Danke Michael
für die Bestätigung, auch wenn sie nur indirekt, und gegen Deinen Willen erfolgte.
Zunächst hast Du so geantwortet, als hätte ich was anderes geschrieben, das sich dadurch unterscheidet, daß es einen Fehler enthält, und mir diesen Fehler vorgehalten. Dann hast Du in ähnlicher Weise eine kleine Unvollständigkeit in der Klärung dieses Unterschieds genutzt, um so fortzufahren. Dazu hast Du einen Link gesetzt, und nicht erläutert, inwiefern die verlinkten Texte relevant sind. Wozu auch? Es würde dadurch nur angreifbar, und wenn ich erläutere inwiefern das irrelevant ist, liefere ich weiteres Material zum Abschweifen von meiner Botschaft. Außer solch Spielchen hast Du also nichts Einzuwenden gefunden. Eine bessere Bestätigung kann man von jemand, der unbedingt widersprechen will, nicht bekommen.
Daß Dir das Widersprechen so wichtig ist, kann ich verstehen. Auch ich habe gelernt, daß, holzschnittartig vereinfacht, Männer gewalttätige sex- und machtgierige, schamlose und auch sonst gefühllose Unterdrücker und Frauen genau das Gegenteil sind. Weil man weiß, daß man selbst nicht so schlimm ist, fühlt man sich besser als die anderen Männer, und man tröstet sich mit moralischer Überlegenheit darüber hinweg, daß andere Männer beruflich erfolgreicher sind und findet gleichzeitig eine moralische Begründung dafür, daß es beruflich erfolgloseren Männern nicht besser gehen soll. So denken die meisten Männer und Frauen, insbesondere auch Journalisten, Buch und Daily-Soap-Autoren, bis hin zu Wissenschaftlern, und errichten eine große Filterblase,in der nur auf das geschaut wird, was diesem Geschlechterbild entspricht. Folglich ist es hier ein Aufreger, wenn in Südamerika ein Mann einer Frau den Rock hochzieht, während wir uns darüber ausschweigen, daß Frauen hierzulande Hand anlegen, um das Geheimnis des Kilts zu lüften.
Allerdings hatte ich zu viel widersprechende Erlebnisse und eine zu hohe Abneigung gegen Widersprüchlichkeiten, als daß diese Lehre bei mir wirklich gefruchtet hätte. So habe ich gelernt die Auslassungen dieser Filterblase zu beachten, und auch Journalisten, Buchautoren und Wissenschaftler außerhalb dieser Blase gefunden. Die sonst üblichen Modifikationen zum Retten der Grundansicht, die auszuführen ich mich hier gedrückt habe, genügen mir nicht mehr. Jetzt scheint mir plausibel, das was von diesem Bild noch zu retten ist, mit selbsterfüllender Prophetie zu erklären. Weil mir aber dieser Mechanismus in dieser Frage stark mißfällt, erlaube ich mir obige Bemerkung.
Gruß,
Jo