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Röcke und mehr... => Artikel und Presseberichte => Thema gestartet von: Zwurg am 14.01.2022 14:40

Titel: Gender Bending auf dem Laufsteg - Modedesigner Edward Crutchley
Beitrag von: Zwurg am 14.01.2022 14:40
Ich habe einen interessanten Beitrag auf der ZDF Mediathek gefunden.

https://www.zdf.de/kultur/aspekte/gender-bending-modedesigner-edward-crutchley-100.html
Titel: Antw:Gender Bending auf dem Laufsteg - Modedesigner Edward Crutchley
Beitrag von: Holger Haehle am 14.01.2022 16:42
Schöner Beitrag. Von der Art gibt es immer mehr. Deswegen verdichten sich ja, so das Dt. Zukunftsinstitut in seiner Genderstudie im Zukunftsreport 2022, die Anzeichen  zu einem neuen Gendertrend, der sich in vielen Facetten bis hin zum Gendern zeigt. Mir ist das Wasser auf der Mühle. Dein Link folgt einem Trend, der uns Rockträgern zuspielt. Rockträger aller Länder, vereinigt euch!
Titel: Antw:Gender Bending auf dem Laufsteg - Modedesigner Edward Crutchley
Beitrag von: JoHa am 14.01.2022 18:58
Ich kann dem Herren sein ernsthaftes Anliegen nicht glauben, so lange er selbst in schwarzer Hose und Lederjacke rumläuft und nur seine Models in bunte Flitterchen steckt.
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Beitrag von: Olivier am 14.01.2022 20:19
Schöner Beitrag aber der Kontrast ist mir auch aufgefallen. Wäre interessant zu erfahren ob er sich da nur den Erwartungen seiner Umgebung anpaßt und privat ganz was anderes trägt oder nicht.
Titel: Antw:Gender Bending auf dem Laufsteg - Modedesigner Edward Crutchley
Beitrag von: Zwurg am 14.01.2022 20:59
Das ist mir auch aufgefallen. Seine Modells werden in die besonderen Klamotten gesteckt und er trägt scharz, Pulli, Lederjacke, Hose.
Klar ist er seinem Job schuldig immer wieder aufregende Kreationen zu erstellen, die ins Gespräch kommen und für Aufregung sorgen.
Andererseits fragt man sich, wie weit er hinter dem Thema steht und seine Person auch mit ein bringt.

Oft kleiden sich Menschen die in kreativen Berufen arbeiten schwarz und unauffällig, Ich kenne das auch von Architekten in meinem Umfeld.



Titel: Antw:Gender Bending auf dem Laufsteg - Modedesigner Edward Crutchley
Beitrag von: skortsandtights am 14.01.2022 22:09
Ich kann dem Herren sein ernsthaftes Anliegen nicht glauben, so lange er selbst in schwarzer Hose und Lederjacke rumläuft und nur seine Models in bunte Flitterchen steckt.

Auch für mich wirkt er eher unglaubwürdig.
Das ist für mich reine show um aufzufallen, nicht mehr und nicht weniger.
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Beitrag von: JoHa am 14.01.2022 23:08
Lieber Zwurg:
"Oft kleiden sich Menschen die in kreativen Berufen arbeiten schwarz und unauffällig, Ich kenne das auch von Architekten in meinem Umfeld."
Zwei Freunde von mir, ein Architekt, ein Designer, werden fuchsteufelswild, wenn ich ihnen sage: "Wir Individualisten tragen alle schwarz!"
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Beitrag von: doppelrock am 16.01.2022 18:01
Dass Künstler sich schlicht und schwarz kleiden, kann den Grund haben, dass sie nicht ihre modische Erscheinung, sondern ihre Produkte in den Vordergrund stellen wollen. Und vieles wirkt am besten auf einer Bühne aus schwarzem Samt. Oder eben präsentiert von einer schlicht schwarz gekeideten Person. Ich sehe da nichts negatives dran.
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Beitrag von: Albis am 16.01.2022 21:21
Danke für den Link! Natürlich wäre es schön, wenn er selbst genderfluide Klamotten bzw. seine eigenen Kreationen tragen würde, dennoch denke ich, dass das nicht das wichtigste ist. Entscheidend ist für mich, dass ein weiterer Modedesigner das Thema in unserem Sinne aufnimmt, sodass es noch mehr Konsumenten erreicht. Es wäre natürlich schön, wenn man die Sachen auch irgendwann mal in einem Laden kaufen könnte.
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Beitrag von: minirocker am 28.01.2022 13:30
... Es wäre natürlich schön, wenn man die Sachen auch irgendwann mal in einem Laden kaufen könnte.
Davon traeumen wir seit Jahrzehnten, Aber es wird immer weniger wahrscheinlich.
Dadurch das heute die unterschiedlichsten, bisher unsichtbaren gesellschaftlichen Gruppen, massiv in die Sichtbarkeit gedraengt werden, sieht man auch vermehrt Maenner im Kleid. Allerdings handelt es sich da um Gruppen wie Transsexuelle und das gemeine Volk kann nun treffsicher einordnen: "Ein Mann im Kleid ist natuerlich ein Transsexueller"

Dieser aufgesetzte Zwang zur Vielfalt und der damit verbundenen klischeehaften Zuordnung verhindert die Denkbarkeit/Moeglichkeit eines spielerischen Umgangs mit Kleidung. Wenn ich je nach Lust und Laune mal im Rock und/oder Strumpfhose in die Stadt zum Einkaufen gehe, werde ich jetzt dank dieser neuen Identitaetskultur "treffsicher" denTranssexuellen zugeordnet.

Deshalb wird es immer weniger wahrscheinlich, dass der "normale" Mann diese phantasievollen Kreationen traegt, denn dieser Gruppe (Transsexuelle) will er ja dann doch nicht zugeordnet werden...
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Beitrag von: MAS am 28.01.2022 13:51
Das würde ich so nicht sehen, Minirocker, sondern auch wir gehören zu der Vielfalt., Es geht ja nicht nur um eine Vielfalt der klaren Zuordnungen, sondern auch eine Vielfalt der Übergänge und Zwischentöne.

LG, Micha
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Beitrag von: Skirtedman am 28.01.2022 14:00
Ja, bin ganz bei Dir, Minirocker, wie andernorts hier im Forum auch gerade schon uns ausgetauscht.

Zum Glück gibt es auch zunehmend ein paar 'normale Männer', denen nicht so oft es wirklich juckt, falsch zugerechnet zu werden. Wenn es Lebenspartnerin und die engsten Verwandten korrekt wissen und verstanden haben, dann ist das für manche 'normale Männer' mit genügend Selbstbewusstsein egal, was die anderen glauben, über ihn denken zu müssen.

Mit diesem Selbstbewusstsein gelang es mir auch, trotz Gegenwind selbstnestimmt im Rock durchs Leben zu gehen.

Ja, dieses Selbstbewusstsein muss sich mancher erst noch erarbeiten.
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Beitrag von: minirocker am 28.01.2022 14:33
Es geht ja nicht nur um eine Vielfalt der klaren Zuordnungen, sondern auch eine Vielfalt der Übergänge und Zwischentöne.

LG, Micha
Ja aber genau die geraten jetzt aus dem Blickfeld. Weil andere Gruppen massiv in den Vordergrund gedrückt werden,
um die Gesellschaft zu "erziehen". Es ist doch in letzter Zeit auffaellig: In Krimis werden, ungeachtet des tatsaechlichen Anteils an
der Bevoelkerung, Farbige, Schwule, Transmenschen, Behinderte in Szene gesetzt. Das wirkt irgendwie krampfig paedagogisierend...
 Das Spielerische, Selbstverstaendliche fehlt irgendwie
 
Titel: Antw:Gender Bending auf dem Laufsteg - Modedesigner Edward Crutchley
Beitrag von: MAS am 28.01.2022 14:45
Ich empfinde es nicht als "krampfig paedagogisierend". Ich habe in Erinnerung, wie Deutsche mit Migrationshintergrund klagten, sie würden zu wenig in den Medien vorkommen, und wenn, dann oft in schlechten Rollen als Verbrecher oder irgendwie zurückgeblieben oder so, aber nicht z.B. als Polizisten oder Juristen oder Wissenschaftler usw. Jetzt kommen sie öfter vor, eben auch in den guten Rollen. Dadurch steigt die Gewöhnung, die sich sicher auch auf die Wirklichkeit, also auch echte Polizisten usw. mit Migrationshintergrund.

Wenn wir uns ständig darüber beschweren, wir könnten in die falsche Schublade gesteckt werden, transportieren wir die Negativbeurteilung von Minderheiten doch immer weiter.

LG, Micha

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Beitrag von: Albis am 28.01.2022 19:30
... Es wäre natürlich schön, wenn man die Sachen auch irgendwann mal in einem Laden kaufen könnte.
Davon traeumen wir seit Jahrzehnten, Aber es wird immer weniger wahrscheinlich.
Dadurch das heute die unterschiedlichsten, bisher unsichtbaren gesellschaftlichen Gruppen, massiv in die Sichtbarkeit gedraengt werden, sieht man auch vermehrt Maenner im Kleid. Allerdings handelt es sich da um Gruppen wie Transsexuelle und das gemeine Volk kann nun treffsicher einordnen: "Ein Mann im Kleid ist natuerlich ein Transsexueller"

Du bist aber skeptisch. Zum einen erscheint es mir hilfreich, wenn die Menschen außerhalb unserer Blase möglichst viele Männer in einröhriger Beinkleidung sehen und sich nach und nach daran gewöhnen. Dabei ist es erstmal nachrangig, ob das Transsexuelle oder Heteromänner sind. Zum anderen sorgt die aktuelle Entwicklung meines Erachtens auch dafür, dass das Geschlecht eines Menschen an Bedeutung verliert, was ich sehr gut finde. Stichwort Unisex. Es mag aber auch sein, dass man das außerhalb unserer Forumsblase ganz anders sieht.
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Beitrag von: JoHa am 28.01.2022 19:48
Wofür andere uns und mich halten, ist in deren Hirnen entstanden. Hätte ich mehr Mut und Initiative, würde ich weniger Rücksicht auf diese Vorurteile und Hirngespinste nehmen. Aber so, im Alltag, habe ich nicht immer Lust, zu klären, zu kämpfen. Manchmal, nee, meistens, will ich einfach meine Ruhe haben.
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Beitrag von: minirocker am 29.01.2022 01:10
  Es mag aber auch sein, dass man das außerhalb unserer Forumsblase ganz anders sieht.

Genau das meinte ich! Mir selbst ist es natuerlich voellig schnuppe, was andere von meinem Outfit halten. (war neulich, weil es kalt ist, mit meinen bunten Overknees und Minirock unterwegs) aber fuer "Neueinsteiger" ist der Start unter diesen obengenannten neuen Verhaeltnissen schwieriger. Ich denke, dass es fuer Menschen, die die Vielfalt (Mann auch mal im Rock) ausprobieren wollen,  schwieriger ist. Ihr Vorhaben wird nicht als lebendige Bereicherung an Moeglichkeiten angesehen, sondern sofort "treffsicher" einer Gruppe zugeordnet, die wohl noch mit Beruehrungs-/Akzeptanzaengsten verbunden ist..
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Beitrag von: Holger Haehle am 29.01.2022 03:36
Genau so ist es Minirocker.

Deshalb wird dein Outfit bestenfalls toleriert aber nicht kopiert.
Titel: Antw:Gender Bending auf dem Laufsteg - Modedesigner Edward Crutchley
Beitrag von: MAS am 29.01.2022 08:34
Guten Morgen zusammen!

Und doch sehe ich einen Unterschied:

Früher war es so, dass man diese treffsichere Etikettierung mit einer Abwertung des so eingeordneten Menschen verband.
Heute ist es so, dass man sie mit zumindest einer Toleranz verbindet, wenn nicht gar mit einer vollen Akzeptanz als Spielart des Normalen.

Oder ich sag es mal so:
Früher: Mann mit Rock = schwul = pfui!
Heute: Mann im Rock = queer = okay!


Das trifft sicher nicht auf jeden zu, Ewiggestrige gibt es auch, aber doch für eine zunehmende Zahl der Menschen in unserer Gesellschaft.




LG, Micha
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Beitrag von: Albis am 30.01.2022 22:48
@minirocker und Holger: Die spannende Frage ist die nach den Anteilen derjenigen, die sich von Bildern von rocktragenden Männern in der Annahme, dass diese queer wären, einschüchtern lassen im Vergleich zu denjenigen, die diese Bilder als Vorbild nehmen.

@MAS: Ja, es gab da sicher eine positive Entwicklung. Bei dir stelle ich die Frage, ob die gestiegene Toleranz von innen heraus, d.h. von Herzen kommt oder ob auch politische Korrektheit eine Rolle spielt.
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Beitrag von: MAS am 30.01.2022 23:33
@MAS: Ja, es gab da sicher eine positive Entwicklung. Bei dir stelle ich die Frage, ob die gestiegene Toleranz von innen heraus, d.h. von Herzen kommt oder ob auch politische Korrektheit eine Rolle spielt.

Lieber Albis,

von innen heraus. Politische Korrektheit bestätigt meistens (nicht immer) nur das, was ich eh schon denke. Insofern ist meine Toleranz auch nicht gestieten, sondern gleichgeblieben. Aber die Angst vor Intoleranz ist gesunken.

LG, Micha
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Beitrag von: Albis am 03.02.2022 20:36
Lieber MAS,

bei Dir persönlich bezweifele ich nicht, dass die Toleranz von Herzen kommt. Aber trifft das auch auf andere Menschen zu?

LG, Albis
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Beitrag von: culture skirt am 03.02.2022 20:49
einschüchtern lassen im Vergleich zu denjenigen, die diese Bilder als Vorbild nehmen.
Hallo Albis, die sind von solchen Männern eingeschüchtert. Die fühlen sich beim Anblick von halbnackten Männern, die "unten offen sind", angekelt. Oder finden es einfach unästhetisch. Das hört man öfters sagen. Ich weiß nicht, ob es eine politisch korrekte Umschreibung für mein erstgenanntes ist.
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Beitrag von: GregorM am 03.02.2022 21:18

Früher: Mann mit Rock = schwul = pfui!
Heute: Mann im Rock = queer = okay!


Ja, denke ich auch. Aber schwul zu sein ist wohl heute auch in den meisten Kreisen ok?

Gruß
Gregor
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Beitrag von: MAS am 03.02.2022 23:54

Früher: Mann mit Rock = schwul = pfui!
Heute: Mann im Rock = queer = okay!


Ja, denke ich auch. Aber schwul zu sein ist wohl heute auch in den meisten Kreisen ok?

Gruß
Gregor

Heute ja, lieber Gregor, und weiter früher auch schon mal, wie ich jetzt las. Homophobie scheint eine Erfindung des 19. Jhs. zu sein.

LG, Micha
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Beitrag von: MAS am 03.02.2022 23:55
Lieber MAS,

bei Dir persönlich bezweifele ich nicht, dass die Toleranz von Herzen kommt. Aber trifft das auch auf andere Menschen zu?

LG, Albis

Das ist sicher wie mit vielem, lieber Albis: für einige trifft es zu, für andere nicht. So wie auch Friedfertigkeit, Achtung vor der Würde anderer Menschen usw.

LG, Micha
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Beitrag von: JoHa am 04.02.2022 00:17
Schwul zu sein....
Mein "Schwulenbild" ist diffus.
Als Pubertierender und als junger Mann von 22 Jahren bin ich von Schwulen aggressiv angebaggert und auch angefasst worden. Das war in den 60er Jahren. Ich war jung, sportlich und freundlich wirkend. Zu der Zeit gab es den § 175 noch. Im Kino griff mir mein Sitznachbar, ein fremder Mann, zwischen die Beine. Ich konnte ihn mit dem Ellenbogen wegstoßen. Auf dem Spielplatz und im Waschraum der Firma, wo ich in den Semesterferien arbeitete, gab es ähnlich Kontakte, die ich aber ablehnte, abwehrte.
Das hat meinen Blick auf Schwule für Jahre beeinflusst. Erst später, im Berufs- und Privatleben, lernte ich Männer kennen, die schwul waren und "Benehmen" hatten. Gott sei Dank. sonst hätten sie für mich immer noch den Stempel geil und übergriffig.
Und so ist es auch immer noch bei uns im Dorf: Mann im Rock? Vorsicht, könnte schwul sein! Schwul ist s.oben.
Titel: Antw:Gender Bending auf dem Laufsteg - Modedesigner Edward Crutchley
Beitrag von: GregorM am 04.02.2022 07:40
Sowas habe ich glücklicherweise nicht erlebt. Ich bin offenbar nie solchen Typen begehrenswert gewesen.

Gruß
Gregor
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Beitrag von: cephalus am 04.02.2022 09:07
Hallo Joachim,
Solche Erlebnisse sind unschön, gleichen sich aber auch sehr mit dem was manche Frauen von Heteromännern erfahren.
Ich denke man kann nicht eine Gruppe von Millionen Menschen nach dem Fehlverhalten weniger beurteilen - auch wenn sogar etliche Frauen dazu tendieren.

Fehlverhalten eines Einzelnen fällt mehr auf, als das korrekte Benehmen vieler.
Titel: Antw:Gender Bending auf dem Laufsteg - Modedesigner Edward Crutchley
Beitrag von: JoHa am 04.02.2022 18:22
Diese Episoden haben mich nicht traumatisiert aber mein Verhalten mißtrauischer gemacht.
In puncto Macho-Männer stimme ich dir zu. Im Zug und auf der Straße wurde ich sogar zweimal von Frauen/Mädchen gebeten, einzugreifen, was ich mit einem selbstbewußten Auftreten damals auch gerne tat, folgenlose Drohungen und Verwünschungen der Flegel hinterlassend. 
Titel: Antw:Gender Bending auf dem Laufsteg - Modedesigner Edward Crutchley
Beitrag von: Zwurg am 05.02.2022 13:02
Was schwule Männer angeht hatte ich 2 Erfahrungen. Zu meiner Bauleiter Zeit gab es einen ca. 10 Jahre älteren italienischen Architekten der ständig meine Nähe suchte und mich zum Kaffee einladen wollte, zu Hause besuchen usw. Meine Kollegen witzelten zu der Zeit immer "dein Freund" sucht dich.
Genau wußte ich es nicht wirklich von ihm, aber sein Verhalten war schon auffällig. Er war aber immer freundlich und nicht übergriffig.

In meinem Ritterverein gibt es auch einen schwulen Schaukämpfer. Wenn er es nicht schon bei der einen oder anderen Gelegenheit erwähnt hätte, wäre ich niemals auf den Gedanken gekommen. Weder vom Verhalten noch von sener Art wie er sich gibt.
Titel: Antw:Gender Bending auf dem Laufsteg - Modedesigner Edward Crutchley
Beitrag von: Holger Haehle am 05.02.2022 17:03
Wenn wir schon mal dabei sind, dann möchte ich erwähnen, dass ich heute auf Instagram mein erstes Dick-Pic bekommen habe verbunden mit der Frage, ob ich es geil finde.
Ich war schon überrascht, denn ich poste nichts, was nur den Hauch von Erotik ausstrahlt (nicht mal kurze Röcke oder FSH). Schon bemerkenswert, in welche Schublade hier ein alter Sack im Rock gesteckt wird.
Titel: Antw:Gender Bending auf dem Laufsteg - Modedesigner Edward Crutchley
Beitrag von: culture skirt am 06.02.2022 00:32
Nunja.. sowas muss keine Anmache sein, sondern kann auch von Hatern genutzt werden, um jemanden zu erniedrigen oder bloß zu stellen, weil einem die Bilder nicht gefallen oder schwul vorkommen.
Titel: Antw:Gender Bending auf dem Laufsteg - Modedesigner Edward Crutchley
Beitrag von: skortsandtights am 06.02.2022 01:02
Das erstaunt mich nicht besonders.
Du postest in der tat nichts was erotik ausstahlt aber es geht immer um männer.

Titel: Antw:Gender Bending auf dem Laufsteg - Modedesigner Edward Crutchley
Beitrag von: Albis am 07.02.2022 19:58
einschüchtern lassen im Vergleich zu denjenigen, die diese Bilder als Vorbild nehmen.
Hallo Albis, die sind von solchen Männern eingeschüchtert. Die fühlen sich beim Anblick von halbnackten Männern, die "unten offen sind", angekelt. Oder finden es einfach unästhetisch. Das hört man öfters sagen. Ich weiß nicht, ob es eine politisch korrekte Umschreibung für mein erstgenanntes ist.

Hallo Jule,
wenn sich die Mehrheit angeekelt fühlt, ist also noch ein bisschen was zu tun.
Mein Gedanke 1: Wenn die Bilder rocktragender Männer weiter deutlich zunimmt, führt dann die Gewöhnung dazu, dass der Ekel nachlässt?
Mein Gedanke 2: Wenn Röcke bei Männern als ekelig wahrgenommen werden, warum dann bei Frauen nicht? Flüssigkeiten kommen bei beiden unten raus. Wesentlicher Unterschied ist, dass bei uns die Geschlechtsteile außen und bei Frauen innen sind. Dennoch denke ich, dass diese Frage nicht rational, sondern nur emotional zu beantworten ist. 
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Beitrag von: culture skirt am 08.02.2022 12:11

Hallo Albis,
Mein Gedanke 1: Wenn die Bilder rocktragender Männer weiter deutlich zunimmt, führt dann die Gewöhnung dazu, dass der Ekel nachlässt?
Bedingt. Es kann auch als voranschreitende westliche Dekadenz bezeichnet werden, wo es keine echten deutschen Männer mehr gibt und nur noch Luschen, die sich nicht mal verteidigen können. Am Ende, auch wenn es niemand hören und wissen will, entscheiden junge paarungswilige Frauen, wo der Hase hinläuft. Und wenn Männer in Röcken oder sonst was, unattraktiv auf Frauen wirken, lassen sie es sein, auch wenn ihnen die Ungerechtigkeit in der Kleidung bewusst ist. Das kann auch sowas sein (https://www.trendstylez.com/images/product_images/original_images/410a.jpg). Dann sehen sie über diese kleine Einschränkung hinweg was Frauen erlaubt ist, wenn sie anderswo Erfolg beim anderen Geschlecht erzielen können.

Mein Gedanke 2: Wenn Röcke bei Männern als ekelig wahrgenommen werden, warum dann bei Frauen nicht?
Männer sind keine Frauen. Das ist die Antwort, die man zu hören bekommt, wenn man fragt, was ist daran bitte anders?
Der Penis und der Hodensack werden als widerlich empfunden. Eben. Das Geschlechtsteil ist bei Frauen innenliegend bzw. eben mit dem Körper, was eine ästhetische Geometrie ergibt. Glattgezogen wie bei einer Barbiepuppe.

Gruß
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Beitrag von: Skirtedman am 08.02.2022 17:59
Waaa-ahhah!!!

Ich spüre richtig Deine absrwhwnden Nackenhaare und Deinen Angstschweiß, wenn Du das schreibst.
Ich kenne Frauen, die nehmen sowas sogar in den Mund!
Titel: Antw:Gender Bending auf dem Laufsteg - Modedesigner Edward Crutchley
Beitrag von: culture skirt am 08.02.2022 20:09
Nehmen das nicht alle Frauen in den Mund?
Nun präsentiere aber mal dein Ding in der Öffentlichkeit fremden Frauen, wie Frauen ihre Brüste präsentieren, ob die das immer noch schön finden.
Als Gegenprobe soll mal eine Frau ihre Schnecke vor versammelter Mannschaft zeigen, ob Männer wie Frauen genauso vom weiblichen Geschlechtsteil angewidert sind.
Titel: Antw:Gender Bending auf dem Laufsteg - Modedesigner Edward Crutchley
Beitrag von: Skirtedman am 08.02.2022 21:56
...abstehenden Nackenhaare...
 :)
sch... Händytaschdadur...
...sch... Dadderich...
 :) :)
Titel: Antw:Gender Bending auf dem Laufsteg - Modedesigner Edward Crutchley
Beitrag von: Albis am 10.02.2022 22:21
Am Ende, auch wenn es niemand hören und wissen will, entscheiden junge paarungswilige Frauen, wo der Hase hinläuft.
Das mag zu einem gewissen Teil richtig sein, aber ich denke, dass es in wenn vielleicht auch geringerem Anteil auch andersrum gilt.
Titel: Antw:Gender Bending auf dem Laufsteg - Modedesigner Edward Crutchley
Beitrag von: hirti am 11.02.2022 07:56
Natürlich gilt es auch andersrum.
Wer etwas vom anderen Geschlecht will, der richtet sich so her dass er dem anderen gefällt.

Darum hat z.B. meine Frau in den ersten Jahren unserer Beziehung auch Röcke und Stiefel getragen, weil es mir gefiel.
Und ich trug schicke Jeans weil es meiner Frau gefiel... und tu es immer noch. Und sie trägt auch schicke Jeans weil es ihr gefällt. Man merkt schon, bei uns ist die Emanzipation voll angekommen. Hach, was bin ich nur für ein ausgekochtes, emanzipiertes Schlitzohr...   ::)

Ach ja, und weil ich ja so ein Fan davon bin dass man beim Thema bleibt: Tolle Models in genderbendenden Outfits werden daran auch nix ändern.
Titel: Antw:Gender Bending auf dem Laufsteg - Modedesigner Edward Crutchley
Beitrag von: culture skirt am 13.02.2022 14:28
Das mag zu einem gewissen Teil richtig sein, aber ich denke, dass es in wenn vielleicht auch geringerem Anteil auch andersrum gilt.
Was soll der homöopathische Anteil an Frauen die das bei ihrem Mann befürworten, bewirken? Bis man so Eine findet die in diesem einen Punkt konform geht, spielen noch zig tausend andere Komponenten eine Rolle, die dann nicht zusammenpassen, dass man zusammen kommt. Aussehen, Interessen, Beruf, Familie, Freunde, Verdienst, usw.
Titel: Antw:Gender Bending auf dem Laufsteg - Modedesigner Edward Crutchley
Beitrag von: culture skirt am 13.02.2022 14:31
und tu es immer noch. Und sie trägt auch schicke Jeans weil es ihr gefällt.
Das ist der Knackpunkt. Würde es ihr selber nicht gefallen, würde sie keine Jeans tragen. Es spielt aber umgekehrt für Frauen keine Rolle, ob Röcke an dir gefallen. Sie besteht darauf, was ihr gefällt und nicht dir.
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Beitrag von: Albis am 13.02.2022 19:05
Was soll der homöopathische Anteil an Frauen die das bei ihrem Mann befürworten, bewirken? Bis man so Eine findet die in diesem einen Punkt konform geht, spielen noch zig tausend andere Komponenten eine Rolle, die dann nicht zusammenpassen, dass man zusammen kommt. Aussehen, Interessen, Beruf, Familie, Freunde, Verdienst, usw.
Jule, man kann optimistisch sein und das entsprechend ausstrahlen und oder eben auch pessimistisch. Auch ich hatte mal eine Zeit, in der ich eher pessimistisch war, aber ich habe eben nicht aufgegeben, bis es dann doch geklappt hat.