Autor Thema: Schüler an franz. Gymnasien werden zum Röcke tragen angeregt  (Gelesen 22996 mal)

Offline Tine

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Die Aktion ist gescheitert und wurde polizeilich aufgelöst. Keine Ahnung, wie verlässlich die Quellen sind.

http://derstandard.at/2000001324943/Buben-im-Maedchenrock-sorgen-fuer-Aufruhr?seite=1#forumstart

Hallo Rock aktiv,

von "polizeilich aufgelöst" habe ich nichts gelesen. Es stand in dem Artikel, dass die Polizei sich zwischen Demonstranten und  Gegendemonstranten gestellt hat. Mehr nicht. Alles andere ist Spekulation.

Soviel zu verlässlicher Berichterstattung...

Gruß
Tine

Offline Tine

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Ach ja... in den Reaktionen/Kommentaren auf den Artikel habe ich einige durchaus interessante Meinungen gelesen. Ich denke, die Aktion hat gewirkt. Und wenn es nur bei den Leuten ist, die die Artikel gelesen haben.  :)

Grüße
Tine

Offline steffish

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Die Aktion ist gescheitert und wurde polizeilich aufgelöst. Keine Ahnung, wie verlässlich die Quellen sind.

http://derstandard.at/2000001324943/Buben-im-Maedchenrock-sorgen-fuer-Aufruhr?seite=1#forumstart
Schöner link, da kann man mal über den Tellerrand von rockmode.de blicken und auch mal Kommentare von anderen Leuten zu dem Thema lesen und sehen: soo weit ist das hier gesteckte Ziel doch nicht mehr entfernt

Offline Jo 7353

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http://derstandard.at/2000001324943/Buben-im-Maedchenrock-sorgen-fuer-Aufruhr?seite=1#forumstart
Wenn wir uns mit dem Rock in derartige Ideologieschlachten einbeziehen lassen, wird das nichts mit dem Männerrock. Ich wünsche mir sehr, weiterhin noch den Rock als harmlose Ungewohnheit darzustellen, an die man sich gewöhnen kann, ohne die ganze Geschlechtlichkeit über den Haufen zu werfen, oder mit sonstigen Gender-forderungen in Verbindung gebracht zu werden.
Ich habe zwar auch einen tieferen Hintergrund zum Rocktragen, aber ich möchte nicht den Rock als eindeutiges Zeichen für meine Gründe darstellen. Damit würde ich nämlich Kleiderzwänge aufbauen, die ich ablehne. Meinetwegen sollen Feministen einen Rock tragen, und damit glauben, den Frauen damit was gutes zu tun, auch wenn ich das widersinnig finde. Hauptsache, ich werde nicht in diese Kiste gesteckt. Den Konflikt, auf meine geliebten Röcke verzichten zu müssen, um nicht dadurch etwas zu unterstützen, was ich nicht unterstützen möchte, würde ich gerne vermeiden, und den möchte ich auch anderen nicht aufzwingen.

Gruß,
Jo
Der Rock ist kein Geschlechtsmerkmal.


androgyn

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Auch die Kommentare zwischen den verschiedenen Homepages. Das erkennt man, welches Klientel, welche Seiten bevorzugen und sich austauschen. Und so ist auch im Reallife mit den Leuten, die einen begegnen.

androgyn

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Vor was und wem wollt ihr euch noch alles distanzieren? Da wird noch einiges mehr auf uns zukommen. In nächster Zeit. Starke Männer kämpfen an verschiedenen Modefronten. Da gibt es noch die Strumpfhosenfraktion und dann gibt es die Higheelträger. Beide tragen aber keine Röcke (oder Kleid) und denken auch sehr differenziert darüber, was Rock betrifft /da unmännlich...für sie), wobei bei uns wieder differenziert über Heels mit Rock oder Strumpfies diskutiert wird. Und ich trage alles von dem.  Also was zum Jungen Mann passt, natürlich ;) Und alle 3 Fraktionen kämpfen trotzdem für ein modisches Ziel und kein politisches.

Offline MAS

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Von "aufgelöst" steht da nichts, sondern:

Zitat
Schließlich musste sich die Polizei zwischen die Fronten stellen, um Zusammenstöße zu vermeiden. In den Schulen wurden indes Diskussionen zum Thema Sexismus organisiert. (Stefan Brändle aus Paris, DER STANDARD, 19.5.2014)

Warten wir es mal ab.

Sagen denn unsere französischen Gesinnungsgenossen nichts dazu?

Salü!
Michael
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thubtop

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Vor was und wem wollt ihr euch noch alles distanzieren?

:-D sehr richtig :-D

was anscheinend nicht verstanden wird: homophobie/schwulenhaß wird als mobilisierungsmittel gebraucht. aber nicht gegen schwule, sondern zur totalen gleichschaltung durch angst vor abweichung. rocktragen etc. wird als allererstes indiz für "schwulsein" gewertet werden. es IST schwul, denn "schwul" bezeichnet nicht wirklich den sexualkontakt -- den haben viele "heteros" regelmäßig im bordell oder im darkroom -- das ist bekannt.

es ist so, wie wenn ein schwarzer versuchen will, durch intensive xenophobie um sein persönliches glück zu kämpfen ... deutlicher xeno- als er ist kein anderer ausländer. ebenso sollte ein rockträger besser zu seinen leidensgenossen halten, denn er wird der ober-schwule sein, wenn es wieder mal rundgeht in der gesellschaft. (geht halt mal im rock durch moskau, zur probe.)

glaubt ihr wirklich, ihr könnt euch dann rausreden? circa so gut wie eine "hexe" bei der inquisition. ---- "alle japaner san chineser -- hängt's eam auf", lautet ein lynchjustizurteil in in karl krausens "die letzten tage der menschheit".

aber vor allem anderen ist es eine frage der zivilisiertheit, daß man die tatsache einer universell soliden 10%-minderheit zur kenntnis nimmt und diese nicht ausgrenzt. "nicht ausgrenzen" heißt, sie nicht irgendwo "anders" zu sehen, sondern sie voll und ganz in der ingroup zu sehen. dann kann gaultier sogar für (die frau des) herrn gregor ein leuchtendes vorbild sein. so einfach wäre die welt mit ein wenig vernunft. so sicher könnte man elend vermeiden, mit etwas bildung und freundlichkeit.

wir sehen, wie einerseits eine gebildete minderheit ausbricht, und mit welcher gewaltbereitschaft eine primitive mehrheit darauf reagiert. möglicherweise wird es bald viel schwieriger sein -- dank der homophobie.

auf kosten der schwulen werdet ihr keinen zentimeter "fortschritt" sehen. das heteronormative patriarchat ist der feind der zivilisation.

androgyn

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auf kosten der schwulen werdet ihr keinen zentimeter "fortschritt" sehen. das heteronormative patriarchat ist der feind der zivilisation.
Ja das stimmt allerdings un vor allem die Antifeministen wollen doch gar keinen Fortschritt, sondern beharren auf ihr altes Rollenbild. Ja es wird sogar gegen Frauen gehetzt, keine Beziehung einzugehen, um sich zu "schützen" wo man annehmen könnte, dass diese, doch latent schwul sind. Frauen haben für die Emanzipation gekämpft, ebenso wie Homosexuelle heute und haben auch viele Rechte für Männer geschaffen, die wir so noch gar nicht hätten. Männer haben seit Jahrhunderten vom Geschlechterdiktum profitiert, daher war Emanzipation für sie nicht erwünscht. Das ändert sich aber jetzt immer deutlicher und immer mehr Männer wissen um ihre Rolle nicht mehr und jammern, dass sie der Frau gegenüber benachteiligt würden, statt sich auch zu emanzipieren. So jetzt dürft ihr meinen Text zerreißen. Irgendwo habe ich wieder eine Unwahrheit geschrieben.

Offline MAS

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Der Satz von Dongya gefällt mir besonders:

Zitat
"nicht ausgrenzen" heißt, sie nicht irgendwo "anders" zu sehen, sondern sie voll und ganz in der ingroup zu sehen.

Ich hatte mal von Freiheit, Gleichheit, Geschwisterlichkeit geschrieben.
Statt Gleichheit würde ich aber lieber Vielfalt in Solidarität sagen. Klingt zwar holprig, aber formuiert gut, was ich meine.

LG, Michael
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thubtop

  • Gast
So jetzt dürft ihr meinen Text zerreißen. Irgendwo habe ich wieder eine Unwahrheit geschrieben.
scheint alles zu stimmen :-)
-- diesen satz habe ich nicht verstanden: "... keine Beziehung einzugehen, um sich zu "schützen" ..."

Ich hatte mal von Freiheit, Gleichheit, Geschwisterlichkeit geschrieben. Statt Gleichheit würde ich aber lieber Vielfalt in Solidarität sagen. Klingt zwar holprig, aber formuiert gut, was ich meine.
ich verstehe, was du meinst. es birgt die gefahr, wieder auf die unterschiede zu verweisen. es ist einfacher zu sagen, es gibt keine unterschiede. sollten zwei männer zusammenleben wollen (oder sollte einer einen rock tragen wollen), so denke man: aha. weiter nichts. :-) dieses thema ist ja nur aufgebauscht. wenn man nicht heteronormativ denkt, ist es einem herzlich egal, was andere genau tun. das ist ok.


thubtop

  • Gast
wie wir bei den schülern sehen konnten, geht die homophobe gewalt sofort gegen rockträger los. die homophoben fürchten genau das, was wir tun: daß sich die heteronormative ordnung der geschlechter verwischt. wer das also fördert, steht auf der seite jener rechten kreise, die sogar schüler lynchen, wenn man sie läßt.

thubtop

  • Gast
allgemein:

es wäre einfach notwendig, daß manche männer verstehen, daß sie sich zu lange nicht bewegt haben und daher jetzt mit ihren ansichten ein bißchen "hinten" sind. beispielsweise die überzeugung, man dürfe einen "aufdringlichen" schwulen verhauen -- das ist in der literatur gut diskutiert. ich will es kurz anreißen:

wenn crossdressers (rockträger?) gehaut oder getötet werden, argumentiert der täter gewöhnlich auch mit "ich wurde sexuell getäuscht" -- das ist sehr ähnlich mit "er wollte mich sexuell verführen". bei der anmache einer frau durch einen mann hingegen gibt es die bekannte fehlanalyse des "nein" von frauen durch macho-männer als "ja" (vergewaltiger vor gericht bringen das IMMER vor: "sie wollte es doch"). -- muß ich's erklären, oder weiß jeder, was damit gemeint ist? :-) man weiß es, denn es stimmt!

daraus resultiert die große angst, durch einen schwulen in die "feminine" rolle gedrängt zu werden, sich gleichsam nicht wehren zu können (= sex-objekt), was einen "notwehrexzeß" (gewalt) nötig erscheinen läßt. das haben wir hier vor kurzem gelesen :-D

und wenn die weibliche rolle automatisch als "schlecht" verstanden wird, so ist also (a) die konstruktion nachteilig für frauen, bzw. (b) man ist also gynophob.

der heteronormative macho ist gleichsam "von natur aus" gewalttätig; die herrschende (?) heteronormative ordnung (= asymmetrie der macht) macht das mit ihm, sodaß er oft gar nicht versteht, wie das "passieren konnte". sie glauben zwanghaft, dominant sein zu müssen und verstehen irgendwie die komplexitäten nicht; und so vergewaltigen sie dann frauen, verprügeln schwule und hassen transen -- sogar wenn sie mit denen gern sex haben ... die verachtung für das sex-objekt ist nämlich eine weitere traurige eigenart dieser konstruktion. es geht um macht, nicht um liebe.


androgyn

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Huhu Dongya,
 damit war die Unterhaltszahlung bei Kindern gemeint. So glaube ich, habe ich das gelesen und verstanden.
Nach dem Motto. Die Frauen verführen den Mann um an sein Geld zu kommen und eine Schwangerschaft und Kind sind das Werkzeug dazu. Ein wenig mit eigenen Worten beschrieben.

Offline MAS

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Zitat
Zitat von: MAS am Heute um 20:53
Zitat
Ich hatte mal von Freiheit, Gleichheit, Geschwisterlichkeit geschrieben. Statt Gleichheit würde ich aber lieber Vielfalt in Solidarität sagen. Klingt zwar holprig, aber formuiert gut, was ich meine.
ich verstehe, was du meinst. es birgt die gefahr, wieder auf die unterschiede zu verweisen. es ist einfacher zu sagen, es gibt keine unterschiede. sollten zwei männer zusammenleben wollen (oder sollte einer einen rock tragen wollen), so denke man: aha. weiter nichts. :-) dieses thema ist ja nur aufgebauscht. wenn man nicht heteronormativ denkt, ist es einem herzlich egal, was andere genau tun. das ist ok.

Lieber Dongya,

ja, der Gedanke kam mir auch. Mit "Gleichheit" ist ja "Gleichberechtigung" gemeint. So gesehen kann man es stehen lassen.

In der interkulturellen Arbeit ist aber Vielfalt ein hoher Wert im Gegensatz zu Gleichschaltung oder Gleichmachererei: Mulitkultur statt Monokultur, wie ich gerne sage. Männer und Frauen sind eben nicht gleich, sondern gleichberechtigkt in ihrer Verschiedenheit. Entsprechendes gilt für alle Idenittätskonstrukte, seien sie religiös, ethnisch, politisch oder wie auch immer.

Deswegen meine ich ein Miteinander in Vielfalt, also kein Gegen- und auch kein Nebeneinander, ist besser als eine Gleichheit, die die Vielfalt negiert.

LG, Michael
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