Zurück zum Thema: Was macht eigentlich geschlechtslose Produkte aus? Genügt eine einfache Bezeichnung "unisex" oder braucht es heutzutage mehr dazu?
Unterziehen wir das ganze mal einer Prüfung.
Unisex heißt soviel wie Universalgeschlecht. Kleidung, Dinge usw., die auf jedes Geschlecht übertragen werden kann, ohne nachträgliche oder weitere Änderungen vornehmen zu müssen.
Ich beziehe mich in diesem Beispiel auf das Kleid. Bei einem Unisexkleid wird voraussgesetzt, dass es der Frau wie dem Mann passt. Passt das Unisex aber noch der Frau mit Körpchengröße C? Eher nicht,
Wenn jetzt Frauen mit Körbchengröße C berücksichtigt werden, passt das Unisexkleid noch einem Mann? Eher nicht. Alle Zwischentypen von Frauen mit Körpchengröße A und Männer mit schmaleren Schultern sind nicht die Regel. Damit ist die Bedinung zu universeller geschlechtsloser Kleidung ausgehebelt.
Hallo Hajo und Michael,
Damit´s für bare Münze genommen wird, werden einige Regeln formuliert (z.B. "der Mann von Welt trägt keine kurzen Hosen") und fertig. Jeder kritiklose Leder nickt dann bejahend mit dem Kopf wie ein Wackeldackel und freut sich darüber, dass er ein "Mann von Welt" ist, weil er keine kurzen Hosen trägt.
Mit anderen Worten, sie gucken, wie es die Mehrheit macht, formen aus der deskripitiven Norm eine normative, und predigen dann, dass man das so macht, weil man das so macht.
LG, Michael
Sehr gut sieht man das bei Jugendweihfeiern. In Ergänzung zu dem Artikel, weiter oben, dass ein 19-Jähriger, in dem all soagr 14-jähriger Bub sehr wohl in einer
Häkelbluse gut angezogen sein kann, wird das nicht in Erwägung gezogen. Stattdessen werden die Kleinen genauso steif und fad hergerichtet, wie der 50-jährige Vater oder der Opa (der seine/n beharrte/n Brust/Bauch verstecken hat). Langes Jacket, das fast bis über die Hände geht und zu lange Hosen die über die viel zu groß wirkenden Lackschuhe fallen und Falten legen und die Beine optisch verkürzen. Und alles wohlmöglich noch viel zu warm. Ich habe mich in meinem Jugenweihanzug nicht wohl gefühlt. Heute sieht man öfters auf Jugendweihveranstaltungen zwei Arten von Jungen. Die einen, die in den klassischens Anzug gesteckt werden und die anderen, in Jeans und etwas schickeren Freizeithemd. Nach dem Motto, bevor der Anzug im Schrank hängt, lieber Casuallook, den er später auch noch anzieht. Für meine Begriffe sieht das für solche Anlässe auch nicht gelungen aus. Eleganter darf es schon sein. Muss es aber immer nur der Anzug sein?