Autor Thema: Gender-Neusprech für ALLE  (Gelesen 19386 mal)

Offline Skirtedman

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Antw:Gender-Neusprech für ALLE
« Antwort #15 am: 07.05.2021 17:29 »
Natürlich, Micha, verstehst Du Sätze.

Möglicherweise verstehst Du aber den Sinn eines Satzes anders, als er vom Verfasser hineingelegt wurde. Viele Sätze beinhalten eben mehr als nur einen Sinn.

Ausserdem gibt es Sätze, die ergeben keinen Sinn - nicht ganz wertfrei von mir ausgedrückt. Je wertender ein Satz ausgedrückt wird, desto wertloser macht es diesen Satz.

Auch, wenn Du mich nicht gefragt hast, so denke ich, dass Cephalus das nicht nur auf die Sprache bezog. Meine Antwort befasste sich zwar mit der Sprache, war aber ebenso auf die ganze Denke bezogen und letztlich auch darauf, wie sich diese Denke in allem äußert - verbal und nonverbal.

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Antw:Gender-Neusprech für ALLE
« Antwort #16 am: 07.05.2021 17:50 »
Danke für Dein Zutrauen, lieber Wolfgang!

Eben las ich einen theologischen Text, den ich nicht ganz verstanden habe. Zumindest merkte ich, dass manche Wörter anders belegt waren, als ich es gewohnt bin. Manchmal muss man bekannte Wörter neu konstruieren, um zu verstehen, was andere damit meinen. Diese Kunst nennt sich dann "Hermeneutik" bzw. ist ein Teil von ihr.

Der Vorteil hier im Forum ist, dass man nachfragen kann.  :)

Mal sehen, was Cephalus schreibt.

LG, Micha
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Offline JoHa

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Antw:Gender-Neusprech für ALLE
« Antwort #17 am: 07.05.2021 21:48 »
Ich finde das Thema interessant. Ich weiss nicht, wie viele Menschen außer uns das auch so sehen.

Sprache lebt. Da sehe ich mindestens zwei Richtungen: Die von Duden und anderen besser wissenden vorgegebene Schreibweise und das gesprochene Idiom. Die lebendige Sprache wird sich letzten Endes durchsetzen. Ob uns das gefällt oder nicht.
Nicht Johannes. Joachim!

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Antw:Gender-Neusprech für ALLE
« Antwort #18 am: 07.05.2021 21:53 »
Lieber Johannes,

der Duden schreibt nichts vor, sondern spiegelt den Gebrauch der Sprache in der Gesellschaft wieder. Neulich habe ich bei einem Wort eine Bedeutung vermisst, habe das gemeldet und erhielt mit Dank die Nachricht, mein Vorschlag der vergessenen Bedeutung werde aufgenommen. Das dauert allerdings wohl noch etwas, bis das durch alle Redaktionen durch ist. Zunächst im Duden online und bei der nächsten neuen Auflage der Druckversion auch dort.

Du hast mit Deinem letzten Satz also recht: die lebendige Sprache wird sich letzten Endes durchsetzen.

LG, Micha
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Antw:Gender-Neusprech für ALLE
« Antwort #19 am: 20.05.2021 10:31 »
Gude!

Ich habe mir mal den von Lars in seinem Thread verlinkten Artikel https://kurier.at/politik/ausland/frankreich-verbietet-das-gendern/401380931?fbclid=IwAR2NoDJR3AfjGonMmMmGoiruLzasTfKe82CFvq_npSr6xrCjEecSS_ovjks durchgelesen.

Mit kommt es schon komisch vor, dass der Artikel von einer Sprachpolizei in Deutschland spricht, während es doch in Frankreich eine Sprachverordnung von oben gibt. Anders als der Duden schaut nämlich die Académie française dem Volk nichts aufs Maul, sondern verordnet von oben herab, wie alle zu sprechen und zu schreiben haben. Der Duden schreibt das zwar auch vor, aber er passt sich auch immer wieder den sich ändernden Sprachgewohnheiten an.

Das Wort "Gender" scheint für Susanne Bobeck ein Negativbegriff zu sein, den sie vor allem anwendet, wenn sie sich gegen Gendergerechtigkeit wendet. Dass eine binäre Schreibweise viel mehr gendert als eine, die versucht, alle Genderidentitäten mit einem gemeinsamen Begriff zu bezeichnen, sieht sie nicht.

Lars meint, "die Franzosen" hätten "Respekt vor ihrer Sprache". Da wäre die Frage, ob "die Dänen" und "die Schweden", die seit Jahrzehnten eine gendergerechte Sprache haben, keinen Respekt vor ihrer jeweiligen Sprache haben. Sicher haben sie das Utrum eingeführt, statt der Sonderzeichen, was ich auch für das Deutsche bevorzugen würde. Ich weiß immer noch nicht, ob sich darüber mal jemand Gedanken gemacht hat. 

Es stellt sich mit aber auch die Frage, ob nicht der Respekt vor von sprachlicher Diskriminierung betroffener Menschen höher zu werten ist als der vor eingefahrenen Sprachgewohnheiten. Bzw. habe ich mir diese Frage gaz klar mit "Ja!" beanwortet, vor allem, nachdem ich mir diesen Film angesehen habe: https://www.ardmediathek.de/video/quarks/intersexualitaet-warum-es-mehr-als-zwei-geschlechter-gibt/wdr-fernsehen/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLTE2NDc5MWQ4LWY2NGQtNDc3NC04ODg2LTQ4ZDRiMjI0ZTJkMg/

Ich glaube auch nicht, dass Schüler*innen zu blöd sind, sich neue Sprachgewohnheiten anzueignen. Das tun Jugendliche doch eh immer wieder. Und sie lernen mit Computern umgehen, was sicher auch nicht leichter ist.

LG, Micha

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Offline Lars

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Antw:Gender-Neusprech für ALLE
« Antwort #20 am: 20.05.2021 11:27 »
Es stellt sich mit aber auch die Frage, ob nicht der Respekt vor von sprachlicher Diskriminierung betroffener Menschen höher zu werten ist als der vor eingefahrenen Sprachgewohnheiten.

Eine Frage, die sich noch aufdrängt:
Fühlen sich die "Minderheiten" tatsächlich diskriminiert oder glauben wir das nur? Oder wird es den "Minderheiten" sogar auferlegt, sich diskriminiert zu fühlen?
Das hieße, wir würden sie durch unser Gendergehabe erst recht diskriminieren, obwohl wir vorgeben, dies nicht zu wollen? Diese verdrehte Welt kann man ja in verschiedenen anderen Bereichen gut beobachten.
Schützen die Grünen die Natur?
Oder müssen wir die Natur vor den Grünen schützen?

Offline Lars

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Antw:Gender-Neusprech für ALLE
« Antwort #21 am: 20.05.2021 11:50 »
Falsch drangehangen > hier sollte es hin:
 
https://www.rockmode.de/index.php?topic=8421.new#new
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Offline Skirtedman

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« Antwort #22 am: 20.05.2021 12:15 »
 ;)

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Antw:Gender-Neusprech für ALLE
« Antwort #23 am: 20.05.2021 12:43 »
Es stellt sich mit aber auch die Frage, ob nicht der Respekt vor von sprachlicher Diskriminierung betroffener Menschen höher zu werten ist als der vor eingefahrenen Sprachgewohnheiten.

Eine Frage, die sich noch aufdrängt:
Fühlen sich die "Minderheiten" tatsächlich diskriminiert oder glauben wir das nur? Oder wird es den "Minderheiten" sogar auferlegt, sich diskriminiert zu fühlen?
Das hieße, wir würden sie durch unser Gendergehabe erst recht diskriminieren, obwohl wir vorgeben, dies nicht zu wollen? Diese verdrehte Welt kann man ja in verschiedenen anderen Bereichen gut beobachten.

Es ist halt auch die Frage, ob Du den Menschen glaubst, was sie Dir von sich sagen, auch wenn es nicht in Dein Weltbild passt.

Der von Dir verlinkte Beitrag https://www.musikexpress.de/h-p-baxxter-aeussert-sich-zur-genderdebatte-das-ist-fuer-mich-idiotensprache-1852371/ zeigt die Meinung eines Musikers, der nicht kapiert, worum es geht, nämlich nicht nur um Frauen - wobei er da meint besser zu wissen was ihnen hilft als sie selbst - sondern auch um Diverse.
Er gehört anscheinend zu den Menschen, die anderen vorschreiben wollen, wie sie sich zu fühlen haben.


LG, Micha
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Offline sentinel

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Antw:Gender-Neusprech für ALLE
« Antwort #24 am: 20.05.2021 13:12 »
Eine Frage, die sich noch aufdrängt:
Fühlen sich die "Minderheiten" tatsächlich diskriminiert oder glauben wir das nur? Oder wird es den "Minderheiten" sogar auferlegt, sich diskriminiert zu fühlen?
Das hieße, wir würden sie durch unser Gendergehabe erst recht diskriminieren, obwohl wir vorgeben, dies nicht zu wollen? Diese verdrehte Welt kann man ja in verschiedenen anderen Bereichen gut beobachten.

Hallo,

tjo, oder man fragt sich ob jeder der meint sich von der Masse abheben zu müssen und eine eigene Deklaration für sich beansprucht, berechtigt ist, diese der Mehrheit unbedingt aufdrängen zu müssen.

Da stellt sich doch die Frage, wer will da nicht zu wem gehören?

Beste Grüße
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« Antwort #25 am: 20.05.2021 13:18 »
Eine Frage, die sich noch aufdrängt:
Fühlen sich die "Minderheiten" tatsächlich diskriminiert oder glauben wir das nur? Oder wird es den "Minderheiten" sogar auferlegt, sich diskriminiert zu fühlen?
Das hieße, wir würden sie durch unser Gendergehabe erst recht diskriminieren, obwohl wir vorgeben, dies nicht zu wollen? Diese verdrehte Welt kann man ja in verschiedenen anderen Bereichen gut beobachten.

Hallo,

tjo, oder man fragt sich ob jeder der meint sich von der Masse abheben zu müssen und eine eigene Deklaration für sich beansprucht, berechtigt ist, diese der Mehrheit unbedingt aufdrängen zu müssen.

Da stellt sich doch die Frage, wer will da nicht zu wem gehören?

Beste Grüße

Stimmt, also ab zurück in die Hosen, damit wir den Anblick rocktragender Männer nicht der Mehrheit der Bevölkerung, die das nicht kennt und nicht haben will, aufdrängen. Es ist echt eine Frechheit, wie wir uns von der Masse abheben wollen. Zurück in die Masse mit uns, einmal umrühren und fertig ist der konservativen Weltbildern konforme Einheitsbrei. 

Männer, die den Wunsch haben, Röcke zu tragen, wollen das gar nicht von selbst, sondern das wird ihnen von Genderwahnsinnigen eingeredet. Im Wahrheit wollen Männer alle Hosen tragen.

LG, Micha 8)
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Offline doppelrock

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« Antwort #26 am: 20.05.2021 15:26 »
@ Lars:

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es die Minderheiten weit weniger verbissen sehen als die Gender-Meinungsführer hierzulande. Beispiel: Ein aus Afrika eingewanderter und sehr gut integrierter Mann möchte ausdrücklich Schwarzer oder Neger, von negro=schwarz, genannt werden, weil er nicht "farbig" ist. Also nicht rot oder gelb oder blau. Er hat keine Vorbehalte, in der Mohren-Apotheke seiner Stadt einzukaufen, sie braucht nicht den Namen ändern.
Genauso absurd finden es einige Leute entsprechender Herkunft, Zigeunerschnitzel oder Serbische Bohnensuppe zu verbieten. Ist das Wiener Schnitzel nun auch nicht mehr genderkonform? Oder das Frankfurter Würstchen?

Hier dürfen wir uns gern an den "betroffenen Minderheiten", wie sie so genannt werden, orientieren und weiterhin die gewohnten Begriffe nutzen ohne jemanden zu verletzen. Anders gesagt, die genderstern*innen schießen hier deutlich übers Ziel hinaus.

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« Antwort #27 am: 20.05.2021 16:03 »
Ja, das stimmt schon, Doppelrock, genau so wie es Frauen in Afrika gibt, die die Mädchenbeschneidung gutheißen, weil es immer so war, und andere, die an - habe jetzt die Eigenbezeichnung vergessen, aber sinngemäß -  Hexen glauben, aber dabei betonen, dass sie selbst keine Hexen seien. Denn sonst wären sie in der gesellschaftlichen Hierarchie ganz unten und nicht an zweitunterster Stelle. Es ist ja immer gut, wenn man noch jemanden unter sich hat.

Du wirst immer verschiedene Meinungen finden, und es gibt immer Meinungsführer*innen und Leute, die sich von ihnen beeinflussen oder überzeugen lassen und Leute, die mal abwarten, wie der Wind sich dreht und sich dann anpassen. Letztere sind im Zweifel die Mehrheit.

Und natürich gibt es konservative Menschen, die die Meinungsführer*innen einer neuen Sicht der Dinge überhaupt nicht leiden können, weil sie ihr gemütliches Weltbild infrage stellen und durcheinanderbringen. Manchmal erschießen sie diese Meinungsführer*innen sogar, wie es Mahatma Gandhi und Martin Luther King passierte.

Manchen Menschen ist es auch absolut unverständlich, wie man eine andere Meinung haben kann, als sie selbst.

Ich denke, in Bezug auf die Sprache: Wem es wirklich um die Sprache geht und wer Gendersternchen, Binnen-Is usw. nicht mag, aber trotzdem den Diversen entgegenkommen will, kann ja mal über das Utrum nachdenken. 

Was ich auch vermisse, ist ein ähnlicher Aufschrei wegen des Verschwindens der Mundarten. Die verschwinden klammheimlich und nur wenige Menschen organisieren sich in Mundartvereinen oder plädieren dafür, Mundarten in der Schule zu lehren. Warum ist das den Spracherhalter*innen, die sich so laut gegen eine gendergerechte Sprache wehren, denn keinen Aufschrei wert?

Oder geht es ihnen letztlich gar nicht um die Sprache, sondern darum, ein binäres Herrschaftssystem aufrecht zu erhalten, weil es für sie selbst gut ist? Wollen sie Diversen gar nicht gerecht werden, sondern denken sie nur an sich selbst?

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« Antwort #28 am: 20.05.2021 21:28 »
Die Stigmatisierung des ominösen N-Worts ist dem amerikanischen Einfluß geschuldet. Noch zu meinen Lebzeiten haben afrikanische Denker ihre "Negritude" im Gegensatz zum Eurozentrismus betont. Mein heute 35-jähriger Sohn fragte als Kleinkind unseren Gast aus Togo, ob er Neger sei. Der fragte: "Siehst du das nicht?". Ich bin überzeugt, viele Fettnäpfchen werden heute bewusst skandalisiert.
Aus Respekt und Höflichkeit meide ich Begriffe, die mein Gegenüber kränken könnten. In meinem Kopf sind sie aber immer noch. Wir sollten, bevor wir über jemanden herfallen, fragen, warum er dieses oder jenes Wort benutzt hat: um auszugrenzen oder ohne böse Absicht.
Übrigens:
Wird der Zigeunerbaron heute noch unter diesem Titel aufgeführt oder heisst das jetzt Der Z-Wortbaron?
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« Antwort #29 am: 20.05.2021 22:36 »
Lieber Johannes,

ich bin damit aufgewachsen, dass "Neger" ein neutrales Wort sei und "Nigger" eine Beleidigung.

Aber wir wissen ja heute, was Sklaverei und Kolonialismus angerichtet haben. Wir wissen, wie sehr wir Europäer gewohnt sind, uns als überlegen anzusehen, als richtig zivilisiert usw, während die Afrikaner und Afroamerikaner und Afroeuropäer und erst jecht jeweils die Frauen, unterwickelt, wild, hilfsbedürftig usw. seien.

Wenn afrikastämmige Menschen allmählich aufbegehren gegen diese Sichtweise, auch wenn nich alle mitmachen, sondern sich erst rumsprechen muss, dass man das jetzt endlich mal darf, dann sollten wir das respektieren.

Man stelle sich vor, wir Europäer seien kolonisiert und versklavt worden und von den Kolonialherren und Sklaventreibern mit "Bleichgesicht" oder "Langnase" beschimpft worden, dann hätten wir es heute sicher auch gerne, man würde von diesen Wörte`r
rnal Abstand nehmen. Oder?

Was ist so wertvoll an diesen Begriffen, gegen die sich nun betroffene beschweren, dass man sie so vehement verteidigt?


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