"Sagen wir es, wie es ist: Der Herrenanzug uniformiert die Herren, macht sie gewissermassen gesichtslos. Er reduziert sie zu austauschbaren Mitgliedern einer Masse von gleich Angezogenen. Er markiert somit die Unterwerfung der Anzug tragenden Männer unter die Bedürfnisse der Finanz- oder Politikbranche, der sie dienen."
Ja. Und wo ist das jetzt Unterdrückung von Frauen? Und dann wundert man sich hier, wieso Frauen mit ihren Forderungen schneller ihr Ziel erreichten, wenn selbst Autoren, wie dieser, eine Lanze für Frauen brechen als für Männer.
"Er markiert und feiert die – statistisch belegbare – weibliche Untervertretung in Führungspositionen, in verantwortungsvollen und gut bezahlten Jobs. Der Herrenanzug ist das textile Zeichen männlichen Kastendenkens."
Männer sind in gut bezahlten Jobs in der Gesamtanzahl aller Männer genauso wenig vertreten, wie die Frauen in gut bezahlten Jobs aller Frauen, die überhaupt arbeiten.
Ich weiß von Firmen, die händeringend Frauen suchen, sehr oft höhere Gehälter angeboten werden als Männern. Dummerweise entscheiden sich Frauen aus opportunen Gründen für andere Lebensmodelle. Dann bewerben sich wieder Männer, weil die Stelle belegt werde muss und bekommen aber nicht das Gehalt, was man den Frauen zuvor bereit war, zu zahlen, sondern ein viel niedrigeres wie dass der anderen männlichen Mitarbeiter. Das ist natürlich auch eine Benachteiligung der Frauen...
Und die Kaste gilt auch ausschließlich nur für Männer. Je höher die Position, desto strenger und dunkler die Kleiderordnung. Frauen in der gleichen Position steht es frei, ob sie im Hosenanzug oder in einem Kleid oder Rock zur Arbeit gehen. Das ist natürlich auch eine Unterdrückung der Frau, wenn sie sich zwischen 4 Kleidungsstücken jeden Morgen entscheiden darf und sich nicht entscheiden kann, weil ihr nichts vorgeschrieben wird. Sollen sie doch Frauen alles vorschreiben, damit sie sich nicht mehr so unterdrückt fühlen.
Viele Grüße
Jule