, weiss man auch vorher schon, was auf Einen zukommt. Selbst den Firmen-Uniform-Rock der Frauen anzuziehen, wäre nicht ratsam.

Gruß

Skirttrender
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JuergenB

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Re:Kleidung und Job - und Arbeitsamt / SA
« Antwort #5 am: 22.02.2005 23:12 »
Tja, und was machst Du, wenn Du die Wahlmöglichkeit ausnutzt, Dich die Firma deswegen feuert, ...?

Wenn man dort arbeiten will, weiss man auch vorher schon, was auf Einen zukommt. Selbst den Firmen-Uniform-Rock der Frauen anzuziehen, wäre nicht ratsam.

Hallo Skirttrender,

genau diesbezüglich ist hier einmal ein Urteil veröffentlicht worden. Ich finde es leider nicht mehr, deswegen versuche ich mal aus der Erinnerung zusammenzufassen:

Ein Straßenbahnfahrer wollte thermisch bedingt im Sommer gerne kurze Hose im Dienst anziehen. Dies wurde ihm mit Hinweis auf die Kleiderordung / Dienstkleidung untersagt. Daraufhin trug er einen der Dienströcke seiner Kolleginnen. Man wollte ihn deswegen feuern, schaffte genau dies aber nicht!

Genau darauf will ich nämlich auch hinaus mit meiner Aussage: Der Arbeitgeber schafft es gar nicht, Dich deswegen zu feuern (EU-Recht wars glaube ich sogar). Damit kommt es erst gar nicht zum von Dir erwähnten Eklat mit den Behörden.

Gruß
JürgenB

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Re:Kleidung und Job - und Arbeitsamt / SA
« Antwort #6 am: 23.02.2005 23:15 »
Ein Straßenbahnfahrer wollte thermisch bedingt im Sommer gerne kurze Hose im Dienst anziehen. Dies wurde ihm mit Hinweis auf die Kleiderordung / Dienstkleidung untersagt. Daraufhin trug er einen der Dienströcke seiner Kolleginnen.

Hallo JürgenB,

das war in Schweden, ich habe mal vor ein paar Wochen dies als Thema gebracht, und verlinkt (mit Fotos).

Gleichzeitig hatte ein schwed. Zugbegleiter aus den gleichen Gründen auch auf den Damen-Uniform-Rock umgestiegen (schmal, knielang). Dann wurden die Dienstvorschriften geändert, und Beiden wurde mit Kündigung gedroht, falls sie weiter Rock tragen würden. Dann hatten die lieber Rock weg, statt Job weg.
Schweden ist auch in der EU, aber doch nicht soo liberal, wie das oft bezeichnet wird.

Ich bin mal gespannt, irgendwann bei meinem nächsten Job, (oder gar ein Euro Job ?) ob ich dann auch wg. Rock gefeuert werde ? Einen Lacher meinerseits wäre Denen auf jeden Fall sicher, auch aufgrund meines jetzt größeren Fachwissens durch diese versch. Foren.  ;D

Also Jungs, mal ein Dankeschön von mir an Euch !  :D

Gruß

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