Autor Thema: Wirksamkeit in der Öffentlichkeit  (Gelesen 10434 mal)

Offline cephalus

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Wirksamkeit in der Öffentlichkeit
« am: 07.12.2021 12:04 »
Immer wieder wird hier das Mantra von der Sichtbarkeit der Rocker beschworen, die zu mehr Verbreitung und Akzeptanz führt. Das ist sicher nicht abwegig, geht aber nur in sehr kleinen Schritten schleichend voran.
Eine breite Öffentlichkeit bewirkt aber sicher schneller mehr. Unsere französischen Freunde bemühen sich selbst eine gewisse Medienpräsenz zu erhalten, was mühevoll und nicht immer von Erfolg gekrönt ist, währen hier diesbezüglich nichts geschieht.
Auf der anderen Seite sehe ich wie die Medien auf einzelne zugehen und teilweise ausführlich berichten.
Was hebt diese Leute heraus, was macht sie interessant?
Was macht einen Lars, Mark Bryan, Vlasta Černí, Mikael i kjol oder Alexander Hölzel und manch anderer, so interessant für Massenmedien, während andere kaum ins Rampenlicht geraten?
Ist es das Aussehen der Person?
Der Kleidungsstil?
Der offene Umgang mit Medien?
Zufall?
Der Umgang mit eigenen Bildern?

Ich denke, dass diese Leuchtfeuer uns weiter bringen wie alleine der öffentlich getragene Rock nebenan, weil ihr Bild die Gesellschaft als ganze durchdringt und selbst wenn der Einzelne es ablehnt, hat er das Bild noch im Kopf, als unerwünschte aber mögliche Option.

Was denkt Ihr?
VG Cephalus

Offline radix

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Antw:Wirksamkeit in der Öffentlichkeit
« Antwort #1 am: 07.12.2021 12:35 »
Hallo Cephalus,

für mich sind Leute wie Lars, Mark Bryan oder Alexander Hölzel (die anderen genannten Personen kenne ich nicht) Vorbilder. Sie haben Charisma, eine sympathische Ausstrahlung und vor allem auch das nötige Selbstbewusstsein, sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Das ist nicht jedem von uns in gleicher Weise gegeben.

Manche möchten auch gar nicht ins Licht der Öffentlichkeit treten, sei es aus privaten oder aus beruflichen Gründen. Umso dankbarer sollten wir sein, dass es solche "Lichtgestalten" wie die oben genannten Rockträger gibt. Mithilfe ihrer Öffentlichkeitsarbeit - ob nun bewusst oder zufällig - können sie dem Ziel, den Mann im Rock gesellschaftsfähig zu machen, nur dienen.

Das Paradebeispiel für eine solche "Lichtgestalt" war der legendäre Ferdi, der leider viel zu früh verstorben ist. Durch seine authentische und charmante Art konnte er seine Röcke wie selbstverständlich tragen. Ich hatte zweimal das Vergnügen, mit ihm zusammenzutreffen, und war jedesmal begeistert und neu motiviert ...

Viele Grüße

Radix


Offline hirti

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Antw:Wirksamkeit in der Öffentlichkeit
« Antwort #2 am: 07.12.2021 13:34 »
Hallo!

Es ist ganz sicher ihr Mut und ihr Bedürfnis , sich zu präsentieren und für ihre (=unsere) Sache stark zu machen die sie erfolgreich sein lässt. Stilsicherheit gehört natürlich auch dazu und wohl auch ein begeisterndes Wesen mit dem man Medienvertreter so für sich einnimmt dass sie Lust bekommen, die spannende Geschichte zu hören und weiter zu verbreiten.

Der Rückhalt in der Familie ist aber auch eine ganz wichtige Voraussetzung.
Fehlt der, ist man immer nur eine halbe Portion. Ich würde es mir wohl verkneifen, aktiv an Medien und Öffentlichkeit zu treten, solange ich weiß dass es meine Frau unglücklich macht.

Was aber auch dazu gehört, ist die Stärke, mit den negativen Begleiterscheinungen umzugehen.
Ich verfolge speziell Alexander Hölzl in den sozialen Medien, nicht zuletzt weil er in der gleichen Gegend lebt in der ich arbeite. (hab ihn aber noch nie getroffen) Was er da so oft berichtet von dem Widerstand der ihm oft ins Gesicht fährt und den Nachteilen die er in seinem beruflichen Umfeld erfährt, ist die Kehrseite der Medaille.
Das ist wohl auch ein Grund warum das Thema Röcke im Büro für mich nach wie vor kein Thema ist.

Offline MAS

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Antw:Wirksamkeit in der Öffentlichkeit
« Antwort #3 am: 07.12.2021 17:27 »
Gude!

Ich bin vielleicht keine Lichtgestalt, war aber schon dreimal im Rock im Fernsehen, einmal in der Zeitung und schön öfter mit und ohne Thematisierung des Rocks aber sichtbar im Rock in unserm Siegburg aktuell Newsletter. Wobei Fotos von mir, bei denen es um ein ganz anderes Thema geht, die mich aber im Rock zeigen, meines Erachtens die Normalisierung noch mehr voran treiben, weil der Rock dann einfach ein Kleidungsstück ist, über das man nicht extra reden muss.

Meine Motivation ist dabei immer, die Leute aufzuklären, was es mit meinem oder unserm Rocktragen auf sich hat und den Männern, die Interesse daran haben, Mut zu machen, es auch zu tun.

Und ja, ich freue mich auch, wenn ich nach so einer Veröffentlichung auf der Straße erkannt und angesprochen werde. Das verpuffte dann aber immer recht schnell wieder.

Dass wir aber keine sooo kleine Minderheit mehr sind, zeigte sich neulich, als ich hier auf unserm Mittelalterlichen Weihnachtsmarkt einen neuen Rock kaufte. Petra war bei mir, wir gingen in den Stand, ich sagte, ich suchte einen neuen Rock, etwa so lang, wie der, den ich gerade trug, also ca. knielang. Die Frau zeigte mir zwei in Frage kommende Röcke, und während ich in der Anprobekabine den einen der beiden anprobierte, hörte ich meine Frau draußen fragen: "Die meisten Röcke verkauft Ihr sicher an Frauen, aber gibt es noch mehr, die Ihr an Herren verkauft?" Die Verkäuferin sagte: "Ja, ab und zu kommt das vor." Und so verließ ich den Stand mit eine neuen Rock, den ich demnächst mal hier im Forum vorstellen werde.

Es sind also nicht nur die Rockträger in den Medien, sondern auch die weniger prominenten auf der Straße, die allmählich mehr werden und sicher auch ausstrahlen.

LG, Micha
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culture skirt

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Antw:Wirksamkeit in der Öffentlichkeit
« Antwort #4 am: 07.12.2021 18:31 »
Was macht einen Lars, Mark Bryan, Vlasta Černí, Mikael i kjol oder Alexander Hölzel und manch anderer, so interessant für Massenmedien, während andere kaum ins Rampenlicht geraten?
Ist es das Aussehen der Person?
Mark Bryan ist für mich definitiv kein Vorbild. Tut mir leid. Ich habe die Fotos einmal Kolleginnen gezeigt.
"Dir stehen Frauensachen. Aber nicht an solchen Männern. Das grenzt zwischen Horror und Verkehrsunfall, bei dem man automatisch hinsehen muss obwohl mans nicht will."
Eine andere "iihh. mach das weg. Das Bild werde nie wieder aus meinem Kopf bekommen."

Alexander Hölz geht optisch gut als curvy Frau durch.

Offline hohenlohe74

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Antw:Wirksamkeit in der Öffentlichkeit
« Antwort #5 am: 07.12.2021 18:39 »
Guten Abend,

ich denke, man eben - wie meist - differenzieren. Es gibt die mediale Öffentlichkeit und die Öffentlichkeit, in der wir uns in unserem Umfeld begeben. Ich denke, ein rocktragender Mann, der in einer Stadt, auf dem Dorf, bei einem Kultur-Event (war DAMALS vor Corona sicherlich auch alltäglicher), bei einer Wanderung oder bei einem Spaziergang getroffen wird, ist auch ein Multiplikator für das Thema Mann im Rock. Weil es eben eine alltägliche Situation (Einwurf möglich: wandern - alltäglich?) ist, bei der hier einem Rockträger begegnet und weil es live erlebt wird. Das Mediale hat ja oft genuin schon den Touch des Inszenierten (auch wenn ich das jetzt an dieser Stelle nicht überbewerten will) und wird dann vom Betrachter nicht als etwas so Selbstverständliches erfahren, als die Person, der ich real begegne bzw. die ich real erlebe.
Will sagen: jeder von uns, der sich außerhalb seiner eigenen vier Wände (und Gartenzäune) bewegt wirkt.

LG hohenlohe74

Offline BerlinerKerl

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Antw:Wirksamkeit in der Öffentlichkeit
« Antwort #6 am: 08.12.2021 17:38 »
Vielleicht im richtigen Augenblick am richtigen Ort.

Wie mir das beim RBB passiert ist.
Im Amt war ich dann auch mal wieder ein Gespräch wert.
Ich emanzipiere mich, wer kommt mit?

Offline Skirtedman

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Antw:Wirksamkeit in der Öffentlichkeit
« Antwort #7 am: 08.12.2021 21:15 »
Ich habe selbst in diesem Metier gearbeitet und kann bestätigen: Zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Das hilft. Ja. Hat ein bisschen mit Zufall zu tun.

Die meisten Themen, die ohne aktuellen Anlass groß rauskommen, haben irgendwo mal in einer Lokalzeitung gestanden. Mit etwas Glück schnappt das dann ein Journalist mit größerer Reichweite auf und das Thema / die Person nimmt seinen/ihren Lauf. Mit viel Glück - und am  besten mit einem bezahlten Dienstleister von Promotion - schafft man das heute auch an Lokalzeitungen vorbei, dann aber in den einschlägigen 'sozialen Medien'.

Will man dem Zufall auf die Sprünge helfen, dann hilft es, entsprechend sozial vernetzwerkt zu sein. Social Media gehört da sicherlich heute auch dazu. Ansonsten einfach im öffentlichen Leben stehen, den Bäcker gut kennen, den Friseur, offen sein zu allen, einen offenen und gut durchmischten Freundeskreis zu haben, dann sprichst Du Dich rum und man lernt dann auch irgendwann die Schlüsselfiguren kennen, die einen medial verbreiten können.

Ein Held, der nur zuhause rumhängt, wird selten entdeckt.

Ich selbst habe mich nicht gehypt. Und wenn es andere tun wollten ('Wat is?' zum Beispiel), habe ich immer abgelehnt.

Offline MAS

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Antw:Wirksamkeit in der Öffentlichkeit
« Antwort #8 am: 09.12.2021 00:30 »
Und wenn es andere tun wollten ('Wat is?' zum Beispiel), habe ich immer abgelehnt.

Meinst Du damit die Sendung mit Ferdi mir und zweien, deren Namen ich vergessen habe? Matthias war backsatage auch dabei.

Matthias, wer waren die beiden noch?

LG, Micha
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Offline Skirtedman

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« Antwort #9 am: 09.12.2021 04:25 »
Ja, dieses Sendeformat meine ich.

Aber nein, ich meine nicht die konkrete Sendung mit Euch. Die Redaktion ist schon einige Jahre zuvor an mich herangetreten. Das war schon vor dem Internet.

Offline MAS

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Antw:Wirksamkeit in der Öffentlichkeit
« Antwort #10 am: 09.12.2021 08:23 »
Ja, dieses Sendeformat meine ich.

Aber nein, ich meine nicht die konkrete Sendung mit Euch. Die Redaktion ist schon einige Jahre zuvor an mich herangetreten. Das war schon vor dem Internet.

Ah so! Und Du hast abgelehnt. Warum?

LG, Micha

PS: Hier ist noch ein Posting von Ferdi dazu: https://www.rockmode.de/index.php?topic=436.msg2045#msg2045
Und ja, Klaus K. war einer der beiden, deren Namen mir gestern nicht einfiel.
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Offline Holger Haehle

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« Antwort #11 am: 09.12.2021 12:53 »
Ich würde mir sehr wünschen, wenn hier mehr Öffentlichkeitsarbeit betrieben werden würde!!!

Es ist doch leicht diverse Redaktionen (vor allem Lokalredaktionen) anzusprechen. Meine Erfahrung ist aber, dass die Redaktionen fertige Artikel mit etwa 5.000 Zeichen haben wollen, die sie gegebenenfalls nur noch etwas für ihre Zwecke überarbeiten und kürzen müssen.

Ich kann da auch gerne helfen. Was die Verwendung von Bildern anbelangt habe ich für solche Projekte die ausdrückliche Erlaubnis Material vom Modemuth und Vlasta zu verwenden.

Offline cephalus

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« Antwort #12 am: 09.12.2021 20:03 »
Ich würde mir sehr wünschen, wenn hier mehr Öffentlichkeitsarbeit betrieben werden würde!!!


Mancher macht gerne und gut Öffentlichkeitsarbeit, andre treten nicht gerne als Person in die Öffentlichkeit. Ich denke das muss man respektieren.

Außerdem glaube ich nicht, dass es nur positiv wirken würde, wenn jemand vor einer Kamera steht, der da gar nicht sein will.

Offline Skirtedman

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« Antwort #13 am: 09.12.2021 21:07 »
Naja. 'Wat is?' war so ca. 1995. Ich mochte Jürgen von der Lippe eh nicht so. Und ich wollte ohnehin nicht so in der Öffentlichkeit stehen. War auch sicher geprägt davon, dass ich zu dieser Zeit für Teile meiner Verwandtschaft und Bekanntschaft meiner Eltern eher peinlich war. Damals hatte ich nicht den Ehrgeiz, mit medialer Hilfe zu beweisen, dass es ihnen keineswegs peinlich zu sein hat.

Mit meinen Absagen wollte ich also auch Teile meines erweiterten Umfelds schützen.

Ein wesentlicher Teil davon ist heute inzwischen nicht mehr am Leben. In letzter Konsequenz aber bin ich mir gar nicht so sicher, wie anders ich heute entscheiden würde. Käme auf den Einzelfall wohl sicherlich an...

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Antw:Wirksamkeit in der Öffentlichkeit
« Antwort #14 am: 10.12.2021 00:13 »
War auch sicher geprägt davon, dass ich zu dieser Zeit für Teile meiner Verwandtschaft und Bekanntschaft meiner Eltern eher peinlich war.
Ein wesentlicher Teil davon ist heute inzwischen nicht mehr am Leben.
Ich wollte dich gerade fragen, was die heute darüber denken. Das war mir aber irgendwie schon (bevor ich weiter las,) klar, dass einige nicht mehr da sein könnten.


 

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