Ich kenne die ganzen Werke mehr oder weniger gut. Die sind aber nicht ausschlaggebend für die Mehrheit als würde sich ein Junge in der 10. Klasse für den Astronautenberuf entscheiden und doch in der Mehrzahl Dachdeckerausbildungen in der Schule angeboten werden würden.
Ich muss nicht nach Alternativen suchen, um andere daran zu gewöhnen oder aufzuklären. Die einzige Hürde waren vereinzelte Familienmitglieder. Mit meiner Mutter ist soweit alles ausgesprochen und klar, tappt aber selber noch in die Genderfalle, ob sie mich Anderen als Sohn oder Tochter vorstellen soll. Für fremde Menschen ist das Glas bei mir eh voll. Ich habe diesbezüglich auch keine negativen Erfahrungen im Berufsumfeld gemacht. Die Leute und Kollegen gucken zwar, wenn sie mich zum ersten mal sehen. Die Rezeptionisten starrt mir immer noch über ihren Tresen hinterher. Aber es gab nie irgendeine Diskussion darüber, dass ich im Rock oder Kleid aufkreuze oder sich Kunden daran stören könnten. Das eine Mal in der alten Firma war dem geschuldet, dass ich in der Männerburka zum Vorstellungsgespräch ging und sich die Chefs am nächsten gewundert haben, dass ich total anders gekleidet bin. Diese Faxen mache ich nicht mehr und bin seitdem besser gefahren. Darum kann auch niemand mit den Erfahurngen anderer etwas anfangen, weil jeder seine Erfahrungen macht. Was nützt mir die Erfahrung von jemanden, er mir sagt, dass ich gekündigt werde, wenn ich als Mann einen Rock anziehe? Was nützt ihn meine Erfahrung, wenn ich sage, dass ich noch nie wegen meinem Rock gekündigt wurde oder deswegen geschäftsschädigend wäre?