Hallo Wolfgang, hallo zusammen!
Es hat, seitdem ich dabei bin, schon eine ganze Reihe derartiger Initiativen gegeben. Sie sind alle im Sande verlaufen. Die Medien (Fernsehen, Rundfunk, Presse) haben wenig Interesse, die Modehäuser und Kaufhausketten dürfen nicht und für viele kleine und freie Boutiquen ist es einfach zu teuer, sie können daran nichts verdienen. Dann verliert man auch als engagierter Rocker irgendwann mal die Lust. Insofern kann ich Wolfgang verstehen. Es ist einfach demotivierend, immer wieder zu hören, dass das aus diesem oder jenem Grunde nicht geht.
Das bekannteste Beispiel ist ja die von JürgenB eingeleitete Initiative eines Männerrocktages bei s'Oliver im MTZ (Frankfurt/Main). Er hat das eingefädelt, die Filialleiterin war Feuer und Flamme und wir haben das dann durchgezogen. Ich war auch dabei. Es war sogar ein Erfolg, denn wir fanden nicht nur Interesse und Zustimmung im Publikum, sondern s'Oliver konnte auch bereits Röcke an Männer verkaufen. Und das auch noch zwei Wochen nach diesem Tag. Aber dann kam das Typische: Die Filialleiterin bekam von ihrem Chef eine Zigarre verpasst, die nicht von schlechten Eltern war und seitdem lässt sie die Finger davon.
Ich selbst habe oft in Kaufhäusern, in denen ich Röcke gekauft habe, gefragt, warum sie denn nicht hingingen und einige von den Röcken, aus deren Bestand ich mir einen passenden ausgesucht hatte, in die Herrenabteilung hängen und sie als Herrenröcke anbieten. Vom Schnitt und Design her waren sie ausgezeichnet dafür geeignet (Jeansröcke). Die Antwort: Gute Idee, aber das dürfen wir nicht. Das habe ich mehrmals zu hören bekommen.
Ich habe mal mit Schorsch darüber gesprochen, der hat ja berufliche Medienerfahrung. Er meinte, der Durchbruch käme nur dann so richtig, wenn ein sehr beliebter Promi oder auch ein Politiker Rock tragen würde, und das auf Dauer, als Alltagskleidung, so wie viele von uns. Daher bin ich der Meinung, dass wir allenfalls mal lokale Strohfeuer entfachen können, die nach relativ kurzer Zeit wieder verlöschen und in Vergessenheit geraten. Einzig und allein wir selbst haben die Möglichkeit, durch ständiges Auftreten in Röcken die Öffentlichkeit daran zu gewöhnen. Es passiert wirklich nichts Schlimmes dabei. Ich kann die Scheu und die Angst von Männern, die gerne Röcke tragen wollen und es nicht tun, einfach nicht nachvollziehen.
Ich zolle Wolfgang Beifall und Anerkennung, dass er bereit ist, eine Idee umzusetzen. Meiner Mithilfe kann er sicher sein.
Schöne Grüsse,
Ferdi