Ich glaube es ist in der Breite kein Bedarf und kein Interesse vorhanden. Da werden leider auch die Promis wenig helfen.
Und stylische teure Sachen vom Laufsteg ebenso wenig.
Es bleibt einfach die Frage wie man Interesse und ggf Bedarf erzeugen will.
Vielleicht hilft da der Klimawandel, ein großes Ereignis was Bewegung erzeugt....
Oder wir starten eine große Werbekampagne 😂. Was kostet sowas? Wer sponsert sowas?
Adidas?
Ja, wir könnten uns zusammentun und Lobbyarbeit machen. Unter welchen Bedingungen das funktioniert und aus welchen Gründen das nicht funktionieren wird, möchte ich hier gar nicht weiter nachgehen.
Mein Anteil, den ich leisten kann, ist einfach mich zu zeigen. Und zu zeigen, dass es geht, Röcke / Kleider, kurzgesagt was anderes als Hosen zu tragen. Eben auf meine Weise. Das ist die beste Werbung, die ich machen kann.
Allerdings schätze ich das anders ein als Du: der Bedarf ist da. Aber die Hürden sind noch viel zu hoch! Die Hürden müssen abgebaut werden.
Und da kann ich genauso draussen nur das tun, zu zeigen, dass ein Mann ohne Hosen ebenso ein ganz normaler Mensch sein kann. Der nicht verachtet, verstoßen sein muss.
Oder hier im Forum, in unserer Blase von Männern, die wir aktiv hier her zum Forum gefunden haben, aufzurufen, die eigenen Hürden im Kopf zu überwinden.
Aber wie gesagt, ich bin mir sicher, der Bedarf ist da. Aber die Hürden stehen dem Bedarf im Wege.
Wir haben es bei uns Männern ja mit einer richtig fiesen Gemengelage zu tun.
Und zwar rede ich jetzt nicht über Männer, die uns unser Rocktragen gönnen, nicht von Sympathisanten oder weltoffenen Männern, auch nicht von wie auch immer gearteten rock-o-phoben Männern, die potentiell uns am liebsten zusammenschlagen würden.
Ich rede von Männern in Bezug aufs Rocktragen am eigenen Leib:
Ich glaube, 60 Prozent der Männer könnten sich vorstellen, selbst mal einen Rock zu tragen (inclusive zu besitzen), und zwar als Mann.
Ich glaube 20 Prozent der restlichen Männer liessen sich zu dieser Idee ermuntern, wenn die besagten 60 Prozent auch wirklich ab und zu mal einen Rock tragen würden. Diese ganzen Prozent-Abschätzungen beziehen sich natürlich auf einen letztlich potentiell dynamischen Prozess, wobei sich meine Abschätzung vor allem auf den Status Quo versucht zu stützen, also den momentanen Ist-Zustand.
Also, 60 Prozent der Männer könnten sich vorstellen, selbst mal einen Rock zu tragen, und zwar als Mann.
Ich glaube, aber nur 30 Prozent der Männer würde es freiwillig auf Nachfrage mitteilen, dass sie sich das vorstellen könnten, die restlichen 30 Prozent würden das nicht mal ihren engsten Freunden, der eigenen Tochter, der Partnerin, der Arbeitskollegin, dem Pfarrer bei der Beichte gegenüber zugeben wollen. Das sind die, die bei einer Straßenumfrage mit 'Ja' antworten würden, vor allem wenn sie alleine befragt würden, ohne nebenstehende vertraute Person.
Also 30 Prozent der Männer könnten sich vorstellen, selbst mal einen Rock zu tragen und wären bereit, dies auch zugeben zu wollen.
Davon sind vielleicht 15 Prozent der Männer bereit, freiwillig und ohne gefragt zu werden und ohne jeglichen Anlass sich mitzuteilen, dass sie sich vorstellen könnten, einen Rock zu tragen.
Von diesen 15 Prozent (aller) Männer sind es vielleicht 6 Prozent (aller) Männer, die sich mit dem Gedanken anfreunden können, aktiv sich den Rock anzuziehen. Jedoch unterteilen diese 6 Prozent sich noch immer in folgende Gruppen, die mehr oder weniger noch mit Hürden versehen sind:
- es müssen andere damit anfangen, ehe ich damit anfange
- ich will damit meinen guten Ruf und damit auch meinen Beruf nicht aufs Spiel setzen
- ich will damit meine Freundschaften, Familie nicht aufs Spiel setzen
- ich bin überzeugt, mir steht es nicht
- ich weiss nicht, woher ich einen Rock bekommen soll
- Kilt ist etwas Besonderes, nichts für mich. Aber Männerröcke sind viel zu teuer
- ich weiss, dass es Röcke in den Damenabteilungen gibt, aber die sind zu weiblich oder zu klein für mich
- ich kann mir vorstellen, dass es in den Damenabteilungen tragbare Röcke gibt, ich habe aber eine immense Scheu, in die Damenabteilung zu gehen.
Von diesen ursprünglich geschätzten 6 Prozent der Männer sind nun durch die vorgenannten Gründe schon etliche Prozente durchs Sieb ausgefiltert worden.
Bleiben jetzt vielleicht noch maximalst 2 Prozent aller Männer übrig. Sehr hochgeschätzt.
Die da in etwa so agieren:
- ich warte, bis es explizite Männerröcke gibt, in der Hoffnung, sie sind bezahlbar und sie sind nicht schon wieder ausverkauft, bis ich mitbekomme, dass es sie gegeben hat
- ich kaufe im Internet, da ist es eher egal, aus welcher Abteilung so ein Rock stammt
- ich gehe aktiv in die Damenabteilungen und versorge mich dort mit für mich tragbaren Röcken.
Von diesen wohlwollend bei 2 Prozent angesiedelten Männern dürften die meisten zur ersten Gruppe der soeben letztgenannten drei Gruppen zählen. Die beiden letztgenannten Gruppen dürften zusammen deutlich unter einem Prozent aller Männer liegen.
Und diesen beiden letztgenannten Gruppen dürfte so etwa die Hälfte der hier im Forum mitlesenden Männer angehören. Und da haben wir noch nicht mal unterschieden nach den Motivationen, weshalb wir das tun. Das macht aber keinen Sinn, das jetzt auseinander zu klamüsern. Betrachten wir hier die Männer, die Rock tragen wollen oder sie schon tragen, mal als Männer, die das auch sichtbar als Mann tun oder tun wollen.
Trägt jeder von uns im Schnitt so drei Mal im Monat draussen in der Öffentlichkeit einen Rock, so ist es nicht unwahrscheinlich, da draussen Menschen zu begegnen, die schon einmal einen anderen Rockmann gesehen haben.
So tragen wir alle irgendwo mit dazu bei, dass wir nicht völlig alleine sind in unserem Tun.
So muss es auch in meiner Stadt mit 200.000 Einwohnern mindestens vier, fünf regelmässige, wenn nicht tägliche Rockträger geben. So zwei, drei kenne ich mehr oder weniger. Von der Existenz der anderen wird mir immer wieder zugetragen. Gut, manche rechnen dann auch mal Erscheinungen mit ein, mit denen ich mich nicht identifizieren kann (Crossdresser, oder der 'Allerscheenste' z.B.), aber die abgezogen, bin ich in meiner Stadt auch nicht völlig alleine in meinem Tun. Und so allmählich ändert sich auch der Blick auf einen, wie oder ob schräg man angeschaut wird.
Für einen deutlichen Schub aber würde - um meine prozentuale Abschätzung noch mal Revue passieren lassen - sorgen, wenn unter dem Label 'Männerröcke' es bezahlbare Angebote gäbe.
Und Holger hat darauf hingewiesen, dass es dazu auch einen Trend gibt. Freuen wir uns drauf. Ich untermauere diesen Trend, indem ich auch jetzt schon trage, was ich will.