Autor Thema: Blogbeitrag: Jonas war im Kleid in der Schule!  (Gelesen 32460 mal)

Offline Peter

  • Hero
  • ****
  • Beiträge: 1.680
  • Geschlecht: Männlich
Re: Blogbeitrag: Jonas war im Kleid in der Schule!
« Antwort #90 am: 23.06.2014 11:30 »
Lass mich ein paar Szenarien aufstellen:

Hallo Gregor,

die Kinder sind so verschieden, das soziale Umfeld ebenso, das Alter spielt eine grosse Rolle, das ergibt schon n*x*z=praktisch unendlich mögliche Szenarien...

Deswegen zieht sich die Diskussion hier so lange hin. Ist aber ja nicht schlimm, der ein oder andere kann aus den Erfahrungen anderer sicher Nutzen ziehen.

LG

Peter

 
Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zuruecksehnen werden.

androgyn

  • Gast
Re: Blogbeitrag: Jonas war im Kleid in der Schule!
« Antwort #91 am: 23.06.2014 21:27 »
Es wird bei ihm einen permanenten Drang, den er erst als erwachsener ausleben kann. Mit dem Risiko dafür, dass was in einem Tag hätte erledigt werden können, ihn das ganze Leben lang verstärkt verfolgen wird.
hmm.. meinst du ehrlich, dass es bei vielen ein Drang oder besser gesagt, ein Ausleben ist, was man früher nicht getan hat oder konnte?  Nach einigen Aussagen von Müttern, versuchen gar nicht wenige Jungen Röcke und Kleider anzuziehen, so wie sich Mädchen Bärte anmalen und dann Rollenspiele spielen. Einige Jungen gingen sogar mit Rock oder Kleid in den Kindergarten. Bei den meisten hat sich das dann im Alter nachgelassen.

androgyn

  • Gast
Re: Blogbeitrag: Jonas war im Kleid in der Schule!
« Antwort #92 am: 23.06.2014 21:51 »
Zu2: Gertenschlank bin ich nicht mehr und werde es auch nicht mehr. Das modische Spielen mit beiden Geschlechtern ist gleichwohl möglich. Nicht alle Frauen haben Modelmaße.
Wohl. Aber wir Normalos stoßen irgendwann an Grenzen, wo das Spiel dann nicht mehr so funktioniert. Bei Männern eher, als wie bei Frauen. Mit Außnahme solcher schönen geschlechtsneutralen Geschöpfe, wie Timofei


Online GregorM

  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 8.086
  • Geschlecht: Männlich
    • Wie wär's mit einem Kilt?
  • Pronomen: Er
Re: Blogbeitrag: Jonas war im Kleid in der Schule!
« Antwort #93 am: 23.06.2014 22:44 »
Nach einigen Aussagen von Müttern, versuchen gar nicht wenige Jungen Röcke und Kleider anzuziehen, so wie sich Mädchen Bärte anmalen und dann Rollenspiele spielen. Einige Jungen gingen sogar mit Rock oder Kleid in den Kindergarten. Bei den meisten hat sich das dann im Alter nachgelassen.

Genau, weil sie es probieren konnten.

Gruss
Gregor
Gruß
Gregor


androgyn

  • Gast
Re: Blogbeitrag: Jonas war im Kleid in der Schule!
« Antwort #94 am: 24.06.2014 21:03 »
Genau, weil sie es probieren konnten.
Und im späteren Alter ist das eine Art "seelischer Schaden" der anhält? Naja, ich weiß nicht recht.

Offline MAS

  • Für ein großherziges Forum ohne Ausgrenzung!
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 25.936
  • Geschlecht: Männlich
  • Toleranz ist gut, Respekt ist besser!
    • IFN
  • Pronomen: Unwichtig
Re: Blogbeitrag: Jonas war im Kleid in der Schule!
« Antwort #95 am: 24.06.2014 21:08 »
Lieber Rock Aktiv,

ich glaube, Gregor meint, wer es als Kind ausprobieren kann, trägt dann nicht mehr die lebenslange, unerfüllt Sehnsuch danach mit sich herum, sondern entweder ist seine Neugier gestillt und er merkt, dass er doch lieber Hosen trägt, oder er weiß, dass der Rock jetzt sein Lieblingskleidungsstück ist.

Dumm ist es allerdings für die Jungs, die es ausprobieren, von der Peer-Group fertig gemacht werden und sich danach nicht mehr trauen, obwohl sie Lust drauf haben. In dem Fall wäre es vielleicht besser, zu warten, bis man gefestigter ist und auch mit Gegenwind umzugehen gelernt hat. Das allerdings lernt nicht jeder gleich gut. Der eine fühlt sich durch Gegenwind erst recht angespornt, sein Ding zu machen, der andere fühlt sich verunsichert und verängstigt und gibt sein Ding auf.

LG, Michael
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

ACHTUNG! Ich verbiete ausdrücklich, Texte oder Bilder, die ich hier einstelle, ohne meine ausdrückliche Erlaubnis auf andere Seiten zu kopieren!

Offline Tine

  • Hero
  • ****
  • Beiträge: 888
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Blogbeitrag: Jonas war im Kleid in der Schule!
« Antwort #96 am: 24.06.2014 21:55 »
Um dann Tines Frage zu beantworten: Ich hätte mir eben Eltern gewünscht, die eben hinter einem stehen können, weil sie selber zu sich stehen. Das zieht sich quer durch meine Kindheit und Jugend und bis heute. Besonders deutlich wurde die ganze Geschichte, als ich eben anfing, Röcke etc zu tragen. Mit der Zeit ist mir dabei zweierlei bewusst geworden, als ich anfing mein Leben zu reflektieren: Zum einen, dass meine Eltern es nicht fertigbrachten, zu sich selber zu stehen und damit für mich keine wirkliche Stütze waren, da sie Angst insbesondere vor der Umgebung hatten, auf der andern Seite, dass ich es ebenso wenig auf die Reihe kriege zu mir zu stehen und mein Ding einfach durchzuziehen. Stattdessen laviere ich rum, versuche ich dauernd es anderen (wie meine Eltern auch) recht zu machen, ziehe beispielsweise im Zweifelsfall lieber 0815-Kleidung an, statt das, was ich in dem Moment gerade will, oder tu nicht einfach das, was ich gerade tun will. Angst davor, dass man sich nicht verteidigen kann, ist auch ein Motiv. Wichtig ist daher - das sag ich aus eigener bitterer Erfahrung, dass Kinder lernen sich adäquat zu verteidigen, anstatt lernen ihre Persönlichkeit (Wünsche, Sehnsüchte, Kreativität...) zu unterdrücken aus Angst vor Mobbing. Und gemobbt und schikaniert wird in der Regel derjenige, der sich nicht wehren kann. Sich zu unterdrücken macht außerdem mit der Zeit sehr depressiv.

Hallo Asterix.

danke für Deine Antwort. Ich vermute, dass so gut wie jeder die eine oder andere Schwierigkeit im Leben hat, die mit einer andern Vorbereitung im Elternhaus, so nicht bestehen würde.

Auf der andern Seite hast Du eine Antwort ja schon selbst gegeben:
Zitat
Zum einen, dass meine Eltern es nicht fertigbrachten, zu sich selber zu stehen und damit für mich keine wirkliche Stütze waren,

Vermutlich haben Deine Eltern selbst darunter gelitten, dass sie nicht zu sich stehen konnten. Am Ende leiden sie heute noch deswegen. Möglicherweise sind sie sich dessen gar nicht bewusst. Und ich bin zu 100% sicher, dass sie, hätten sie die Möglichkeit gehabt, Dich mehr unterstützt hätten. Sie konnten es nicht besser, vermutlich haben es Ihre Eltern auch nicht gekonnt, haben ihnen eben auch nicht die Unterstützung geben können, die sie gebraucht haben.

Alle Eltern wollen das beste für ihr Kind, aber sie können nicht mehr geben oder vorleben, als sie selbst haben. Ich habe mich vor nicht allzu langer Zeit auch mal mit meiner Familie auseinander gesetzt. Letztendlich hat diese Betrachtung zu großer Hochachtung von meinen Eltern geführt. Sie haben beileibe nicht alles "richtig gemacht" bei meiner Erziehung. Aber im Rahmen Ihrer Möglichkeiten haben sie immer alles gegeben und das rechne ich ihnen hoch an.

Jetzt bleibt noch die Frage, ob Eltern ihre Kinder vor der Umwelt schützen können, indem sie ihnen abweichendes Verhalten ausreden oder indem sie ihnen beibringen, sich zu verteidigen.
Nur wie soll das gehen, sich zu verteidigen? Krafttraining, Boxkurs, Karatestunden? Rhetorikseminare für Kindergartenkinder?
Für mich der einzige Weg das Kind zu stärken ist sein Selbstbewusstsein und sein Selbstvertrauen zu fördern. Und das passiert nicht beim Kleiderständer. Das ist eine Aufgabe, die in so gut wie jedem Gespräch mit dem Kind zu bewältigen ist, indem die Eltern das Kind als eigene Persönlichkeit respektieren, die Gefühle des Kindes ernst nehmen, versuchen, die Beweggründe des Kindes zu verstehen und mit dem Kind die sinnvolle Lösung suchen.
Wo es mich immer schüttelt, ist beim Essen: Kind: Das schmeckt mir nicht. Mutter: Doch das ist gut! Wenn das Kind sagt, dass ihm das Essen nicht schmeckt, ist es seine eigene Wahrnehmung, der es normalerweise vertrauen sollte. Jetzt kommt die Mutter (oder der Vater oder wer auch immer) und erklärt dem Kind, dass es nicht recht hat, weil das Essen doch gut schmeckt. Wie kann das Kind so lernen, seinen eigenen Impulsen zu vertrauen und sich sicher zu fühlen?
Oder das Kind hat Angst und der Erwachsene sagt, es braucht keine Angst zu haben. Wieder ist der Eindruck des Kindes "falsch". Und das Spielchen läuft schon lange vor dem Kindergarten.

Diese Haltung wandelt sich zunehmend, was auch sehr, sehr gut ist. Wir sollten das unsern Eltern nicht verübeln, sondern versuchen, es bei unsern Kindern besser zu machen. Leider habe ich vieles selbst viel zu spät verstanden und ich hoffe, meine Kinder werden mir auch irgendwann mal zugute halten, dass ich es einfach nicht besser wusste.  :)

Viele Grüße
Tine


PS: Unser Sohn war aus eigenem Antrieb mit Rock im Kindergarten. Und wir dachten, wir hätten ihn auch entsprechend unterstützt und selbstbewusst erzogen... leider Fehlanzeige.

Offline DesigualHarry

  • Routinier
  • *****
  • Beiträge: 2.153
  • Geschlecht: Männlich
Re: Blogbeitrag: Jonas war im Kleid in der Schule!
« Antwort #97 am: 24.06.2014 22:19 »
Hallo!

Als eine weitere Variante der Kindererziehung neben der von Tine's wunderbarem Beitrag, sehe ich darin, dass die Eltern selber vielmehr auf eine Individuelle Selbstbewusste Lebensweise achten. Das Kind könnte so die Qualitäten Individualität und Selbstbewusstsein ohne großes Eingreifen der Eltern direkt im Nachahmen lernen. Das erfordert dann natürlich auch von den Eltern auf gewisse "Einheitsrituale" verzichten zu können.  :)

Offline Tine

  • Hero
  • ****
  • Beiträge: 888
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Blogbeitrag: Jonas war im Kleid in der Schule!
« Antwort #98 am: 24.06.2014 23:14 »
... dass die Eltern selber vielmehr auf eine Individuelle Selbstbewusste Lebensweise achten. Das Kind könnte so die Qualitäten Individualität und Selbstbewusstsein ohne großes Eingreifen der Eltern direkt im Nachahmen lernen. Das erfordert dann natürlich auch von den Eltern auf gewisse "Einheitsrituale" verzichten zu können.  :)

Hallo Harry,

ich will Dir nicht völlig widersprechen, denn dafür bin ich oft doch zu zögelich im Ausleben meiner vollen Individualität, aber alles in allem ist unsere Familie schon immer "nicht so ganz" angepasst. Und mein Rocker war sozusagen als Flaggschiff voraus unterwegs. Diesen Hintergrund hatte mein Sohnemann also. Vielleicht war das der Grund, warum er sich getraut hat - vielleicht aber auch nicht.

Ich vermute, dass es noch wichtiger ist, als sich äußerlich gewissen Anpassungszwängen zu verweigern, denn das haben wir bisweilen erfolgreich getan, sich innerlich frei zu machen. Ich gehe davon aus, dass das viel mehr auf die Kinder ausstrahlt, auch wenn es von außen nicht ohne weiteres erkennbar ist.

In diesem Zusammenhang gefällt mir ein Ausspruch von Simone de Beauvoir sehr gut:

Zitat
Das Glück besteht darin, zu leben wie alle Welt und doch wie kein anderer zu sein.

Freiheit fängt im Kopf an. Im kleinen Kopf so wie im Großen! :) Und wer selbst frei ist, kann andern viel mehr Raum lassen, sich zu entfalten, auch seinen eigenen Kindern.

Vielleicht kann ich es mit **** etwas besser erklären: Der eine Vogel ist frei, fliegt draußen herum und hat keine Angst vor der Katze. Der andere Vogel sitzt im Käfig, ist eingeengt, aber er weiß, dass die Katze, vor der er natürlich große Angst hat, nicht an ihn herankommt, solange er im Käfig ist. Also wird er seinen Kindern, aus seiner Sicht vollständig berechtigt, erklären, dass sie schön im Käfig bleiben müssen, um nicht das Abendessen des Stubentigers abzugeben. Jetzt möchte ein Vogelkind, das einen Vogel draußen gesehen zu haben glaubt, es ausprobieren, wie es ist außerhalb des Käfigs zu sein. Wie groß sind die Sorgen, die sich die Eltern da machen! Und das ganz gemeine ist, dass die Vogeleltern nach langen Jahren im Käfig nicht mehr richtig fliegen können und damit das Leben draußen tatsächlich sehr gefährlich wird.
Wenn der alte Vogel aber die Freiheit im Kopf bewahrt hat, kann er sein Kind gehen lassen, weil er weiß, dass die Freiheit viel mehr zu bieten hat, als Gefahren.

Viele Grüße
Tine


PS: Danke für Dein Lob.  :)

Online GregorM

  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 8.086
  • Geschlecht: Männlich
    • Wie wär's mit einem Kilt?
  • Pronomen: Er
Re: Blogbeitrag: Jonas war im Kleid in der Schule!
« Antwort #99 am: 25.06.2014 07:24 »
Lieber Rock Aktiv,

ich glaube, Gregor meint, wer es als Kind ausprobieren kann, trägt dann nicht mehr die lebenslange, unerfüllt Sehnsuch danach mit sich herum, sondern entweder ist seine Neugier gestillt und er merkt, dass er doch lieber Hosen trägt, oder er weiß, dass der Rock jetzt sein Lieblingskleidungsstück ist.


Genau. Danke Michael.

Gruss
Gregor
Gruß
Gregor

Offline DesigualHarry

  • Routinier
  • *****
  • Beiträge: 2.153
  • Geschlecht: Männlich
Re: Blogbeitrag: Jonas war im Kleid in der Schule!
« Antwort #100 am: 25.06.2014 09:27 »
Hallo Tine und alle andere!

Beim Thema Kindererziehung kann ich nicht aus eigener Erfahrung sprechen. Deshalb kann ich das nur aus meinem Standpunkt heraus so wahrnehmen. Ich möchte da ganz gewiss niemanden "dreinreden", und halte mich da lieber zurück. Mein Beitrag ist allgemeiner zu verstehen, und bezieht sich jetzt nicht z.b. Auf deine Situation, Liebe Tine :)

Eines der 7 kosmischen Gesetze lautet ja "wie innen so außen", das bedeutet nun dass man eine Individuelle und Selbstbewusste Lebensweise nur lebt, wenn man innerlich eben diese Freiheit erreicht hat. Das innere, also die Gedanken und Gefühle zeigen sich immer in jedem Menschen im äußeren. Ich z.b. kann aufgrund dieses Gesetzes inzwischen ganz gut erkennen wie frei jemand ist.

Das was ich in meinem vorigem Beitrag meinte war also vielmehr dass die Eltern das Individuelle und selbstbewusste nicht zwingend sondern mit Freude Leben.

Offline Tine

  • Hero
  • ****
  • Beiträge: 888
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Blogbeitrag: Jonas war im Kleid in der Schule!
« Antwort #101 am: 25.06.2014 23:33 »
Das was ich in meinem vorigem Beitrag meinte war also vielmehr dass die Eltern das Individuelle und selbstbewusste nicht zwingend sondern mit Freude Leben.

Hallo Harry,

dann habe ich Dich missverstanden, denn so, wie Du es mir jetzt erklärst, stimme ich Dir völlig zu!  :)

Viele Grüße
Tine

Offline cephalus

  • Team
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 7.547
  • Geschlecht: Männlich
    • muenchengefluester
    • Münchengeflüster
Re: Blogbeitrag: Jonas war im Kleid in der Schule!
« Antwort #102 am: 26.06.2014 00:58 »
Hallo Tine,
Abgesehen davon, dass ich meine Kinder nicht zwingen würde etwas zu essen, was sie, aus welchen Gründen auch immer, nicht essen wollen, habe ich damit ein Problem:

Wo es mich immer schüttelt, ist beim Essen: Kind: Das schmeckt mir nicht. Mutter: Doch das ist gut! Wenn das Kind sagt, dass ihm das Essen nicht schmeckt, ist es seine eigene Wahrnehmung, der es normalerweise vertrauen sollte.

(Meine) Kinder stellen diese These auf, ohne das Essen zu kennen und je probiert zu haben. Die Erfahrung zeigt, dass ich durchaus einschätzen kann, was meinen Kindern schmeckt, wenn ich sie erstmal dazu bringe es zu probieren...


Ich vermute, dass es noch wichtiger ist, als sich äußerlich gewissen Anpassungszwängen zu verweigern, denn das haben wir bisweilen erfolgreich getan, sich innerlich frei zu machen. Ich gehe davon aus, dass das viel mehr auf die Kinder ausstrahlt, auch wenn es von außen nicht ohne weiteres erkennbar ist.

Persönlich finde ich es wesentlich einfacher, sich innerlich frei zu machen, sein Ding zu machen und sich frei von der Wertung anderer zu bewegen, als seine Einstellung sichtbar nach außen zu tragen.

Für mich stellt das die Spitze des Eisbergs dar, und nur die sieht man, und nur die ist den Unbillen des Wetters ausgesetzt.

Dir falsche Kleidung, das falsche Auto, der unpassende Urlaub oder was auch immer, das sind die Signale nach außen, „hier stimmt was nicht, die schwimmen seelisch nicht mit dem Strom“.

Und oft habe ich das Gefühl, dass andere sich spätestens, wenn sie diese Signale sehen, angegriffen vorkommen.

Vielmehr wäre es schön, wenn alle einfach tun können, wozu sie Lust haben, allerdings mit der Einschränkung niemand anderen dabei zu beeinträchtigen.
Was ich mich in diesem Zusammenhang frage ist, warum fühlt sich jemand angegriffen?

Ich glaube darüber kann man trefflich philosophieren, verstehen werde ich diese Leute, die sich von Dingen belästigt fühlen, die keinen objektiven Einfluss auf sie haben, wohl nie, aber sie gehören meist zu einem Menschentypus, den man schon im Vorfeld leicht erkennt.

LG
Cephalus

Offline Tine

  • Hero
  • ****
  • Beiträge: 888
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Blogbeitrag: Jonas war im Kleid in der Schule!
« Antwort #103 am: 26.06.2014 22:16 »

Abgesehen davon, dass ich meine Kinder nicht zwingen würde etwas zu essen, was sie, aus welchen Gründen auch immer, nicht essen wollen, habe ich damit ein Problem:

Wo es mich immer schüttelt, ist beim Essen: Kind: Das schmeckt mir nicht. Mutter: Doch das ist gut! Wenn das Kind sagt, dass ihm das Essen nicht schmeckt, ist es seine eigene Wahrnehmung, der es normalerweise vertrauen sollte.

(Meine) Kinder stellen diese These auf, ohne das Essen zu kennen und je probiert zu haben. Die Erfahrung zeigt, dass ich durchaus einschätzen kann, was meinen Kindern schmeckt, wenn ich sie erstmal dazu bringe es zu probieren...

Hallo Cephalus,

sorry, vielleicht hätte ich genauer schreiben müssen. Bevor das Kind nicht tatsächlich den Geschmack ausprobiert hat, kann es noch kein eigenes Empfinden haben, außer vielleicht den optischen Eindruck, dass das Zeug widerlich aussieht. Nein, ich meine die wohlmeinenden Spinatverfechter und Lebertrananpreiser, glücklicherweise am Aussterben, die ihren Kindern auch nach erfolgter Geschmacksprobe das ungeliebte Nahrungsmittel mit Lobeshymnen schmackhaft machen wollen, weil ja so gesund oder was auch immer.

Es war ja auch nur ein Beispiel dafür, dass das Empfinden des Kindes nicht entsprechend gewürdigt wird. Genau wie bei einem "das tut doch nicht weh" oder " freu Dich doch, dass du ein Geschwisterchen hast!", wenn der kleine Bruder eben den Bauklötzeturm zum dritten Mal in Folge zerstört hat. In dem Moment passt die Äußerung des Erwachsenen einfach nicht zum inneren Empfinden des Kindes und das Kind weiß nicht, wem es vertrauen soll, weil in dem Moment ja nur einer Recht haben kann.

Zitat
Dir falsche Kleidung, das falsche Auto, der unpassende Urlaub oder was auch immer, das sind die Signale nach außen, „hier stimmt was nicht, die schwimmen seelisch nicht mit dem Strom“.

Und oft habe ich das Gefühl, dass andere sich spätestens, wenn sie diese Signale sehen, angegriffen vorkommen.

Damit könntest Du leider Recht haben. :(

Viele Grüße
Tine


Offline cephalus

  • Team
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 7.547
  • Geschlecht: Männlich
    • muenchengefluester
    • Münchengeflüster
Re: Blogbeitrag: Jonas war im Kleid in der Schule!
« Antwort #104 am: 02.07.2014 21:11 »
Mir ist gerade aufgefallen, dass wir hier dieses Thema auch hatten, als ich an anderer Stelle diese Seite verlinkt habe:

http://www.eltern.de/foren/2008-plauderforum-neu/935255-kleider-roecke-an-jungs-alltag-oder-zukunftsmusik-print.html?pp=40

Quasi externer Input :D


 

SMF 2.0.19 | SMF © 2020, Simple Machines | Bedingungen und Regeln

go up