Autor Thema: Unternehmen entdecken geschlechtslose Produkte  (Gelesen 12508 mal)

Offline Dr.Heizer

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Re: Unternehmen entdecken geschlechtslose Produkte
« Antwort #30 am: 20.09.2015 13:43 »
Es gibt auch in anderen Bereichen sog. "Eggsberdn", die trotz wiederkehrenden realitätsfremden Geschwafels immer wieder irgendwo auftauchen und deren Aussagen als "wichtig, richtungsweisend und befolgenswert" angenommen werden. Ein spezieller dieser Art behindert mit seinen Aussagen und den daraus von der Allgemeinheit und bei Investoren gezogenen Schlussfolgerungen auch Unternemen in unserer Region. Seinen Namen werde ich nicht nennen, denn es könnte sein, dass jemand hier ihn mag und ich habe keine Lust auf deratige Diskussionen.

Zurück zum Thema: Was macht eigentlich geschlechtslose Produkte aus? Genügt eine einfache Bezeichnung "unisex" oder braucht es heutzutage mehr dazu?
Viele Grüße aus dem Vogtland, Dr.Heizer

androgyn

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Re: Unternehmen entdecken geschlechtslose Produkte
« Antwort #31 am: 20.09.2015 14:26 »
Zurück zum Thema: Was macht eigentlich geschlechtslose Produkte aus? Genügt eine einfache Bezeichnung "unisex" oder braucht es heutzutage mehr dazu?
Unterziehen wir das ganze mal einer Prüfung.
Unisex heißt soviel wie Universalgeschlecht. Kleidung, Dinge usw., die auf jedes Geschlecht übertragen werden kann, ohne nachträgliche oder weitere Änderungen vornehmen zu müssen.
Ich beziehe mich in diesem Beispiel auf das Kleid. Bei einem Unisexkleid wird voraussgesetzt, dass es der Frau wie dem Mann passt. Passt das Unisex aber noch der Frau mit Körpchengröße C? Eher nicht,
Wenn jetzt Frauen mit Körbchengröße C berücksichtigt werden, passt das Unisexkleid noch einem Mann? Eher nicht. Alle Zwischentypen von Frauen mit Körpchengröße A und Männer mit schmaleren Schultern sind nicht die Regel. Damit ist die Bedinung zu universeller geschlechtsloser Kleidung ausgehebelt.

Hallo Hajo  und Michael,
Damit´s für bare Münze genommen wird, werden einige Regeln formuliert (z.B. "der Mann von Welt trägt keine kurzen Hosen") und fertig. Jeder kritiklose Leder nickt dann bejahend mit dem Kopf wie ein Wackeldackel und freut sich darüber, dass er ein "Mann von Welt" ist, weil er keine kurzen Hosen trägt.

Mit anderen Worten, sie gucken, wie es die Mehrheit macht, formen aus der deskripitiven Norm eine normative, und predigen dann, dass man das so macht, weil man das so macht.

LG, Michael
Sehr gut sieht man das bei Jugendweihfeiern. In Ergänzung zu dem Artikel, weiter oben, dass ein 19-Jähriger, in dem all soagr 14-jähriger Bub sehr wohl in einer Häkelbluse gut angezogen sein kann, wird das nicht in Erwägung gezogen. Stattdessen werden die Kleinen genauso steif und fad hergerichtet, wie der 50-jährige Vater oder der Opa (der seine/n beharrte/n Brust/Bauch verstecken hat). Langes Jacket, das fast bis über die Hände geht und zu lange Hosen die über die viel zu groß wirkenden Lackschuhe fallen und Falten legen und die Beine optisch verkürzen. Und alles wohlmöglich noch viel zu warm. Ich habe mich in meinem Jugenweihanzug nicht wohl gefühlt. Heute sieht man öfters auf Jugendweihveranstaltungen zwei Arten von Jungen. Die einen, die in den klassischens Anzug gesteckt werden und die anderen, in Jeans und etwas schickeren Freizeithemd. Nach dem Motto, bevor der Anzug im Schrank hängt, lieber Casuallook, den er später auch noch anzieht. Für meine Begriffe sieht das für solche Anlässe auch nicht gelungen aus. Eleganter darf es schon sein. Muss es aber immer nur der Anzug sein?

Offline MAS

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Re: Unternehmen entdecken geschlechtslose Produkte
« Antwort #32 am: 20.09.2015 17:28 »
Ein Kommilitone von mir hat neulich einen Vortrag zur Karriereplanung gehalten. Neben allem Fachlichen riet er dazu, zu Bewerbungsgesprächen Kostüm oder Krawatte zu tragen, weil es soziale Codes gebe, die man nicht einfach ändern könne. Das gelte bei so besonderen Anlässen, wie Vorstellungsgesprächen, Hochzeiten usw.

Ich erkläre mir das so, dass Menschen diesen Anlässen, denen sie einen besonderen Stellenwert geben, durch tradierte und konventionelle Codes sichern wollen. Sie haben wohl Angst, das Besondere dieser Anlässe gehe verloren, wenn man an den Äußerlichkeiten etwas ändern würde.

Deswegen müssen Kleidungskonventionen zuerst im Alltag geändert werden, bevor auch konservative Menschen eine Änderung zu besonderen Anlässen akzeptieren. Ein gutes Beispiel dafür ist Frau von Bothmer und die Pobleme, die sie mit iher Hose im Bundestag bekam, während Hosen an Frauen im Alltag schon längst normal waren. Bei besonderen Anlässen braucht das immer etwas länger, so eben auch bei der Jugendweihe.

LG, Michael
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