Autor Thema: If you%u2019re not wearing skirts yet, then why not?  (Gelesen 4766 mal)

culture skirt

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Antw:If you%u2019re not wearing skirts yet, then why not?
« Antwort #15 am: 16.08.2021 11:12 »
Das Designer und auch Mark Bryan so viel Zustimmung für abgefahrene Kreationen bekommen, kann doch nicht bedeuten, dass sie solche Mode ablehnen.
Klar.
Meinst du mit Klicker die Liker oder dass einfach schräge Artikel aus Sensationsgeilheit und Effekthascherei angeklickt werden um sich darüber zu amüsieren? Wieso gucken Leute Hartz4 Dokus und regen sich darüber auf? Genau das gleiche.


"Ich sehe das Liken solcher Modeideen durchaus als ein Zeichen grundsätzlicher Zustimmung. Und ich glaube auch nicht, dass diese Zustimmung sich ins Gegenteil verkehrt, wenn tatsächlich Männer diese Röcke in ihrem persönlichen Umfeld anziehen. "Geliked wird auch, um das als Art "Lesezeichen zu setzen > jemand hat auf einen Artikel reagiert/kommentiert den du geliked hast. Barbara Schöneberger ist das beste Beispiel was sie von geschminkten und Männern in Leggings hält. Und die müsste wegen dem Showbusiness offener sein.

"Die Klicker möchten nur nicht selbst den Anfang machen. Aber wenn die Zustimmung insgesamt auch zu gewagten Modekreationen groß ist, dann finde ich,  sollte der Einzelne weniger Angst haben, denn die Angst vor negativen Reaktion ist folglich unberechtigt."
Ja aber man liest sehr oft die Gründe dass es wegen der massiven Zuwanderung ditch Neubürger die selbst mit Homosexualität nicht klar kommen, sein gelassen wird um Übergriffe von Türken Syriern und Arabern wie in dem Youtube Beitrag den du kommentiert haben sollst, nicht erst entstehen zu lassen.  Darum hat sich der Eine auch noch nicht trotz Kilt raus getraut.

Gruß

culture skirt

  • Gast
Antw:If you%u2019re not wearing skirts yet, then why not?
« Antwort #16 am: 16.08.2021 11:34 »
Kilts haben eine lange Tradition bei den Schotten, dass den Menschen bewusst ist. Außerhalb solcher Veranstaltungen wird dies genauso beäugt. Das ist das gleiche wenn man im Alltag im Hochzeitskleid rumlaufen würde. Gregor ist kein Maßstab dafür dass Kilt 100% problemlos überall funktioniert. Die Leute haben als Kind anerzogen bekommen Respekt vor älteren Menschen zu haben und sich nicht an Schwächeren zu vergehen. Aber nicht vor jüngeren oder gleichaltrigen. Da gibts paar auf die Zwölf wer nicht in den Rahmen passt.

Da wir wissen, dass der Barth diese Eigenschaften überhaupt nicht verkörpert, wirkt er im Rock auch nicht weiblich.
Sprichst du von einem gewöhnlichen Rock oder Kilt? Weil du auf einen Harley Fahrer ansprichst. Mit einem Damenrock würde er im ersten Moment für die Zuschauer lächerlich wirken oder würde es so stilisieren, dass es für seinen "Sketch" (Wer sagt das noch?) daneben aussieht, damit der Sketch seine Wirkung nicht verfehlt. Da fällt mir dieser schwarze Komiker ein, der sich als Putze verkleidet, ein. Die Gewöhnung würde sich nur dahin verändern, das Kilts als männlich assoziiert werden, aber nicht alle 19999 anderen Röcke. Das ist wie Männerstrumpfhose und Herrenjeans die immer das gleiche Design haben. Und das spricht die wenigsten Männer an, aber anziehen müssen sie ja was. Darum wird die Hose einmal im Jahr erneuert. Es gab mal eine Untersuchung, warum Frauen sich die Haare färben. Ergebnis. Damit die Männer denken, sie haben nicht immer die gleiche Frau an ihrer Seite, damit es mit der Frau nicht langweilig wird. Bei Frauen verhält es sich andersherum. Die wollen sicher sein, dass es sich immer um den gleichen Mann handelt, den sie an sich gebunden haben um Sicherheit zu haben. Darum ist jede modische Abweichung bei Männern auch von den Partnerinnen nicht gern gesehen. Auch Hajo ist jetzt kein Maßstab, wenn er sich die Haare färbt und sich einen Pferdeschwanz ansteckt.

Zitat
Genauso wird der Harley-Fahrer, den ich mal im Utilitykilt gesehen habe als klar männlich wahrgenommen.  Mehr von solchen Beispielen würden helfen, die bestehende Konnotation aufzulösen.
Nur in Sachen Kilts. Bei dem Rest nicht. Und die meisten Männer die ich kenne oder mit denen ich mal darüber gesprochen habe, finden Schottenröcke (den Begriff Kilt kennen die wenigsten) abgrundtief hässlich und altbacken. Irgednwas verbinden sie das mit alten bärtigen Männern.

Zitat
Viel wichtiger ist aber, dass die allgemeine Vorstellung von Diversität und Toleranz sich verändert hat. Mein Schützenkönig hat noch die traditionelle Rockkonnotation. Deshalb macht der liebe Holger in seinen Augen mit den Röcken bisschen was Schwules. Aber dass das eben in Ordnung ist, signalisiert er mir mit dem Beispiel des schwulen Paares, das er zum Schießtraining eingeladen hat.
Vereine haben allgemein Nachwuchsprobleme. Das sagt noch nichts wirklich über die Akzeptanz aus. Da ist jedes neu gewonnene Mitglied denen recht. Interessant wird es erst, wenn andere Mitglieder fern bleiben oder Probleme deswegen auftreten. Besonders in männerdominierten Vereinen wie Schießverein und Rockergangs ist die Akzeptanz der Mitgleider tief anzusiedeln. Aber wie gesagt, Vereine haben Nachwuchsprobleme als dass man da nachweisbare Langzeit Hypothesen aufstellen könnte. Mir wurde auch schon angeboten einen Verein zu übernehmen.

Offline Holger Haehle

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Antw:If you%u2019re not wearing skirts yet, then why not?
« Antwort #17 am: 16.08.2021 11:54 »
Ja Jule,
mit Klicker meinte ich nur die Liker.

Für Ängste gibt es immer Gründe. Und Angst ist auch wichtig, um als Warnung zu helfen nicht tatsächlich in Gefahr zu geraten. Aber es macht eben auch Sinn zu prüfen, ob das Gefühl von Angst angebracht ist und wenn ja in welchem Umfang. Deswegen empfehle ich ja einem potenziellen männlichen Rockinteressenten, z. B. erste Erfahrungen in einer anderen Stadt zu machen.

In Bezug auf Ängste vor Homophobie von Zuwanderern gilt das Gleiche. Von meinem Bruder und Polizisten und dessen türkischen Kollegen weiß ich, wie sehr sich die für gewisse Landsleute schämen. Es gibt genauso viele schwule Araber wie Deutsche. Und die meisten Muslime gehen auch genauso wenig in die Moschee wie die Deutschen sonntags in die Kirche.

Wir erschrecken zu Recht über die Lauten und Aggressiven und fokussieren auf die und vergessen darüber die schweigende und friedliche Mehrheit.

Offline Skirtedman

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« Antwort #18 am: 16.08.2021 12:08 »

"Mit Sicherheit sind aber auch Männer dabei, die sich bisher einfach noch nicht trauten, das selbst so oder so ähnlich zu machen."
Oder einfach nur welche die es zwar an anderen stimmig finden weil es zur Figur oder optisch passt aber das selber nie tragen würden.

Ja, diese Männer wird es sicherlich auch dabei geben.

Mir kam es aber auf die Männer an, die sich noch nicht trauten. Und das werden bestimmt mehr sein, als hier im Forum davon anzutreffen sind.

Es geht eben um Schwellenängste. Und dieses Stichwort hätte auch in meinem Thread gestanden, als ich beinahe zum Antworten auf culture skirt's (Jule's) letzten Post eben einen neuen Thread aufgemacht hätte.

Forumskollege noch_so_einer hat ja dankenswerterweise auf den Artikel in der britischen GQ hingewiesen.  Und ich dachte, wenn ich jetzt auf Jules letzten Post reagiere, führte das die Diskussion rund um den Artikel zu weit weg. Aber der Threadtitel (wegen der UTF-Zeichenumsetzung steht da ein fehldeutbares 2019 drin, der Artikel ist aber aktuell aus 2021) hier im Thread drückt eigentlich genau sehr sinngemäss aus, wozu auch die Inhalte meiner jetzigen Antwort prima passen.

Zum Glück bewegen wir uns mit diesem Thread auch ausserhalb des geschützten Mitgliederbereichs, so dass jeder angemeldete Benutzer ohne 25 Eigenbeiträge hier nun auch mitlesen kann. Vielleicht auch die unangemeldeten, das weiß ich jetzt nicht. Denn für sie wird unser Gedankenaustausch mit Sicherheit mindestens genauso interessant sein, wie für die alten Hasen, die schon lange die Einstiegshürde von 25 Eigenbeiträgen genommen haben.

Ja, auch da sind wir thematisch auch schon wieder womöglich bei einer Art Schwellenangst.


Was für Ängste haben eigentlich Verwandte? (kein Partner). Dass sie abgeschleppt werden oder was?


Ja, Ängste. Auch Schwellenängste. Und die sind nicht nur beim potentiellen Hosenaussteiger (potentiellen Rockträger) da und eben ein Hemmnis, die sind auch bei den Verwandten da. Und weil man weiss, dass diese Ängste bei den Verwandten (oder anderen Menschen des Umfelds, am stärksten vermutlich aber i.d.R. bei Verwandten) da sind, erzeugen diese gedachten/vermuteten/gespürten/tatsächlich ablesbaren Ängste der Verwandten beim potentiellen Rockträger wiederum Ängste, sie verstärken also die eigenen Ängste.

Und die Schwelle, diese inneren Ängste und äußeren Ängste zu überwinden, ist für manche noch immer sehr, sehr oder viel zu hoch.

Ja, Jule, was sind das für Ängste, die die Verwandtschaft hat?

Du hast klugerweise schon den eigenen Lebenspartner bei Deiner Frage ausgenommen, weil da bestimmt noch ein ganzes Bündel weiterer Ängste mitschwingen kann. Aber auch dieses Bündel der weiteren Ängste kann in etwas abgeschwächter Form bei dem Rest der Verwandtschaft (oder bei einigen, es wird bestimmt auch coole Verwandte geben) wirksam sein.

Denn die Verwandtschaft wünscht sich natürlich für das Familienglück, in dem der rockliebende Mann beheimatet ist, alles gute, und eben auch, dass ein unbeschwertes Familienleben möglich ist und die Familie auch sozial und vor allem finanziell abgesichert ist.

Rocktragen muss damit längst nichts zu tun haben, wie viele von uns (inzwischen) wissen, dass jenes Familienglück gefährdet sein muss. Die Ängste der Verwandtschaft wird aber vor allem auch dorthin gehen, weil unkonformes Verhalten schnell als Grund gesehen wird, dass der Unkonforme im Job gemobbt wird, sich Karrierechancen verbaut, bis hin zu Jobverlust.

Ausserdem ist die Furcht da, der betreffende Mann könnte sich als schwul oder ähnliches entpuppen. Auch da besteht die Furcht, dass die Familie auseinanderbricht. Und die Verwandtschaft wünscht sich auch keiner Frau, dass sie erfahren muss, dass ihr Mann/Freund eigentlich gar nicht auf sie steht. Diese Schmach wünscht sich die Verwandtschaft nicht für die Frau. Und genau hier sind wir an einem mindestens ebenso wichtigen Grund, worin die Ängste der Verwandtschaft sich begründen:

Die Angst vor dem Gerede. Was sagen die Leute, die Freunde, Bekannten, die Nachbarn, die Kollegen, die Vorgesetzten, der Arbeitgeber, das Dorf, die Straße, die Dorfjugend, die Feuerwehr, des Gesangverein, die Bäckerin, die Frisörin...

Neben dem Familienfrieden (mit besonders finanziellem Aspekt) ist eben die Scheu vor dem ganzen Gerede das, was sehr stark die Ängste schürt in der Verwandtschaft. Und je näher die Verwandtschaft zu einem in Beziehung steht, umso mehr ist diese interessiert, dass man als bestmöglicher Mann funktioniert.

Das alles ist eben auch anwendbar auf einen Mann ohne bisherige oder aktuelle Beziehung, dann geht es eben nicht um die eigens gegründete Familie, worauf sich die Ängste konzentrieren, sondern um das persönliche Glück des 'Betroffenen'. Und das Gerede wird da genauso stark gefürchtet.

Und gerade das Gerede hängt ja zum Teil auch damit zusammen, dass, falls nun tatsächlich jemand schwul sein sollte, das ja leider noch immer als Familenschmach oftmals angesehen wird (wie gesagt, nicht unbedingt bei allen Verwandten, aber vermutlich bei den 'lautstärksten' Verwandten), verbunden mit dem Gefühl, man selbst habe im Familien-/Sippenverband und als Verwandter was falsch gemacht, die Angst nicht mehr unbeschwert wegen dem Gerede leben zu können, und auch die zerplatzende Hoffnung auf Nachwuchs.

Darf auch noch so sehr die Homophobie bei den Menschen abgebaut sein, in der eigenen Verwandtschaft sitzen die vielfältigen Vorbehalte noch immer so tief, dass viele eben nicht einen - ich konzentriere mich auf die Männer - Schwulen in der eigenen Sippe haben möchten.

Da gilt es, noch viel Lernarbeit zu leisten, bei einigen Menschen ist es nicht mehr leistbar, bei den jüngeren dürften die Vorbehalte aber längst nicht mehr so tief sitzen.

Ja, den thematischen Seitenausflug auf Homophobie muss ich leider machen, da dies noch immer miteinander vermischt wird, solange das Rocktragen unter Männern nicht so weit verbreitet ist wie ... Barttragen zum Beispiel.

Und einem männlichem potentiellen Rockträger wird eine allgemeinere Akzeptanz von gleichgeschlechtlicher Liebe helfen, weniger Vorbehalten in seinem persönlichen Umfeld begegnen, doch die Überzeugung, dass das eine mit dem anderen längst nichts zu tun haben muss, die wird ihm noch viel mehr helfen.

Das Outing eines nichtschwulen Rockträgers wird vermutlich ähnlich schwer sein wie das Outing eines schwulen Mannes.

Und gegen diese Ängste der Verwandtschaft muss ein potentieller Rockträger eben arbeiten. Jeder auf seine ganz persönliche Weise. Die Arbeit, sich den Kick zu geben, um die Schwelle der Schwellenängste einmal zu überwinden, die muss jeder für sich selbst leisten. Aber Artikel wie der von der GQ können auf diesem Weg unterstützen. Einen selbst. Und auch die Verwandtschaft. Bei dieser Medienpräsenz dürfte auch der kritischsten Tante Liesel das Thema schon mal untergekommen sein.

Der Schritt über die Schwelle ist heute so klein wie noch nie zuvor. Und auch grade die Jahreszeit Sommer (Thema Schwitzen und Luft) hilft ja auch noch mal, genau jetzt den wichtigsten Schritt anzugehen.

Deswegen stimmt ja auch der Threadtitel so perfekt:
"Wenn Du nicht jetzt Röcke trägst, warum nicht?"


Offline Skirtedman

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« Antwort #19 am: 16.08.2021 12:34 »
Während ich schrieb, wart Ihr ja auch schon sehr produktiv... :)

Für Ängste gibt es immer Gründe. Und Angst ist auch wichtig, um als Warnung zu helfen nicht tatsächlich in Gefahr zu geraten. Aber es macht eben auch Sinn zu prüfen, ob das Gefühl von Angst angebracht ist und wenn ja in welchem Umfang.

Ja, den Gedanken hatte ich auch und wollte ihn ursprünglich auch mit reinschreiben.

Es ist ja nicht so, dass dieser Familien-/Sippenverbund mit ihren Ängsten und gegenseitiger Kontrolle nicht auch positive Seiten hätte.

So hilft (u.a. auch in einer Dorfgemeinschaft) dieses System ja auch durchaus, jemandem vor allzu großem Unfug zu bewahren. Es hat also durchaus auch eine Schutzfunktion, die also mehr ist als nur Repression.

Nun kann aber jeder rockinteressierte Mann sich selbst prüfen, inwieweit Röcketragen tatsächlich Unfug ist. Es ist mit Sicherheit ähnlich großer Unfug, wie Frauen mit dem Hosentragen anfingen. Die Welt hat sich seitdem verändert. Aber sie existiert noch immer.


Online GregorM

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« Antwort #20 am: 16.08.2021 12:53 »

Drum ist es wichtig, wenn in den Medien Berichte zu finden sind, in denen die vorgestellten Rockträger/Kleidträger auch offen sich zu ihrem Mannsein bekennen bzw. klar ist, dass sie aus den klassischen binären Rollenzuschreibungen nicht ausbrechen möchten. Bei einem Mario Barth im Rock würde man zum Beispiel nicht annehmen, dass er irgendwie ein bisschen transgender wäre. Dann kommt in der Öffentlichkeit nämlich allmählich an, dass Röcketragen nichts mit sexuellen Neigungen oder Identitätskrisen zu tun haben muss. Nicht dass sexuelle Neigungen oder Identitätskrisen nicht auch ihre Berechtigung haben dürften, wenn aber 'alles zusammenkommt', dann überfordert es die Verwandtschaft dann doch sehr stark. Und genau diese damit verbundenen Ängste provozieren ja die negativen Reaktionen im eigenen Umfeld.

Deswegen ist es gut, je mehr in Medien 'Mann in Rock oder Kleid' eben NICHT mit Infragestellung sonstiger männlicher Rollenerwartung in Verbindung gebracht wird. Damit das Umfeld schon mal lernen kann und ohne die Klischeeängste an einen 'Mann im Rock' in der Verwandtschaft herangehen kann.

Solche wiederholten Medienberichte bzw. mediale Präsenzen können also auch Männer aus der Reserve locken, die bislang sich nicht trauten...



Mit Sicherheit sind aber auch Männer dabei, die sich bisher einfach noch nicht trauten, das selbst so oder so ähnlich zu machen.

In beiden Fällen aber ist ablesbar, dass die breite Zustimmung da ist bzw. wächst.

Liebe Zeitgenossen, jetzt outen als Rockträger ist vermutlich so leicht wie noch nie zuvor.

Hallo Wolfgang,

meiner Meinung nach: Genau auf den Punkt!

Gruß
Gregor
Gruß
Gregor

culture skirt

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« Antwort #21 am: 16.08.2021 13:58 »
Ja, diese Männer wird es sicherlich auch dabei geben.

Mir kam es aber auf die Männer an, die sich noch nicht trauten. Und das werden bestimmt mehr sein, als hier im Forum davon anzutreffen sind.
Ich weiß schon wie du das meinst. Aber das wird mehr dein Wunschgedanke sein, damit du nicht als einziger im Rock rumläufst. Ich wette dass es mehr sind, die es an anderen in Ordnung finden (weil die Figur dazu passt oder oder) sie aber es selber nicht anziehen, weil sie sich darin nicht gefallen (> was mit sich nicht wohlfühlen gleichgesetzt wird) oder ihnen steht.

Wenn Frauen angeblich so toleranter als Männer sind, wie hier immer vorgegeben wird, ist es schon sehr komisch, dass sehr viele das entweder im Verborgenen machen oder erst gar nicht machen.

Ja, Ängste. Auch Schwellenängste. Und die sind nicht nur beim potentiellen Hosenaussteiger (potentiellen Rockträger) da und eben ein Hemmnis, die sind auch bei den Verwandten da. Und weil man weiss, dass diese Ängste bei den Verwandten (oder anderen Menschen des Umfelds, am stärksten vermutlich aber i.d.R. bei Verwandten) da sind, erzeugen diese gedachten/vermuteten/gespürten/tatsächlich ablesbaren Ängste der Verwandten beim potentiellen Rockträger wiederum Ängste, sie verstärken also die eigenen Ängste.
Welche Ängste denn genau? Nenn doch mal bei Namen. Schwellenangst ist nichtssagend. Was soll Schwellenangst sein? Eine Schwelle zu übertreten? Und dann? Was passiert dann? Der Rauswurf durch die Cousine um zehn Ecken?

Zitat
Du hast klugerweise schon den eigenen Lebenspartner bei Deiner Frage ausgenommen, weil da bestimmt noch ein ganzes Bündel weiterer Ängste mitschwingen kann.
Weil du von Verwandten geschrieben hast, habe ich absichtlicht nicht auf Partnerinnen bezogen, weil die ja mit Scheidung, Trennung und Rauswurf drohen können. Aber was hätten denn Verwandte um zehn Ecken für Ängste, außer dass es ihnen vielleicht peinlich ist oder sich fremdschämen? Das würde ich aber nicht mit Angst gleichsetzen.

Ok, ich habe durch das Zitierfenster nur bis hierher gelesen und nicht gesehen, dass du auf die Ängste eingehst als du von Schwellenangst schriebst.

Zitat
Denn die Verwandtschaft wünscht sich natürlich für das Familienglück, in dem der rockliebende Mann beheimatet ist, alles gute, und eben auch, dass ein unbeschwertes Familienleben möglich ist und die Familie auch sozial und vor allem finanziell abgesichert ist.

Die Ängste der Verwandtschaft wird aber vor allem auch dorthin gehen, weil unkonformes Verhalten schnell als Grund gesehen wird, dass der Unkonforme im Job gemobbt wird, sich Karrierechancen verbaut, bis hin zu Jobverlust.
Sagt bestimmt die Verwandtschaft, die einmal in 5 Jahren zu Besuch kommt und ansonsten von sich nichts hören lässt  ::)

Zitat
Ausserdem ist die Furcht da, der betreffende Mann könnte sich als schwul oder ähnliches entpuppen.
Und das tangiert Verwandte inwiefern? Das meinte ich ja. Denkt da einer ernsthaft, dass er jetzt mit dem Schwager in die Kiste springen muss/soll? Hat der Verwandte diese Gedanken auch bei der geilen Schwägerin im Lederminikleid?

Ok, ich les gerade, dass du wieder brav darauf eingehst, dass es enge Verwandte betrifft, die wohl jedes Wochenende gegenseitig in der Bude rumrutschen.

Zitat
Auch da besteht die Furcht, dass die Familie auseinanderbricht. Und die Verwandtschaft wünscht sich auch keiner Frau, dass sie erfahren muss, dass ihr Mann/Freund eigentlich gar nicht auf sie steht. Diese Schmach wünscht sich die Verwandtschaft nicht für die Frau.
Und für den Mann? Was ist, wenn die Frau ihre lesbische Ader entdeckt? Wird ihr dann alles gute und viel Glück gewünscht mit ihrer Neuen, ihr Alter war sowieso der Falsche/ne Flasche?  ;D  :o  ::)

Zitat
Die Angst vor dem Gerede. Was sagen die Leute, die Freunde, Bekannten, die Nachbarn, die Kollegen, die Vorgesetzten, der Arbeitgeber, das Dorf, die Straße, die Dorfjugend, die Feuerwehr, des Gesangverein, die Bäckerin, die Frisörin...
Man bin ich froh, dass ich Steine zuhause habe. Die haben mich noch nie enttäuscht. Alles zu viele soziale Getächtel ist mir irgendwie zuwider.

Zitat
umso mehr ist diese interessiert, dass man als bestmöglicher Mann funktioniert.
Das nehme ich aber auch bei Fremden wahr. Besonders bei Mädels in meinem Alter habe ich den Eindruck, dass die mich als eine verlorene Chance sehen und dass dann mit abwertenden Blicken sühnen wollen, um mioch wieder auf die richtige Spur zu bringen. Gemäß. Alle schönen sind entweder verheiratet oder schwul.

Zitat
Das alles ist eben auch anwendbar auf einen Mann ohne bisherige oder aktuelle Beziehung, dann geht es eben nicht um die eigens gegründete Familie, worauf sich die Ängste konzentrieren, sondern um das persönliche Glück des 'Betroffenen'. Und das Gerede wird da genauso stark gefürchtet.
Also ich kann sagen, dass es da weniger um das persönliche Glück des Mannes oder Jungen geht als um die soziale Erwartung einer Frau "zu dienen" und sie "unter die Haube zu bringen" . Also zu unterhalten, Kinder zu schenken, den Dienst Vater geworden zu sein und damit was der Gesellschaft beigetragen zu haben.

Zitat
Da gilt es, noch viel Lernarbeit zu leisten, bei einigen Menschen ist es nicht mehr leistbar, bei den jüngeren dürften die Vorbehalte aber längst nicht mehr so tief sitzen.
Ich habe da andere Erfahrungen. Auch schon weil ich mal neugierig war, was für Männer in Cruisingzonen rumlaufen. Der Anfang Mitte 30 jährige Familienmann ist am stärksten homophob, was ich so mitbekomme. Durch Blicke, Gesichtsausdruck, Vorurteile. Was zum Teil durch Frau und deren Kindern (ich schreibe bewusst deren, weil Frauen Kinder als ihren Besitz sehen und diese auch oft als Druckmittel ausnutzen) verstärkt wird "Ich bin ein guter Mann und Beschützer, ein ehrenvoller, treuer Vater". Jedenfalls habe ich in diesem Milieu wenig bis keine jungen gesehen, aüberwiegend nur 50+ aufwärts. Die meisten wenigstens Bi und verheiratet oder geschieden.

Zitat
Ja, den thematischen Seitenausflug auf Homophobie muss ich leider machen, da dies noch immer miteinander vermischt wird, solange das Rocktragen unter Männern nicht so weit verbreitet ist wie ... Barttragen zum Beispiel.
Der Bart ist aber kein soziales Konstrukt sondern ein sekundäres Geschlechtsmerkmal. Das wäre ungefähr vergleichbar zu erwarten, dass große runde Brüste bei Männern genauso normal werden würden (die man nur durch Silikon erwerben kann), wie der Bart der sich aber durch Geschlecht und den höheren Testosteronspiegel ergibt. (Ja Männer haben auch Brust, ich rede jetzt aber nicht von Bierbrüsten oder Männerbusen die mehr schlaff runter hängen als was sie rundlich geformt und straff sind wie bei jungen Frauen.  ::))

Zitat
Das Outing eines nichtschwulen Rockträgers wird vermutlich ähnlich schwer sein wie das Outing eines schwulen Mannes.
Denk ich nicht. Letzteres ist flächendeckender angekommen und angenommen. Kleidung wird umso mehr als Identitätsstifter.

Zitat
Der Schritt über die Schwelle ist heute so klein wie noch nie zuvor. Und auch grade die Jahreszeit Sommer (Thema Schwitzen und Luft) hilft ja auch noch mal, genau jetzt den wichtigsten Schritt anzugehen.
Tja. Da erinnere ich mich an meine Anfangsjahre, wo das Schwitzen und Luft kein Argument für meine Familie war. "Wieso hast du damit ein Problem? Alle anderen Männer hier haben doch auch nicht solche Probleme oder machen sich Gedanken. Mein Sohn hat sich noch nie beschwert, dass es ihm in seine  Hosen zu warm wäre."

Offline noch_so_einer

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Antw:If you are not wearing skirts yet, then why not?
« Antwort #22 am: 16.08.2021 15:00 »
Zitat
Also ich kann sagen, dass es da weniger um das persönliche Glück des Mannes oder Jungen geht als um die soziale Erwartung einer Frau "zu dienen" und sie "unter die Haube zu bringen" . Also zu unterhalten, Kinder zu schenken, den Dienst Vater geworden zu sein und damit was der Gesellschaft beigetragen zu haben

Womit wir beim Thema " 'Mann als human doing' vs. 'Frau als human being' " wären ...

Offline Skirtedman

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« Antwort #23 am: 16.08.2021 17:57 »
Ja, den thematischen Seitenausflug auf Homophobie muss ich leider machen, da dies noch immer miteinander vermischt wird, solange das Rocktragen unter Männern nicht so weit verbreitet ist wie ... Barttragen zum Beispiel.
Der Bart ist aber kein soziales Konstrukt sondern ein sekundäres Geschlechtsmerkmal. Das wäre ungefähr vergleichbar zu erwarten, dass große runde Brüste bei Männern genauso normal werden würden (die man nur durch Silikon erwerben kann), wie der Bart der sich aber durch Geschlecht und den höheren Testosteronspiegel ergibt.

Du verwechselst Barttragen mit Bartwuchs. Letzteres bestimmt die Biologie. Ersteres ist eine kulturelle Leistung - oder genau genommen ist das Nichtbarttragen eine kulturelle Leistung - oder ein soziales Konstrukt, wie Du es betitelst. Wobei es ziemlich egal ist, was die Entscheidung zum Barttragen verursacht. Es geht ja hier um die Häufigkeit, wie es in der Bevölkerung zu beobachten ist. Dort ist die Erscheinung, dass Bart getragen wird, deutlich häufiger als die Erscheinung, dass hierzulande ein Mann einen Rock trägt. Und solange röcketragende Männer noch deutlich seltener zu beobachten sind als Männer mit Bart, so lange wird auch in breiteren Gesellschaftsteilen wohl das Röcketragen noch immer mit einem sexuellen Statement in Verbindung gebracht werden.

Auf all Deine anderen Anmerkungen in Deinem Post, aus dem obiges Zitat stammt, einzugehen ist müßig. Vor allem deswegen, weil Du erst einmal einen Beitrag komplett durchlesen solltest, bevor Du anfängst, Deine Gedanken zu tippen.

culture skirt

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« Antwort #24 am: 16.08.2021 22:09 »
Es geht ja hier um die Häufigkeit, wie es in der Bevölkerung zu beobachten ist. Dort ist die Erscheinung, dass Bart getragen wird, deutlich häufiger als die Erscheinung, dass hierzulande ein Mann einen Rock trägt.
Bartwuchs > Barttragen.
Hoden, also außen liegende Geschlechtsteile > pfui > Rock tabu.
Frau nix außen liegende Geschlechtsteile > süß > Rock als auch enge Hose ok.

Zitat
Und solange röcketragende Männer noch deutlich seltener zu beobachten sind als Männer mit Bart, so lange wird auch in breiteren Gesellschaftsteilen wohl das Röcketragen noch immer mit einem sexuellen Statement in Verbindung gebracht werden.
Es gibt halt Männer die zu faul sind sich jeden Morgen zu rasieren, oder können es nicht und lassen deshalb ihren Bart paar Tage oder Wochen stehen. Andere finden Bartwuchs nicht schön oder ungepflegt und rasieren sich täglich. Vor allem die, die nur stellenweise Barthaare haben oder keinen dichten Bartwuchs. Natürlich wird Bartwuchs nicht mit sexueller Orientierung verbunden, weil es unweigerlich zum Mannsein dazu gehört. Das Nichtvorhandensein oder fehlender Bartwuchs wird da schon eher als unmännlich konnotiert wie der Rock (Milchreisbubi reden oft Frauen über Männer ohne Bartwuchs).

Offline mesa200

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« Antwort #25 am: 17.08.2021 10:05 »
Zitat . "Es gibt halt Männer die zu faul sind sich jeden Morgen zu rasieren, oder können es nicht und lassen deshalb ihren Bart paar Tage oder Wochen stehen."
 ;D Der war gut. Hast du noch einen auf Lager?
Grüße
mesa200

culture skirt

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« Antwort #26 am: 17.08.2021 10:46 »
Ich kann mich auch nicht täglich rasieren, dann wird die Haut rot. Noch Fragen?

Offline mesa200

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« Antwort #27 am: 17.08.2021 15:26 »
Es geht doch, wenn du von dir sprichst und nicht von der Allgemeinheit. Ein erster Ansatz. Keine weiteren Fragen, setzen!


 

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